TY - THES A1 - Wagner, Mario T1 - Industrie 4.0 und demografische Entwicklung aus strukturationstheoretischer Sicht T1 - Industry 4.0 and demographic development from a structural theory perspective BT - Praxiserfahrungen und Handlungsempfehlungen BT - practical experience and recommendations for action N2 - Das Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines heuristischen Bezugsrahmens zur Erklärung der Komplexität im Kontext von Industrie 4.0 und der demografischen Entwicklung aus strukturationstheoretischer Sicht. Dabei sind in Bezug auf die zukünftig zu erwartenden kognitiven Anforderungen an die Beschäftigten die Fragen essentiell, vor welchen Herausforderungen Unternehmen bezüglich der Einstellung und dem Verhalten sowie dem Erfahrungswissen der Beschäftigten stehen und welche Lösungsansätze sich im Umgang mit den Herausforderungen in der Praxis bisher als hilfreich erweisen. In Kapitel 1 erfolgt zunächst die Beschreibung der Ausgangslage. Es werden die Begriffe Industrie 4.0 und demografische Entwicklung inhaltlich diskutiert und in einen theoretischen Zusammenhang gebracht. In Kapitel 2 erfolgt die theoretische Fundierung der Arbeit. Dabei wird eine strukturationstheoretische Sicht auf Unternehmen als soziotechnische Systeme eingenommen. Durch diese „nicht deterministische“ Sichtweise wird ein prozessualer Blick auf den Wandlungsprozess in Unternehmen geschaffen, der es möglich macht, die Beschäftigten als aktiv handelnde Akteure im Sinne von „organisieren“ zur Erklärung möglicher Zusammenhänge zwischen Industrie 4.0 und der demografischen Entwicklung mit einzubeziehen. Der soziotechnische Systemansatz und die Strukturationstheorie bilden in diesem Sinne den „Kern“ des zu entwickelnden heuristischen Bezugsrahmens. Die inhaltliche Gestaltung des theoriebasierten heuristischen Bezugsrahmens erfolgt in Kapitel 3 und Kapitel 4. Kapitel 3 beschreibt ausgewählte Aspekte zukünftiger Anforderungen an die Arbeit, die durch eine systematische Aufbereitung des derzeitigen Forschungsstandes zu Industrie 4.0 ermittelt wurden. Sie bilden die „Gestaltungsgrenzen“, innerhalb derer sich je nach betrieblicher Situation unterschiedliche neue oder geänderte Anforderungen an die Beschäftigten bei der Gestaltung von Industrie 4.0 ableiten lassen. In Kapitel 4 werden ausgewählte Aspekte menschlichen Handelns am Beispiel älterer Beschäftigter in Form zweier Schwerpunkte beschrieben. Der erste Schwerpunkt betrifft mögliche Einflussfaktoren auf die Einstellung und das Verhalten älterer Beschäftigter im Wandlungsprozess aufgrund eines vorherrschenden Altersbildes im Unternehmen. Grundlage hierzu bildete die Stigmatisierungstheorie als interaktionistischer Ansatz der Sozialtheorie. Mit dem zweiten Schwerpunkt, den ausgewählten handlungstheoretischen Aspekten der Alternsforschung aus der Entwicklungspsychologie, wird eine Lebensspannenperspektive eingenommen. Inhaltlich werden die komplexitätsinduzierten Faktoren, die sich aus handlungstheoretischer Perspektive mit der Adaptation von älteren Beschäftigten an veränderte äußere und persönliche Lebensbedingungen beschäftigen, systematisiert. Anschließend wird auf Grundlage der bisherigen theoretischen Vorüberlegungen ein erster theoriebasierter Bezugsrahmen abgeleitet. Kapitel 5 und Kapitel 6 beschreiben den empirischen Teil, die Durchführung teilstrukturierter Interviews, der Arbeit. Ziel der empirischen Untersuchung war es, neben der theoretischen Fundierung den theoriebasierten heuristischen Bezugsrahmen um Praxiserfahrungen zu konkretisieren und gegebenenfalls zu ergänzen. Hierzu wurde auf Grundlage des theoriebasierten heuristischen Bezugsrahmens mittels teilstrukturierter Interviews das Erfahrungswissen von 23 Experten in persönlichen Gesprächen abgefragt. Nachdem in Kapitel 5 die Vorgehensweise der empirischen Untersuchung beschrieben wird, erfolgt in Kapitel 6 die Beschreibung der Ergebnisse aus der qualitativen Befragung. Hierzu werden aus den persönlichen Gesprächen zentrale Einflussfaktoren bei der Gestaltung und Umsetzung von Industrie 4.0 im Kontext mit der demografischen Entwicklung analysiert und in die übergeordneten Kategorien Handlungskompetenzen, Einstellung/ Verhalten sowie Erfahrungswissen geclustert. Anschließend wird der theoriebasierte heuristische Bezugsrahmen durch die übergeordneten Kategorien und Faktoren aus den Expertengesprächen konkretisiert und ergänzt. In Kapitel 7 werden auf Grundlage des heuristischen Bezugsrahmens sowie der Empfehlungen aus den Experteninterviews beispielhaft Implikationen für die Praxis abgeleitet. Es werden Interventionsmöglichkeiten zur Unterstützung einer positiven Veränderungsbereitschaft und einem positiven Veränderungsverhalten für den Strukturwandel aufgezeigt. Hierzu gehören die Anpassung des Führungsverhaltens im Wandlungsprozess, der Umgang mit der Paradoxie von Stabilität und Flexibilität, der Umgang mit Altersstereotypen in Unternehmen, die Unterstützung von Strategien zu Selektion, Optimierung und Kompensation sowie Maßnahmen zur Ausrichtung von Aktivitäten an die Potenzialrisiken der Beschäftigten. Eine Zusammenfassung, ein Resümee und ein Ausblick erfolgen abschließend in Kapitel 8. N2 - The aim of the work is to develop a heuristic frame of reference to explain complexity in the context of industry 4.0 and demographic development from a structural theory perspective. With regard to the cognitive requirements to be expected from employees in the future, it is essential to ask which challenges companies face in terms of attitude and behaviour, as well as the experience and knowledge of their employees, and which approaches have so far proved helpful in dealing with these challenges in practice. In Chapter 1, the current situation is described first. The terms industry 4.0 and demographic development are discussed and brought into a theoretical context. In Chapter 2 , the theoretical foundation of the work is given. In doing so, a structure-theoretical view of companies as socio-technical systems is adopted. This "non-deterministic" view creates a process view of the process of change in companies, which makes it possible to include employees as actively acting actors in the sense of "organising" in an explanation of possible connections between industry 4.0 and demographic development. In this sense, the socio-technical systems approach and the structuring theory form the "core" of the heuristic reference framework to be developed. The content of the theory-based heuristic frame of reference follows in Chapter 3 and Chapter 4. Chapter 3 describes selected aspects of future work requirements, which were determined by a systematic preparation of the current state of research on Industry 4.0. They form the "design limits" within which different new or changed demands on employees in the design of Industry 4.0 can be derived, depending on the operational situation. In Chapter 4, selected aspects of human activity are described using the example of older employees in the form of two focal points. The first focus concerns possible influencing factors on the attitude and behaviour of older employees in the change process due to a prevailing age structure in the company. The basis for this was the stigmatisation theory as an interactionist approach of social theory. The second focus, the selected action-theoretical aspects of ageing research from developmental psychology, takes a life span perspective. The complexity-induced factors that deal with the adaptation of older employees to changed external and personal living conditions from an action-theoretical perspective are systematized. Subsequently, a first theory-based frame of reference is derived on the basis of previous theoretical preliminary considerations. Chapters 5 and 6 describe the empirical part, conducting semi-structured interviews, of the work. The aim of the empirical study was, in addition to the theoretical foundation, to concretise the theory-based heuristic frame of reference with practical experience and, if necessary, to supplement it. Based on the theory-based heuristic frame of reference, the experience of 23 experts was tested in personal interviews by means of partially-structured interviews. After Chapter 5 describes the procedure of the empirical investigation, Chapter 6 describes the results of the qualitative survey. For this purpose, the personal conversations become influential factors in the design and implementation of Industry 4.0 in the context of demographic development were analysed and clustered into the superordinate categories of action competence, attitude/behaviour and empirical knowledge. Subsequently, the theory-based heuristic frame of reference is concretised and supplemented by the superordinate categories and factors from the expert discussions. In Chapter 7 , exemplary implications for practice are derived on the basis of the heuristic reference framework and the recommendations from the expert interviews. Possibilities for intervention to support a positive willingness to change and a positive change behaviour for the structural change are then pointed out. These include; adapting management behavior in the change process, dealing with the paradox of stability and flexibility, dealing with age stereotypes in companies, supporting strategies for selection, optimization and compensation, and measures to align activities with the potential risks of employees. In conclusion, a summary, a precis and an outlook will then be given in Chapter 8. KW - Industrie 4.0 KW - demografische Entwicklung KW - Strukturationstheorie KW - Veränderungsverhalten KW - Veränderungsbereitschaft KW - Arbeitsverhalten KW - demographic change KW - structuration theory KW - change readiness KW - change behavior Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-412230 ER - TY - THES A1 - Jaeuthe, Jessica T1 - Die Entwicklung der Rechtschreibkompetenz von Grundschulkindern unter Berücksichtigung von individuellen Merkmalen und Merkmalen der Unterrichtsqualität T1 - Development of spelling competence of primary school children according to individual characteristics and teaching quality N2 - Rechtschreibkompetenz ist eine wesentliche Voraussetzung, um eigenständig Texte verfassen zu können und somit am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Die vorliegende Arbeit nimmt daher die Rechtschreibkompetenz von Kindern der Grundschule genauer in den Blick. Mit Hilfe von drei empirischen Untersuchungen wird die Entwicklung der Rechtschreibkompetenz vor allem dahingehend betrachtet, inwiefern sich diese entlang von theoretischen Kompetenzmodellen entwickelt und welche Merkmale diese Entwicklung unterstützen können. Als Datengrundlage dient hierfür