TY - THES A1 - Fricke, Caroline T1 - Politisch bedingte Konflikte von Jugendlichen im Bezirk Schwerin 1971 – 1989 T1 - Adolescent's conflicts of political origin in the district of Schwerin 1971 - 1989 N2 - „Alle Kinder müssen zu wertvollen Menschen erzogen werden“, forderte Margot Honecker, Erziehungsminister der DDR von 1963 bis 1989. Während liberale Jugendsoziologen die Jugendphase als Moratorium begreifen und damit Heranwachsenden Freiräume zubilligen, geltende soziale Normen infrage zu stellen und selbstbestimmte Lebensentwürfe zu erproben, ohne ihr Handeln in gleicher Weise verantworten zu müssen wie Erwachsene, wurden Jugendliche in der DDR danach beurteilt, inwieweit sie dem Ideal der „allseitig gebildeten sozialistischen Persönlichkeit“ entsprachen. Nach Honeckers Ansicht wäre die freie Entfaltung des Individuums erst im Kommunismus möglich. Individuelle Entfaltung besaß für sie keinen eigenen Wert. Der politische Erziehungsanspruch erstreckte sich grundsätzlich auf alle Lebenswelten von Jugendlichen. Freiräume zur Selbstentfaltung waren in der DDR sowohl materiell als auch ideell eng umgrenzt, ein Umstand den der bundesdeutsche Bildungssoziologe Jürgen Zinnecker als „Jugendmoratorium in kasernierter Form“ bezeichnete. Dem politischen Anpassungsdruck waren Kinder und Jugendliche in besonders starkem Maße ausgesetzt. Zwar richtete sich der Erziehungsanspruch der SED grundsätzlich auf alle Bürger, doch anders als Erwachsene hatten Kinder und Jugendliche noch keine eigenständige Stellung innerhalb des sozialen und gesellschaftlichen Gefüges gefunden und deshalb weniger Möglichkeiten, sich der politischen Einwirkung zu entziehen. Mit dem Jugendgesetz von 1974 wurde die sozialistische Persönlichkeit als Erziehungsziel festgelegt, dem auch die Eltern zu folgen hatten. Bildungschancen wurden schon frühzeitig von der Anpassung an vorgegebene Normen abhängig gemacht, abweichendes Verhalten konnte rigide bestraft werden und gravierende Folgen für den weiteren Lebensweg haben. Auch wenn die meisten Jugendlichen die Forderungen des Staates zu erfüllen schienen und ihre Verbundenheit mit der Politik der SED wann immer gefordert bezeugten, standen sie dieser Politik tatsächlich mindestens gleichgültig gegenüber. Der „Widerspruch zwischen Wort und Tat“ war eines der gravierenden Probleme der Herrschenden im Umgang mit Heranwachsenden. Es gab aber auch Jugendliche, die bewusst Einschränkungen in Kauf nahmen, um ihre Vorstellungen eines selbstbestimmten Lebens verwirklichen zu können. Schon bei geringfügiger Abweichung von ausdrücklichen oder unausgesprochenen Vorgaben mussten sie mit erheblichen staatlichen Eingriffen in ihr persönliches Dasein rechnen. Die äußerste Form der Abweichung waren Ausreiseersuchen und Fluchtversuche. Jugendliche waren unter Antragstellern und „Republikflüchtigen“ überproportional vertreten. Die Dissertation beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen staatlich vorgegebenen Lebenswegen und eigen-sinniger Gestaltung verschiedener Lebensbereiche von Kindern und Jugendlichen für die Jahre der Honecker-Herrschaft zwischen 1971 bis 1989 im Bezirk Schwerin. N2 - “All children must be educated to become worthwhile people“, GDR Minister of Education from 1963 to 1989 Margot Honecker claimed. Liberal youth sociologists interpret adolescence as moratorium, indicating that youth need latitude to challenge current social, political, and moral norms, and to test autonomous life choices, without being responsible for their actions in the same way as adults. In the GDR adolescents were judged based on how closely they matched the ideal of the “generally cultured socialist personality”. According to Honecker, the proper development of the individual would only be possible in communism. Maturation of the individual was not a value for her. Political compliance was demanded in all adolescent life worlds and latitudes for self-development were delineated materially as well as ideally. With respect to this, West German educational sociologist Jürgen Zinnecker spoke of a “barracked moratorium”. Children and adolescents were particularly exposed to the political pressure to adapt. Admittedly, the educational aspirations of the SED targeted all citizens, but unlike adults, adolescents had not yet found their position in society and had thus less chances to evade political education. The law on youth, enacted in 1974, stipulated the “socialist personality” as a general educational goal to which parents had to aspire. Yet early age educational opportunities were conditional to the compliance to given norms, and deviant behavior could be punished rigidly and have grave consequences for the future. Although the majority ostensibly seemed to fulfill the claims by the state, and testified their loyalty with the politics of the SED whenever demanded, they regarded her policy at least indifferently. “Contradiction between word and deed” was one of the major obstacles of the ruling dealing with teenagers. But there were adolescents willing to endure restrictions, to realize self-determined actions. Minor deviance from implicit and explicit standards could cause grave consequences for one’s existence. Attempts at flight and applications for exit permit were the utmost form of non-compliance. The number of adolescents among fugitives and petitioners was disproportional. The dissertation focuses on conflicts emerging from the tension between given life designs and autonomous organization of different spheres by adolescents for the years of Erich Honecker’s reign from 1971 to 1989 in the district of Schwerin. KW - DDR KW - Erziehung KW - Jugend KW - Konfliktgeschichte KW - Erziehungsheim KW - GDR KW - education KW - youth KW - conflict Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-71090 ER - TY - JOUR A1 - Lundberg, Karin T1 - Networking knowledge BT - considering Alexander von Humboldt‘s legacy in a new shared space in education JF - HiN : Alexander von Humboldt im Netz ; International Review for Humboldtian Studies N2 - Global citizenship and diversity are well-represented concepts in today’s higher education. Learning outcomes and competencies are designed to sensitize students to the many cultural backgrounds of U.S. learning institutions. Nevertheless, true globality, as represented through diverse discourses and perspectives of the world, still seems neglected in curricula and course assignments. This article explores the possibilities offered through a new shared space in education where different forms of networked knowledge and multifaceted perspectives can build a global platform of exchange in a diverse student population. The universal science concept described by Alexander von Humboldt at the beginning of the 19th Century illuminates this intertwined approach to knowledge of the world, which has the potential to positively impact contemporary curricula and course design. Von Humboldt’s writings emphasize inclusion and interplay among cultures and natural phenomena. By inviting our students to be active representatives of diverse discourses, these interconnecting links will become more transparent. In turn, productive forms of knowing about the world may enrich current learning objectives and thereby reflect a true global citizenship as it evolves in a new shared space of education. Keywords: global citizenship, plurality, diverse discourses, multicultural education. N2 - Weltbürgerschaft und kulturelle Vielfalt sind überall gegenwärtige Konzepte im heutigen Bildungswesen. In den Vereinigten Staaten werden Lernziele und Kompetenzen geformt, um die Studenten gegenüber den vielen kulturellen Hintergründen, die in den Bildungsinstitutionen vorzutreffen sind, zu sensibilisieren.Trotzdem wird wahre Globalität, wie sie heute in den vielfältigen Diskursen und Perspektiven der Welt repräsentiert ist, immer noch in Lehrplänen und Studienarbeiten vernachlässigt. Dieser Artikel untersucht die Möglichkeiten, die sich heute im Bildungswesen durch den neuen, gemeinsam geteilten, globalen Bildungsraum anbieten, in dem die multikulturelle Studentenbevölkerung verschiedene Formen vernetzten Wissens und facettenreiche Perspektiven der Welt eine globale Plattform des Austausches bildet. Das von Alexander von Humboldt am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts beschriebene universale Wissenschaftskonzept, beleuchtet solch einen vernetzten Ansatz an ein Wissen um die Welt, der auf heutige Bildungskonzepte und Kursdesigns einen positiven Einfluss nehmen könnte. Humboldts Schriften unterstreichen die Bedeutung der Inklusivität und des Wechselspiels zwischen Kulturen und Naturphänomenen. Indem wir Studenten mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrundwissen dazu einladen, ihre jeweiligen Diskurse des Wissens aktiv zu repräsentieren, werden diese gegenseitig mit einander verknüpten Beziehungen des Wissens transparenter. Auf diese Weise, entsteht die Möglichkeit, heutige Lernziele mit neuen, produktiven Formen des Weltwissens zu berreichern, worin sich ein wahres Weltbürgertum, wie es sich in diesem neuen Bildungsraum des globalen Austausches hervortut, wiederspiegeln würde. N2 - La citoyenneté mondiale et la diversité figurent aujourd’hui parmi les concepts les plus représentés dans les études supérieures. Les résultats de l’apprentissage et les compétences sont conçus pour rendre les étudiants sensibles aux nombreuses origines culturelles des établissements d’instruction des États-Unis. Néanmoins, la vraie globalité, représentée à travers des perspectives et des discours divers, semble être toujours négligée dans les programmes scolaires et les attributions de cours. Dans cet article l’auteur explore les possibilités offertes par un nouvel espace partagé dans le domaine de l’éducation -- une éducation caractérisée d’ailleurs par des formes variées de connaissances atteintes dans des réseaux différents et en des perspectives multiples qui peuvent contribuer à construire une plate-forme globale d’échange dans une population d’étudiants hétérogène. Le concept de la science universelle décrit par Alexander von Humboldt au début du dix-neuvième siècle éclaire cette approche étroitement liée aux connaissances du monde qui a le potentiel d’avoir un impact positif sur les programmes scolaires contemporains et les conceptions des cours. En effet, dans son oeuvre Von Humboldt met l’emphase sur l’importance de l’inclusion et de l’interaction entre les cultures et les phénomènes naturels. En invitant nos étudiants à être des représentants actifs de discours divers, ces liens d’interconnexion leur seront de plus en plus évidents. Par conséquent, il se peut que les objectifs du savoir puissent être enrichis par ces façons différentes de connaître le monde tandis qu’ils réflèteront de plus en plus une véritable citoyenneté mondiale qui évoluera en même temps en réponse à ce nouvel espace partagé dans l’éducation contemporaine. Mots-clés: la citoyenneté mondiale, la pluralité, les discours divers, l’éducation multiculturelle. KW - Erziehung KW - Netzwerke des Wissens Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-86968 SN - 1617-5239 SN - 2568-3543 VL - XVI IS - 30 SP - 78 EP - 83 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER -