TY - JOUR A1 - Schenck, Marcia C. T1 - Rezension zu: Guthrie, Zachary Kagan: Bound for Work: Labor, Mobility, and Colonial Rule in Central Mozambique, 1940–1965. - Charlottesville: University of Virginia Press, 2018. vii + 240 pp. - ISBN 978-0-8139-4154-7 JF - Labor: studies in working-class history of the Americas KW - Arbeit KW - Mobilität KW - Migration KW - Kolonialismus KW - Mosambik Y1 - 2021 SN - 978-0-8139-4154-7 U6 - https://doi.org/10.1215/15476715-8849376 SN - 1558-1454 SN - 1547-6715 VL - 18 IS - 2 SP - 120 EP - 121 PB - Duke University Press CY - Durham, NC ER - TY - THES A1 - LeGall, Yann A1 - Mboro, Mnyaka Sururu T1 - Remembering the dismembered BT - African human remains and memory cultures in and after repatriation N2 - This thesis – written in co-authorship with Tanzanian activist Mnyaka Sururu Mboro – examines different cases of repatriation of ancestral remains to African countries and communities through the prism of postcolonial memory studies. It follows the theft and displacement of prominent ancestors from East and Southern Africa (Sarah Baartman, Dawid Stuurman, Mtwa Mkwawa, Songea Mbano, King Hintsa and the victims of the Ovaherero and Nama genocides) and argues that efforts made for the repatriation of their remains have contributed to a transnational remembrance of colonial violence. Drawing from cultural studies theories such as "multidirectional memory", "rehumanisation" and "necropolitics", the thesis argues for a new conceptualisation or "re-membrance" in repatriation, through processes of reunion, empowerment, story-telling and belonging. Besides, the afterlives of the dead ancestors, who stand at the centre of political debates on justice and reparations, remind of their past struggles against colonial oppression. They are therefore "memento vita", fostering counter-discourses that recognize them as people and stories. This manuscript is accompanied by a “(web)site of memory” where some of the research findings are made available to a wider audience. This blog also hosts important sound material which appears in the thesis as interventions by external contributors. Through QR codes, both the written and the digital version are linked with each other to problematize the idea of a written monograph and bring a polyphonic perspective to those diverse, yet connected, histories. N2 - Diese Studie untersucht Erinnerungskulturen während und nach der Rückführung menschlicher Überreste zu afrikanischen Gemeinschaften und Ländern. An der Schnittstelle von memory studies, postkolonialer Ethnographie und kritischer Museumsforschung zeigt diese Arbeit, wie die Rückführung von Überresten ehemaliger Widerstandskämpfer*innen und namenloser Vorfahren in ihre Gesellschaften gegen das Fortbestehen kolonialer Ungerechtigkeit angeht. In diesen Prozessen – von Rückgabeforderungen bis nach der Wiederbestattung der Überreste – intervenieren Nachfahren von Opfern, community leaders, Künstler*innen und Medien. Sie ermöglichen dadurch eine transnationale Auseinandersetzung mit der Geschichte der antikolonialen Bewegungen und der Rassenanthropologie. Durch Methoden der partizipativen Ethnographie zeigt die Arbeit auf, wie Überlieferung, Gedenkstätten, lokale Kulturprojekte, Theater, Film und Reportagen die Tatorte erneut aufgreifen und die zuvor von der Anthropologie objektifizierten Überreste „rehumanisieren“ (Rassool), mit anderen Worten, ihnen ihre menschliche Würde zurückgeben. Doch auch die sog. „afterlives“ der Opfer, deren Überreste so lange in Museen und Universitätssammlungen lagen, haben zu wichtigen Diskussionen über postkoloniale Gerechtigkeit, Museumsethik und transnationale Erinnerung geführt. Sollen sie in Gewahrsam einer staatlichen Institution oder an einem von den Nachkommen der Opfer gewählten Ort begraben werden? Was bedeuten diese zurückgeführten Vorfahren in dem gegenwärtigen Kampf um Anerkennung kolonialer Gewalt und Genozids, aber auch um Entschuldigung und Wiedergutmachung? Und wie sind diese Rückgabeprozesse (auch „Repatriierung“ genannt) generell in Narrative der kolonialen Vergangenheit eingebettet, wie zu verstehen im Kontext ihrer körperlichen und diskursiven Gewalt? All diese Fragen werden hier in Fallstudien und von unterschiedlichen Perspektiven aufgegriffen: die Geschichte des Kopfs und des Zahns vom Mhehe antikolonialen Mtwa Mkwawa (Tansania); die Rückkehr von Sarah Baartman von Frankreich nach Südafrika; der Geist von Dawid Stuurman, der 2017 von Australien zurück nach Südafrika begleitet wurde; die verschiedene Repatriierungen von Ovaherero and Nama Ahnen von Deutschland nach Namibia zwischen 2011 und 2018; der Fall von Xhosa König Hintsa, dessen Kopf angeblich in Großbritannien verschleppt wurde; und die Abwesenheit vom Kopf des Ngoni Nduna Songea Mbano, der während des Majimaji Kriegs von den Deutschen ermordet wurde. Die Körper und Geister dieser Toten sind ein heterogener Korpus. Dennoch drehen sich alle Fallstudien dieser Arbeit um zwei entscheidende Fragen: Erstens, wer hat die Deutungshoheit über die Geschichte der kolonialen Gewalt? Welche Erinnerung der Totenbleibt? Zweitens, was sind angemessene Entschädigungen für Mord, Völkermord, koloniale Unterdrückung und Ausbeutung? Als Beitrag im Feld der memory studies argumentiert diese Arbeit für ein erweitertes Verständnis der „remembrance“ (übersetzt als Erinnerung aber auch „Zusammenbringen der Körperteile“). In diesen materiellen und immateriellen Prozessen, wird wiedervereint, was durch jahrzehntelange physische und epistemische Gewalt gebrochen, beschädigt oder getrennt wurde: einerseits Knochen, Zähne und Körper, und andererseits Familien wieder zu vereinen, Subjektpositionen zu reparieren, Würde wiederherzustellen und Ansprüche auf Selbstbestimmung und Selbsterzählung zu erheben. Die Arbeit zeigt, dass bilaterale und transnationale politische und kulturelle Projekte die Geschichten der Toten “multidirektional“ erzählen (Rothberg), nämlich in Beziehung zueinander. Sie untersucht auch, in welchen Kontexten die Vergangenheit nicht mehr als Last, sondern als Werkzeug zum Verständnis und zur Heilung der Wunden angesehen wird. Es sind Trittsteine für Wege der Versöhnung und mögliche Wiedergutmachung, die auf Trauer, Anerkennung und Sühne, aber auch Zusammenarbeit ausgerichtet sind. Dank Repatriierungen können Nachfahren und communities endlich eine Geschichte(n) erzählen, die auf mehr als nur Verlust und Abwesenheit aufbauen. Das Buch hat zwei Autoren und verschiedene Mitwirkende, die zusätzliche Perspektiven auf die Geschichten kolonialer Gewalt ermöglichen. Diese Polyphonie in der ethnographischen Arbeit bezieht sich auf Vincent Crapanzanos Technik der Juxtaposition und Alexander Weheliyes Argument für „fragmentarisches“ Schreiben. Da lokale Akteur*innen zu dieser Wissensproduktion beigetragen haben, zielt die Arbeit auch darauf ab, sie sichtbar zu machen. Das Wissen, das diese ethnographische Forschung generiert hat, soll auch weiterhin verfügbar sein und an diejenigen zurückgegeben werden, die diese Forschung überhaupt erst ermöglicht haben. Deswegen führen eingebettete QR-Codes zu den Audioquellen der vielfältigen Interventionen von Nachfahren und Gemeinschaftsmitgliedern. Diese Quellen sind Teil einer größeren Website, ein digitales Gegenstück zu dem Manuskript. Über die Website werden Kontexte kolonialer Gewalt öffentlich zugänglich gemacht. In dieser digitalen Ausstellung ist das Sprachregister an ein nicht-akademisches Publikum angepasst. Darüber hinaus bietet die Website Übersetzungen einiger Forschungsergebnisse in relevante afrikanische Sprachen an. KW - repatriation KW - colonialism KW - human remains KW - memory KW - Erinnerungskultur KW - Rückgabe KW - menschliche Überreste KW - Kolonialismus KW - Tanzania KW - South Africa KW - Namibia KW - genocide KW - skull KW - Schädel KW - Tansania KW - Südafrika KW - Namibia KW - Rothberg KW - Mbembe KW - postcolonial KW - decolonial KW - postkolonial KW - dekolonial KW - Erinnerung Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-508502 ER - TY - JOUR A1 - LeGall, Yann T1 - Songea Mbano and the ‘halfway dead’ of the Majimaji War (1905–7) in memory and theatre JF - Human Remains and Violence: an interdisciplinary journal N2 - Debates on the relevance of repatriation of indigenous human remains are water under the bridge today. Yet, a genuine will for dialogue to work through colonial violence is found lacking in the European public sphere. Looking at local remembrance of the Majimaji War (1905-07) in the south of Tanzania and a German-Tanzanian theatre production, this article demonstrates how the spectre of colonial headhunting stands at the heart of claims for repatriation and acknowledgement of this anti-colonial