TY - THES A1 - Aich, Valentin T1 - Floods in the Niger River Basin in the face of global change T1 - Hochwasser im Niger Einzugsgebiet im Kontext des Globalen Wandels BT - analysis, attribution and projections BT - Analyse, Zuschreibung und Projektionen N2 - In the last decade, the number and dimensions of catastrophic flooding events in the Niger River Basin (NRB) have markedly increased. Despite the devastating impact of the floods on the population and the mainly agriculturally based economy of the riverine nations, awareness of the hazards in policy and science is still low. The urgency of this topic and the existing research deficits are the motivation for the present dissertation. The thesis is an initial detailed assessment of the increasing flood risk in the NRB. The research strategy is based on four questions regarding (1) features of the change in flood risk, (2) reasons for the change in the flood regime, (3) expected changes of the flood regime given climate and land use changes, and (4) recommendations from previous analysis for reducing the flood risk in the NRB. The question examining the features of change in the flood regime is answered by means of statistical analysis. Trend, correlation, changepoint, and variance analyses show that, in addition to the factors exposure and vulnerability, the hazard itself has also increased significantly in the NRB, in accordance with the decadal climate pattern of West Africa. The northern arid and semi-arid parts of the NRB are those most affected by the changes. As potential reasons for the increase in flood magnitudes, climate and land use changes are attributed by means of a hypothesis-testing framework. Two different approaches, based on either data analysis or simulation, lead to similar results, showing that the influence of climatic changes is generally larger compared to that of land use changes. Only in the dry areas of the NRB is the influence of land use changes comparable to that of climatic alterations. Future changes of the flood regime are evaluated using modelling results. First ensembles of statistically and dynamically downscaled climate models based on different emission scenarios are analyzed. The models agree with a distinct increase in temperature. The precipitation signal, however, is not coherent. The climate scenarios are used to drive an eco-hydrological model. The influence of climatic changes on the flood regime is uncertain due to the unclear precipitation signal. Still, in general, higher flood peaks are expected. In a next step, effects of land use changes are integrated into the model. Different scenarios show that regreening might help to reduce flood peaks. In contrast, an expansion of agriculture might enhance the flood peaks in the NRB. Similarly to the analysis of observed changes in the flood regime, the impacts of climate- and land use changes for the future scenarios are also most severe in the dry areas of the NRB. In order to answer the final research question, the results of the above analysis are integrated into a range of recommendations for science and policy on how to reduce flood risk in the NRB. The main recommendations include a stronger consideration of the enormous natural climate variability in the NRB and a focus on so called “no-regret” adaptation strategies which account for high uncertainty, as well as a stronger consideration of regional differences. Regarding the prevention and mitigation of catastrophic flooding, the most vulnerable and sensitive areas in the basin, the arid and semi-arid Sahelian and Sudano-Sahelian regions, should be prioritized. Eventually, an active, science-based and science-guided flood policy is recommended. The enormous population growth in the NRB in connection with the expected deterioration of environmental and climatic conditions is likely to enhance the region´s vulnerability to flooding. A smart and sustainable flood policy can help mitigate these negative impacts of flooding on the development of riverine societies in West Africa. N2 - Während des vergangenen Jahrzehnts nahmen die Anzahl und die Ausmaße von katastrophalen Hochwassern im Einzugsgebiet des Nigerflussess (NEZG) deutlich zu. Trotz der verheerenden Auswirkungen der Hochwasserkatastrophen auf die Menschen und die hauptsächlich auf Landwirtschaft basierende Wirtschaft der Anrainerstaaten wird das Thema von Politik und Wissenschaft noch kaum beachtet. Die vorliegende Dissertation ist die erste ausführliche Analyse des steigenden Hochwasserrisikos im NEZG. Die Forschungsstrategie basiert auf vier Fragen nach (1) der Art der Veränderungen des Hochwasserrisikos, (2) den Ursachen der Veränderungen im Hochwasserregime, (3) den zukünftigen Entwicklungen im Hochwasserregime hinsichtlich der erwartenden Klima- und Landnutzungswandel und (4) den aus den Untersuchungen abgeleiteten Empfehlungen zur Reduzierung des Hochwasserrisikos im NEZG. Die Frage nach den Merkmalen der Veränderungen im Hochwasserrisiko wurde mithilfe von statistischen Untersuchungen beantwortet. Die Analysen zeigen, dass neben den Risikofaktoren Exponiertheit und Verwundbarkeit auch die Hochwasserstände selbst im NEZG in den letzten Jahrzehnten signifikant und entsprechend der typischen dekadischen Klimamuster Westafrikas angestiegen sind. Als potentielle Ursachen des Hochwasseranstiegs werden Klima- und Landnutzungswandel untersucht. Zwei verschiedene Ansätze, basierend auf Daten sowie auf Simulationen, führen zu ähnlichen Ergebnissen und zeigen, dass der Einfluss der Klimaveränderungen im Allgemeinen größer als der des Landnutzungswandels ist. Das zukünftige Hochwasserrisiko wird anhand des öko-hydrologisches Modells SWIM abgeschätzt. Der Einfluss des Klimawandels auf das Hochwasserregime ist auf Grund des problematischen Niederschlagssignals unsicher. Tendenziell werden aber höhere Maximalabflüsse erwartet. Der Effekt der Landnutzungsänderung beeinflusst das Hochwasserverhalten ebenfalls stark, besonders in den trockenen Gebieten. Verschiedene Szenarien zeigen, dass Renaturierung hülfe, Hochwasserspitzen zu kappen. Eine Ausweitung der Agrarflächen dagegen würde die Hochwässer im NEZG weiter verstärken Zentrale Empfehlungen sind eine stärkere Einbeziehung der enorm starken natürlichen Klimavariabilität im NEZG und eine Fokussierung auf sogenannte „no-regret“ Anpassungsstrategien. Dabei sollte den verwundbarsten Regionen des Einzugsgebiets, den ariden und semi-ariden Regionen, Priorität eingeräumt werden. Die enorme Bevölkerungszunahme im NEZG verbunden mit der zu erwartenden Verschlechterung der Umwelt- und Klimabedingungen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Verwundbarkeit bezüglich Hochwässer weiter ansteigen lassen. Eine vernünftige und nachhaltige Hochwasserpolitik kann helfen, die negativen Folgen auf die Entwicklung der Anrainerstaaten des Nigerflusses abzumindern. KW - flood KW - Niger KW - climate change KW - land use change KW - Hochwasser KW - Niger KW - Klimawandel KW - Landnutzungswandel Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-91577 ER - TY - THES A1 - Liebrich, Marietta T1 - Einfluss von Prozessoptimierungen auf die mikrobielle Diversität und die Effizienz der Gasbildung in Co-Vergärungsanlagen der Abfallwirtschaft T1 - Influence of process optimizations on the microbial diversity and the efficiency of the gas production in co-fermentation plants of waste management N2 - Im Hinblick auf die Problematik der Umweltverschmutzung durch die Nutzung fossiler Brennstoffe ist es nötig, eine langfristig stabile und umweltfreundliche Energieversorgung zu gewährleisten. Eine Möglichkeit, den Energiebedarf CO2-neutral zu decken, ist die Nutzung von Biogas. Hierbei spielt der Einsatz von biogenen Reststoffen, die durch einen hohen Anteil an Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen gekennzeichnet sind und daher ein hohes Biogaspotential besitzen, eine wichtige Rolle. Voraussetzung für die Effizienz und Rentabilität solcher Anlagen ist u. a. ein stabiler Gasbildungsprozess. Da bisher noch nicht alle Aspekte der Biogasbildung vollständig verstanden sind, werden die Anlagen oft nicht optimal ausgelastet, um Prozessstörungen wie z. B. Übersäuerung zu vermeiden. Um dennoch auftretende Prozessstörungen zu beheben, können unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt werden. Neben der Senkung der Raumbelastung, ist es möglich, den pH-Wert durch die Zugabe von Natronlauge oder Calciumoxid anzuheben. In der vorliegenden Arbeit wurden sowohl Prozessstörungen als auch Prozessregenerierungen an einer großtechnischen Biogasanlage und in Laborversuchen untersucht. Dabei galt es, neben den physikalischen und chemischen Parametern, die mikrobielle Biozönose mit Hilfe des genetischen Fingerprintings zu charakterisieren und Änderungen zu detektieren. Während der Prozessregenerierungen wurden nach der Zugabe von CaO Veränderungen des Gärrestes beobachtet. Es bildeten sich Pellets, die im Hinblick auf ihre Funktion für die Prozessregenerierung und die Prozessstabilität molekularbiologisch und mikroskopisch untersucht wurden. Es wurde weiterhin der Frage nachgegangen, welche Rolle die Mikroorganismen bei der Entstehung der Pellets spielen. Die vor allem aus Calcium und Fettsäuren bestehenden Pellets dienten als Aufwuchsflächen für verschiedene Mikroorganismen. Die Bildung von Biofilmen, wie sie auf und in den Pellets nachgewiesen wurde, bot für Mikroorganismen einen Schutz vor negativen Umwelteinflüssen wie z. B. hohe Propionsäurekonzentrationen. Unter diesen günstigen Bedingungen war die Bildung von Biogas auch unter hohen Wasserstoffpartialdrücken, die den Abbau von Propionsäure hemmten, möglich. Als Indikator für bessere Lebensbedingungen wurde im Laborversuch ein Methanoculleus receptaculi-verwandter Organismus identifiziert. Dieses methanogene Archaeon wurde im Pellet nachgewiesen, während es im Gärrest erst nach der Prozessregenerierung detektiert wurde. Der Nachweis eines im Vergleich zum umgebenden Gärrest höheren Anteils an Archaeen im Kern der Pellets sowie von Biofilmen/EPS, verschiedenen Phosphatsalzen und schwerlöslichen Calciumsalzen zeigte, dass sowohl Präzipitation und Adsorption als auch Degradation von LCFA dazu führen, dass deren Konzentration im flüssigen Gärrest gesenkt wird. Dadurch nimmt die Hemmung auf die Biozönose ab und die Biogasbildungsrate steigt. Daher ist der Abbau der Fettsäuren auch bei einem niedrigen pH-Wert und unter hohen Wasserstoffpartialdrücken möglich und der Biogasbildungsprozess ist langfristig stabil. Die Bildung von Pellets unterstützt die Prozessstabilität, sofern diese nicht zu groß werden und dann u. a. die Durchmischung behindern und den Ablauf verstopfen. Nach erfolgreicher Prozessstabilisierung wurden keine Pellets im Gärrest beobachtet. Der Abbau des organischen Materials wurde sowohl durch die steigende Calciumkonzentration als auch die steigende Gasproduktion angezeigt. N2 - In regard to the problems of the environmental pollution with the use of fossil fuels it is necessary to guarantee a long term stable and environment-friendly energy supply. The production of biogas of such organic substances as waste or renewable raw materials is an economically and ecologically interesting option, intended to reduce the effects of climate change, due to increased CO2 emissions and to replace traditional fossil fuels. The use of biogenic residues plays an important role, as they are characterised by a high amount of carbohydrates, fats and proteins and therefore have a high biogas potential. To optimise the efficiency and reliability of biogas plants, it is important to ensure a process of stable gas production. However, many aspects of the biogas production process are still unknown. Thus, biogas plants are often run below their maximum loading rate to prevent process failures. To solve occurring process failures different counter measures can be performed such as decrease of the organic loading rate or raise the pH by adding sodium hydroxide or calcium oxide. In this work, both process failures and process recovery were studied in a large-scale biogas plant and in laboratory experiments. Physical and chemical parameters were examined, and using genetic fingerprinting the microbial biocenosis was characterised and changes were detected. During the deacidification process with CaO, the structure of the digestate changed, and pellets were observed. These were examined by molecular biology and microscopy, in terms of their function for the process recovery and process stability. Furthermore the role of microorganisms in the formation of these pellets was investigated. The pellets consisted predominantly of calcium and fatty acids and were providing a large surface for microbial growth. The detected biofilms out and inside the pellets were offering a protection from environmental influences, such as high propionic acid concentrations. These favourable conditions enabled the formation of biogas in the pellets, despite a hydrogen partial pressure in the digestate that was far too high for an energy gaining degradation of propionic acid. As an indicator of better living conditions, a Methanoculleus receptaculi-related organism was identified in laboratory studies. This methanogenic archaea was detected in the pellet during overacidification but only after process recovery in the digestate. The proof of higher abundance of archaea in the core of the pellets as well as the detection of biofilms/EPS, different phosphate minerals and sparingly soluble calcium salts indicates that both precipitation and adsorption and degradation of LCFA cause their decreasing concentration in the liquid digestate. This decreases the inhibition of the microbial biocenosis, and the biogas production rate increases. Therefore, the degradation of fatty acids is also possible with a low pH and high hydrogen partial pressures and the biogas production process is long-term stable. The formation of pellets supports process stability, providing that these are not too big and hamper the mixing or clog the drain. After successful process recovery no pellets were observed in the digestate. The degradation of organic material was evidenced by both the increasing calcium concentration and increasing gas production rate. KW - Biogas KW - biogas KW - Übersäuerung KW - overacidification KW - Prozessregenerierung KW - process recovery KW - Phosphat akkumulierende Organismen KW - phosphate accumulating organisms KW - Pelletbildung KW - granule formation Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-91066 ER - TY - THES A1 - Schröder, Sarah T1 - Modelling surface evolution coupled with tectonics T1 - Modellierung von Oberflächenprozessen gekoppelt mit Tektonik BT - A case study for the Pamir BT - Eine Fallstudie zum Pamir N2 - This study presents the development of 1D and 2D Surface Evolution Codes (SECs) and their coupling to any lithospheric-scale (thermo-)mechanical code with a quadrilateral structured surface mesh. Both SECs involve diffusion as approach for hillslope processes and the stream power law to reflect riverbed incision. The 1D SEC settles sediment that was produced by fluvial incision in the appropriate minimum, while the supply-limited 2D SEC DANSER uses a fast filling algorithm to model sedimantation. It is based on a cellular automaton. A slope-dependent factor in the sediment flux extends the diffusion equation to nonlinear diffusion. The discharge accumulation is achieved with the D8-algorithm and an improved drainage accumulation routine. Lateral incision enhances the incision's modelling. Following empirical laws, it incises channels of several cells width. The coupling method enables different temporal and spatial resolutions of the SEC and the thermo-mechanical code. It transfers vertical as well as horizontal displacements to the surface model. A weighted smoothing of the 3D surface displacements is implemented. The smoothed displacement vectors transmit the deformation by bilinear interpolation to the surface model. These interpolation methods ensure mass conservation in both directions and prevent the two surfaces from drifting apart. The presented applications refer to the evolution of the Pamir orogen. A calibration of DANSER's parameters with geomorphological data and a DEM as initial topography highlights the advantage of lateral incision. Preserving the channel width and reflecting incision peaks in narrow channels, this closes the huge gap between current orogen-scale incision models and observed topographies. River capturing models in a system of fault-bounded block rotations reaffirm the importance of the lateral incision routine for capturing events with channel initiation. The models show a low probability of river capturings with large deflection angles. While the probability of river capturing is directly depending on the uplift rate, the erodibility inside of a dip-slip fault speeds up headward erosion along the fault: The model's capturing speed increases within a fault. Coupling DANSER with the thermo-mechanical code SLIM 3D emphasizes the versatility of the SEC. While DANSER has minor influence on the lithospheric evolution of an indenter model, the brittle surface deformation is strongly affected by its sedimentation, widening a basin in between two forming orogens and also the southern part of the southern orogen to south, east and west. N2 - Im Rahmen dieser Studie werden 1D und 2D Erosionsmodelle im Gebirgsmaßstab implementiert und mit Modellen für tektonische Deformation gekoppelt. Die Kopplungsmethode erlaubt unterschiedlich räumliche und zeitliche Auflösungen im tektonischen und im Erosionsmodell. Es werden sowohl vertikale als auch horizontale Bewegungen zwischen den Modellen transferiert. Darüber hinaus enthält die Kopplungsmethode ein Glättungsverfahren, um eventuelle Instabilitäten des tektonischen Modelles zu kompensieren. Beide Erosionsmodelle beziehen Hangerosion, Flusseinschneidung und Sedimentation ein. Der 1D Code nutzt Hack's Law, um die Wassermengen zu berechnen. Er garantiert Massenerhaltung, indem er Sedimente in Senken speichert. Das 2D Erosionsmodell DANSER basiert auf einem zellulären Automaten. Ein zusätzlicher steigungsabhängiger Faktor erweitert lineare zu nichtlinearer Diffusion. Wassermengen werden mit Hilfe des D8-Algorithmus und einer veränderten Form von O'Callaghans (1984) Algorithmus akkumuliert. Laterale Einschneidung, berechnet durch einen neuen Verteilungs-Algorithmus, verbessert die Modellierung von Flusssystemen. Flüsse sind dabei repräsentiert durch eine unterschiedliche Anzahl an Zellen orthogonal zur Fließrichtung. Ihre Breite wird nach empirischen Gesetzen ermittelt. Die präsentierten Anwendungen dienen der Studie des Pamirgebirges. Zunächst werden die Modellparameter anhand von Einschneidungs- und Erosionsraten sowie Sedimentdurchflüssen kalibriert. Ein digitales Höhenmodell dient als Anfangstopographie und zur Extraktion von Flussprofilen. Laterale Einschneidung zeigt eine deutliche Verbesserung zu bisher vorhandenen Modellen. Sie ermöglicht die Erhaltung der Flussbreite und zeigt hohe Einschneidungsraten in engen Flusspassagen. Modelle von Flussanzapfungen in einem System paralleler Verwerfungen bestätigen die Wichtigkeit von lateraler Einschneidung für Flussanzapfungsmodelle, die Hangerosion einbeziehen. Während die Modelle eine geringe Wahrscheinlichkeit von Flussanzapfungen mit hohem Ablenkungswinkel zeigen, belegen sie auch, dass deren (allgemeine) Wahrscheinlichkeit direkt von der Hebungsrate der Verwerfungen abhängt. Die Erodibilität beschleunigt lediglich die Geschwindigkeit von Flussanzapfungen. Ein Modell, das die Codes SLIM 3D und DANSER koppelt, dokumentiert die vielseitige Verwendbarkeit des neuen Codes: Es zeigt einen geringen Einfluss von Oberflächenprozessen auf die Lithosphärendeformation, während die Sedimentationsroutine erheblich auf spröde Oberflächendeformationen einwirkt. Das Modell legt nahe, dass Sedimentation ein zwischen zwei entstehenden Gebirgen gelegenes Becken weitet. Außerdem weitet sich der südlich von der interkontinentalen Kollisionszone gelegene Teil des Gebirge-Models ebenfalls durch Sedimentation. KW - erosion KW - coupling KW - SEC KW - surface evolution KW - thermo-mechanics KW - surface processes KW - DANSER KW - Pamir KW - Tien-Shan KW - Tian-Shan KW - tectonics KW - modelling KW - modeling KW - numerical model KW - simulation KW - surface KW - fluvial incision KW - hillslope diffusion KW - finite differences KW - finite elements KW - Eulerian grid KW - DANSER KW - DANSER KW - Erosion KW - Modellierung KW - Tektonik KW - Koppelung KW - SEC KW - numerische Modellierung KW - Oberflächenprozesse KW - Pamir KW - Tien-Shan KW - Tian-Shan KW - Tiefendeformation KW - Software KW - Simulation KW - Oberfläche KW - fluviale Einschneidung KW - Hangerosion KW - finite Differenzen KW - finite Elemente KW - Eulerische Gitter Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-90385 ER - TY - THES A1 - Kniepert, Juliane T1 - Correlation between dynamic parameters and device performance of organic solar cells T1 - Zusammenhang zwischen den dynamischen Größen und der Effizienz Organischer Solarzellen N2 - Organic bulk heterojunction (BHJ) solar cells based on polymer:fullerene blends are a promising alternative for a low-cost solar energy conversion. Despite significant improvements of the power conversion efficiency in recent years, the fundamental working principles of these devices are yet not fully understood. In general, the current output of organic solar cells is determined by the generation of free charge carriers upon light absorption and their transport to the electrodes in competition to the loss of charge carriers due to recombination. The object of this thesis is to provide a comprehensive understanding of the dynamic processes and physical parameters determining the performance. A new approach for analyzing the characteristic current-voltage output was developed comprising the experimental determination of the efficiencies of charge carrier generation, recombination and transport, combined with numerical device simulations. Central issues at the beginning of this work were the influence of an electric field on the free carrier generation process and the contribution of generation, recombination and transport to the current-voltage characteristics. An elegant way to directly measure the field dependence of the free carrier generation is the Time Delayed Collection Field (TDCF) method. In TDCF charge carriers are generated by a short laser pulse and subsequently extracted by a defined rectangular voltage pulse. A new setup was established with an improved time resolution compared to former reports in literature. It was found that charge generation is in general independent of the electric field, in contrast to the current view in literature and opposed to the expectations of the Braun-Onsager model that was commonly used to describe the charge generation process. Even in cases where the charge generation was found to be field-dependend, numerical modelling showed that this field-dependence is in general not capable to account for the voltage dependence of the photocurrent. This highlights the importance of efficient charge extraction in competition to non-geminate recombination, which is the second objective of the thesis. Therefore, two different techniques were combined to characterize the dynamics and efficiency of non-geminate recombination under device-relevant conditions. One new approach is to perform TDCF measurements with increasing delay between generation and extraction of charges. Thus, TDCF was used for the first time to measure charge carrier generation, recombination and transport with the same experimental setup. This excludes experimental errors due to different measurement and preparation conditions and demonstrates the strength of this technique. An analytic model for the description of TDCF transients was developed and revealed the experimental conditions for which reliable results can be obtained. In particular, it turned out that the $RC$ time of the setup which is mainly given by the sample geometry has a significant influence on the shape of the transients which has to be considered for correct data analysis. Secondly, a complementary method was applied to characterize charge carrier recombination under steady state bias and illumination, i.e. under realistic operating conditions. This approach relies on the precise determination of the steady state carrier densities established in the active layer. It turned out that current techniques were not sufficient to measure carrier densities with the necessary accuracy. Therefore, a new technique {Bias Assisted Charge Extraction} (BACE) was developed. Here, the charge carriers photogenerated under steady state illumination are extracted by applying a high reverse bias. The accelerated extraction compared to conventional charge extraction minimizes losses through non-geminate recombination and trapping during extraction. By performing numerical device simulations under steady state, conditions were established under which quantitative information on the dynamics can be retrieved from BACE measurements. The applied experimental techniques allowed to sensitively analyse and quantify geminate and non-geminate recombination losses along with charge transport in organic solar cells. A full analysis was exemplarily demonstrated for two prominent polymer-fullerene blends. The model system P3HT:PCBM spincast from chloroform (as prepared) exhibits poor power conversion efficiencies (PCE) on the order of 0.5%, mainly caused by low fill factors (FF) and currents. It could be shown that the performance of these devices is limited by the hole transport and large bimolecular recombination (BMR) losses, while geminate recombination losses are insignificant. The low polymer crystallinity and poor interconnection between the polymer and fullerene domains leads to a hole mobility of the order of 10^-7 cm^2/Vs which is several orders of magnitude lower than the electron mobility in these devices. The concomitant build up of space charge hinders extraction of both electrons and holes and promotes bimolecular recombination losses. Thermal annealing of P3HT:PCBM blends directly after spin coating improves crystallinity and interconnection of the polymer and the fullerene phase and results in comparatively high electron and hole mobilities in the order of 10^-3 cm^2/Vs and 10^-4 cm^2/Vs, respectively. In addition, a coarsening of the domain sizes leads to a reduction of the BMR by one order of magnitude. High charge carrier mobilities and low recombination losses result in comparatively high FF (>65%) and short circuit current (J_SC ≈ 10 mA/cm^2). The overall device performance (PCE ≈ 4%) is only limited by a rather low spectral overlap of absorption and solar emission and a small V_OC, given by the energetics of the P3HT. From this point of view the combination of the low bandgap polymer PTB7 with PCBM is a promising approach. In BHJ solar cells, this polymer leads to a higher V_OC due to optimized energetics with PCBM. However, the J_SC in these (unoptimized) devices is similar to the J_SC in the optimized blend with P3HT and the FF is rather low (≈ 50%). It turned out that the unoptimized PTB7:PCBM blends suffer from high BMR, a low electron mobility of the order of 10^-5 cm^2/Vs and geminate recombination losses due to field dependent charge carrier generation. The use of the solvent additive DIO optimizes the blend morphology, mainly by suppressing the formation of very large fullerene domains and by forming a more uniform structure of well interconnected donor and acceptor domains of the order of a few nanometers. Our analysis shows that this results in an increase of the electron mobility by about one order of magnitude (3 x 10^-4 cm^2/Vs), while BMR and geminate recombination losses are significantly reduced. In total these effects improve the J_SC (≈ 17 mA/cm^2) and the FF (> 70%). In 2012 this polymer/fullerene combination resulted in a record PCE for a single junction OSC of 9.2%. Remarkably, the numerical device simulations revealed that the specific shape of the J-V characteristics depends very sensitively to the variation of not only one, but all dynamic parameters. On the one hand this proves that the experimentally determined parameters, if leading to a good match between simulated and measured J-V curves, are realistic and reliable. On the other hand it also emphasizes the importance to consider all involved dynamic quantities, namely charge carrier generation, geminate and non-geminate recombination as well as electron and hole mobilities. The measurement or investigation of only a subset of these parameters as frequently found in literature will lead to an incomplete picture and possibly to misleading conclusions. Importantly, the comparison of the numerical device simulation employing the measured parameters and the experimental $J-V$ characteristics allows to identify loss channels and limitations of OSC. For example, it turned out that inefficient extraction of charge carriers is a criticical limitation factor that is often disobeyed. However, efficient and fast transport of charges becomes more and more important with the development of new low bandgap materials with very high internal quantum efficiencies. Likewise, due to moderate charge carrier mobilities, the active layer thicknesses of current high-performance devices are usually limited to around 100 nm. However, larger layer thicknesses would be more favourable with respect to higher current output and robustness of production. Newly designed donor materials should therefore at best show a high tendency to form crystalline structures, as observed in P3HT, combined with the optimized energetics and quantum efficiency of, for example, PTB7. N2 - Organische Solarzellen aus Polymer-Fulleren Mischschichten sind eine vielversprechende Alternative für eine kostengünstige Quelle erneuerbarer Energien. Jedoch sind trotz intensiver Forschung und bedeutenden Verbesserungen der Effizienzen während der letzten Jahre, die fundamentalen Prozesse in diesen Solarzellen noch immer nicht vollständig verstanden. Im Allgemeinen wird der Photostrom in organischen Solarzellen durch die Generation freier Ladungsträger nach Absorption von Licht und dem anschliessenden Transport dieser Ladungsträger zu den Elektroden bestimmt, wobei ein Teil durch Rekombination verloren geht. Das Ziel dieser Dissertation ist es, zu einem umfassenden Verständnis aller dynamischen Prozesse und relevanten physikalischen Parameter und deren Zusammenhang mit der Solarzelleneffizienz beizutragen. Dabei wurde eine neue Herangehensweise zur Analyse der Strom-Spannungskennlinien entwickelt, die auf der experimentellen Bestimmung von Ladungsträgergeneration, Rekombination und Transport im Vergleich mit numerischen Simulationen beruht. Die zentralen Fragestellungen zu Beginn der Arbeit waren, in welchem Masse die Ladungsträgergeneration von der Stärke des elektrischen Feldes abhängt und in wie weit die einzelnen Prozesse Generation, Rekombination und Transport zum charakteristischen Verlauf der Strom-Spannungskennlinie beitragen. Eine elegante Methode um direkt die Feldabhängigkeit der Ladungsträgergeneration zu bestimmen, ist die Time Delayed Collection Field (TDCF) Methode. Dabei werden in der Solarzelle Ladungsträger mit einem kurzen Laserpuls erzeugt und anschliessend mit einem wohldefinierten rechteckigen Spannungspuls extrahiert. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein neuer Versuchsaufbau mit stark verbesserter Zeitauflösung im Vergleich zu vorangegangenen Arbeiten aufgebaut. Es hat sich gezeigt, dass die Generation im Allgemeinen nicht vom elektrischen Feld abhängt. Dies steht im Widerspruch zu dem in der Literatur häufig verwendeten Braun-Onsager Modell zur Beschreibung der Ladungsgeneration. Selbst in Fällen, in denen eine feldabhängige Generation gemessen wurde, reichte diese im Allgemeinen nicht aus, um die Spannungsabhängigkeit des Photostroms in diesen Zellen zu erklären. Dies führt zu der zunehmenden Bedeutung einer effizienten Ladungsextraktion in Konkurrenz zur nicht-geminalen Rekombination, welche die zweite wichtige Fragestellung in dieser Arbeit war. Dazu wurden zwei neue Herangehensweisen zur Messung der Rekombinationsdynamik unter Solarzellen-relevanten Messbedingungen erarbeitet. Zum Einen wurde zum ersten Mal TDCF zur Messung von Rekombination und Transport verwendet. Der Vorteil ist, dass die Messung aller drei relevanten Prozesse in einem Versuchsaufbau zu einer höheren Genauigkeit führt, da experimentelle Fehler durch unterschiedliche Probenpräparation und Messbedingungen ausgeschlossen werden können. Es wurde ein analytisches Modell zur Beschreibung der TDCF Transienten entwickelt, welches direkt Rückschlüsse auf die notwendigen Messbedingungen erlaubt, unter denen zuverlässige Ergebnisse erzielt werden können. Insbesondere hat sich dabei gezeigt, dass die RC-Zeit des Aufbaus, die hauptsächlich durch die Probengeometrie bestimmt wird, einen wesentlichen Einfluss auf die Transienten hat, welcher in der Datenauswertung nicht vernachlässigt werden darf. Zum Anderen wurde eine komplementäre Methode zur Messung der Rekombination im Gleichgewicht benutzt, die auf der genauen Bestimmung der statischen Ladungsträgerdichte unter Beleuchtung basiert. Es zeigte sich, dass die in der Literatur etablierten Methoden zur Ladungsträgerbestimmung nicht ausreichend genau waren. Daher wurde eine neue, sensitive Technik entwickelt, die Bias Assisted Charge Extraction (BACE) Methode. Dabei werden die unter kontinuierlicher Beleuchtung generierten Ladungsträger mit einem hohen angelegten elektrischen Feld extrahiert. Dies führt zu einer beschleunigten Extraktion im Vergleich zur konventionellen Charge Extraction Methode, welche die Verluste durch Rekombination und Trapping deutlich reduziert. Mit Hilfe von numerischen Simulationen wurden Bedingungen festgelegt, unter denen zuverlässige Messungen mit BACE möglich sind. Mit den vorgestellten Methoden können alle relevanten Parameter für Generation, Rekombination und Transport experimentell sehr genau bestimmt und analysiert werden. Dies wurde exemplarisch für zwei in der Literatur bedeutende Materialsysteme durchgeführt. Das Modellsystem P3HT:PCBM, hergestellt aus dem Lösungsmittel Chloroform, weist direkt nach der Präparation nur sehr niedrige Effizienzen im Bereich von 0.5% auf, die vor allem durch niedrige Ströme und Füllfaktoren (FF) gekennzeichnet sind. Es konnte gezeigt werden, dass die Effizienz dieser Zellen durch den sehr langsamen Lochtransport und die starke bimolekulare Rekombination begrenzt wird, während Verluste durch geminale Rekombination eher unbedeutend sind. Eine geringe Kristallinität des Polymers und schlechte Verbindungen zwischen den Polymerdomänen führt zu einer Lochmobilität von nur 10^7 cm^2/Vs. Diese ist mehrere Grössenordnungen kleiner als die Elektronenmobilität in diesen Zellen, was den Aufbau von Raumladungen zur Folge hat und damit die Extraktion von beiden Ladungsträgern behindert und bimolekulare Rekombination begünstigt. Die thermische Behandlung der P3HT:PCBM Proben direkt nach dem Spin Coating verbessert sowohl die Kristallinität als auch die Vernetzung der Polymer- und Fullerenphasen. Dies führt zu vergleichsweise hohen Mobilitäten für Elektronen (10^3 cm^2/Vs) und Löcher (10^4 cm^2/Vs). Zusätzlich reduziert eine Vergrösserung der Domänenstruktur die bimolekulare Rekombination um eine Grössenordnung. Die hohen Mobilitäten und niedrigen Rekombinationverluste resultieren in vergleichsweise hohen FF (> 65%) und Strömen (J_SC ≈ 10 mA/cm^2). Die Effizienz (≈ 4%) wird dabei nur durch den eher geringen spektralen Überlapp zwischen Absorptions- und Sonnenemissionsspektrum begrenzt und einer geringen Leerlaufspannung (V_OC), verursacht durch die ungünstige Energetik des P3HT. Aus dieser Perspektive ist die Kombination des Low-Bandgap Polymers PTB7 mit dem Fullerenderivat PCBM ein vielversprechender Ansatz. Aufgrund der angepassten Energetik führt diese Kombination in Mischschichtsolarzellen zu einer höheren V_OC. Jedoch ist der Kurzschlussstrom (J_SC) in den unoptimierten Zellen gegenüber dem der optimierten P3HT:PCBM Zellen nicht erhöht und die FF sind niedrig (≈ 50%). Die Untersuchungen ergaben, dass die Dynamik in den unoptimierten PTB7:PCBM Zellen durch hohe bimolekulare Rekombination (BMR), eine niedrige Elektronenmobilität im Bereich von 10^5 cm^2/Vs und nicht-geminalen Rekombinationsverslusten aufgrund einer feldabhängigen Generation geprägt ist. Die Zugabe des Lösungsmitteladditivs DIO bei der Probenpräparation optimiert die Morphologie in der Schicht. Dabei wird hauptsächlich die Formation von sehr grossen Fullerendomänen unterdrückt und eine gleichmässige Struktur von gut vernetzten, nanometergrossen Donor- und Akzeptordomänen ausgebildet. Unsere Analyse zeigt, dass dadurch die Elektronenmobilität um ca eine Grössenordnung erhöht wird (auf 3 x 10^4 cm^2/Vs), während BMR und geminale Rekombination deutlich unterdrückt werden. Zusammen genommen verbessern diese Effekte sowohl den J_SC (≈ 17 mA/cm^2) als auch den FF (> 70%). Im Jahr 2012 führten die optimierten PTB7:PCBM Solarzellen damit zu einer Rekordeffizienz für organische Solarzellen von 9.2%. Von grösserer Bedeutung ist jedoch, dass der Vergleich zwischen den gemessenen und simulierten Strom-Spannungskennlinien, mit experimentell bestimmten Eingangsparametern, Rückschlüsse auf die entsprechenden Verlustkanäle in den jeweiligen Solarzellen erlaubt. Hierbei zeigte sich, dass die effiziente Extraktion von Ladungsträgern ein kritischer Faktor ist, der in der Literatur oft unterschätzt wird. Der effiziente und schnelle Transport von Ladungen wird aber gerade im Hinblick auf neue Low-Bandgap Materialien mit sehr hohen internen Quanteneffizienzen immer wichtiger. Moderate Mobilitäten limitieren die möglichen Schichtdicken auf ca 100 nm. Grössere Schichtdicken wären jedoch vorteilhafter im Hinblick auf höhere Ausgangsströme und der Robustheit des Produktionsprozesses. Neu entwickelte Donormaterialien sollten daher sowohl möglichst kristalline Strukturen ausbilden mit einhergehenden hohen