TY - THES A1 - Mstoiani, Khatuna T1 - Diese Worte sollst du deinen Kindern einschärfen BT - Biographische Perspektiven und Erfahrungen auf dem Bildungweg junger russischsprachiger Jüdinnen und Juden in Deutschland N2 - In der vorliegenden Arbeit liegt der Fokus auf jungen russischsprachigen Jüdinnen und Juden, deren Eltern in den 90er Jahren des 20 Jahrhunderts nach Deutschland eingewandert sind. Im Rahmen dieser Studie wird der Bildungsweg dieser MigrantInnengruppe und deren Erfahrungen in Deutschland aus der biographischen Perspektive nachvollzogen. Der Fokus wird insbesondere auf die biographischen Lebenserfahrungen gelegt, d.h. die allgemeinen Lebensumstände, Hürden und Schwierigkeiten, die die jungen russischsprachigen Jüdinnen und Juden in Deutschland überwinden mussten, um auf ihrem Bildungsweg an ihr Ziel zu kommen. Des Weiteren werden die Rolle des sozialen Umfelds auf die Auswahl ihres Bildungsweges sowie ihre Zugehörigkeit und ihr Beitrag zur deutschen Gesellschaft beleuchtet. Ein weiteres Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt auf den gesellschaftlichen, politischen und familiären Rahmenbedingungen, die den BiographInnen den Zugang zum Bildungsweg ermöglichten. Die in der Arbeit formulierten Forschungsfragen wurden mithilfe der interpretativen Sozialforschung, genauer, der fallrekonstruktiven Auswertung nach Gabriele Rosenthal beantwortet. Über den biographischen Verlauf der Lebensgeschichte der jungen russischsprachigen Jüdinnen und Juden wurde deutlich, dass die BiographInnen in die säkulare Gesellschaft gehen müssen, um ihren Bildungsweg erfolgreich zu gestalten. Dort erfahren sie einen sehr starken Antisemitismus und sind diesem schutzlos ausgeliefert. Bei allen drei Interviewten wurde diese Erfahrung in der Schule gemacht, an einem Ort, an dem sie Schutz erfahren sollten. Diesen Anfeindungen begegneten sie auf unterschiedliche Weise und sie entwickelten verschiedene Handlungsstrategien. Einige BiographInnen setzen sich auf der intellektuellen Ebene bewusst damit auseinander, andere wiederum versuchen, nicht hinzuschauen und es zu ignorieren. Des Weiteren wurde als Resultat der Untersuchung in einigen Fällen ein übereinstimmendes, in anderen ein nicht übereinstimmendes Passungsverhältnis zwischen elterlichen Vorstellungen und den Bildungswegen der jungen russischsprachigen Jüdinnen und Juden gefunden. KW - Bildung KW - Antisemitismus KW - Identität KW - Gender KW - Juden Y1 - 2023 SN - 978-3-7575-0635-3 PB - epubli CY - Berlin ER - TY - THES A1 - Morad, Iris T1 - Freiheit und Verantwortung : Überlegungen im Anschluss an Peter Bieri T1 - Freedom and responsibility : reflections followed by Peter Bieri N2 - In der Diskussion über Freiheit und Verantwortung vertritt die Hirnforschung die These, dass wir determiniert sind und unser Gehirn es ist, das denkt und entscheidet. Aus diesem Grunde könne uns für unsere Entscheidungen und Handlungen auch keine Verantwortung zugewiesen werden. Die Philosophie versucht in dieser Diskussion zu klären, ob wir trotz Determiniertheit für unsere Entscheidungen und Urteile verantwortlich sind oder ob Vereinbarkeit von Freiheit und Determinismus grundsätzlich nicht möglich ist. Diese Fragen stellt diese Untersuchung über Freiheit und Verantwortung nicht. In dieser Untersuchung wird ein gewisses Maß an Freiheit vorausgesetzt, weil diese Annahme der erste Schritt für unsere Freiheit ist. In dieser Arbeit geht es um die Verbindung von Freiheit und Verantwortung und was diese Verbindung in unserem Menschsein und Miteinander bedeutet. Ziel ist es, zu zeigen, dass wir uns zusätzliche Freiheit aneignen können, dass Bildung für unsere Freiheit nötig und dass Freiheit ohne Verantwortung nicht möglich ist. Die Untersuchung schließt sich Peter Bieris Thesen an, dass Aneignung von Freiheit und Bildung, die weder als Schul- noch als Ausbildung zu verstehen ist, möglich und nötig sind, um verantwortlich entscheiden und handeln zu können, lehnt jedoch Peter Bieris These ab, dass bedingte Freiheit Voraussetzung für unsere Freiheit ist. Zudem geht diese Arbeit über Peter Bieri hinaus, indem sie eine Lösungsmöglichkeit für unsere Freiheit und der damit verbundenen Verantwortlichkeit anbietet. Als Lösung wird eine Bildung vorgeschlagen, die uns die Verbundenheit mit den anderen und die Abhängigkeit von den anderen zeigt und die die Rechte und Bedürfnisse der anderen ebenso anerkennen lässt wie unsere eigenen. Es ist eine Bildung, die nicht nur Wissen, sondern auch bestimmte rationale und emotionale Kompetenzen beinhaltet. Es ist eine Bildung, die als lern- und lehrbar angesehen wird. Um diese Bildung als eine Notwendigkeit für unsere Freiheit und Verantwortlichkeit uns und den anderen gegenüber vermitteln zu können, ist es wichtig, uns in unserem Wesen verstehen. Deshalb werden in dieser Arbeit Faktoren dargestellt, die auf uns wirken und die uns als Menschen ausmachen. Es sind Faktoren, die auf unsere Freiheit und Verantwortung Einfluss nehmen, indem sie unsere Entscheidungen, unser Urteilsvermögen und in diesem Sinne auch unsere Handlungen ermöglichen oder einschränken. Durch die Darstellung dieser Faktoren werden wir auf unsere Möglichkeiten hingewiesen, die uns unser Leben in Selbstverantwortung und in Verantwortlichkeit den anderen gegenüber gestalten lassen. In dieser Untersuchung wird gezeigt, dass Freiheit ohne Verantwortung nicht möglich ist und es wird gezeigt, dass wir, wenn wir unsere Verantwortung abgeben, unsere Freiheit verlieren. N2 - In the discussion on free will and responsibility, brain research supports the belief that humans are determined and that deliberation and decision-making take place in the brain. We can therefore not be held responsible for our decisions and actions. The role of philosophy in this discussion is to determine if we are responsible for our decisions and judgments in spite of being determined or if free will and determinism principally exclude each other. However, these are not the questions asked in this paper on free will and responsibility. It is based on the assumption that a certain degree of freedom exists because this assumption constitutes the first step towards freedom. This paper is about the connection between free will and responsibility and what it means for us as individuals and as members of a community of people. The goal is to show that we are able to acquire additional freedom, that freedom needs education and cannot exist without responsibility. The study supports Peter Bieri´s hypothesis that it is possible and necessary to develop freedom and education – not in the sense of schooling or formation – for making responsible decisions and taking responsible actions; however, it rejects Bieri´s hypothesis that conditional freedom is a prerequisite for free will. In addition, this work goes beyond the approach taken by Peter Bieri by offering a possible solution for our freedom and the related issue of responsibility. The suggested solution lies in an education that lets us understand our mutual connectedness and interdependence and leads us to acknowledge the rights and needs of others in the same way as our own. It is a type of education which is not just knowledge-driven but also includes certain rational and emotional skills. It is an education considered as learnable and teachable. To be able to impart this education as a necessary prerequisite for our freedom and responsibility towards ourselves and others, it is important that we understand our true being. The study therefore presents factors affecting us and shaping us as human beings. These factors influence our free will and responsibility by supporting or limiting our decisions, our judgment and, hence, our actions. The presentation of these factors outlines our options to design a self-responsible life in which we are responsible to others. The paper shows that freedom is impossible without responsibility and that, by abdicating our responsibility, we are loosing our freedom. KW - Freiheit KW - Verantwortung KW - Bildung KW - Peter Bieri KW - Altruimus KW - freedom KW - responsibility KW - education KW - Peter Bieri KW - altruism Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-69215 ER - TY - THES A1 - Meyer, Ljuba T1 - Bildungsort Familie T1 - Family as a place of education BT - eine qualitative Studie über den Bildungstransfer innerhalb russischer Dreigenerationenfamilien in Berlin BT - a qualitative-focused study on the transfer of education within Russian-speaking three-generational families in Berlin N2 - In der Bildungs- und Familienforschung wird die intergenerationale Weitergabe von Bildung innerhalb der Familie hauptsächlich unter dem Blickwinkel des schulischen Erfolges der nachwachsenden Generation thematisiert. „Wie“ aber bildungsbezogene Transferprozesse innerhalb der Familie konkret ablaufen, bleibt jedoch in der deutschen Forschungslandschaft weitestgehend unbearbeitet. An dieser Stelle setzt diese qualitativ angelegte Arbeit an. Ziel dieser Arbeit ist, bildungsbezogene Transferprozesse innerhalb von russischen Dreigenerationenfamilien, die aus der ehemaligen Sowjetunion nach Berlin seit 1989 ausgewandert sind und zwischen der Großeltern-, Elterngeneration und der Enkelgeneration ablaufen, zu untersuchen. Hinter diesen Transferprozessen verbergen sich im Sinne Bourdieus bewusste und unbewusste Bildungsstrategien der interviewten Familienmitglieder. Im Rahmen dieser Arbeit wurden zwei Spätaussiedlerfamilien – zu diesen zählen Familie Hoffmann und Familie Popow, sowie zwei russisch-jüdische Familien – zu diesen zählen Familie Rosenthal und Familie Buchbinder, interviewt. Es wurden mit den einzelnen Mitgliedern der vier untersuchten Dreigenerationenfamilien Gruppendiskussionen sowie mit je einem Vertreter einer Generation leitfadengestützte Einzelinterviews geführt. Die Erhebungsphase fand in Berlin im Zeitraum von 2010 bis 2012 statt. Das auf diese Weise gewonnene empirische Material wurde mithilfe der dokumentarischen Methode nach Bohnsack ausgewertet. Hierdurch wurde es möglich die implizite Selbstverständlichkeit, mit der sich Bildung in Familien nach Bourdieu habituell vollzieht, einzufangen und rekonstruierbar zu machen. In der Arbeit wurden eine habitustheoretische Interpretation der russischen Dreigenerationenfamilien und die entsprechende Feldanalyse nach Bourdieu vorgenommen. In diesem Zusammenhang wurde der soziale Raum der untersuchten Familien in der Ankunftsgesellschaft bezüglich ihres Vergleichshorizontes der Herkunftsgesellschaft rekonstruiert. Weiter wurde der Bildungstransfer vor dem jeweiligen Erlebnishintergrund der einzelnen Familien untersucht und diesbezüglich eine Typisierung vorgenommen. Im Rahmen dieser Untersuchung konnten neue Erkenntnisse zum bisher unerforschten Feld des Bildungstransfers russischer Dreigenerationenfamilien in Berlin gewonnen werden. Ein wesentliches Ergebnis dieser Arbeit ist, dass die Anwendung von Bourdieus Klassentheorie auch auf Gruppen, die in einer sozialistischen Gesellschaft sozialisiert wurden und in eine kapitalistisch orientierte Gesellschaft ausgewandert sind, produktiv sein kann. Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie ist, dass bei zwei der vier untersuchten Familien die Migration den intergenerationalen Bildungstransfer beeinflusste. In diesem Zusammenhang weist Familie Rosenthal durch die Migration einen „gespaltenen“ Habitus auf. Dieser ist darauf zurückzuführen, dass diese Familie bei der Planung des Berufes für die Enkelin in Berlin sich am Praktischen und Notwendigen orientierte. Während die bewusste Bildungsstrategie der Großeltern- und Elterngeneration für die Enkelgeneration im Ankunftsland dem Habitus der Notwendigkeit, den Bourdieu der Arbeiterklasse zuschreibt, zugeordnet werden kann, lässt sich hingegen das Freizeitverhalten der Familie Rosenthal dem Habitus der Distinktion zuordnen, der typisch für die herrschende Klasse ist. Ein weiterer Befund dieser Untersuchung ist, dass im Vergleich zur Enkelin Rosenthal bei der Enkelin Popow eine sogenannte Sphärendiskrepanz rekonstruiert wurde. So ist die Enkelin Popow in der äußeren Sphäre der Schule auf sich gestellt, da die Großeltern- und Elterngeneration zum deutschen Schulsystem nur über einen geringen Informationsstand verfügen. Die Enkelin grenzt sich einerseits von ihrer Familie (innere Sphäre) und deutschen Schulabbrechern (äußere Sphäre) ab, orientiert sich aber andererseits beim Versuch sozial aufzusteigen an russischsprachigen Peers, die die gymnasiale Oberstufe besuchen (dritte Sphäre). Bei Enkelin Popow fungiert demzufolge die Peergruppe und nicht die Familie als zentraler Bildungsort. An dieser Stelle sei angemerkt, dass sowohl bei einer russisch-jüdischen Familie als auch bei einer Spätaussiedlerfamilie der intergenerationale Bildungstransfer durch die Migration beeinflusst wurde. Während Familie Rosenthal in der Herkunftsgesellschaft der Intelligenzija zuzuordnen ist, gehört Familie Popow der Arbeiterschaft an. Daraus folgt, dass der intergenerationale Bildungstransfer der untersuchten Familien sowohl unabhängig vom Spätaussiedler- und Kontingentflüchtlingsstatus als auch vom herkunftsortspezifischen sozialen Status abläuft. Demnach kann geschlussfolgert werden, dass im Rahmen dieser Studie die Migration ein zentraler Faktor für den intergenerationalen Bildungstransfer ist. N2 - In education and family research, the intergenerational transfer of education within the family is mainly addressed from the perspective of the success of the younger generation in school. However, “how” education-related transfer processes within the family actually take place, remains largely unadressed in the German research landscape. At this junction this qualitative-focused study starts. The main aim of the study is to investigate education-related transfer processes within Russian-speaking three-generational families that have emigrated to Berlin from the former Soviet Union since 1989 and that run between the grandparents and parents on one side through to their respective grandchildren. In Bourdieu's sense, these transfer processes hide conscious and unconscious educational strategies of the family members interviewed. In the course of this study, two late repatriate families - these are the families Hoffmann and Popow, and two Russian-Jewish families - these are the families Rosenthal and Buchbinder. Group discussions were held with individual members of the four examined three-generational families. In addition, guideline-based individual interviews with one representative from each generation were conducted. The survey phase took place in Berlin between 2010 and 2012. The empirical material obtained was evaluated using the documentary method by Bohnsack. This made it possible to capture the implicit self-evidence with which education in families according to Bourdieu occurs habitually and to make it reconstructable. In the study, a habitually and theoretically oriented interpretation of the Russian-speaking three-generational families and the corresponding field analysis according to Bourdieu were carried out. In this context, the social space of the families in the arrival society was reconstructed and compared with regard to their social space in their society of origin. Furthermore, the transfer of education was examined against the background of each family's experiences and a non-exhaustive typecast was carried out in this regard. In the course of this study, new insights into the previously unexplored field of educational transfer processes of three-generational Russian-speaking families in Berlin were gained. A key result of this study is that the application of Bourdieu's class theory can also be productive to groups that have been socialized in a socialist society and have emigrated to a capitalist-oriented society. Another key finding of the study is that in two of the four families examined, migration influenced the intergenerational educational transfer. In this context, family Rosenthal has a “split” habit due to migration. This is due to the fact that this family was oriented towards the practical and necessary when planning the job for their granddaughter in Berlin. While the conscious educational strategy of the grandparents and parents for their grandchildren in the country of arrival can be assigned to the habit of the necessity that Bourdieu attributes to the working class, the leisure behavior of family Rosenthal can be assigned to the habit of distinction, which is typical for the ruling class. Another key finding is the so-called spherical discrepancy that could be reconstructed for the granddaughter Popow. The granddaughter is on her own in the outer sphere of the school, since the grandparents and parents have little information about the German school system. The granddaughter, on the one hand, differentiates herself from her family (inner sphere) and early school leavers (outer sphere), but, on the other hand, is oriented towards Russian-speaking peers, who attend high school (third sphere) when trying to rise socially. For granddaughter Popow, the peer group and not the family is the central place of education. At this point it should be noted that both a Russian-Jewish family and a late repatriated family were affected by the intergenerational transfer of education through migration. While the Rosenthal family can be assigned to the intelligentsia in the society of origin, the Popow family belongs to the workforce. It follows that the intergenerational education transfer of the examined families takes place independently of the late repatriates and contingent refugee status as well as of the social status specific to the country of origin. It can therefore be concluded that migration is a key factor for intergenerational education transfer in the context of this study. KW - Bildung KW - Transferprozesse KW - Bourdieu KW - Dreigenerationenfamilien KW - Migration KW - qualitative Studie KW - education KW - transfer processes KW - Bourdieu KW - three-generational families KW - migration KW - qualitative-focused study Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-444319 ER - TY - THES A1 - Graeber, Daniel T1 - Four essays on the socio-economic causes and consequences of individual health as well as public health crises T1 - Vier Aufsätze zu den sozioökonomischen Ursachen und Folgen der individuellen Gesundheit sowie der öffentlichen Gesundheitskrisen N2 - Inequalities in health are a prevalent feature of societies. And as societies, we condemn inequalities that are rooted in immutable circumstances such as gender, race, and parental background. Consequently, policy makers are interested in measuring and understanding the causes of health inequalities rooted in circumstances. However, identifying causal estimates of these relationships is very ambitious for reasons such as the presence of confounders or measurement error in the data. This thesis contributes to this ambitious endeavour by addressing these challenges in four chapters. In the first Chapter, I use 25 years of rich health information to describe three features of intergenerational health mobility in Germany. First, we describe the joint permanent health distribution of the parents and their children. A ten percentile increase in parental permanent health is associated with a 2.3 percentile increase in their child’s health. Second, a percentile point increase in permanent health ranks is associated with a 0.8% to 1.4% increase in permanent income for, both, children, and parents, respectively. Non-linearities in the association between permanent health and income create incentives to escape the bottom of the permanent health distribution. Third, upward mobility in permanent health varies with parental socio-economic status. In the second Chapter, we estimate the effect of maternal schooling on children’s mental health in adulthood. Using the Socio-Economic Panel and the mental health measure based on the SF-12 questionnaire, we exploit a compulsory schooling law reform to identify the causal effect of maternal schooling on children’s mental health. While the theoretical considerations are not clear, we do not find that the mother’s schooling has an effect on the mental health of the children. However, we find a positive effect on children’s physical health operating mainly through physical functioning. In addition, albeit with the absence of a reduced-form effect on mental health, we find evidence that the number of friends moderates the relationship between maternal schooling and their children’s mental health. In the third Chapter, against a background of increasing violence against non-natives, we estimate the effect of hate crime on refugees’ mental health in Germany. For this purpose, we combine two datasets: administrative records on xenophobic crime against refugee shelters by the Federal Criminal Office and the IAB-BAMF-SOEP Survey of Refugees. We apply a regression discontinuity design in time to estimate the effect of interest. Our results indicate that hate crime has a substantial negative effect on several mental health indicators, including the Mental Component Summary score and the Patient Health Questionnaire-4 score. The effects are stronger for refugees with closer geographic proximity to the focal hate crime and refugees with low country-specific human capital. While the estimated effect is only transitory, we argue that negative mental health shocks during the critical period after arrival have important long-term consequences. In the last Chapter of this thesis, we investigate how the economic consequences of the pandemic and the government-mandated measures to contain its spread affect the self-employed – particularly women– in Germany. For our analysis, we use representative, real-time survey data in which respondents were asked about their situation during the COVID-19 pandemic. Our findings indicate that among the self-employed, who generally face a higher likelihood of income losses due to COVID-19 than employees, women are 35% more likely to experience income losses than their male counterparts. We do not find a comparable gender gap among employees. Our results further suggest that the gender gap among the self-employed is largely explained by the fact that women disproportionately work in industries that are more severely affected by the COVID-19 pandemic. Our analysis of potential mechanisms reveals that women are significantly more likely to be impacted by government-imposed restrictions, e.g., the regulation of opening hours. We conclude that future policy measures intending to mitigate the consequences of such shocks should account for this considerable variation in economic hardship. N2 - Sozioökonomische Unterschiede beim Gesundheitszustand oder in den Folgen von Gesundheitsschocks zeigen sich in allen modernen Gesellschaften. Es besteht gesellschaftlicher Konsens darin, dass diese gesundheitlichen Unterschiede ungerecht sind, insofern sie durch unterschiedliche Lebensumstände, wie den familiären Hintergrund, Migrationsstatus oder Geschlecht, verursacht werden. In vielen Ländern zielen die Bemühungen von Politikmaßnahmen darauf ab, gesundheitliche Unterschiede, die durch unterschiedliche sozioökonomische Umstände verursacht werden, sowie Unterschiede, die auf die Ausbreitung von Krankheiten zurück zu führen sind, zu beseitigen. Die Entwicklung passgenauer Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele erfordert Erkenntnisse über die diesen Phänomenen zu Grunde liegenden Prozesse. Diese Dissertation leistet wichtige Beiträge zur Messung und zum Verständnis ebendieser Prozesse. Im Folgenden fasse ich die einzelnen Kapitel der Dissertation sowie deren Implikationen für die Gestaltung von Politikmaßnahmen kurz zusammen. Kapitel 1 beschreibt die erste Quantifizierung der intergenerationalen Mobilität in der permanenten Gesundheit in Deutschland. Unter Verwendung des Sozioökonomischen Panels (SOEP), das über mehr als 25 Jahre umfassender Gesundheitsinformationen zur Verfügung stellt, werden in Kapitel 1 Rangordnungsregressionen des Perzentil-Rangs der Kinder auf den elterlichen Perzentil-Rang in der Verteilung der permanenten Gesundheit vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Rang-Rang-Steigung 0,232 entspricht und die Schätzungen der Aufwärts- und Abwärtsmobilität 44,43 bzw. 56,54 betragen. Die Schätzungen der Rang-Rang-Steigung für Deutschland liegen in einer ähnlichen Größenordnung wie vergleichbare Schätzungen der intergenerationalen Mobilität für das permanente Einkommen. Darüber hinaus liegt Deutschland im Vergleich zu den USA und Dänemark bezüglich der intergenerationalen Mobilität im Mittelfeld, was die Rangfolge der Länder bei der intergenerationalen Einkommensmobilität widerspiegelt. Die Ergebnisse zeigen auch, dass ein Anstieg von einem Perzentil-Rang in der Verteilung der permanenten Gesundheit mit einem Anstieg des permanenten Einkommens um 0,8 bis 1,4% verbunden ist. Am unteren Ende der Verteilung der dauerhaften Gesundheit ist dieser Zusammenhang jedoch stark nichtlinear. Das heißt, Veränderungen in der Verteilung der permanenten Gesundheit am unteren Ende der Verteilung sind hier besonders relevant für das permanente Einkommen. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse von Kapitel 1 darauf hin, dass ein höherer sozioökonomischer Status der Eltern mit einer höheren Aufwärtsmobilität bei der permanenten Gesundheit verbunden ist. Dies ist ein wichtiger Unterschied zu Studien aus den Vereinigten Staaten, die zeigen, dass ein besserer elterlicher sozioökonomischer Status mit einer besseren Gesundheit der Kinder über die gesamte elterliche Verteilung der dauerhaften Gesundheit verbunden ist. Kapitel 1 schließt mit dem Argument, dass die intergenerationale Mobilität in Gesundheit Aufschluss darüber gibt, wie gerecht eine Gesellschaft ist. Kapitel 2 präsentiert die ersten Schätzungen des Effekts der Bildung der Mütter auf die psychische Gesundheit ihrer Kinder im Erwachsenenalter. Dies ist eine wichtige Frage, da psychische Erkrankungen eine der Hauptursachen für die hohen Kosten von nicht übertragbaren Krankheiten sind. Um konsistente Schätzungen des Effekts der mütterlichen Bildung auf die psychische Gesundheit der Kinder im Erwachsenenalter zu erzielen, verwenden wir exogene Variation in der mütterlichen Schulbildung, die sich durch eine Reform des Schulpflichtgesetzes ergibt, in deren Rahmen die Anzahl der Pflichtschuljahre von acht auf neun erhöht wurde. Diese Analyse stützt sich auf die Daten des SOEP. Die Daten zur psychischen Gesundheit der Kinder beruhen auf dem Mental Component Summary (MCS) Score, einem Index für die allgemeine psychische Gesundheit. Wir liefern auch Erkenntnisse über die Dimension der körperlichen Gesundheit der Kinder, die durch den Physical Component Summary (PCS) Score erfasst wird. Der PCS Score ist das Äquivalent zum MCS Score für die Dimension der physischen Gesundheit. Beide Maße werden aus einer Hauptkomponentenanalyse der 12 Items des Short Form-12 (SF-12)-Fragebogens abgeleitet. Die Ergebnisse in Kapitel 2 deuten darauf hin, dass die Anzahl der Jahre der Schulbildung der Mutter keinen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Kinder im Erwachsenenalter hat. Allerdings werden frühere Ergebnisse zur Anzahl der Jahre mütterlicher Schulbildung auf die physische Gesundheit der Kinder repliziert. Weitergehende Analysen deuten darauf hin, dass vor allem die körperlichen Funktionen der Kinder positiv beeinflusst werden. Dieses Ergebnis konnte bisher in der ökonomischen Literatur nicht gezeigt werden. Zwar deuten die Schätzungen der mütterlichen Schuljahre auf die psychische Gesundheit der Kinder im Erwachsenenalter auf die Abwesenheit eines Effekts hin, dies schließt jedoch die Existenz von Mediatoren des betrachteten Zusammenhangs nicht aus. Wir testen daher potenzielle Mediatoren und finden Hinweise darauf, dass die Anzahl der Freunde, ein häufig verwendetes Maß für soziales Kapital, ein Mediator des Zusammenhangs zwischen der Anzahl der mütterlichen Schuljahre und der psychischen Gesundheit der Kinder im Erwachsenenalter ist. Der implizierte Gesamteffekt des Mediators ist jedoch nur sehr klein, was mit einem Gesamteffekt von Null konsistent ist. Kapitel 3 ergänzt die Literatur zu gesundheitlichen Unterschieden zwischen Migranten und der einheimischen Bevölkerung, indem es die Auswirkungen von Hasskriminalität auf die psychische Gesundheit von Geflüchteten aufzeigt. Dies ist von besonderer Relevanz, sind doch die Anzahl der Geflüchteten und die Häufigkeit von Hasskriminalität im gleichen Zeitraum sprunghaft angestiegen. Konsistente Schätzungen werden durch eine Regressionsdiskontinuitätsanalyse im Zeitverlauf und der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten, einer Sondererhebung zu Geflüchteten in Deutschland, erzielt. Die Maße für die psychische Gesundheit in dieser Studie sind der MCS-Score und der Patient Health Questionnaire-4 (PHQ-4) Score. Letzterer ist ein Maß für die Häufigkeit von Depressions- und Angstsymptomen. Die Ergebnisse zeigen, dass Hasskriminalität den MCS und PHQ-4 Score um etwa 37 bzw. 28% einer Standardabweichung reduzieren. Weiterhin zeigen die in Kapitel 3 vorgestellten Ergebnisse, dass länderspezifisches Humankapital, wie Sprachkenntnisse und Anzahl der deutschen Freunde, den Effekt moderiert. Dies weist auf die Bedeutung der Möglichkeit zur Informationsbeschaffung hin, die Geflüchteten hilft ihre subjektive Wahrnehmung mit der tatsächlichen Wahrscheinlichkeit, Opfer von Hasskriminalität zu werden, in Einklang zu bringen. Kapitel 4 zeigt, wie sich eine öffentliche Gesundheitskrise, wie die COVID-19-Pandemie, auf unterschiedliche Weise auf die wirtschaftlichen Ergebnisse von Männern und Frauen auswirken kann. Die COVID-19-Pandemie ist wahrscheinlich die größte Herausforderung für moderne Gesellschaften seit dem Zweiten Weltkrieg. Sie hat in Ländern auf der ganzen Welt schwere Wirtschaftskrisen ausgelöst und zur Entwicklung von Maßnahmen geführt, die darauf abzielen, die Ausbreitung des Virus zu reduzieren. Kapitel 4 zeigt, dass die COVID-19-Pandemie dazu führte, dass die Wahrscheinlichkeit einer Einkommensminderung bei selbständigen Frauen um rund 35% höher war als bei selbständigen Männern. Des Weiteren zeigt Kapitel 4, dass dieser Effekt größtenteils auf die überproportionale Selektion von Frauen in die von der COVID-19-Pandemie am stärksten betroffenen Branchen zurückzuführen ist. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede sind auch deshalb entstanden, weil die Sektoren, in denen Frauen mit größerer Wahrscheinlichkeit arbeiten, stärker von staatlichen Regelungen zur Bekämpfung der Pandemie betroffen sind. Im Folgenden fasse ich kurz zusammen, wie die Ergebnisse der jeweiligen Kapitel das Design von verschieden Politikmaßnahmen beeinflussen können. Kapitel 1 und 2 konzentrieren sich auf den familiären Hintergrund als mögliche Ursache für gesundheitliche Unterschiede. Die dort zu Tage gebrachten Erkenntnisse sind besonders relevant, da politische Maßnahmen zum Ausgleich von Gesundheitsunterschieden, die in der Kindheit wurzeln, oft mit großen Kosten assoziiert sind. Wenn diese Ressourcen auf im Lebenszyklus frühe Interventionen verlagert werden könnten, könnte dies Spielraum für Effizienzgewinne bieten. Kapitel 1 trägt hierzu ebenfalls bei, indem es wichtige Erkenntnisse über die Persistenz der dauerhaften Gesundheit über Generationen hinweg liefert und darüber, wie sich Unterschiede in der permanenten Gesundheit in Unterschiede im permanenten Einkommen niederschlagen. Auch wenn auf Basis dieser Evidenz keine kausalen Behauptungen möglich sind, finden wir, dass ein günstiger sozioökonomischer Hintergrund der Eltern häufig mit einer höheren Aufwärtsmobilität verbunden ist. Hält man die Mobilität auf allen anderen Perzentil-Rängen konstant, könnte dies ein gangbarer Weg sein, um Pareto-Verbesserungen in der Gesundheit zu erreichen. Darüber hinaus könnte unser Befund, dass die Anzahl der Schuljahre der Mütter am unteren Ende der Bildungsverteilung keinen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Kinder hat, wichtig für die Bemühungen des öffentlichen Gesundheitswesens sein, den sozioökonomischen Gradienten in psychischer Gesundheit zu verringern. Dieser Befund schließt jedoch einen Effekt der mütterlichen Bildung auf die psychische Gesundheit der Kinder nicht aus, da die Reform des Schulpflichtgesetzes keine rechtlichen Konsequenzen in Bezug auf den Zugang zu verschiedenen Berufsoder Hochschulausbildungen hatte. Die Erforschung dieses Zusammenhangs an unterschiedlichen Bildungsrändern wäre eine vielversprechende Möglichkeit für zukünftige Forschung. Unsere Erkenntnisse über die Auswirkungen von Hassverbrechen auf die psychische Gesundheit von Geflüchteten und die potenziellen Auswirkungen auf die Integration und den langfristigen Erfolg von Geflüchteten und ihren Kindern sollte ebenfalls für politische Entscheidungsträger von größter Bedeutung sein. Bisherige Forschungsergebnisse legen nahe, dass Hassverbrechen die Integration von Geflüchteten behindern und diese daher nicht entsprechend ihres eigentlichen Potenzials zum Wirtschaftswachstum des Aufnahmelandes beitragen können. Kapitel 3 sollte daher die politischen Entscheidungsträger motivieren, Ressourcen in die Förderung einer Willkommensatmosphäre für Geflüchtete sowie ihrer psychischen Gesundheit zu investieren. Kapitel 4 zeigt, wie eine dringend notwendige politische Maßnahme zur Verhinderung der Ausbreitung einer übertragbaren Krankheit unterschiedliche wirtschaftliche Auswirkungen auf Frauen und Männer haben kann. Politische Entscheidungsträger sollten diese unterschiedlichen Auswirkungen berücksichtigen und darauf abzielen, Ausgleichsregelungen zu treffen, die universell im Anspruch, aber proportional zur Betroffenheit sind, um die entstandenen Unterschiede zu beseitigen. Geschieht dies nicht, besteht die Gefahr, dass das wirtschaftliche Potenzial der Selbstständigen, und insbesondere der selbstständigen Frauen, die eine wichtige Quelle für Innovationen und damit für langfristiges Wachstum sind, nicht ausreichend genutzt wird. KW - Health KW - Inequalities KW - Intergenerational Mobility KW - Immigration KW - Education KW - Bildung KW - Gesundheit KW - Einwanderung KW - Ungleichheiten KW - Intergenerationale Mobilität Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-515175 ER - TY - THES A1 - Fließer, Michael T1 - Der Einfluss unterschiedlicher Indikatoren des sozioökonomischen Status auf Rückenschmerz T1 - The influence of different socioeconomic status indicators on back pain N2 - Obwohl der sozioökonomische Status (SES) eine in der Sozialepidemiologie häufig gebrauchte Variable darstellt, ist seine Verwendung mit methodischen Problemen verknüpft: Seine latente Struktur führt dazu, dass sich verschiedene Möglichkeiten der Operationalisierung eröffnen. Diese reichen von klassischen Ungleichheitsindikatoren wie Bildung, Einkommen oder Berufsposition, über multidimensionale oder über Nachbarschaftsmerkmale konstruierte Indizes, bis hin zu subjektiven Statuseinschätzungen. Problematisch ist dies insofern, als verschiedene Indikatoren auf unterschiedlichen theoretischen Konstrukten beruhen und unterschiedliche Schlussfolgerungen erlauben. In dieser Arbeit wird deshalb in einem ersten Schritt anhand eines systematischen Reviews zum Zusammenhang von SES und Rückenschmerzen überprüft, welche Indikatoren in wissenschaftlichen Publikationen eingesetzt werden und wie die Auswahl begründet wird. Das Ergebnis zeigt eine klare Präferenz für klassische Indikatoren (Bildung, Einkommen und Berufsposition). Erläutert wurde die jeweilige Auswahl allerdings nur in einem geringen Prozentsatz der untersuchten Artikel, obwohl die unterschiedlichen Studienergebnisse nahelegen, dass der gewählte Indikator einen Einfluss auf den gefundenen Zusammenhang ausüben könnte. Deshalb wurde in einem weiteren Schritt überprüft, wie unterschiedliche SES-Indikatoren mit der Verbesserung von Rückenschmerzen nach einer Rehabilitation (Studie 1) und der Neuentstehung von Rückenschmerzen (Studie 2) zusammenhängen. Außerdem wurde untersucht, ob ein einfaches Modell den Zusammenhang von SES und Gesundheit so darstellen kann, dass a priori abzuschätzen ist, wie hoch der Einfluss unterschiedlicher Indikatoren auf einen bestimmten Gesundheitsoutput sein könnte. Es zeigt sich, dass sich der errechnete Zusammenhang zwischen den verschiedenen Indikatoren und chronischen Rückenschmerzen erheblich unterscheidet: Für Menschen, die bereits wegen Rückenschmerzen in Rehabilitation waren, erwiesen sich Bildung und Berufsposition als ähnlich einflussreiche Einflussfaktoren, während für das Einkommen kein bedeutender Zusammenhang festgestellt werden konnte. Für die Neuentstehung chronischer Rückenschmerzen zeigte sich die Berufsposition als wichtigster Indikator, gefolgt von Bildung, während für Einkommen kein signifikanter Zusammenhang gefunden werden konnte. Folglich bestimmt die Wahl des Indikators die Höhe des festgestellten Zusammenhangs stark mit. Unterschiedliche Indikatoren dürfen deshalb nicht als austauschbar betrachtet werden und es muss bei jeder Forschungsfrage genau überlegt werden, welcher Indikator für die jeweilige Fragestellung am besten verwendet werden kann. Das vorgeschlagene theoretische Modell kann dabei als Unterstützung dienen. N2 - Despite the fact that the socioeconomic status (SES) is a widely used variable in social epidemiology, its use is inflicted with methodological difficulties: Its latent structure allows different possibilities of operationalisation (for example education, income, job position, multidimensional indices, or subjective social status). This is problematical since different indicators are based on different theoretical considerations. In this doctoral thesis, it was first examined, which indicators of the SES are used in scientific publications investigating the relationship between SES and back pain. Results show a strong preference for classical indicators, especially education, income and job position. In a second step, it was examined how strong different indicators of SES are connected to the development of chronic back pain (study 1) and the onset of chronic back pain (study 2). Furthermore, it was tested if it is possible to use theoretical models to estimate a priori the indicator with the strongest influence on a given health outcome. Results show that the calculated association between the indicators and the outcomes differ considerably: The progress of chronic back pain was best predicted by education and job position, while income had no significant influence. New onset of back pain was best predicted by job position followed by education. Income, again, had no influence. This indicates that indeed the chosen indicator influences the association. Therefore different indicators should not be used interchangeably. Before starting a scientific survey, researchers should consider very carefully which indicator(s) they want to use. The suggested theoretical model can help them to do so. KW - sozioökonomischer Status KW - Rückenschmerzen KW - Bildung KW - Beruf KW - Einkommen KW - socioeconomic status KW - back pain KW - education KW - jobposition KW - income Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-423455 ER - TY - THES A1 - Carstensen, Janet T1 - Modellentwicklung für eine wirtschaftsorientierte Ausbildung vor dem Hintergrund des Generationenwandels am Beispiel Potsdam T1 - Development of a new pathway for a business-oriented vocational training considering the generation change examined on the example of Potsdam N2 - Die deutsche Berufsausbildung hat in den vergangenen Jahren stark an Zuspruch verloren. Dies trifft insbesondere auch auf die duale kaufmännische Berufsausbildung zu. Galt sie vor einigen Jahren noch als ein möglicher Ausbildungsweg für leistungsstarke Schüler/-innen, präferieren diese heute zum großen Teil das Studium. Die wachsende Anzahl an Studienabbrechern belegt jedoch, dass dadurch auch Potenzial verloren geht, weil sich Jugendliche mit dem Studium für einen Ausbildungsweg entscheiden, der für sie nicht geeignet ist. Bisherige Bemühungen zur Etablierung alternativer Bildungswege wie zum Beispiel Berufsakademien weisen zwar Erfolge auf, basieren jedoch auf einem Konzept, das sich ausschließlich am Bedarf der Wirtschaft orientiert. Es ist jedoch die Überzeugung der Autorin, dass neue innovative Bildungswege auch die Bedürfnisse und Vorstellungen derjenigen berücksichtigen müssen, für die sie entworfen werden. Denn die Generation der heutigen Jugendlichen zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein anderes Wertekonzept als ihre Vorgängergenerationen aufweist. Die Dissertation entwickelt daher ein Modell einer wirtschaftsorientierten Ausbildung, welches sich aus unterschiedlichen motivationstheoretischen Elementen ableitet und zugleich die Werte der Generation der heutigen Jugend-lichen berücksichtigt. Es umfasst sowohl die Anreiz-Beitrags-Theorie nach Barnard als auch die Inhalts-Erwartungstheorie nach Vroom. Zudem liegt ein Hauptaugenmerk dieser Arbeit auf der Anpassung der Zwei-Faktoren-Theorie nach Herzberg auf die heutige Zeit. Empirisch basiert die Dissertation auf einem dreistufigen Untersuchungsdesign. Die erste Stufe umfasst eine quantitative Befragung von insgesamt 459 Abiturienten/-innen und 100 Studierenden. In der zweiten Stufe wurden 10 Studieren-de und 12 Abiturienten/-innen qualitativ befragt. Eine Validierung der Ergebnis-se erfolgte in der dritten Stufe mittels Experteninterviews. Das Ziel der empirischen Untersuchung bestand in der Überprüfung von vier Hypothesen als Basis zur Modellableitung: Hypothese H1 - Flexibilität erhöht die Attraktivität einer wirtschaftsorientierten Ausbildung: Der Faktor Flexibilität wurde als ein relevanter Motivator für die Wahl eines Ausbildungsweges identifiziert. Jugendliche wollen sich heutzutage nicht sofort bzw. nicht zu früh festlegen müssen. Hypothese H2 - Auslandsaufenthalte erhöhen die Attraktivität einer wirtschaftsorientierten Ausbildung: Es wurde bestätigt, dass Auslandsaufenthalte die Attraktivität einer wirtschaftsorientierten Ausbildung steigert, es besteht jedoch eine Reihe von Barrieren, die Jugendliche (obwohl sie den grundsätzlichen Vor-teil sehen) davon abhalten, einen Auslandsaufenthalt für sich selbst in Betracht zu ziehen. Hypothese H3 - Das Aufzeigen einer Karriereperspektive erhöht die Attraktivität einer wirtschaftsorientierten Ausbildung: Für die Generation der heutigen Jugendlichen steht bezüglich der Wahl ihres Ausbildungsweges die Aussicht auf eine Tätigkeit im Vordergrund, die ein gesichertes Einkommen und somit ein gutes Leben ermöglicht und zudem aus ihrer Sicht eine gewisse Sinnhaftigkeit hat. Führungspositionen, in denen auch höhere Verantwortung übernommen wird, strebt nur eine Minderheit an. Hypothese H4 - Zusätzliche monetäre Anreize erhöhen die Attraktivität einer wirtschaftsorientierten Ausbildung: Vergütungsbestandteile werden grundsätzlich nicht abgelehnt (das wäre auch irrational), haben jedoch auch nicht die Anreizfunktion, die ihr auf Basis der Voruntersuchung im Rahmen dieser Arbeit hätte unterstellt werden können. Für die Entscheidungsfindung bezüglich eines Ausbildungsweges spielen sie nur eine untergeordnete Rolle. Dennoch trägt die Vergütung zur Attraktivität eines Ausbildungsweges bei. Basierend auf den zuvor genannten Ergebnissen wurde das Modell einer wirtschaftsorientieren Ausbildung abgeleitet, das sowohl horizontal als auch vertikal flexibel ist. Horizontale Flexibilität ist dadurch gegeben, dass innerhalb eines Ausbildungsjahres unterschiedliche Unternehmen und Branchen kennengelernt werden (Jahr 1 und Jahr 2). Eine Spezialisierung erfolgt erst in den späteren Ausbildungsjahren. Durch die Möglichkeit, nach jedem Ausbildungsjahr mit einem Abschluss ins Berufsleben zu wechseln und die Ausbildung gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen, ist auch eine vertikale Flexibilität gegeben. Zudem bietet das Modell Studienabbrechern/-innen die Möglichkeit, im Ausbildungsjahr 2 bzw. 3 in die Ausbildung einzusteigen. Im Jahr 2 und/oder Jahr 3 sind Auslandsaufenthalte integriert. Diese werden fakultativ an-geboten. Bereits ab dem Jahr 1 besteht die Möglichkeit, Vorbereitungskurse zu belegen. Der hohen Bedeutung der Karriereperspektive wird im abgeleiteten Modell auf mehreren Ebenen Rechnung getragen. So werden nach jedem Ausbildungsjahr anerkannte Abschlüsse erreicht. Während diese in den Jahren 1 und 2 mit IHK-Abschlüssen gleichzusetzen sind, beginnen ab Jahr 3 die akademischen Graduierungen (Jahr 3 Bachelor, Jahr 4 Master). Die Vergütung wird Bestandteil einer wirtschaftsorientierten Ausbildung, wobei ihre Höhe mit Dauer der Ausbildung zunimmt. Da mit der Einführung des Modells einer wirtschaftsorientierten Ausbildung die Überwindung von institutionellen Paradigmen und Schranken verbunden sind, erfolgte im Rahmen des Ausblicks der Arbeit eine weitere Expertenbefragung bezüglich seiner Umsetzbarkeit. Es setzt eine Beweglichkeit von institutioneller Seite voraus (hierbei insbesondere auch von den Kammern), die von der Mehr-zahl der Experten derzeit skeptisch gesehen wird. Die konzeptionelle Ausgestaltung findet grundsätzlichen Zuspruch, wobei in einigen Details, zum Beispiel in der Dauer der Ausbildung, noch Klärungsbedarf besteht. Grundsätzlich schließen sich die Experten/-innen der Meinung der Autorin an, dass ein Sinneswandel in der deutschen Ausbildungslandschaft gewünscht und gefordert wird. Dies betrifft insbesondere auch den kaufmännischen Bereich. Diese Arbeit liefert mit dem Modell der wirtschaftsorientierten Ausbildung einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über neue Ausbildungswege. N2 - Over the past years the German vocational training (and especially the commercial element) has lost a lot of its respect. While a few years ago it was considered as a possible pathway for rather ambitious pupils, today the majority of these pupils prefer to attend a University. Nevertheless, there is a growing number of students who drop out of University because they chose an academic path that does not suit them. As a consequence of this development, potential skilled workforce gets lost. Efforts to establish an alternative education pathway such as a vocational training academy may have proven to be partially successful, but they are exclusively focused on the demands of the economy. However, due to the growing shortage of skilled experts the vocational training should be focused on the requirements of the young generation too. The values of this generation differ from the values of previous generations. Therefore, based on different motivational-theoretical elements, this dissertation has developed a model for business-orientated vocational training, which is clearly focused on the needs of the new young generation. It motivates ambitious pupils with a concept of more flexibility, more career opportunities, a clear international focus and financial support. KW - Bildung KW - Generation KW - Ausbildung KW - education KW - generation KW - vocational education Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-417542 ER -