das Pilotprojekt inklusive Grundschule, in dem die Rechtschreibkompetenz von 697 Schülerinnen und Schülern zu insgesamt drei Messzeitpunkten (vom Beginn der zweiten Jahrgangsstufe bis zum Ende der dritten Jahrgangsstufe) untersucht wurde. Mithilfe von latenten Transitionsanalysen konnte gezeigt werden, dass sich hinsichtlich des Ablaufs der Rechtschreibkompetenzniveaus nur sehr wenige Einzelfälle von den theoretischen Modellen unterscheiden. Anschließend zeigte sich durch multinomiale logistische Regressionen, dass Wechsel zwischen Kompetenzniveaus vor allem mit dem Arbeitsverhalten zusammenhingen, wohingegen hinsichtlich der Merkmale der Unterrichtsqualität nicht die erwarteten Zusammenhänge gezeigt werden konnten. Mögliche Ursachen und Implikationen werden in der Arbeit diskutiert. N2 - Spelling competence is an essential prerequisite for being able to write texts and thus participate in social life. This work therefore takes a closer look at the spelling skills of primary school children. With the help of three empirical studies, the development of spelling competence is considered primarily in terms of the extent to which it develops along theoretical competence models and which characteristics can support this development. Data basis on a longitudinal study on inclusive education, in which the spelling competence of 697 primary school students was assessed at three measurement time points (from the beginning of the second grade to the end of the third grade). By applying latent transition analyses, it was shown that only very few individual cases differ from the theoretical models with regard to the progression of spelling competence levels. Subsequently, multinomial logistic regressions showed that changes between competence levels were primarily related to working behaviour, whereas the expected relationships with regard to teaching quality could not be shown. Possible causes and implications are discussed in the dissertation. KW - Rechtschreibkompetenz KW - Arbeitsverhalten KW - Unterrichtsqualität KW - Längsschnittuntersuchung KW - working behavior KW - longitudinal study KW - spelling competence KW - teaching quality Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-615277 ER - TY - JOUR A1 - Jaeuthe, Jessica A1 - Lenkeit, Jenny A1 - Bosse, Stefanie A1 - Bogda, Katja A1 - Spörer, Nadine T1 - Die Bedeutsamkeit individueller Merkmale für die Entwicklung von Rechtschreibkompetenzen in der Grundschule JF - Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und pädagogische Psychologie N2 - Aus theoretischer Sicht existieren verschiedene Merkmale, die einen Einfluss auf die individuelle Entwicklung der Rechtschreibkompetenz von Grundschulkindern ausüben können. Um diese zu analysieren, wurden in der vorliegenden Studie Schreibungen von 607 Schülerinnen und Schülern zu drei Messzeitpunkten (Anfang Klasse 2, Ende Klasse 2, Ende Klasse 3) untersucht. Zur Bestimmung des Rechtschreibkompetenzniveaus wurden Schülerinnen und Schüler mittels latenter Profilanalyse zu den drei Profilen Buchstabenentdeckende (überwiegend nicht lautgetreue Schreibungen), Phonemprofis (überwiegend lautgetreue Schreibungen) und Rechtschreibspezialisten (vor allem korrekte Schreibungen) zugeordnet. Mittels logistischer Regressionen wurde geprüft, welche Zusammenhänge zwischen den individuellen Merkmalen Geschlecht, kognitive Grundfähigkeiten und Arbeitsverhalten und den Zuordnungen zu einem Profil sowie den Wechseln zwischen den Profilen bestehen. Unter Kontrolle des Arbeitsverhaltens zeigten sich keine signifikanten Zusammenhänge mit dem Geschlecht oder der kognitiven Grundfähigkeit. Hingegen konnten bedeutsame Zusammenhänge des Arbeitsverhaltens sowohl mit der Zuordnung zu den Profilen als auch mit den Wechseln zwischen den Profilen Phonemprofis und Rechtschreibspezialisten gefunden werden. N2 - From a theoretical point of view, there are various characteristics influencing the individual development of spelling competence of primary school children. In the present study, 609 students were examined at three measurement points (beginning of class 2, end of class 2, end of class 3). To determine the spelling competence level, latent profile analyses were used to assign the students to three profiles 1) predominantly phonemically incorrect spelling, 2) predominantly phonemically correct spelling and 3) predominantly orthographically correct spelling. Logistic regression analyses included gender, basic cognitive skills, and working behavior as predictors for the assignment to one of the competence levels as well as the change between levels across time. Controlling for working behavior no significant effects of gender or basic cognitive skills are found. However, students’ working behavior significantly influences not only the assignment to the higher levels of spelling competency but also changes between predominantly phonemically correct and predominantly orthographically correct across time. KW - spelling competence KW - longitudinal study KW - logistic regression KW - level of KW - competence KW - working behavior KW - Rechtschreibkompetenz KW - Längsschnittstudie KW - Logistische Regression KW - Kompetenzniveau KW - Arbeitsverhalten Y1 - 2020 U6 - https://doi.org/10.1026/0049-8637/a000223 SN - 0049-8637 SN - 2190-6262 VL - 52 IS - 1-2 SP - 12 EP - 24 PB - Hogrefe CY - Göttingen ER -