Mobilitäten, wie beim P3HT, als auch optimierte Energieniveaus und Quanteneffizienzen aufweisen, wie beispielsweise PTB7. KW - organic solar cells KW - optoelectronic measurements KW - transient methods KW - numeric device simulations KW - organische Solarzellen KW - optoelektronische Messungen KW - transiente Messmethoden KW - numerische Bauteilsimulationen Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-90087 ER - TY - THES A1 - Wohlfarth, Kai T1 - PPP: zu Finanzierungsformen, Kapitalmarktrelevanz und öffentlicher Verschuldung T1 - PPP: for forms of financing, capital market relevance and public debt N2 - Die vorliegende Arbeit thematisiert die Finanzierungsmodelle von Public-Private-Partnership-Projekten (PPP) und deren Refinanzierung durch die Kapitalgeber. Dabei wurden zwei zentrale Fragestellungen thematisiert. Erstens: Führen PPP­Projekte zu einer Verschuldung der öffentlichen Hand und sind sie entsprechend bei den Berechnungen der Konvergenzkriterien bzw. der Schulden- und Neuverschuldungsquoten zu berücksichtigen? Die zu prüfende Arbeitshypothese geht von einer Verschuldung der öffentlichen Hand in Folge von PPP-Projekten aus. Zweitens: Unterstellt wird eine bedeutsame Funktion von PPP für die Infrastrukturfinanzierung, wobei im Sinne einer Effizienzsteigerung die Passgenauigkeit beziehungsweise Konsistenz der haushaltsrechtlichen Regelungen mit den regulatorischen Vorgaben für die Kapitalgeber von PPP-Projekten analysiert wird. Diese Schnittstelle und die zur Generierung günstiger („kommunalähnlicher") Finanzierungskonditionen notwendigen staatlichen Garantien bei PPP drängt geradezu zu einem ordnungspolitischen Vergleich von Ansätzen bzw. Projekten im Bereich PPP und in Cash-Flow-Kalkülen. Die Arbeit führt mit einem gewissen gesamtwirtschaftlichen Fokus der PPP tief in die Analyse des Kapitalmarktes und der Bankenregulierung. Es erfolgt ein Vergleich der gedeckten Refinanzierungsinstrumente für PPP, die durch Forderungen besichert sind (Asset Backed Securities) und solche, die beispielsweise durch Forderungen gegen die öffentliche Hand besichert sind (Covered Bonds). Letztere können auch grundpfandrechtlich gesichert sein. Hier setzt der Verfasser später seine Skizze eines „Infrastructure Covered Bonds" für die Finanzierung notwendiger Infrastrukturmaßnahmen nicht nur in Deutschland an, wobei das Wertpapier hier ausschließlich zur Finanzierung der Infrastruktur bei einem entsprechend neu zuschaffenden (Deckungs-) Registers begeben werden wird. N2 - This thesis analyzes the financing models of public-private partnership projects (PPP) and their refinancing by the investor. Two central issues were addressed. First: Do PPP projects lead to public debt and are they to be taken into consideration for the calculations of the convergence criteria, respectively the debt and debt ratios? The working hypothesis to be verified is based on the public debt as a result of PPP projects. Second: It is assumed that PPP are an important feature for infrastructure financing, with the purpose of increasing efficiency the fit or consistency of budgetary regulations are being analyzed with the regulatory requirements for capital providers of PPP projects. This interface and the necessary government guarantees for PPP to generate favorable ("Municipal similar") financing conditions urges towards a policy comparison of PPP approaches or PPP projects and cash flow calculi. The thesis will lead with a certain macroeconomic focus of PPP deep into the analysis of the capital market and banking regulation. A comparison is made of covered funding instruments for PPP, which are secured by receivables (asset backed securities) and those which are secured, for example, by claims against the public sector (covered bonds). The bond can also be secured by mortgage. This is where the author will introduce his sketch of "Infrastructure covered bonds" for the financing of infrastructure projects not only in Germany, while the securities will be emitted by a corresponding new-to-be-created (coverage) register exclusively to finance infrastructure. KW - PPP KW - Verschuldung KW - Konvergenzkriterien KW - Neuverschuldung KW - Infrastrukturfinanzierung KW - Regulierung KW - Bankenregulierung KW - Refinanzierung KW - Kapitalmarktrelevanz KW - öffentliche Verschuldung KW - Finanzierungsformen KW - Infrastructure Covered Bond KW - Kapitalmarkt KW - public-private partnership KW - refinancing KW - public debt KW - infrastructure financing KW - government guarantees KW - capital market KW - banking regulation KW - covered funding instruments KW - asset backed securities KW - public sector covered bond KW - infrastructure covered bond Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-90216 ER - TY - THES A1 - Helpa, Vanessa T1 - Interplay between mineral reaction and deformation via structural defects T1 - Wechselwirkung von Mineralreaktion und Deformation durch Strukturdefekte N2 - This thesis contains three experimental studies addressing the interplay between deformation and the mineral reaction between natural calcite and magnesite. The solid-solid mineral reaction between the two carbonates causes the formation of a magnesio-calcite precursor layer and a dolomite reaction rim in every experiment at isostatic annealing and deformation conditions. CHAPTER 1 briefly introduces general aspects concerning mineral reactions in nature and diffusion pathways for mass transport. Moreover, results of previous laboratory studies on the influence of deformation on mineral reactions are summarized. In addition, the main goals of this study are pointed out. In CHAPTER 2, the reaction between calcite and magnesite single crystals is examined at isostatic annealing conditions. Time series performed at a fixed temperature revealed a diffusion-controlled dolomite rim growth. Two microstructural domains could be identified characterized by palisade-shaped dolomite grains growing into the magnesite and granular dolomite growing towards calcite. A model was provided for the dolomite rim growth based on the counter-diffusion of CaO and MgO. All reaction products exhibited a characteristic crystallographic relationship with respect to the calcite reactant. Moreover, kinetic parameters of the mineral reaction were determined out of a temperature series at a fixed time. The main goal of the isostatic test series was to gain information about the microstructure evolution, kinetic parameters, chemical composition and texture development of the reaction products. The results were used as a reference to quantify the influence of deformation on the mineral reaction. CHAPTER 3 deals with the influence of non-isostatic deformation on dolomite and magnesio-calcite layer production between calcite and magnesite single crystals. Deformation was achieved by triaxial compression and by torsion. Triaxial compression up to 38 MPa axial stress at a fixed time showed no significant influence of stress and strain on dolomite formation. Time series conducted at a fixed stress yield no change in growth rates for dolomite and magnesio-calcite at low strains. Slightly larger magnesio-calcite growth rates were observed at strains above >0.1. High strains at similar stresses were caused by the activation of additional glide systems in the calcite single crystal and more mobile dislocations in the magnesio-calcite grains, providing fast diffusion pathways. In torsion experiments a gradual decrease in dolomite and magnesio-calcite layer thickness was observed at a critical shear strain. During deformation, crystallographic orientations of reaction products rearranged with respect to the external framework. A direct effect of the mineral reaction on deformation could not be recognized due to the relatively small reaction product widths. In CHAPTER 4, the influence of starting material microfabrics and the presence of water on the reaction kinetics was evaluated. In these experimental series polycrystalline material was in contact with single crystals or two polycrystalline materials were used as reactants. Isostatic annealing resulted in different dolomite and magnesio-calcite layer thicknesses, depending on starting material microfabrics. The reaction progress at the magnesite interface was faster with smaller magnesite grain size, because grain boundaries provided fast pathways for diffusion and multiple nucleation sites for dolomite formation. Deformation by triaxial compression and torsion yield lower dolomite rim thicknesses compared to annealed samples for the same time. This was caused by grain coarsening of polycrystalline magnesite during deformation. In contrast, magnesio-calcite layers tended to be larger during deformation, which triggered enhanced diffusion along grain boundaries. The presence of excess water had no significant influence on the reaction kinetics, at least if the reactants were single crystals. In CHAPTER 5 general conclusions about the interplay between deformation and the mineral reaction in the carbonate system are presented. Finally, CHAPTER 6 highlights possible future work in the carbonate system based on the results of this study. N2 - Die vorliegende Arbeit umfasst drei experimentelle Studien die sich mit der Wechselwirkung von Mineralreaktion und Deformation zwischen natürlichem Kalzit und Magnesit befassen. Die fest-fest Mineralreaktion zwischen den Karbonaten führt zur Entstehung einer Magnesio-Kalzit Vorläuferphase und zur Entstehung eines Dolomit Reaktionssaumes in allen durchge-führten Experimenten sowohl unter isostatischen Bedingungen als auch während der Defor-mation. Im ersten Kapitel werden die grundlegenden Aspekte hinsichtlich Mineralreaktionen in der Natur und Diffusion angeführt. Weiterhin werden Resultate von vorherigen Studien bezüglich des Einflusses von Deformation auf Mineralreaktionen zusammengefasst. Außerdem werden die Hauptziele dieser Studie aufgezeigt. Im zweiten Kapitel wird die Mineralreaktion zwischen Kalzit und Magnesit Einkristallen unter isostatischen Bedingungen untersucht. Zeitserien bei einer festgelegten Temperatur zeigten ein diffusionskontrolliertes Dolomitsaumwachstum. Die Mikrostruktur des Dolomitsaums ist durch zwei unterschiedliche Bereiche charakterisiert. Palisadenartige Dolomitkörner wachsen in den Magnesit und granulare Dolomitkörner wachsen in Richtung des Kalzits. Ein Model für das Dolomitsaumwachstum wurde angewandt, basierend auf der Gegendiffusion von CaO und MgO. Alle Reaktionsprodukte zeigten eine bestimmte kristallographische Beziehung in Hinblick auf den Kalzitreaktanten. Des Weiteren wurden die kinetischen Parameter für die Mineralreaktion durch Temperaturserien bei einer festen Versuchslaufzeit bestimmt. Das Hauptziel der isostatischen Testserie bestand darin Informationen über die mikrostrukturelle Entwicklung, die kinetischen Parameter, die chemische Zusammensetzung und die texturelle Entwicklung der Reaktionsprodukte zu gewinnen. Die Resultate dienten als Referenz um den Einfluss der Deformation auf die Mineralreaktion zu quantifizieren. Kapitel drei befasst sich mit dem Effekt von nicht-isostatischer Deformation auf die Bildungen von Dolomit und Magnesio-Kalzit zwischen Kalzit und Magnesit Einkristallen. Deformation wurde entweder durch triaxiale Kompression oder durch Torsion erreicht. Triaxiale Kompression bis zu 38 MPa axialer Spannung bei festgelegter Zeit zeigte keinen signifikanten Einfluss von Spannung und Verformung auf die Dolomitproduktion. Eine Zeitserie bei ähnlichen axialen Spannungen und geringen Verformungen resultierten in vergleichbaren Wachstumsraten für Dolomit und Magnesio-Kalzit wie unter isostatischen Bedingungen. Geringfügig schnellere Wachstumsraten für den Magnesio-Kalzit traten in Experimenten auf bei denen die Verformung größer als 0.1 war. Hohe Verformungen bei ähnlichen Spannungen wurde durch die Aktivierung zusätzlicher Gleitsysteme im Kalzit Einkristall und mobile Versetzungen im Magnesio-Kalzit erreicht, welche schnelle Wege für Diffusion bereitstellen. In Torsionsexperimenten wurde eine graduelle Abnahme der Dolomitsaumdicke und des Magnesio-Kalzits beim Überschreiten einer kritischen Scherverformung festgestellt. Während der Deformation kam es zu einer Umorientierung der kristallographischen Achsen von Dolomit und Magnesio-Kalzit hinsichtlich des externen Bezugsystems. Ein direkter Effekt der Mineralreaktion auf die Deformation konnte auf Grund der relative geringen Reaktionsproduktdi-cke nicht gesehen werden. Im vierten Kapitel wurden der Korngrößeneinfluss des Ausgangsmaterials sowie die Anwesenheit von Wasser auf die Reaktionskinetik getestet. In dieser Testserie wurde polykristallines Material in Kontakt zu Einkristallen gebracht oder zwei polykristalline Materialien wurden als Reaktanten benutzt. Isostatisches Ausheizen resultierte in verschiedenen Dolomitsaum- und Magnesio-Kalzitdicken in Abhängigkeit der Korngröße der Reaktanten. Bei kleinen Korngrößen des Magnesits war der Reaktionsfortschritt erhöht, da Korngrenzen Wege für schelle Diffusion boten und viele Nukleationskeime erlaubten. Im Gegensatz zu isostatischen Bedingungen führten triaxiale Kompression und Torsion zu geringen Dolomitsaumdi-cken. Die Ursache hierfür war auftretendes Kornwachstum im polykristallinen Magnesit während der Deformation. Für den Magnesio-Kalzit wurde ein beschleunigtes Wachstum während der Deformation festgestellt, da der Massentransport entlang von Korngrenzen begünstigt wurde. Die Reaktionskinetik zwischen zwei Einkristallen wurde durch die Anwesenheit von zusätzlichem Wasser nicht signifikant beeinflusst. Das fünfte Kapitel enthält die generellen Schlussfolgerungen die für die Wechselwirkung von Mineralreaktion und Deformation im Karbonatsystem getroffen werden konnten. Basierend auf den Resultaten dieser Studie zeigt Kapitel sechs abschließend auf, welche Möglichkeiten es für zukünftige Arbeiten im Karbonatsystem gibt. KW - carbonates KW - deformation KW - mineral reaction KW - Karbonate KW - Deformation KW - Mineralreaktion Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-90332 ER - TY - THES A1 - Olszewska, Agata T1 - Forming magnetic chain with the help of biological organisms T1 - Die Bildung magnetischer Kettenstrukturen mit Hilfe biologischer Organismen N2 - Magnetite nanoparticles and their assembly comprise a new area of development for new technologies. The magnetic particles can interact and assemble in chains or networks. Magnetotactic bacteria are one of the most interesting microorganisms, in which the assembly of nanoparticles occurs. These microorganisms are a heterogeneous group of gram negative prokaryotes, which all show the production of special magnetic organelles called magnetosomes, consisting of a magnetic nanoparticle, either magnetite (Fe3O4) or greigite (Fe3S4), embedded in a membrane. The chain is assembled along an actin-like scaffold made of MamK protein, which makes the magnetosomes to arrange in mechanically stable chains. The chains work as a compass needle in order to allow cells to orient and swim along the magnetic field of the Earth. The formation of magnetosomes is known to be controlled at the molecular level. The physico–chemical conditions of the surrounding environment also influence biomineralization. The work presented in this manuscript aims to understand how such external conditions, in particular the extracellular oxidation reduction potential (ORP) influence magnetite formation in the strain Magnetospirillum magneticum AMB-1. A controlled cultivation of the microorganism was developed in a bioreactor and the formation of magnetosomes was characterized. Different techniques have been applied in order to characterize the amount of iron taken up by the bacteria and in consequence the size of magnetosomes produced at different ORP conditions. By comparison of iron uptake, morphology of bacteria, size and amount of magnetosomes per cell at different ORP, the formation of magnetosomes was inhibited at ORP 0 mV, whereas reduced conditions, ORP – 500 mV facilitate biomineralization process. Self-assembly of magnetosomes occurring in magnetotactic bacteria became an inspiration to learn from nature and to construct nanoparticles assemblies by using the bacteriophage M13 as a template. The M13 bacteriophage is an 800 nm long filament with encapsulated single-stranded DNA that has been recently used as a scaffold for nanoparticle assembly. I constructed two types of assemblies based on bacteriophages and magnetic nanoparticles. A chain – like assembly was first formed where magnetite nanoparticles are attached along the phage filament. A sperm – like construct was also built with a magnetic head and a tail formed by phage filament. The controlled assembly of magnetite nanoparticles on the phage template was possible due to two different mechanism of nanoparticle assembly. The first one was based on the electrostatic interactions between positively charged polyethylenimine coated magnetite nanoparticles and negatively charged phages. The second phage –nanoparticle assembly was achieved by bioengineered recognition sites. A mCherry protein is displayed on the phage and is was used as a linker to a red binding nanobody (RBP) that is fused to the one of the proteins surrounding the magnetite crystal of a magnetosome. Both assemblies were actuated in water by an external magnetic field showing their swimming behavior and potentially enabling further usage of such structures for medical applications. The speed of the phage - nanoparticles assemblies are relatively slow when compared to those of microswimmers previously published. However, only the largest phage-magnetite assemblies could be imaged and it is therefore still unclear how fast these structures can be in their smaller version. N2 - Magnetit-Nanopartikel (Fe3O4) und deren Anordnungen umfassen einen neuen Bereich in der Entwicklung neuer Technologien. Diese magnetischen Teilcheninteragieren miteinander und unter bestimmten Umständen lassen sie sich in Ketten anordnen. Magnetotaktische Bakterien stellen eine Gruppeinteressanter Mikroorganismen dar, in welchen ebendiese kettenförmige Anordnung von Nanopartikeln vorkommt. Diese Mikroorgansimen gehören zu einer heterogenen Gruppe an Gram negativen Prokaryoten, welche die Produktion von speziellen magnetischen Organellen, den sogenannten Magnetosomen, aufweist. Die Magnetosomen bestehen entweder aus Magnetit- oder Greigit (Fe3S4)- Nanopartikeln, welche in einer Membran eingebettet sind. Die Kette ist entlang eines Aktin ähnlichen Gerüstes angeordnet, welches aus dem Protein MamK besteht und dafür verantwortlich ist, dass sich die Magnetosomen in mechanisch stabilen Ketten arrangieren können. Diese Ketten fungieren als Kompass Nadeln und ermöglichen es den Zellen sich entlang des Magnetfeldes der Erde zuorientieren. Es ist bekannt, dass die Bildung der Magnetosomen auf molekularer Ebene kontrolliert wird. Die physiko-chemischen Bedingungen der direkten Umgebung beeinflussen die Biomineralisierung. Die in diesem Manuskript vorgestellte Arbeit setzt sich zum Ziel, die äußeren Bedingungen, im Speziellen der Einfluss des extrazellulären Oxidations- und Reduktions-Potentials (ORP) auf die Magnetit Bildung im Bakterienstamm Magnetospirillum magneticum AMB-1 besser zu verstehen. Eine kontrollierte Anzucht des Mikroorganismus wurde im Bioreaktor entwickelt und die Magnetosomenbildung wurden charakterisiert. Unter verschiedenen ORP-Bedingungen wurde untersucht, wieviel Eisen von den Bakterien aufgenommen wird und welche Auswirkungen das auf die Zahl und Größe der Magnetosomen hat. Untersucht man die Parameter Eisenaufnahme, Morphologie der Bakterien, Größe und Menge der Magnetosomen pro Zelle kommt man zu dem Schluss, dass die Magnetosomenbildung bei einem ORP von 0 mV inhibiert wird, wobei reduzierende Bedingungen bei einem ORP von -500 mV den Biomineralisationsprozess fördern. Inspiriert von der Fähigkeit der Selbstorganisation von Magnetosomen in MTB wurde versucht Nanopartikel-Anordnungen mit Hilfe des Bakteriophagen M13 als Vorlage zu konstruieren. Der Bakteriophage M13 ist ein 800 nm langes Filament mit eingekapselter einzelsträngiger DNA und wurde schon zuvor als Gerüst für Nanopartikel-Konstrukte verwendet. Ich habe zwei Typen von Anordnungen basierend auf Bakteriophagen und magnetischen Nanopartikeln konstruiert. Es wurde eine kettenartige Struktur, an der magnetische Nanopartikel entlang eines Phagenfilamentes angebracht sind und ein spermienähnliches Konstrukt mit einem magnetischen Kopf und einem Phagenfilament als Schwanz, entwickelt. Um eine kontrollierte Anordnung von Magnetit-Nanopartikeln an den Phagen zu ermöglichen, wurden zwei verschiedene Ansätze verfolgt. Der erste basierte auf elektrostatischen Wechselwirkungen zwischen den mit positiv geladenem Polyethylenimin dekorierten Magnetit-Nanopartikeln und den negativ geladenen Phagen. Das zweite Phagen-Nanopartikel-Konstrukt wurde mit Hilfe von biologisch veränderten Erkennungsseiten hergestellt. Die Phagen weisen ein mCherry Protein auf, welches als Verbindungsstück für den red binding nanobody (RBP) verwendet wurde. Dieser wurde mit einem der Proteine fusioniert, welches die Magnetit Kristalle der Magnetosomen umhüllt. Beide Konstrukte wurden mit Hilfe eines externen Magnetfeldes im Wasser angeregt, wobei sich ihr Schwimmverhalten und das Potential für medizinische Anwendungen dieser Strukturen zeigten. Die Geschwindigkeit der Phagen-Nanopartikel-Konstrukte war im Vergleich zu den bisher veröffentlichten Mikroschwimmern relativ langsam. Es konnten jedoch nur die größten Phagen-Magnetit-Konstrukte visualisiert werden, wodurch die Geschwindigkeit der kleineren Versionen dieser Strukturen noch unklar bleibt. KW - nanoparticles KW - phages KW - nanoparticles assembly KW - magnetotactic bacteria KW - Nanopartikel KW - magnetotaktische Bakterien KW - magnetite Ketter KW - Bakteriophagen Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-89767 ER - TY - THES A1 - Buß, Claudia T1 - Instrumente der Bürgerbeteiligung in Städten T1 - Instruments of civic participation in cities BT - ein Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich BT - a comparison between France and Germany N2 - Die vergleichende Arbeit beschäftigt sich mit der Bürgerbeteiligung in Städten in Deutschland und Frankreich. In den letzten 20 Jahren haben sich die Formen lokaler Demokratie immer wieder verändert und sich den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Das Interesse der Bürger, Verwaltung und politisch gewählten Vertreter an Partizipation wächst stetig . Das heißt aber auch, dass sich diese 3 Akteure den neuen Strukturen anpassen und eigene Strategien entwickeln müssen. Die demokratischen Formen der kooperativen bzw. partizipativen Demokratie werden immer häufiger angewandt. Diese Arbeit evaluiert die verschiedenen Bürgerbeteiligungsinstrumente in Frankreich und Deutschland in dem zwischen Input, Output und Outcome unterschieden wird. Insbesondere die Bürgerhaushalte, Beiräte und Quartiersräte werden genauer betrachtet. Die Ergebnisse zeigen erste Hinweise in welche demokratische Richtung sich die deutschen Städte künftig entwickeln. N2 - This thesis work compares civic participation in French and German urban communities. Over the last 20 years, democracy in these communities has taken different forms, continually adapting to local conditions. Citizens, administration, and elected politicians gain interest in participation. However, this requires the three players to adapt to the new structures and develop independent strategies. Participatory and cooperative democracy become more common. This thesis evaluates different instruments of civic participation in France and Germany by distinguishing between Input, Output, and Outcome. In particular, I focus on participatory budgets, advisory boards and participatory neighborhood councils/'District Committee's. The results provide insights into the future development of democracy in German cities. KW - Bürgerbeteiligung KW - Stadt KW - Reformen KW - Bürgerhaushalt KW - Quartiersrat KW - Demokratie KW - Beirat KW - Frankreich KW - Kräftedreieck KW - civic participation KW - France KW - Germany KW - participatory budget KW - local affairs KW - modernization KW - administration Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-88888 ER - TY - THES A1 - Schernthanner, Harald T1 - Untersuchungen zur räumlichen Analyse und Visualisierung von Mietpreisdaten für Immobilienportale T1 - Survey on spatial modeling and geovisualization of rental prices for real estate portals N2 - Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, aus geoinformatischer Sicht eine konzeptionelle Grundlage zur räumlichen Optimierung von Immobilienportalen zu schaffen. Die Arbeit geht dabei von zwei Hypothesen aus: 1. Verfahren der räumlichen Statistik und des Maschinellen Lernens zur Mietpreisschätzung sind den bisher eingesetzten Verfahren der hedonischen Regression überlegen und eignen sich zur räumlichen Optimierung von Immobilienportalen. 2. Die von Immobilienportalen publizierten webbasierten Mietpreiskarten geben nicht die tatsächlichen räumlichen Verhältnisse auf Immobilienmärkten wieder. Alternative webbasierte Darstellungsformen, wie z.B. Gridmaps, sind dem Status Quo der Immobilienpreiskarten von Immobilienportalen überlegen und visualisieren die tatsächlichen räumlichen Verhältnisse von Immobilienpreisen zweckmäßiger. Beide Thesen können bewiesen werden. Es erfolgt zunächst eine umfangreiche Erhebung des Forschungsbedarfs mittels Literaturstudien und technologischer Recherche. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird als quantitative Datenbasis ein 74.098 Mietangebote umfassender Datensatz (von Januar 2007 bis September 2013) eines Immobilienportals akquiriert. Dieser reicht jedoch nicht in vollem Umfang zur Beantwortung der Fragestellungen aus. Deshalb führt der Autor Experteninterviews zur Erhebung einer qualitativen Datenbasis. Deren Analyse ergibt in Kombination mit der Literaturstudie und der technologischen Recherche ein umfassendes, bisher so nicht verfügbares Bild. Es stellt den Status Quo der räumlichen Sicht sowie der raumanalytischen und geovisuellen Defizite von Immobilienportalen dar. Zur Optimierung der raumanalytischen und geovisuellen Defizite werden forschungsbasierte Lösungsansätze herausgearbeitet und teilimplementiert. Methoden des Maschinellen Lernens und räumliche Schätzverfahren werden als Alternativen zu den von Immobilienportalen bisher genutzten „nicht räumlichen“ Analyseverfahren zur Preismodellierung untersucht. Auf Grundlage eines hierfür konzipierten Validierungsrahmens werden diese Methoden für die Nutzung im Kontext von Immobilienportalen adaptiert. Die prototypische Teilimplementierung zeigt die programmiertechnische Umsetzung des Konzeptes auf. Eine umfassende Analyse geeigneter Sekundärvariablensets zur Mietpreisschätzung liefert als methodisches Resultat, dass Interpolatoren, die Sekundärvariablen benötigen (Kriging with external drift, Ordinary Cokriging), kaum zu valideren Mietpreisschätzergebnissen gelangen als die Methode des Ordinary Kriging, die keine Sekundärvariablen benötigt. Die Methoden Random Forest aus dem Maschinellen Lernen und die Geographisch Gewichtete Regression hingegen bergen großes Potential zur Nutzung der räumlichen Mietpreisschätzung im Kontext von Immobilien-portalen. Die Forschungsergebnisse der räumlichen Preismodellierung werden in die räumliche Visualisierung von Mietpreisen transferiert. Für die webbasierte Mietpreisdarstellung wird ein Set alternativer Darstellungsmethoden entwickelt, um Mietpreiskarten-Prototypen abzuleiten. Ein methodisches Ergebnis der Entwicklung der Mietpreiskarten-Prototypen ist die Entwicklung eines geeigneten Ansatzes der Loslösung des Preisbezugs von fachfremd verwendeten Bezugsgeometrien. Hierfür wird vom Autor der Begriff der zonenlosen Preiskarte geprägt. Diese werden mit Methoden des Gridmapping erstellt. Es werden optimale Rasterauflösungen zur Darstellung interpolierter Rastergrößen ermittelt. Zonenlose Preiskarten mit Methoden des Gridmapping, gepaart mit einer optionalen gebäudescharfen Darstellung in größeren Maßstäben, sind als Resultate der Forschung die bestmögliche, sich an realen Verhältnissen orientierende, räumliche Mietpreisdarstellung. Die entstandenen Prototypen sind eine Annäherung der wahren Verteilung des Mietpreises im Raum und um einiges schärfer, als die auf der hedonischen Regression basierenden Darstellungen. Somit kann die wahre „Topographie“ der Mietpreislandschaft abgebildet werden. Ein Einsatz der Karten für Nutzergruppen wie Makler, Investoren oder Kommunen zur Analyse städtischer Mietmärkte ist denkbar. Alle entstandenen Prototypen sind unter der Nutzung von Map APIs umgesetzt. Ein Ergebnis dessen ist, dass Map APIs noch an diversen „Kinderkrankheiten“ leiden und derart umgesetzte Mietpreiskarten noch einen weiten Weg vor sich haben, bis sie das Niveau thematischer Karten von Immhof oder Arnberger erreichen. Die konzeptionellen Überlegungen und Teilimplementierungen münden in drei Prozessketten, die Umsetzungsoptionen für eine räumliche Optimierung von Immobilienportalen darstellen. Dabei werden zwei Szenarien für eine räumlich optimierte Mietpreisschätzung und ein Szenario für eine räumlich optimierte Mietpreisdarstellung herausgearbeitet. N2 - From a geoinformation science point of view real estate portals apply non-spatial methods to analyse and visualise rental price data. Real estate portals record the spatial reference of their listed apartments, the geocoded address data is used suboptimal for analyses and visualization. Geoinformation science still plays a minor role for real estate portals in analysing and visualising their real estate data. The dissertation discusses the analytical and geovisual state of the art of real estate portals and addresses deficits of the applied non-spatial methods. Alternative analysing approaches from geostatistics, machine learning and geovisualization are applied to demonstrate potentials to optimise real estate portals´ analysing and visualisation capacities. KW - Geoinformatik KW - räumliche Immobilienmarktanalyse KW - Geovisualisierung KW - geoinfomation science KW - spatial analysis KW - geovisualisation KW - real estate portals KW - housing Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-89492 ER - TY - THES A1 - Bösche, Nina Kristine T1 - Detection of rare earth elements and rare earth oxides with hyperspectral spectroscopy T1 - Die Erkennung von Seltenerdelementen und Seltenerdoxiden mittels hyperspektraler Spektroskopie BT - near-field and spaceborne investigations in preparation of the EnMAP mission BT - Nahfeld und satellitengestützte Bildanalyse in Vorbereitung der EnMAP Mission N2 - The continuously increasing demand for rare earth elements in technical components of modern technologies, brings the detection of new deposits closer into the focus of global exploration. One promising method to globally map important deposits might be remote sensing, since it has been used for a wide range of mineral mapping in the past. This doctoral thesis investigates the capacity of hyperspectral remote sensing for the detection of rare earth element deposits. The definition and the realization of a fundamental database on the spectral characteristics of rare earth oxides, rare earth metals and rare earth element bearing materials formed the basis of this thesis. To investigate these characteristics in the field, hyperspectral images of four outcrops in Fen Complex, Norway, were collected in the near-field. A new methodology (named REEMAP) was developed to delineate rare earth element enriched zones. The main steps of REEMAP are: 1) multitemporal weighted averaging of multiple images covering the sample area; 2) sharpening the rare earth related signals using a Gaussian high pass deconvolution technique that is calibrated on the standard deviation of a Gaussian-bell shaped curve that represents by the full width of half maxima of the target absorption band; 3) mathematical modeling of the target absorption band and highlighting of rare earth elements. REEMAP was further adapted to different hyperspectral sensors (EO-1 Hyperion and EnMAP) and a new test site (Lofdal, Namibia). Additionally, the hyperspectral signatures of associated minerals were investigated to serve as proxy for the host rocks. Finally, the capacity and limitations of spectroscopic rare earth element detection approaches in general and of the REEMAP approach specifically were investigated and discussed. One result of this doctoral thesis is that eight rare earth oxides show robust absorption bands and, therefore, can be used for hyperspectral detection methods. Additionally, the spectral signatures of iron oxides, iron-bearing sulfates, calcite and kaolinite can be used to detect metasomatic alteration zones and highlight the ore zone. One of the key results of this doctoral work is the developed REEMAP approach, which can be applied from near-field to space. The REEMAP approach enables rare earth element mapping especially for noisy images. Limiting factors are a low signal to noise ratio, a reduced spectral resolution, overlaying materials, atmospheric absorption residuals and non-optimal illumination conditions. Another key result of this doctoral thesis is the finding that the future hyperspectral EnMAP satellite (with its currently published specifications, June 2015) will be theoretically capable to detect absorption bands of erbium, dysprosium, holmium, neodymium and europium, thulium and samarium. This thesis presents a new methodology REEMAP that enables a spatially wide and rapid hyperspectral detection of rare earth elements in order to meet the demand for fast, extensive and efficient rare earth exploration (from near-field to space). N2 - Die weltweit steigende Nachfrage nach seltenen Erden für technische Komponenten in modernen Technologien, rückt die Erkundung neuer Lagerstätten näher in den Fokus der globalen Exploration. Die Erkundung und Beschreibung neuer Lagerstätten mittels hyperspektraler Fernerkundung findet basierend auf Mineralkartierung bereits eine breite Anwendung. Diese Doktorarbeit befasst sich mit der Machbarkeit hyperspektraler Fernerkundung zur Detektion von Seltenerdelement-Vorkommen. Um dieser Fragestellung nachzukommen, wird eine grundlegende Datenbank der spektralen Eigenschaften von Seltenerdoxiden, Seltenerdmetallen und Seltenerdelement-haltigen Materialien hergestellt. Diese Eigenschaften wurden an vier Aufschlüssen des Fen Complexes in Norwegen hyperspektral analysiert. Auf dieser Grundlage wurde eine neue Methodik (REEMAP) entwickelt, die Seltenerdelement angereicherte Zonen im Aufschluss auffindet und kartiert. Die wichtigsten Schritte dieser Methode sind wie folgt: 1) multi-temporal gewichtete Mittelung mehrerer hyperspektraler Bilder des gleichen Ausschnittes; 2) Verstärkung des charakteristischen spektralen Merkmals unter Verwendung eines Hochpassfilterverfahrens, das auf der Standardabweichung einer Gaußkurve basiert die der gesuchten Absorptionsbande entspricht; 3) die mathematische Modellierung der gesuchten Absorptionsbande und thematische Klassifikation der Bildpixel. REEMAP wurde auf verschiedene Sensoren (EO-1 Hyperion und EnMAP) und ein neues Testgebiet (Lofdal, Namibia) re-kalibriert. Weiterhin wurde untersucht, inwiefern hyperspektrale Methoden zum Detektieren von Proxymineralen verwendet werden können. Die Limitationen der Seltenerd-Detektion mittels Spektroskopie im Allgemeinen und der Detektion unter Anwendung von REEMAP wurden erforscht und diskutiert. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist, dass acht Seltenerdoxid Spektren eindeutig detektierbare Absorptionsbanden zeigen, die für eine Seltenerddetektion verwendet werden können. Zusätzlich können die spektralen Merkmale von Eisenoxiden, eisenhaltigen Sulfaten, Kalzit und Kaolinit verwendet werden, um metasomatische Alterationszonen und die Erzgänge zu erkennen. Eines der wichtigsten Ergebnisse dieser Doktorarbeit ist die Entwicklung der REEMAP Methode. Vor allem für verrauschte hyperspektrale Bilder zeigten die Ergebnisse unter der Verwendung von REEMAP eine höhere Detektionswahrscheinlichkeit. Neben dem Signal-zu-Rausch-Verhältnis des Bildes, sind die davon abhängige spektrale Auflösung, überdeckende Materialien, atmosphärische Effekte und Aufnahmen unter suboptimalen Lichtverhältnissen als weitere wichtige Limitation der Seltenerd-Detektion zu nennen. Ein weiteres wichtiges Ergebnis dieser Doktorarbeit ist, dass der zukünftige EnMAP Satellit (mit seinem aktuell veröffentlichten Spezifikationen, Juni 2015) theoretisch in der Lage sein wird die Absorptionsbanden von Erbium, Dysprosium, Holmium, Neodym, Europium, Thulium und Samarium zu detektieren. Meine Dissertation stellt eine neue fernerkundliche Methode (REEMAP) vor, die zur weiträumigen und schnellen hyperspektralen Detektion von seltenen Erden verwendet werden kann und somit hilfreich bei der Exploration seltener Erden sein kann. KW - remote sensing KW - rare earth elements KW - hyperspectral KW - EnMAP satellite KW - Fernerkundung KW - Seltenerdelemente KW - seltene Erden KW - Hyperspektral KW - EnMAP Satellit Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-85363 ER - TY - THES A1 - Priegnitz, Mike T1 - Development of geophysical methods to characterize methane hydrate reservoirs on a laboratory scale T1 - Entwicklung geophysikalischer Methoden zur Charakterisierung von Methanhydrat-Reservoiren im Labormaßstab N2 - Gashydrate sind kristalline Feststoffe bestehend aus Wasser und Gasmolekülen. Sie sind stabil bei erhöhten Drücken und niedrigen Temperaturen. Natürliche Hydratvorkommen treten daher an Kontinentalhängen, in Permafrostböden und in tiefen Seen sowie Binnenmeeren auf. Bei der Hydratbildung orientieren sich die Wassermoleküle neu und bilden sogenannte Käfigstrukturen, in die Gas eingelagert werden kann. Aufgrund des hohen Drucks bei der Hydratbildung können große Mengen an Gas in die Hydratstruktur eingebaut werden. Das Volumenverhältnis von Wasser zu Gas kann dabei bis zu 1:172 bei 0°C und Atmosphärendruck betragen. Natürliche Gashydrate enthalten hauptsächlich Methan. Da Methan sowohl ein Treibhausgas als auch ein Brenngas ist, stellen Gashydrate gleichermaßen eine potentielle Energieressource sowie eine mögliche Quelle für Treibhausgase dar. Diese Arbeit untersucht die physikalischen Eigenschaften von Methanhydrat gesättigten Sedimentproben im Labormaßstab. Dazu wurde ein großer Reservoirsimulator (LARS) mit einer eigens entwickelten elektrischen Widerstandstomographie ausgerüstet, die das erste Mal an hydratgesättigten Sedimentproben unter kontrollierten Temperatur-, Druck-, und Hydratsättigungsbedingungen im Labormaßstab angewendet wurde. Üblicherweise ist der Porenraum von (marinen) Sedimenten mit elektrisch gut leitendem Salzwasser gefüllt. Da Hydrate einen elektrischen Isolator darstellen, ergeben sich große Kontraste hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften im Porenraum während der Hydratbildung und -zersetzung. Durch wiederholte Messungen während der Hydraterzeugung ist es möglich die räumliche Widerstandsverteilung in LARS aufzuzeichnen. Diese Daten bilden in der Folge die Grundlage für eine neue Auswerteroutine, welche die räumliche Widerstandsverteilung in die räumliche Verteilung der Hydratsättigung überführt. Dadurch ist es möglich, die sich ändernde Hydratsättigung sowohl räumlich als auch zeitlich hoch aufgelöst während der gesamten Hydraterzeugungsphase zu verfolgen. Diese Arbeit zeigt, dass die entwickelte Widerstandstomographie eine gute Datenqualität aufwies und selbst geringe Hydratsättigungen innerhalb der Sedimentprobe detektiert werden konnten. Bei der Umrechnung der Widerstandsverteilung in lokale Hydrat-Sättigungswerte wurden die besten Ergebnisse mit dem Archie-var-phi Ansatz erzielt, der die zunehmende Hydratphase dem Sedimentgerüst zuschreibt, was einer Abnahme der Porosität gleichkommt. Die Widerstandsmessungen zeigten weiterhin, dass die schnelle Hydraterzeugung im Labor zur Ausbildung von kleinen Hydratkristallen führte, die dazu neigten, zu rekristalliesieren. Es wurden weiterhin Hydrat-Abbauversuche durchgeführt, bei denen die Hydratphase über Druckerniedrigung in Anlehnung an den 2007/2008 Mallik Feldtest zersetzt wurde. Dabei konnte beobachtet werden, dass die Muster der Gas- undWasserflussraten im Labor zum Teil gut nachgebildet werden konnten, jedoch auch aufbaubedingte Abweichungen auftraten. In zwei weiteren Langzeitversuchen wurde die Realisierbarkeit und das Verhalten bei CO2-CH4-Hydrat Austauschversuchen in LARS untersucht. Das tomographische Messsystem wurde dabei genutzt um während der CH4 Hydrat Aufbauphase die Hydratverteilung innerhalb der Sedimentprobe zu überwachen. Im Zuge der anschließenden CO2-Injektion konnte mithilfe der Widerstandstomographie die sich ausbreitende CO2-Front überwacht und der Zeitpunkt des CO2 Durchbruchs identifiziert werden. N2 - Gas hydrates are crystalline solids composed of water and gas molecules. They are stable at elevated pressure and low temperatures. Therefore, natural gas hydrate deposits occur at continental margins, permafrost areas, deep lakes, and deep inland seas. During hydrate formation, the water molecules rearrange to form cavities which host gas molecules. Due to the high pressure during hydrate formation, significant amounts of gas can be stored in hydrate structures. The water-gas ratio hereby can reach up to 1:172 at 0°C and atmospheric pressure. Natural gas hydrates predominantly contain methane. Because methane constitutes both a fuel and a greenhouse gas, gas hydrates are a potential energy resource as well as a potential source for greenhouse gas. This study investigates the physical properties of methane hydrate bearing sediments on a laboratory scale. To do so, an electrical resistivity tomography (ERT) array was developed and mounted in a large reservoir simulator (LARS). For the first time, the ERT array was applied to hydrate saturated sediment samples under controlled temperature, pressure, and hydrate saturation conditions on a laboratory scale. Typically, the pore space of (marine) sediments is filled with electrically well conductive brine. Because hydrates constitute an electrical isolator, significant contrasts regarding the electrical properties of the pore space emerge during hydrate formation and dissociation. Frequent measurements during hydrate formation experiments permit the recordings of the spatial resistivity distribution inside LARS. Those data sets are used as input for a new data processing routine which transfers the spatial resistivity distribution into the spatial distribution of hydrate saturation. Thus, the changes of local hydrate saturation can be monitored with respect to space and time. This study shows that the developed tomography yielded good data quality and resolved even small amounts of hydrate saturation inside the sediment sample. The conversion algorithm transforming the spatial resistivity distribution into local hydrate saturation values yielded the best results using the Archie-var-phi relation. This approach considers the increasing hydrate phase as part of the sediment frame, metaphorically reducing the sample’s porosity. In addition, the tomographical measurements showed that fast lab based hydrate formation processes cause small crystallites to form which tend to recrystallize. Furthermore, hydrate dissociation experiments via depressurization were conducted in order to mimic the 2007/2008 Mallik field trial. It was observed that some patterns in gas and water flow could be reproduced, even though some setup related limitations arose. In two additional long-term experiments the feasibility and performance of CO2-CH4 hydrate exchange reactions were studied in LARS. The tomographical system was used to monitor the spatial hydrate distribution during the hydrate formation stage. During the subsequent CO2 injection, the tomographical array allowed to follow the CO2 migration front inside the sediment sample and helped to identify the CO2 breakthrough. KW - hydrate KW - Electrical Resistivity Tomography (ERT) KW - geophysics KW - Gashydrate KW - Elektrische Widerstandstomographie (ERT) KW - Geophysik Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-89321 ER - TY - THES A1 - Hanf, Franziska Stefanie T1 - South Asian summer monsoon variability: a modelling study with the atmospheric regional climate model HIRHAM5 T1 - Variabilität des Südasiatischen Sommermonsuns: eine Modellstudie mit dem regionalen Atmosphärenmodell HIRHAM5 N2 - The lives of more than 1/6 th of the world population is directly affected by the caprices of the South Asian summer monsoon rainfall. India receives around 78 % of the annual precipitation during the June-September months, the summer monsoon season of South Asia. But, the monsoon circulation is not consistent throughout the entire summer season. Episodes of heavy rainfall (active periods) and low rainfall (break periods) are inherent to the intraseasonal variability of the South Asian summer monsoon. Extended breaks or long-lasting dryness can result in droughts and hence trigger crop failures and in turn famines. Furthermore, India's electricity generation from renewable sources (wind and hydro-power), which is increasingly important in order to satisfy the rapidly rising demand for energy, is highly reliant on the prevailing meteorology. The major drought years 2002 and 2009 for the Indian summer monsoon during the last decades, which are results of the occurrence of multiple extended breaks, emphasise exemplary that the understanding of the monsoon system and its intraseasonal variation is of greatest importance. Although, numerous studies based on observations, reanalysis data and global model simulations have been carried out with the focus on monsoon active and break phases over India, the understanding of the monsoon intraseasonal variability is only in the infancy stage. Regional climate models could benefit the comprehension of monsoon breaks by its resolution advantage. This study investigates moist dynamical processes that initiate and maintain breaks during the South Asian summer monsoon using the atmospheric regional climate model HIRHAM5 at a horizontal resolution of 25 km forced by the ECMWF ERA Interim reanalysis for the period 1979-2012. By calculating moisture and moist static energy budgets the various competing mechanisms leading to extended breaks are quantitatively estimated. Advection of dry air from the deserts of western Asia towards central India is the dominant moist dynamical process in initiating extended break conditions over South Asia. Once initiated, the extended breaks are maintained due to many competing mechanisms: (i) the anomalous easterlies at the southern flank of this anticyclonic anomaly weaken the low-level cross-equatorial jet and thus the moisture transport into the monsoon region, (ii) differential radiative heating over the continental and the oceanic tropical convergence zone induces a local Hadley circulation with anomalous rising over the equatorial Indian Ocean and descent over central India, and (iii) a cyclonic response to positive rainfall anomalies over the near-equatorial Indian Ocean amplifies the anomalous easterlies over India and hence contributes to the low-level divergence over central India. A sensitivity experiment that mimics a scenario of higher atmospheric aerosol concentrations over South Asia addresses a current issue of large uncertainty: the role aerosols play in suppressing monsoon rainfall and hence in triggering breaks. To study the indirect aerosol effects the cloud droplet number concentration was increased to imitate the aerosol's function as cloud condensation nuclei. The sensitivity experiment with altered microphysical cloud properties shows a reduction in the summer monsoon precipitation together with a weakening of the South Asian summer monsoon. Several physical mechanisms are proposed to be responsible for the suppressed monsoon rainfall: (i) according to the first indirect radiative forcing the increase in the number of cloud droplets causes an increase in the cloud reflectivity of solar radiation, leading to a climate cooling over India which in turn reduces the hydrological cycle, (ii) a stabilisation of the troposphere induced by a differential cooling between the surface and the upper troposphere over central India inhibits the growth of deep convective rain clouds, (iii) an increase of the amount of low and mid-level clouds together with a decrease in high-level cloud amount amplify the surface cooling and hence the atmospheric stability, and (iv) dynamical changes of the monsoon manifested as a anomalous anticyclonic circulation over India reduce the moisture transport into the monsoon region. The study suggests that the changes in the total precipitation, which are dominated by changes in the convective precipitation, mainly result from the indirect radiative forcing. Suppression of rainfall due to the direct microphysical effect is found to be negligible over India. Break statistics of the polluted cloud scenario indicate an increase in the occurrence of short breaks (3 days), while the frequency of extended breaks (> 7 days) is clearly not affected. This disproves the hypothesis that more and smaller cloud droplets, caused by a high load of atmospheric aerosols trigger long drought conditions over central India. N2 - Das Leben von mehr als 1/6 der Weltbevölkerung wird direkt von den Kapriolen des Südasiatischen Sommermonsuns beeinflusst. Während der Sommermonsunzeit Südasiens von Juni bis September fällt allein in Indien ungefähr 78 % des Gesamtjahresniederschlags. Jedoch kennzeichnet der Monsun keine Phase von Dauerregenfällen. Vielmehr ist er von einzelnen Perioden mit hohen Niederschlagsmengen (aktive Monsunphasen) und geringen Niederschlagsmengen (Monsun-Unterbrechungsphasen) geprägt. Langanhaltende Monsun-Unterbrechungen können zu Dürren und damit zu Ernteausfällen, Hungersnöten und Einbußen in der Wirtschaft des Landes führen. Ebenso ist Indiens Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (Wind- und Wasserkraft), die eine Schlüsselkomponente in Indiens zukünftiger Energiestrategie spielt, direkt von den vorherrschenden Wettersituationen abhängig. Daher ist die Erforschung der intrasaisonalen Variabilität des Süd-asiatischen Sommermonsuns von enormer Wichtigkeit. Obwohl bereits zahlreiche Studien mit Fokus auf dem Wechsel von Aktiv- und Unterbrechungsphasen unter Verwendung von Beobachtungs- und Reanalysedaten und globalen Modellsimulationen existieren, steckt das Verständnis der intrasaisonalen Variabilität des Südasiatischen Sommermonsuns in seinen Anfängen. Die höhere Auflösung von Simulationen mit regionalen Klimamodellen kann zu einer Verbesserung des Verständnisses der Ursache von langanhaltenden Monsun-Unterbrechungsphasen beitragen. In dieser Arbeit werden speziell die feucht-dynamischen Prozesse, die Unterbrechungsphasen des Südasiatischen Sommermonsuns über Indien initiieren und aufrechterhalten, mit Hilfe des regionalen Atmosphärenmodells HIRHAM5 untersucht. Die Durchführung von Budget Studien ermöglicht die quantitative Abschätzung der verschiedenen konkurrierenden Mechanismen. Advektion von trockener Luft aus den Wüsten Westasiens nach Zentral-Indien wird als der dominierende Prozess für die Entstehung von Monsun-Unterbrechungen identifiziert. Diese Studie zeigt, dass für die Aufrechterhaltung von Unterbrechungsphasen abweichende Zirkulationsstrukturen, ausgelöst durch anormale strahlungsbedingte Erwärmungsmuster, verantwortlich sind. Zum einen beeinträchtigen abgeschwächte Westwinde über Süd-Indien und dem Arabischen Meer den Feuchtigkeitstransport in die Monsunregion, zum anderen führt eine lokal ausgeprägte Hadley-Zelle mit aufsteigenden (absinkenden) Luftmassen über dem zentralen äquatorialen Indischen Ozean (Zentral-Indien) zur Zunahme der atmosphärischen Stabilität und somit zur Hemmung von vertikalem Wolkenwachstum über Zentral-Indien. Gegenwärtige Studien beschäftigen sich mit der Frage, ob hohe Konzentrationen an atmosphärischen Aerosolen lange Dürreperioden über Indien steuern können. Ein durchgeführtes Sensitivitätsexperiment, welches ein Szenario von erhöhten atmosphärischen Aerosolkonzentrationen durch eine veränderte Anzahl an Wolkentropfen über Südasien imitiert, analysiert die Auswirkungen indirekter Aerosoleffekte auf den mittleren Südasiatischen Sommermonsun und dessen intrasaisonaler Variabilität. Die Zunahme der Wolkentropfenkonzentration führt in Zusammenhang mit einer Abschwächung des Südasiatischen Sommermonsuns zu einer Reduktion der Sommerniederschläge über Zentral-Indien. Das Experiment zeigt, dass die Unterdrückung der Monsunregenfälle hauptsächlich durch eine gehemmte Bildung von hochreichenden Konvektionswolken durch die indirekte Strahlungswirkung von Aerosolen hervorgerufen wird. Eine statistische Analyse der Häufigkeit von Monsun-Unterbrechungsphasen in dem „verschmutzten“ Wolkenszenario zeigt zwar eine Zunahme in dem Vorkommen von kurzen Monsun-Unterbrechungsphasen (3 Tage), jedoch eine Abnahme in der Häufigkeit von langanhaltenden Monsun-Unterbrechungsphasen (> 7 Tage). Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass mehr und kleinere Wolkentropfen, verursacht durch hohe atmosphärischen Aerosolansammlungen, keine ausgedehnten Trockenphasen über Zentral-Indien auslösen. KW - South Asian summer monsoon KW - monsoon breaks KW - moist static energy KW - regional climate model KW - model tuning KW - aerosols KW - Südasiatischen Sommermonsun KW - Monsun-Unterbrechungen KW - Indien KW - Budgetstudien KW - Aerosole Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-89331 ER - TY - THES A1 - Nimz, Katharina T1 - Sound perception and production in a foreign language T1 - Die Rolle der Orthographie in der fremdsprachlichen Lautperzeption und -produktion BT - does orthography matter? N2 - The present study addresses the question of how German vowels are perceived and produced by Polish learners of German as a Foreign Language. It comprises three main experiments: a discrimination experiment, a production experiment, and an identification experiment. With the exception of the discrimination task, the experiments further investigated the influence of orthographic marking on the perception and production of German vowel length. It was assumed that explicit markings such as the Dehnungs-h ("lengthening h") could help Polish GFL learners in perceiving and producing German words more correctly. The discrimination experiment with manipulated nonce words showed that Polish GFL learners detect pure length differences in German vowels less accurately than German native speakers, while this was not the case for pure quality differences. The results of the identification experiment contrast with the results of the discrimination task in that Polish GFL learners were better at judging incorrect vowel length than incorrect vowel quality in manipulated real words. However, orthographic marking did not turn out to be the driving factor and it is suggested that metalinguistic awareness can explain the asymmetry between the two perception experiments. The production experiment supported the results of the identification task in that lengthening h did not help Polish learners in producing German vowel length more correctly. Yet, as far as vowel quality productions are concerned, it is argued that orthography does influence L2 sound productions because Polish learners seem to be negatively influenced by their native grapheme-to-phoneme correspondences. It is concluded that it is important to differentiate between the influence of the L1 and L2 orthographic system. On the one hand, the investigation of the influence of orthographic vowel length markers in German suggests that Polish GFL learners do not make use of length information provided by the L2 orthographic system. On the other hand, the vowel quality data suggest that the L1 orthographic system plays a crucial role in the acquisition of a foreign language. It is therefore proposed that orthography influences the acquisition of foreign sounds, but not in the way it was originally assumed. N2 - Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, wie deutsche Vokale von polnischen Deutsch-als-Fremdsprache-LernerInnen produziert und wahrgenommen werden. Drei Experimente wurden durchgeführt, um diese Frage zu beantworten: ein Diskriminationsexperiment, ein Produktionsexperiment und ein Identifikationsexperiment. Mit der Ausnahme des Diskriminationsexperimentes wurde mittels dieser Experimente weiterhin untersucht, inwiefern die orthographische Markierung durch das Dehnungs-h polnischen LernerInnen helfen kann, deutsche Wörter korrekter zu produzieren und wahrzunehmen. Das Diskriminationsexperiment mit manipulierten Nonsens-Wörtern zeigte, dass polnische DeutschlernerInnen pure Längenunterschiede in deutschen Vokalen schlechter wahrnehmen als deutsche MuttersprachlerInnen. Dies war jedoch nicht der Fall für Unterschiede in der Vokalqualität. Die Ergebnisse sind erklärbar im Hinblick auf das polnische Vokalsystem, das ebenfalls in einer Pilotstudie mit polnischen MuttersprachlerInnen untersucht wurde. Die Ergebnisse des Identifikationsexperimentes mit echten Wörtern zeigten ein gegenteiliges Bild zu den Ergebnissen des Diskriminationsexperimentes: Polnische DeutschlernerInnen identifizierten manipulierte Vokallänge besser als manipulierte Vokalqualität. Allerdings konnte nicht gezeigt werden, dass der Grund hierfür in der Markierung der Vokallänge durch Dehnungs-h liegt. Als Alternative wird vorgeschlagen, dass explizites linguistisches Wissen der LernerInnen die asymmetrischen Ergebnisse erklären kann. Die Ergebnisse des Produktionsexperimentes bestätigten die Ergebnisse des Identifikationsexperimentes, da sich auch hier zeigte, dass orthographische Markierung den LernerInnen nicht hilft, deutsche Vokallänge korrekter zu produzieren. In Bezug auf die Vokalqualität zeigten die Ergebnisse des Produktionsexperimentes, dass die gespannten deutschen Vokale /o:/ und /e:/ den polnischen LernerInnen besondere Probleme bereiten: /o:/ wurde oft als [ɔ] produziert und /e:/ als [ɛe]. Die Diphthongierung wird mit einer Interaktion zwischen orthographischen und perzeptuellen Interferenzen erklärt. Die Studie zeigt, dass es wichtig ist, zwischen dem Einfluss des muttersprachlichen und fremdsprachlichen orthographischen Systems zu unterscheiden. In Bezug auf fremdsprachliche Vokallängenmarkierungen muss davon ausgegangen werden, dass polnische DeutschlernerInnen die Informationen des fremdsprachlichen orthographischen Systems kaum nutzen. Jedoch zeigte sich, dass das muttersprachliche System die Produktion der deutschen Vokale sehr wohl beeinflussen kann und polnische Graphem-Phonem-Korrespondenzen bei der Produktion der fremdsprachlichen Vokalqualität interferieren. Es wird deshalb geschlussfolgert, dass Orthographie eine wichtige Rolle im Erwerb fremdsprachlicher Laute spielt, allerdings nicht auf jene Art und Weise, wie ursprünglich angenommen. T3 - Potsdam Cognitive Science Series - 9 KW - vowel production KW - vowel perception KW - orthography KW - L2 German KW - L1 Polish KW - Vokalproduktion KW - Deutsch als Fremdsprache KW - Polnisch KW - Orthographie KW - Vokalperzeption Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-88794 SN - 978-3-86956-361-9 SN - 2190-4545 SN - 2190-4553 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Lischke, Betty T1 - Food web regulation under different forcing regimes in shallow lakes T1 - Nahrungsnetzregulation unter verschiedenen Einflussfaktoren in Flachseen BT - synthesis and modelling BT - Synthese und Modellierung N2 - The standing stock and production of organismal biomass depends strongly on the organisms’ biotic environment, which arises from trophic and non-trophic interactions among them. The trophic interactions between the different groups of organisms form the food web of an ecosystem, with the autotrophic and bacterial production at the basis and potentially several levels of consumers on top of the producers. Feeding interactions can regulate communities either by severe grazing pressure or by shortage of resources or prey production, termed top-down and bottom-up control, respectively. The limitations of all communities conglomerate in the food web regulation, which is subject to abiotic and biotic forcing regimes arising from external and internal constraints. This dissertation presents the effects of alterations in two abiotic, external forcing regimes, terrestrial matter input and long-lasting low temperatures in winter. Diverse methodological approaches, a complex ecosystem model study and the analysis of two whole-lake measurements, were performed to investigate effects for the food web regulation and the resulting consequences at the species, community and ecosystem scale. Thus, all types of organisms, autotrophs and heterotrophs, at all trophic levels were investigated to gain a comprehensive overview of the effects of the two mentioned altered forcing regimes. In addition, an extensive evaluation of the trophic interactions and resulting carbon fluxes along the pelagic and benthic food web was performed to display the efficiencies of the trophic energy transfer within the food webs. All studies were conducted in shallow lakes, which is worldwide the most abundant type of lakes. The specific morphology of shallow lakes allows that the benthic production contributes substantially to the whole-lake production. Further, as shallow lakes are often small they are especially sensitive to both, changes in the input of terrestrial organic matter and the atmospheric temperature. Another characteristic of shallow lakes is their appearance in alternative stable states. They are either in a clear-water or turbid state, where macrophytes and phytoplankton dominate, respectively. Both states can stabilize themselves through various mechanisms. These two alternative states and stabilizing mechanisms are integrated in the complex ecosystem model PCLake, which was used to investigate the effects of the enhanced terrestrial particulate organic matter (t-POM) input to lakes. The food web regulation was altered by three distinct pathways: (1) Zoobenthos received more food, increased in biomass which favored benthivorous fish and those reduced the available light due to bioturbation. (2) Zooplankton substituted autochthonous organic matter in their diet by suspended t-POM, thus the autochthonous organic matter remaining in the water reduced its transparency. (3) T-POM suspended into the water and reduced directly the available light. As macrophytes are more light-sensitive than phytoplankton they suffered the most from the lower transparency. Consequently, the resilience of the clear-water state was reduced by enhanced t-POM inputs, which makes the turbid state more likely at a given nutrient concentration. In two subsequent winters long-lasting low temperatures and a concurrent long duration of ice coverage was observed which resulted in low overall adult fish biomasses in the two study lakes – Schulzensee and Gollinsee, characterized by having and not having submerged macrophytes, respectively. Before the partial winterkill of fish Schulzensee allowed for a higher proportion of piscivorous fish than Gollinsee. However, the partial winterkill of fish aligned both communities as piscivorous fish are more sensitive to low oxygen concentrations. Young of the year fish benefitted extremely from the absence of adult fish due to lower predation pressure. Therefore, they could exert a strong top-down control on crustaceans, which restructured the entire zooplankton community leading to low crustacean biomasses and a community composition characterized by copepodites and nauplii. As a result, ciliates were released from top-down control, increased to high biomasses compared to lakes of various trophic states and depths and dominated the zooplankton community. While being very abundant in the study lakes and having the highest weight specific grazing rates among the zooplankton, ciliates exerted potentially a strong top-down control on small phytoplankton and particle-attached bacteria. This resulted in a higher proportion of large phytoplankton compared to other lakes. Additionally, the phytoplankton community was evenly distributed presumably due to the numerous fast growing and highly specific ciliate grazers. Although, the pelagic food web was completely restructured after the subsequent partial winterkills of fish, both lakes were resistant to effects of this forcing regime at the ecosystem scale. The consistently high predation pressure on phytoplankton prevented that Schulzensee switched from the clear-water to the turbid state. Further mechanisms, which potentially stabilized the clear-water state, were allelopathic effects by macrophytes and nutrient limitation in summer. The pelagic autotrophic and bacterial production was an order of magnitude more efficient transferred to animal consumers than the respective benthic production, despite the alterations of the food web structure after the partial winterkill of fish. Thus, the compiled mass-balanced whole-lake food webs suggested that the benthic bacterial and autotrophic production, which exceeded those of the pelagic habitat, was not used by animal consumers. This holds even true if the food quality, additional consumers such as ciliates, benthic protozoa and meiobenthos, the pelagic-benthic link and the potential oxygen limitation of macrobenthos were considered. Therefore, low benthic efficiencies suggest that lakes are primarily pelagic systems at least at the animal consumer level. Overall, this dissertation gives insights into the regulation of organism groups in the pelagic and benthic habitat at each trophic level under two different forcing regimes and displays the efficiency of the carbon transfer in both habitats. The results underline that the alterations of external forcing regimes affect all hierarchical level including the ecosystem. N2 - Die Produktion neuer Organismenbiomasse bildet die Grundlage allen Lebens und hängt von zahlreichen Faktoren, wie den trophischen Interaktionen, ab. Diese limitieren Organismengemeinschaften entweder durch starken Fraß oder begrenzte Ressourcenverfügbarkeit, genannt top-down beziehungsweise bottom-up Kontrolle. Die Nahrungsnetzregulation umfasst die trophischen Interaktionen des Nahrungsnetzes. In dieser Dissertation wurde die Beeinflussung der Nahrungsnetzregulation durch die externen, abiotischen Einflussfaktoren (1) erhöhter Eintrag terrestrischen Kohlenstoffs und (2) lang anhaltende niedrige Temperaturen im Winter in Flachseen untersucht. Flachseen sind aufgrund ihrer Morphometrie sensitiv gegenüber diesen Einflussfaktoren, durch einen erheblichen Anteil benthischer Produktion an der Gesamtseeproduktion gekennzeichnet und treten im trüben oder klaren Zustand auf. Der erhöhte Eintrag terrestrischen Kohlenstoffs in Flachseen verringerte die Resilienz des klaren, Makrophyten dominierten Sees. Unter Nutzung eines komplexen Ökosystemmodells konnten verschiedene Wirkmechanismen dargestellt werden, die jeweils die Lichtverfügbarkeit für Makrophyten reduzierten. Dabei wirkte der zusätzliche terrestrische Kohlenstoff als Nahrungszuschuss für bottom-up kontrollierte benthische Konsumenten, wohingegen top-down kontrollierte pelagische Konsumenten autochthone Nahrungsquellen durch terrestrischen Kohlenstoff ersetzten. Niedrige Temperaturen im Winter verursachten lang anhaltende Eisbedeckung und somit ein Sauerstoffdefizit in beiden Untersuchungsseen. Dies führte zu einem Fischsterben, bei welchem der Anteil piscivorer Fische des Makrophyten dominierten Sees überproportional stark abnahm. Die Fischgemeinschaft beider Seen wurde ähnlicher und war insgesamt von 0+ Fischen gekennzeichnet, welche eine starke top-down Kontrolle auf die Crustaceen ausübten, was diese dezimierte und Ciliaten vom Fraßdruck befreite. Die Zooplanktongemeinschaft wurde von Ciliaten dominiert, welche durch hohe Fraßraten den Biomasseaufbau von Teilen des Phytoplanktons und den Bakterien limitierten. Die energetische Weitergabeeffizienz der pelagischen autotrophen und bakteriellen Produktion zu tierischen Konsumenten war trotz des erheblichen Einflusses des Fischsterbens um ein zehnfaches höher als im benthischen Nahrungsnetz, wie die Synthese von umfangreichen Messungen in Ganzseenexperimenten auf allen trophischen Ebenen zeigte. Die benthischen Konsumenten scheinen weder bottom-up, noch top-down und nur zum Teil Habitat limitiert zu sein, womit ihre Regulation noch unklar bleibt. Die untersuchten Einflussfaktoren wirkten regulierend auf der Art-, Gemeinschafts- und Ökosystemebene. Beide Seen waren resistent gegenüber der drastischen Nahrungsnetzrestrukturierung nach dem Fischsterben, wohingegen der Eintrag terrestrischen Kohlenstoffs die Resilienz des Makrophyten dominierten Zustands verringerte. Dies verdeutlicht die weitreichenden Folgen externer Einflussfaktoren und zeigt, dass methodisch diverse Analysen der Nahrungsnetzregulation entscheidend zum Verständnis der ablaufenden Prozesse beitragen. KW - lake food web KW - complex model KW - ciliates KW - benthic food web KW - allochthonous matter KW - particulate organic matter KW - plankton KW - winter fish kill KW - trophic transfer efficiency KW - bistability KW - Nahrungsnetz KW - Bistabilität KW - allochthoner Eintrag KW - Flachseen KW - Ciliaten KW - Phytoplankton KW - Zooplankton KW - benthische Nahrungskette KW - pelagische Nahrungskette KW - trophische Transfereffizienz KW - Winterfischsterben KW - Modellierung KW - Ökosystem Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-89149 ER - TY - THES A1 - Borschewski, Aljona T1 - Bedeutung der Interaktion von Calcineurin und SORLA für die Regulation des Na⁺,K⁺,2Cl⁻-Kotransporters (NKCC2) in der Niere T1 - Importance of the interaction between calcineurin and SORLA for the regulation of the renal Na⁺-K⁺-2Cl⁻−cotransporter (NKCC2) N2 - Der Na⁺-K⁺-2Cl⁻-Kotransporter (NKCC2) wird im distalen Nephron der Niere exprimiert. Seine Verteilung umfasst die Epithelien der medullären und kortikalen Teile der dicken aufsteigenden Henle-Schleife (Thick ascending limb, TAL) und die Macula densa. Resorptiver NaCl-Transport über den NKCC2 dient dem renalen Konzentrierungsmechanismus und reguliert systemisch auch Volumenstatus und Blutdruck. Die Aktivität des NKCC2 ist mit der Phosphorylierung seiner N-terminalen Aminosäurereste Serin 126 und Threonin 96/101 verbunden. Vermittelt wird diese durch die homologen Kinasen SPAK (SPS-related proline/alanine-rich kinase) und OSR1 (Oxidative stress responsive kinase 1), die hierzu ihrerseits phosphoryliert werden müssen. Der regulatorische Kontext dieser Kinasen ist mittlerweile gut charakterisiert. Über Mechanismen und Produkte, die den NKCC2 deaktivieren, war hingegen weniger bekannt. Ziel der Arbeit war daher zu untersuchen, welche Wege zur Deaktivierung des Transporters führen. Der intrazelluläre Sortierungsrezeptor SORLA (Sorting-protein-related receptor with A-type repeats) war zuvor in seiner Bedeutung für das Nephron charakterisiert worden. Ein SORLA-defizientes Mausmodell weist unter anderem eine stark verringerte NKCC2-Phosphorylierung auf. Unter osmotischem Stress können SORLA-defiziente Mäuse ihren Urin weniger effizient konzentrieren. Meine Resultate zeigen mit hochauflösender Technik, dass SORLA apikal im TAL lokalisiert ist und dass mit NKCC2 eine anteilige Kolokalisation besteht. Unter SORLA Defizienz war die für die NKCC2 Aktivität maßgebliche SPAK/OSR1-Phosphorylierung gegenüber dem Wildtyp nicht verändert. Jedoch war die ebenfalls im TAL exprimierte Phosphatase Calcineurin Aβ (CnAβ) per Western blot um das zweifache gesteigert. Parallel hierzu wurde immunhistochemisch die Kolokalisation von verstärktem CnAβ-Signal und NKCC2 bestätigt. Beide Befunde geben zusammen den Hinweis auf einen Bezug zwischen der reduzierten NKCC2-Phosphorylierung und der gesteigerten Präsenz von CnAβ bei SORLA Defizienz. Die parallel induzierte Überexpression von SORLA in HEK-Zellen zeigte entsprechend eine Halbierung der CnAβ Proteinmenge. SORLA steuert demzufolge sowohl die Abundanz als auch die zelluläre Verteilung der Phosphatase. Weiterhin ließ sich die Interaktion zwischen CnAβ und SORLA (intrazelluläre Domäne) mittels Co-Immunpräzipitation bzw. GST-pulldown assay nachweisen. Auch die Interaktion zwischen CnAβ und NKCC2 wurde auf diesem Weg belegt. Da allerdings weder SORLA noch NKCC2 ein spezifisches Bindungsmuster für CnAβ aufweisen, sind vermutlich intermediäre Adapterproteine bei ihrer Bindung involviert. Die pharmakologische Inhibition von CnAβ mittels Cyclosporin A (CsA; 1 h) führte bei SORLA Defizienz zur Normalisierung der NKCC2-Phosphorylierung. Entsprechend führte in vitro die Gabe von CsA bei TAL Zellen zu einer 7-fach gesteigerten NKCC2-Phosphorylierung. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass die Phosphatase CnAβ über ihre Assoziation mit NKCC2 diesen im adluminalen Zellkompartiment deaktivieren kann. Gesteuert wird dieser Vorgang durch die Eigenschaft von SORLA, CnAβ apikal zu reduzieren und damit die adluminale Phosphorylierung und Aktivität von NKCC2 zu unterstützen. Da Calcineurin-Inhibitoren derzeit die Grundlage der immunsupprimierenden Therapie darstellen, haben die Ergebnisse eine klinische Relevanz. Angesichts der Co-Expression von SORLA und CnAβ in verschiedenen anderen Organen können die Ergebnisse auch über die Niere hinaus Bedeutung erlangen. N2 - The Na⁺-K⁺-2Cl⁻-cotransporter (NKCC2) of the thick ascending limb (TAL) is critical for renal salt handling. Activity of the cotransporter is facilitated by its phosphorylation at conserved N-terminal threonine and serine residues provided by homologous SPAK (SPS-related proline/alanine-rich kinase) and OSR1 (oxidative stress responsive kinase 1) kinases. The identification of factors which modulate the phosphorylation and hence, the activity of NKCC2 has received recent interest. SORLA (sorting-protein-related receptor with A-type repeats) is co-expressed with NKCC2 in TAL epithelium. Genetically engineered mice lacking SORLA show near-complete absence of NKCC2 phosphorylation at the SPAK/OSR1-dependent phosphoacceptors, indicating that SORLA acts as a mediator between these reaction partners, possibly by a cellular trafficking step involving additional molecules. The present study addresses molecular pathways modulating NKCC2 activity by phosphorylation or dephosphorylation reactions with a special focus on SORLA. Comparative evaluation of SORLA-deficient and wild-type mouse kidneys revealed similar levels of phosphorylated, catalytically active SPAK and OSR1 kinases, whereas abundance of the phosphatase calcineurin Aβ (CnAβ) was increased by approximately two-fold in the renal medulla of SORLA-deficient mice likely reflecting changes in TAL. In line with this, confocal microscopy revealed accumulation of CnAβ in the apical compartment of TAL in SORLA-deficient kidneys. In contrast, overexpression of SORLA in HEK cells resulted in approximately two-fold decreased CnAβ levels suggesting that SORLA modulates both the cellular abundance and distribution of the phosphatase. This data was further corroborated by co-immunoprecipitation and GST pull down assays which showed an interaction between the cytoplasmic tail of SORLA and CnAβ. Acute administration of the calcineurin inhibitor, cyclosporin A (CsA), for 1 h rapidly normalized NKCC2 phosphorylation in SORLA-deficient mice which demonstrates that the decrease in phospho-NKCC2 was functionally related with CnAβ. In sum, our data elucidate the role of calcineurin in the regulation of NKCC2 and establish SORLA as an endogenous regulator of the phosphatase. KW - Salztransport KW - Niere KW - Henlesche Schleife KW - Calcineurin KW - Phosphatase KW - SORLA KW - Calcineurin-Inhibitoren KW - Transporteraktivierung KW - Phosphorylierung KW - kidney KW - phosphorylation KW - thick ascending limb KW - epithelial salt transport KW - calcineurin inhibitors KW - cell signaling Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-89205 ER - TY - THES A1 - Cattania, Camilla T1 - Improvement of aftershock models based on Coulomb stress changes and rate-and-state dependent friction T1 - Verbesserte Nachbebenmodelle durch Berücksichtigung von Coulombspannungsänderungen und Rate-State abhängiger Reibung N2 - Earthquake clustering has proven the most useful tool to forecast changes in seismicity rates in the short and medium term (hours to months), and efforts are currently being made to extend the scope of such models to operational earthquake forecasting. The overarching goal of the research presented in this thesis is to improve physics-based earthquake forecasts, with a focus on aftershock sequences. Physical models of triggered seismicity are based on the redistribution of stresses in the crust, coupled with the rate-and-state constitutive law proposed by Dieterich to calculate changes in seismicity rate. This type of models are known as Coulomb- rate and-state (CRS) models. In spite of the success of the Coulomb hypothesis, CRS models typically performed poorly in comparison to statistical ones, and they have been underepresented in the operational forecasting context. In this thesis, I address some of these issues, and in particular these questions: (1) How can we realistically model the uncertainties and heterogeneity of the mainshock stress field? (2) What is the effect of time dependent stresses in the postseismic phase on seismicity? I focus on two case studies from different tectonic settings: the Mw 9.0 Tohoku megathrust and the Mw 6.0 Parkfield strike slip earthquake. I study aleatoric uncertainties using a Monte Carlo method. I find that the existence of multiple receiver faults is the most important source of intrinsic stress heterogeneity, and CRS models perform better when this variability is taken into account. Epistemic uncertainties inherited from the slip models also have a significant impact on the forecast, and I find that an ensemble model based on several slip distributions outperforms most individual models. I address the role of postseismic stresses due to aseismic slip on the mainshock fault (afterslip) and to the redistribution of stresses by previous aftershocks (secondary triggering). I find that modeling secondary triggering improves model performance. The effect of afterslip is less clear, and difficult to assess for near-fault aftershocks due to the large uncertainties of the afterslip models. Off-fault events, on the other hand, are less sensitive to the details of the slip distribution: I find that following the Tohoku earthquake, afterslip promotes seismicity in the Fukushima region. To evaluate the performance of the improved CRS models in a pseudo-operational context, I submitted them for independent testing to a collaborative experiment carried out by CSEP for the 2010-2012 Canterbury sequence. Preliminary results indicate that physical models generally perform well compared to statistical ones, suggesting that CRS models may have a role to play in the future of operational forecasting. To facilitate efforts in this direction, and to enable future studies of earthquake triggering by time dependent processes, I have made the code open source. In the final part of this thesis I summarize the capabilities of the program and outline technical aspects regarding performance and parallelization strategies. N2 - Die örtliche und zeitlich Häufung von Erdbeben ist geeignet, um Änderungen in Seismizitätsraten auf kurzen bis mittleren Zeitskalen (Stunden bis Monate) zu prognostizieren. Kürzlich wurden vermehrt Anstrengungen unternommen, den Umfang solcher Modelle auf Operationelle Erdbebenvorhersage auszudehnen, welche die Veröffentlichung von Erdbebenwahrscheinlichkeiten beinhaltet mit dem Ziel, die Bevölkerung besser auf mögliche Erdbeben vorzubereiten. Das vorrangige Ziel dieser Dissertation ist die Verbesserung von kurz- und mittelfristiger Erdbebenprognose basierend auf physikalischen Modellen. Ich konzentriere mich hier auf Nachbebensequenzen. Physikalische Modelle, die getriggerte Seimizität erklären, basieren auf der Umverteilung von Spannungen in der Erdkruste. Berechnung der Coulomb Spannung können kombiniert werden mit dem konstituivem Gesetz von Dieterich, welches die Berechnung von Änderungen in der Seismizitätsrate ermöglicht. Diese Modelle sind als Coulomb-Rate-and-State (CRS) Modelle bekannt. Trotz der erfolgreichen Überprüfung der Coulomb-Hypothese, schneiden CRS-Modelle im Vergleich mit statistischen Modellen schlecht ab, und wurden deshalb bisher kaum im Kontext operationeller Erdbenbenvorhersage genutzt. In dieser Arbeit, gehe ich auf einige der auftretenden Probleme ein. Im Besonderen wende ich mich den folgenden Fragen zu: (1) Wie können wir die Unsicherheiten und die Heterogenität des Spannungsfeldes infolge des Hauptbebens realistisch modellieren? (2)Welche Auswirkungen haben zeitlich variable Spannungsänderungen in der postseismischen Phase? Ich konzentriere mich hierbei auf zwei Beispiele in unterschiedlichen tektonischen Regionen: die Aufschiebung des Mw9.0 Tohoku Erdbeben und die Blattverschiebung des Mw6.0 Parkfield Erdbeben. Ich untersuche aleotorische Unsicherheiten der Coulomb-Spannung durch Variabilität in der Orientierung der betroffenen Bruchflächen und durch Spannungsgradienten innerhalb von Modellzellen. Ich zeige, dass die Existenz der unterschiedlichen Bruchflächen die bedeutenste Quelle für intrinsiche Spannungheterogenität ist und das CRS-Modelle deutlich besser abschneiden, wenn diese Variabilität berücksichtigt wird. Die epistemischen Unsicherheiten aufgrund von unterschiedlichen Ergebnissen von Inversionen von Daten für die Verschiebung entlang der Bruchfläche haben ebenso erhebliche Auswirkungen auf die Vorhersage. Ich gehe dann auf die Rolle von postseismischen Spannung ein, insbesondere auf zwei Prozesse: aseismische Verschiebung entlang der Störungsfläche des Hauptbebens (Afterslip) und die Veränderung von Spannungen durch vorhergehende Nachbeben (sekundäres Triggern). Ich demonstriere, dass das Modellieren von sekundärem Triggern die Modellvorhersage in beiden Fallbeispielen verbessert. Die Einbeziehung von Afterslip verbessert die Qualität der Vorhersage nur für die Nachbebensequenz des Parkfield Erdbebens. Dagegen kann ich nachweisen, dass Afterslip infolge des Tohoku Bebens eine höhere Seismizität auf Abschiebungsflächen im Hangenden begünstigt. Die dargestellten Verbesserungen des CRS-Modells sind sehr vielversprechend im Kontext operationeller Erdbebenvorhersage, verlangen aber nach weiterer Überprüfung. Ich stelle die vorläufigen Ergebnisse eines gemeinschaftlichen Tests für die Erdbebenfolge von Canterbury 2010-2012 vor, welcher von CSEP durchgeführt wurde. Die physikalischen Modelle schneiden hier im Vergleich mit statistischen Modellen gut ab. Daher scheint eine Anwendung von CSR-Modellen, die Unsicherheiten und sekundäres Triggering berücksichtigen, in zukünftigen operationellen Erdbebenvorhersagen empfehlenswert. Um die Bemühungen in dieser Richtung zu unterstützen und weitere Studien zum Triggern von Erdbeben durch zeitabhängige Prozesse zu ermöglichen, habe ich meinen Open Source Code öffentlich zugänglich gemacht. Im letzen Teil dieser Arbeit fasse ich die Leistungsfähigkeit des Programms zusammen und skizziere die technischen Aspekte bezüglich der Effiziens und der Parallelisierung des Programmes. KW - earthquake forecasting KW - earthquake interaction KW - Coulomb stress KW - rate-state friction KW - Erdbebenvorhersage KW - Coulombspannung KW - Erdbebenwechselwirkung Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-87097 ER - TY - THES A1 - Jehannin, Marie T1 - About the role of physico-chemical properties and hydrodynamics on the progress of a precipitation reaction T1 - Über die Rolle physikalisch-chemischer Eigenschaften und Hydrodynamiken auf den Fortschritt einer Fällungsreaktion BT - the case of cerium oxalate particles produced during coalescence of drops BT - Ceroxalat-Partikel, entstanden während der Koaleszenz von Tropfen N2 - The size and morphology control of precipitated solid particles is a major economic issue for numerous industries. For instance, it is interesting for the nuclear industry, concerning the recovery of radioactive species from used nuclear fuel. The precipitates features, which are a key parameter from the post-precipitate processing, depend on the process local mixing conditions. So far, the relationship between precipitation features and hydrodynamic conditions have not been investigated. In this study, a new experimental configuration consisting of coalescing drops is set to investigate the link between reactive crystallization and hydrodynamics. Two configurations of aqueous drops are examined. The first one corresponds to high contact angle drops (>90°) in oil, as a model system for flowing drops, the second one correspond to sessile drops in air with low contact angle (<25°). In both cases, one reactive is dissolved in each drop, namely oxalic acid and cerium nitrate. When both drops get into contact, they may coalesce; the dissolved species mix and react to produce insoluble cerium oxalate. The precipitates features and effect on hydrodynamics are investigated depending on the solvent. In the case of sessile drops in air, the surface tension difference between the drops generates a gradient which induces a Marangoni flow from the low surface tension drop over the high surface tension drop. By setting the surface tension difference between the two drops and thus the Marangoni flow, the hydrodynamics conditions during the drop coalescence could be modified. Diols/water mixtures are used as solvent, in order to fix the surface tension difference between the liquids of both drops regardless from the reactant concentration. More precisely, the used diols, 1,2-propanediol and 1,3-propanediol, are isomer with identical density and close viscosity. By keeping the water volume fraction constant and playing with the 1,2-propanediol and 1,3-propanediol volume fractions of the solvents, the mixtures surface tensions differ up to 10 mN/m for identical/constant reactant concentration, density and viscosity. 3 precipitation behaviors were identified for the coalescence of water/diols/recatants drops depending on the oxalic excess. The corresponding precipitates patterns are visualized by optical microscopy and the precipitates are characterized by confocal microscopy SEM, XRD and SAXS measurements. In the intermediate oxalic excess regime, formation of periodic patterns can be observed. These patterns consist in alternating cerium oxalate precipitates with distinct morphologies, namely needles and “microflowers”. Such periodic fringes can be explained by a feedback mechanism between convection, reaction and the diffusion. N2 - Die Kontrolle der Morphologie und Größe fester durch Fällung erzeugter Partikel ist eine wichtige Herausforderung in Industrie und Forschung. Insbesondere gilt dies für die Wiederaufbereitung verbrauchter Brennstäber in der Atomindustrie. Die Eigenschaften der Ausfällungen hängen von den Mischbedingungen der Flüssigkeiten in den Prozessen ab. Dennoch sind die Beziehungen zwischen den physischen Charakteristiken der erzeugten Partikeln und den hydrodynamischen Bedingungen ungewiss. In dieser Arbeit werden Zwei-Tropfen-Koalezenz-Experiment genutzt, um die Verbindungen zwischen Hydrodynamik und Fällungsreaktion besser zu verstehen. Zwei Konfigurationen von ruhenden wässrigen Tropfen wurden untersucht: Zum einen Tropfen mit hohem Kontaktwinkel (> 90°) in Öl und zum anderen Tropfen mit kleinem Kontaktwinkel (< 25°) in Luft. In beiden Fällen wurde Oxalsäure und Ceriumnitrat jeweils in einem Tropfen gelöst. Wenn beide Tropfen einander in Kontakt treten, können sie sich vereinigen. Dabei mischen sich die Reagenzien und erzeugen Ceriumoxalat. In Abhängigkeit von Lösungsmitteln werden die Eigenschaften der Fällung sowie ihr Einfluss auf die Hydrodynamik untersucht. In Experimenten Tropfen in Luft ist es außerdem möglich, mittels Wasser/Diol-Mischungen den Oberflächenspannungsgradienten zwischen beiden Tropfenflüssigkeiten zu ändern. Damit ist es möglich den resultierenden Marangoni-Fluss zu kontrollieren. So werden die hydrodynamischen Bedingungen unabhängig von dem Oxalsäureüberschuss verwirklicht. In diesem Fall werden drei Fällungsverhalten abhängig er Oxalsäure-Konzentration beobachtet. Das Zwischenverhalten zeigt überraschende periodische Strukturen, welche verschiedenen Morphologien bilden, nämlich Nägeln und „Microflower“. Die Strukturen wurden über Optische Mikroskopie Identifiziert und charakterisiert mit Hilfe von Konfokaler Mikroskopie, SEM, XRD und SAXS. Die Entstehung solcher Strukturen könnte durch eine Konvektion- Diffusion- Reaktion-Rückkopplung erklärt werden. N2 - Réussir à contrôler la morphologie et la taille de particules solides obtenues par précipitation est un enjeu industriel majeur. C’est notamment le cas dans l’industrie nucléaire pour le recyclage du combustible usé. Les caractéristiques des précipités sont liées aux conditions de mélange des phases liquides dans les procédés. Les corrélations entre les paramètres physiques des particules obtenues et les conditions hydrodynamiques n’ont pas été examinées jusqu’à présent. Dans cette étude, des systèmes expérimentaux originaux, basés sur la coalescence de deux gouttes, sont utilisés afin de mieux comprendre les liens entre hydrodynamique et réaction de précipitation. Deux configurations de gouttes aqueuses ont été investiguées, la première consiste en deux goutes posées à fort angle de contact (>90°) dans l’huile, il s’agit d’un système modèle pour les gouttes en émulsion, la second configuration correspond à deux gouttes posées à faible angle de contact (>25°) dans l’air. Dans chaque cas, une espèce réactive est dissoute dans chaque goutte, à savoir de l’acide oxalique ou du nitrate de cérium dans la seconde. Lorsque les deux gouttes se touchent, elles peuvent éventuellement coalescer, alors les espèces chimiques se mélangent et réagissent pour produire un précipité d’oxalate de cérium. Les caractéristiques de ce précipité et ses effets sur l’hydrodynamique sont examinés en fonction du solvant utilisé. De plus, dans le cas des gouttes posées sur une surface de silice dans l’air, une différence de tension de surface entre deux gouttes crée un gradient qui génère un flux de Marangoni dirigé de la goutte de faible tension de surface au-dessus de la goutte de forte tension de surface. En jouant sur la différence de tension de surface entre les deux gouttes, et ainsi sur le flux de Marangoni, il est possible de modifier les conditions hydrodynamiques lors de la coalescence des gouttes. Des mélanges eau/diols ont été utilisés comme solvant afin de pouvoir modifier la différence de tension de surface entre les liquides des deux gouttes indépendamment de leur concentration en réactif. Les diols utilisés, le 1,2-propanediol et le 1,3-propanediol sont des isomères, ils sont la même densité, des viscosités semblables mais des tensions de surface différentes. En fixant la fraction volumique d’eau dans le solvant, et en jouant sur les fractions volumiques de chaque diols, il est possible de contrôler la tension de surface des mélanges sur une gamme de 10 mN/m pour une concentration en réactifs donnée, et en conservant la densité et viscosité des solvants. Trois régimes de précipitation ont été identifiés dans le cas de la coalescence de gouttes d’eau/diols/réactifs en fonction de l’excès oxalique. Les motifs de précipitation en découlant ont été imagés par microscopie optique et les différents précipités ont été caractérisés à l’aide de microscopie confocale, MEB, DRX et SAXS. Le régime intermédiaire présente des motifs périodiques surprenants. Ces motifs correspondent à des domaines nettement délimités d’oxalate de cérium de différentes morphologies, à savoir des aiguilles et des « microflowers ». L’obtention de tels motifs peut s’expliquer par un mécanisme de rétroaction entre convection, réaction et diffusion. KW - Marangoni flow KW - coalescence KW - periodic pattern KW - oxalic precipitation KW - drop KW - Marangoni-Fluss KW - Koaleszenz KW - Tropfen KW - Fällungsreaktion KW - periodisches Muster KW - Oxalat-Fällung KW - flux de Marangoni KW - coalescence KW - gouttes KW - précipitation KW - motif périodique KW - précipitation oxalique Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-88364 ER - TY - THES A1 - Bora, Sanjay Singh T1 - Regionally adaptable ground-motion Prediction Equations (GMPEs) for seismic hazard analysis T1 - Regional anpassungsfähige Bodenbewegungsmodelle (engl. ground motion prediction equations, GMPEs) für Erdbebengefährdungsabschätzungen N2 - Adjustment of empirically derived ground motion prediction equations (GMPEs), from a data- rich region/site where they have been derived to a data-poor region/site, is one of the major challenges associated with the current practice of seismic hazard analysis. Due to the fre- quent use in engineering design practices the GMPEs are often derived for response spectral ordinates (e.g., spectral acceleration) of a single degree of freedom (SDOF) oscillator. The functional forms of such GMPEs are based upon the concepts borrowed from the Fourier spectral representation of ground motion. This assumption regarding the validity of Fourier spectral concepts in the response spectral domain can lead to consequences which cannot be explained physically. In this thesis, firstly results from an investigation that explores the relationship between Fourier and response spectra, and implications of this relationship on the adjustment issues of GMPEs, are presented. The relationship between the Fourier and response spectra is explored by using random vibration theory (RVT), a framework that has been extensively used in earthquake engineering, for instance within the stochastic simulation framework and in the site response analysis. For a 5% damped SDOF oscillator the RVT perspective of response spectra reveals that no one-to-one correspondence exists between Fourier and response spectral ordinates except in a limited range (i.e., below the peak of the response spectra) of oscillator frequencies. The high oscillator frequency response spectral ordinates are dominated by the contributions from the Fourier spectral ordinates that correspond to the frequencies well below a selected oscillator frequency. The peak ground acceleration (PGA) is found to be related with the integral over the entire Fourier spectrum of ground motion which is in contrast to the popularly held perception that PGA is a high-frequency phenomenon of ground motion. This thesis presents a new perspective for developing a response spectral GMPE that takes the relationship between Fourier and response spectra into account. Essentially, this frame- work involves a two-step method for deriving a response spectral GMPE: in the first step two empirical models for the FAS and for a predetermined estimate of duration of ground motion are derived, in the next step, predictions from the two models are combined within the same RVT framework to obtain the response spectral ordinates. In addition to that, a stochastic model based scheme for extrapolating the individual acceleration spectra beyond the useable frequency limits is also presented. To that end, recorded acceleration traces were inverted to obtain the stochastic model parameters that allow making consistent extrapola- tion in individual (acceleration) Fourier spectra. Moreover an empirical model, for a dura- tion measure that is consistent within the RVT framework, is derived. As a next step, an oscillator-frequency-dependent empirical duration model is derived that allows obtaining the most reliable estimates of response spectral ordinates. The framework of deriving the response spectral GMPE presented herein becomes a self-adjusting model with the inclusion of stress parameter (∆σ) and kappa (κ0) as the predictor variables in the two empirical models. The entire analysis of developing the response spectral GMPE is performed on recently compiled RESORCE-2012 database that contains recordings made from Europe, the Mediterranean and the Middle East. The presented GMPE for response spectral ordinates should be considered valid in the magnitude range of 4 ≤ MW ≤ 7.6 at distances ≤ 200 km. N2 - Die Anpassung von empirisch gewonnenen Bodenbewegungsmodellen (engl. ground motion prediction equations, GMPEs) einer Region an andere Zielregionen bzw. -standorte, für die es nur eine schlechte oder ungenügende Datengrundlage gibt, ist eine der großen Herausforderungen in der seismischen Gefährdungsanalyse. Die abgeleiteten GMPEs werden oft zur Vorhersage von sogenannten Antwortspektren (AS) erstellt. Diese Zielgröße ist von besonderem Interesse für ingenieurtechnische Berechnungen zur erdbebensicheren Auslegung von Gebäuden. Die gewählten funktionalen Formen von GMPEs sind oft der physikalisch basierten Darstellung von seismischer Bodenbewegung als Fourier-Amplituden-Spektren (FAS) entlehnt. Die Annahme der Gültigkeit dieser Konzepte für die Modellierung von Antwortspektren kann jedoch zu Phänomenen führen, die physikalisch nicht erklärbar sind. Im ersten Teil der vorliegenden Doktorarbeit wird deshalb die Beziehung zwischen FAS und AS unter dem Aspekt möglicher Implikationen für die Anpassung von GMPEs an Zielstand-orte näher erforscht und die gefundenen Ergebnisse präsentiert. Die Beziehung zwischen FAS und AS wurde mit Hilfe der `random-vibration-theory' (RVT) untersucht. RVT ist ein Modellierungansatz, der extensiv im Erbebeningenieurwesen benutzt wird, wie zum Beispiel bei der Stochastischen Methode zur Simulation von Bodenbewegungen oder bei standortspezifischen Analysen zur Reaktion von Gebäuden auf seismische Bodenerschütterungen. Die RVT basierten Analysen für das Antwortverhalten eines 5 % gedämpften Einmassenschwingers auf Bodenunruhe zeigen, dass es keine eins zu eins Übertragbarkeit zwischen FAS und AS gibt, abgesehen von einem eingeschränkten Bereich von Eigenfrequenzen des Massenschwingers, deren Antwortspektralwerte unterhalb des charakteristischen Maximums des AS liegen. Für hohe Eigenfrequenzen werden die Werte des AS von Beiträgen des FAS dominiert, deren Frequenzbereich weit tiefer liegt als die betrachtete Eigenfrequenz im AS. Es konnte beobachtet werden, dass die maximale Bodenbeschleunigung (engl. Peak Ground Acceleration, PGA) mit dem Integral über das gesamte, die Bodenunruhe beschreibende FAS in Verbindung steht. Dies steht im Kontrast zur weit verbreiteten Auffassung, PGA sei ein Hochfrequenzphänomen. In dieser Doktorarbeit wird eine neue Perspektive für die Erstellung von GMPEs für die Vorhersage von Antwortspektren (AS-GMPEs) vorgestellt, die die Beziehung zwischen FAS und AS mit einbezieht. Dieser Ansatz beinhaltet eine Zweischrittmethode, um ein AS-GMPE zu erstellen: Im ersten Schritt werden zwei empirische Modelle abgeleitet, welche der Vorhersage des FAS und der Dauer der seismischen Bodenbewegung dienen; im zweiten Schritt werden diese Vorhersagen der beiden empirischen Modelle (FAS, Dauer der Bodenbewegung) unter Benutzung der RVT miteinander kombiniert, um Antwortspektralwerte abzuleiten. Darüber hinaus wird ein Verfahren vorgestellt, das es ermöglicht, erhobene FAS Daten (individuelle Beschleunigungsspektren) über den nutzbaren Frequenzbereich der Daten hinaus zu extrapolieren. Das Verfahren basiert auf der Stochasitischen Methode zur Simulation von Bodenbewegungen. Zu diesem Zweck wurden gemessene Zeitreihen von Erdbeben induzierter Bodenbeschleunigung invertiert, um die Modellparameter der Stochastischen Methode zu bestimmen, was eine konsistente Extrapolation des jeweiligen individuellen (Beschleunigungs-) FAS erlaubt. Ferner wurde ein empirisches Modell für ein Maß der Dauer von seismischer Bodenbewegung entwickelt, das konsistent innerhalb des Ansatzes der RVT ist. In einem nächsten Schritt wurde ein empirisches Modell für die Dauer von seismischer Bodenunruhe entwickelt, das von der Eigenfrequenz des Einmassenschwingers abhängig ist. Dies erlaubt eine möglichst zuverlässige Vorhersage von Antwortspektralwerten. Das hier präsentierte Verfahren zur Ableitung von AS-GMPEs ermöglicht eine einfache Anpassung des AS-GMPE an einen Zielstandort, da es den Stressparameter (∆σ) und den Parameter Kappa (κ0) als Prädiktoren in den beiden empirischen Modellen mit einschließt. Die gesamte Analyse und Ableitung des AS-GMPE basiert auf erhobenen Daten der RESORCE-2012 Datenbank, die Messungen aus Europa, dem Mittelmeerraum und dem Mittleren Osten enthält. Das präsentierte AS-GMPE ist für den Magnituenbereich 4 ≤ MW ≤ 7.6 und für Distanzen ≤ 200 km gültig. KW - seismic hazard KW - response spectra KW - Ground Motion Prediction Equation (GMPE) KW - Fourier spectra KW - duration KW - Erdbebengefährdungsabschätzungen KW - Bodenbewegungsmodelle KW - Antwortspektren KW - Fourier-Spektren KW - Dauer der Bodenbewegung Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-88806 ER - TY - THES A1 - Wallenta, Daniel T1 - Sequences of compact curvature T1 - Sequenzen mit kompakter Krümmung N2 - By perturbing the differential of a (cochain-)complex by "small" operators, one obtains what is referred to as quasicomplexes, i.e. a sequence whose curvature is not equal to zero in general. In this situation the cohomology is no longer defined. Note that it depends on the structure of the underlying spaces whether or not an operator is "small." This leads to a magical mix of perturbation and regularisation theory. In the general setting of Hilbert spaces compact operators are "small." In order to develop this theory, many elements of diverse mathematical disciplines, such as functional analysis, differential geometry, partial differential equation, homological algebra and topology have to be combined. All essential basics are summarised in the first chapter of this thesis. This contains classical elements of index theory, such as Fredholm operators, elliptic pseudodifferential operators and characteristic classes. Moreover we study the de Rham complex and introduce Sobolev spaces of arbitrary order as well as the concept of operator ideals. In the second chapter, the abstract theory of (Fredholm) quasicomplexes of Hilbert spaces will be developed. From the very beginning we will consider quasicomplexes with curvature in an ideal class. We introduce the Euler characteristic, the cone of a quasiendomorphism and the Lefschetz number. In particular, we generalise Euler's identity, which will allow us to develop the Lefschetz theory on nonseparable Hilbert spaces. Finally, in the third chapter the abstract theory will be applied to elliptic quasicomplexes with pseudodifferential operators of arbitrary order. We will show that the Atiyah-Singer index formula holds true for those objects and, as an example, we will compute the Euler characteristic of the connection quasicomplex. In addition to this we introduce geometric quasiendomorphisms and prove a generalisation of the Lefschetz fixed point theorem of Atiyah and Bott. N2 - Die Theorie der Sequenzen mit kompakter Krümmung, sogenannter Quasikomplexe, ist eine Verallgemeinerung der Theorie der Fredholm Komplexe. Um ein Verständnis für (Quasi-)Komplexe zu gewinnen, müssen Inhalte aus verschiedenen Teilgebieten der Mathematik kombiniert werden. Alle hierfür wesentlichen Grundlagen sind im ersten Kapitel dieser Dissertation zusammengefasst. Dies betrifft unter anderem gewisse Elemente der Funktionalanalysis und der Differentialgeometrie, sowie die Theorie der klassischen Pseudodifferentialoperatoren. Im zweiten Kapitel wird anschließend die abstrakte Theorie der Quasikomplexe und zugehöriger Quasimorphismen im Kontext der Funktionalanalysis entwickelt. Dabei werden verschiedene Typen von Quasikomplexen und Quasimorphismen klassifiziert, deren Eigenschaften analysiert und Beispiele betrachtet. Ein zentraler Punkt hierbei ist die Lösung des Problems, für welche dieser Objekte sich eine besondere charakteristische Zahl, die sogenannte Lefschetz-Zahl, definieren lässt. Die dargestellten Resultate zeigen, dass die in dieser Arbeit gegebene Definition eine natürliche Erweiterung der klassischen Lefschetz-Zahl darstellt. Abschließend wird die entwickelte Theorie im dritten Kapitel auf elliptische Quasikomplexe von Pseudodifferentialoperatoren angewendet. Dabei werden insbesondere Verallgemeinerungen der berühmten Atiyah-Singer-Index-Formel und des Lefschetz-Fixpunkt-Theorems von Atiyah and Bott bewiesen. KW - Index Theorie KW - Fredholm Komplexe KW - Elliptische Komplexe KW - Index theory KW - Elliptic complexes KW - Fredholm complexes Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-87489 ER - TY - THES A1 - Hogenacker, Jens T1 - Essays on the transition from unemployment to employment with a special emphasis on start-up subsidies in Germany T1 - Essays über den Übergang von Arbeitslosikgeit zu Beschäftigung mit einem Fokus auf Gründungsförderung in Deutschland N2 - The promotion of self-employment as part of active labor market policies is considered to be one of the most important unemployment support schemes in Germany. Against this background the main part of this thesis contributes to the evaluation of start-up support schemes within ALMP. Chapter 2 and 4 focus on the evaluation of the New Start-up Subsidy (NSUS, Gründungszuschuss) in its first version (from 2006 to the end of 2011). The chapters offer an advancement of the evaluation of start-up subsidies in Germany, and are based on a novel data set of administrative data from the Federal Employment Agency that was enriched with information from a telephone survey. Chapter 2 provides a thorough descriptive analysis of the NSUS that consists of two parts. First, the participant structure of the program is compared with the one of two former programs. In a second step, the study conducts an in-depth characterization of the participants of the NSUS focusing on founding motives, the level of start-up capital and equity used as well as the sectoral distribution of the new business. Furthermore, the business survival, income situation of founders and job creation by the new businesses is analyzed during a period of 19 months after start-up. The contribution of Chapter 4 is to introduce a new explorative data set that allows comparing subsidized start-ups out of unemployment with non-subsidized business start-ups that were founded by individuals who were not unemployed at the time of start-up. Because previous evaluation studies commonly used eligible non-participants amongst the unemployed as control group to assess the labor market effects of the start-up subsidies, the corresponding results hence referred to the effectiveness of the ALMP measure, but could not address the question whether the subsidy leads to similarly successful and innovative businesses compared to non-subsidized businesses. An assessment of this economic/growth aspect is also important, since the subsidy might induce negative effects that may outweigh the positive effects from an ALMP perspective. The main results of Chapter 4 indicate that subsidized founders seem to have no shortages in terms of formal education, but exhibit less employment and industry-specific experience, and are less likely to benefit from intergenerational transmission of start-ups. Moreover, the study finds evidence that necessity start-ups are over-represented among subsidized business founders, which suggests disadvantages in terms of business preparation due to possible time restrictions right before start-up. Finally, the study also detects more capital constraints among the unemployed, both in terms of the availability of personal equity and access to loans. With respect to potential differences between both groups in terms of business development over time, the results indicate that subsidized start-ups out of unemployment face higher business survival rates 19 months after start-up. However, they lag behind regular business founders in terms of income, business growth, and innovation. The arduous data collection process for start-up activities of non-subsidized founders for Chapter 4 made apparent that Germany is missing a central reporting system for business formations. Additionally, the different start-up reporting systems that do exist exhibit substantial discrepancies in data processing procedures, and therefore also in absolute numbers concerning the overall start-up activity. Chapter 3 is therefore placed in front of Chapter 4 and has the aim to provide a comprehensive review of the most important German start-up reporting systems. The second part of the thesis consists of Chapter 5 which contributes to the literature on determinants of job search behavior of the unemployed individuals by analyzing the effectiveness of internet search with regard to search behavior of unemployed individuals and subsequent job quality. The third and final part of the thesis outlines why the German labor market reacted in a very mild fashion to the Great Recession 2008/09, especially compared to other countries. Chapter 6 describes current economic trends of the labor market in light of general trends in the European Union, and reveals some of the main associated challenges. Thereafter, recent reforms of the main institutional settings of the labor market which influence labor supply are analyzed. Finally, based on the status quo of these institutional settings, the chapter gives a brief overview of strategies to adequately combat the challenges in terms of labor supply and to ensure economic growth in the future. N2 - Die vorliegende kumulative Dissertation leistet einen Beitrag zur Forschungsliteratur im Bereich der Evaluation aktiver Arbeitsmarktpolitik in Deutschland. Der erste und größte Teil der Dissertation besteht aus zwei voneinander unabhängigen und in sich abgeschlossenen Forschungspapieren (Kapitel 2 und 4), die sich mit der Gründungsförderung für Arbeitslose im Rechtskreis des SGB III auseinandersetzen. Die Untersuchungen konzentrieren sich dabei auf das Instrument des Gründungszuschusses (GZ) in seiner institutionellen Ausgestaltung von 2006 bis 2011. Kapitel 2 führt zunächst eine ausführliche deskriptive Analyse der Teilnehmerstruktur des Förderprogramms durch, wobei explizit auf Unterschiede zwischen dem Gründungszuschuss und früheren Gründungsförderprogrammen eingegangen wird. Die komparative Analyse zeigt, dass die Teilnehmerstrukturen des GZ nicht die gleiche Breite an gründungswilligen Personen erreicht wie beide Vorgängerprogramme. Des Weiteren scheinen mit dem GZ geförderte GründerInnen eher durch sogenannte Pull-Faktoren motiviert, waren im Durchschnitt etwas risikobereiter, setzten aber relativ weniger Eigenkapital für ihre Gründung ein. Der zweite Teil der Analyse bezieht sich vorrangig auf die Nachhaltigkeit der Förderung durch den GZ. Hier kann gezeigt werden, dass 19 Monate nach Gründung noch 75% bis 84% der geförderten Personen im Haupterwerb selbständig tätig sind. Hinsichtlich der Beschäftigungswirkungen ist allerdings erkennbar, dass die Mehrheit der noch selbständig Tätigen 19 Monate nach Gründung keine Mitarbeiter eingestellt hat. Abschließend zeigt die Analyse hinsichtlich der Existenz potentieller Mitnahmeeffekte, dass diese im Rahmen des Gründungszuschusses eine geringere Bedeutung zu haben scheinen als bisher angenommen. Bisherige Evaluationsstudien zur Gründungsförderung für Arbeitslose verwenden in der Regel arbeitslose Individuen als Kontrollgruppe, um Arbeitsmarkteffekte der Gründung zu untersuchen. Dieser Ansatz hat den Nachteil, dass nicht untersucht werden kann, ob die Gründungsförderung erfolgreiche, innovative Unternehmen generiert, die mit denen von nicht-geförderten Gründungen vergleichbar sind. Kapitel 4 schließt diese Lücke mittels eines neuen explorativen Datensatzes der den Vergleich zwischen geförderten GründerInnen aus Arbeitslosigkeit und nicht-subventionierten GründerInnen, die bei ihrer Gründung nicht arbeitslos waren erstmalig möglich macht. Die Ergebnisse zeigen, dass geförderte gegenüber nicht-geförderten GründerInnen keine Nachteile hinsichtlich ihrer formellen Bildung aufweisen, aber geringere arbeits- und industriespezifische Erfahrung besitzen. Zudem befinden sich unter den geförderten GründerInnen häufiger Personen, die sich aus Mangel an abhängigen Erwerbsalternativen selbständig gemacht, und sich in geringerem Umfang auf die Gründung vorbereitet haben. Geförderte GründerInnen haben zudem einen erschwerten Zugang zu Krediten und Gründungskapital. In Bezug auf die Entwicklung der Unternehmung über die Zeit lässt sich feststellen, dass geförderte GründerInnen zwar 19 Monate nach Gründung eine höhere Überlebensrate aufweisen, jedoch in Bezug auf Einkommen, Unternehmenswachstum und Innovation schlechter abschneiden. Kapitel 3 leistet einen Beitrag zur wissenschaftlichen Betrachtung des Gründungsgeschehens im Allgemeinen. Vor dem Hintergrund, dass in Deutschland keine einheitliche und repräsentative Datenquelle existiert, die das gesamte Universum an Gründungen erfasst, gibt Kapitel 3 einen umfassenden Überblick über die wichtigsten deutschen Datenquellen zum Gründungsgeschehen. Zu einem besseren Verständnis des Forschungsgegenstandes bietet das Kapitel auch einen kurzen Überblick über institutionelle Rahmenbedingungen, Konzepte und Definitionen im Zusammenhang mit Gründungsaktivitäten in Deutschland. Der zweite Teil der Dissertation besteht zunächst aus einem Aufsatz, der zur Forschungsliteratur über die Determinanten des Suchverhaltens arbeitsloser Personen beiträgt. Ausgehend von der theoretischen Annahme, dass das Internet Suchhemmnisse auf dem Arbeitsmarkt abbaut, werden der Wirkungszusammenhang zwischen der Nutzung des Internets, Reservationslöhnen, Suchanstrengungen und der Qualität der neuen abhängigen Beschäftigung untersucht. Der dritte Teil der Dissertation (Kapitel 6) betrachtet abschließend einen anderen Forschungsbereich aus der Arbeitsmarktforschung, in dem es die Gründe für die milde Reaktion der deutschen Wirtschaft nach der Großen Rezession 2008/2009 beleuchtet und aufzeigt, welchen zukünftigen großen Herausforderungen sich der deutsche Arbeitsmarkt dennoch gegenübersieht. KW - evaluation of active labor market policy KW - labor supply KW - start-up subsidies KW - entrepreneurship KW - Evaluation aktiver Arbeitsmarktpolitik KW - Gründungsförderung KW - Arbeitslosigkeit Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-87464 ER -