movement. The missing head of Ngoni leader Songea Mbano haunts the future of German-Tanzanian relations in culture and heritage. By staging the act of post-mortem dismemberment and foregrounding the perspective of descendants, the theatre production Maji Maji Flava offers an honest proposal for dealing with stories of sheer colonial violence in transnational memory. KW - colonialism KW - memory KW - tanzania KW - Deutsch Ostafrika KW - Theater KW - Kolonialismus KW - Erinnerungskultur Y1 - 2020 U6 - https://doi.org/10.7227/HRV.6.2.2 VL - 6 IS - 2 SP - 4 EP - 22 PB - University Press CY - Manchester ER - TY - JOUR A1 - Buffon, Giuseppe T1 - The Franciscans in Cathay BT - memory of men and places. A Contribution for the genealogy of geographical knowledge of Alexander von Humboldt JF - HiN : Alexander von Humboldt im Netz ; International Review for Humboldtian Studies N2 - The study analyzes the process that leads to the elaboration of the thesis of a continuity between the Medieval Asia mission and the New World mission. This effort, undertaken by the Catholic historiography of the mission during the XIX century, is the result of the impulse provided by Alexander von Humboldt’s studies about the discovery of America (Examen critique). The data about the geography of Asia collected by the missionaries-travelers working in the territory between Karakorum and Khanbalik during the XIII e XIV century reaches Christopher Colombus with the mediation of Roger Bacon, whom Humboldt himself esteems as a true cultural mediator. The conclusion of the article tries to identify reasons and modalities of the secularization of the missionary concept, i.e. the shift from the ideal of the propagation of the Christian message to a prevailing interest for cartography and topography, transformations arranged by a late medieval historiography that introduces into martyrolagia the loca toponomastica. N2 - Lo studio analizza il processo che conduce all’elaborazione della tesi di una continuità tra missione asiatica medievale e missione nel Nuovo Mondo. L’impegno, assunto dalla storiografia missionaria cattolica lungo il corso del XIX secolo, costituisce l’esito dell’impulso proveniente dagli studi svolti da Alexander von Humboldt intorno all’esplorazione delle Americhe (Examen critique). Le informazioni sullo spazio asiatico trasmesse dai missionari operanti durante il XIII e il XIV secolo tra Karakorum e Khanbaliq pervengono a Cristoforo Colombo mediante Ruggero Bacone (Opus majus), che Humlbodt stesso stima mediatore culturale per antonomasia. La parte conclusiva della ricerca si occupa di stabilire modalità e ragioni della secolarizzazione del concetto di missione, cioè del trasferimento all’interesse cartografico dell’anelito alla propagazione del messaggio cristiano fino agli estremi confini della terra, trasformazione predisposta dalla storiografia medievale che nei martirologia inserisce appunto i loca toponomastici. N2 - El estudio analiza el proceso que conduce a la elaboración de la tesis sobre una posible continuidad entre la misión asiática medieval y la misión en el Nuevo Mundo. El empeño, asumido por parte de la historiografía misionera católica a lo largo del siglo XIX, constituye el resultado del impulso proveniente de los estudios desarrollados por Alexander von Humboldt en torno a la exploración de las Américas (Examen critique). Las informaciones sobre el espacio asiático transmitidas por los misioneros que operaron durante los siglos XIII y XIV entre Karakorum y Khanbaliq llegan a Cristobal Colón a través de Roger Bacon (Opus majus), que el mismo Humboldt considera como un mediador cultural por antonomasia. La parte conclusiva de la investigación se dedica a establecer las modalidades y regiones de la secularización del concepto de misión, es decir, de la transferencia al interés cartográfico del anhelo por la propagación del mensaje cristiano hasta los extremos confines de la tierra, una transformación que fue predispuesta por la historiografía medieval que en los martirologios insertaba los lugares toponímicos. KW - examen critique KW - Franziskaner KW - Kolonialgeschichte KW - Kolonialismus KW - Kolumbus KW - Ordensgeschichte Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-86920 SN - 1617-5239 SN - 2568-3543 VL - XVI IS - 30 SP - 13 EP - 28 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER -