TY - THES A1 - Pauly, Dennis Nikolas T1 - The effect of noun capitalization when reading German and English N2 - Das Promotionsprojekt hatte als Ziel, die Fragestellung zu beantworten, ob die strukturelle wortinitiale Substantivgroßschreibung, wie sie sich neben dem Deutschen sonst nur noch im Luxemburgischen finden lässt, über eine Funktion verfügt, die dem Leser einen Vorteil bringt. Die übergeordnete Hypothese war, dass ein Vorteil dadurch erreicht wird, dass durch die parafoveale Wahrnehmung der Majuskel bereits eine syntaktische Kategorie, nämlich der Kern einer Nominalgruppe, aktiviert wird. Durch diese Wahrnehmung aus dem Augenwinkel sollte das nachfolgende Substantiv schon vorverarbeitet werden können. Im Ergebnis sollte eine Erleichterung der Satzverarbeitung bewirkt werden, was sich letztlich in insgesamt schnelleren Lese- bzw. Fixationszeiten zeigen sollte. Die Struktur des Projekts beinhaltet drei Studien, die teilweise jeweils unterschiedliche Versuchspersonengruppen umfassten: Studie 1: - Studiendesign: Semantisches Priming mittels sogenannter Holzwegsätze sollten die Funktionsweise der Substantivgroßschreibung für den Leser hervorbringen - Versuchspersonen: Deutsche L1-Sprecher lesen Deutsch Studie 2: - Studiendesign: gleiches Design wie Studie 1, allerdings auf Englisch - Versuchspersonengruppen: Studie 3: 1. Englische L1-Sprecher gänzlich ohne Deutschkenntnisse, 2. englische L1-Sprecher, die regelmäßig deutsche Texte lesen, 3. deutsche L1-Sprecher mit exzellenten Englischkenntnissen. - Studiendesign: Einfluss der Substantivfrequenz auf eine potentielle Vorverarbeitung mittels boundary paradigm; Untersuchungsprachen: Deutsch und Englisch - Versuchspersonengruppen: 1. Deutsche L1-Sprecher lesen Deutsch, 2. englische L1-Sprecher gänzlich ohne Deutschkenntnisse lesen Englisch, 3. deutsche L1-Sprecher mit exzellenten Englischkenntnissen lesen Englisch. Zusammenfassung der Ergebnisse: Die Substantivgroßschreibung hat eindeutig einen Einfluss auf die Satzverarbeitung sowohl im Deutschen als auch im Englischen. Dass dieser einen substanziell entscheidenden Vorteil bringt, kann nicht bestätigt werden. N2 - The aim of the doctoral project was to answer the question of whether the structural word-initial noun capitalization, as it can otherwise only be found in Luxembourgish alongside German, has a function that is advantageous for the reader. The overriding hypothesis was that an advantage is achieved by activating a syntactic category, namely the core of a noun phrase, through the parafoveal perception of the capital letters. This perception from the corner of the eye should make it possible to preprocess the following noun. As a result, sentence processing should be facilitated, which should ultimately be reflected in overall faster reading times and fixation durations. The structure of the project includes three studies, some of which included different participant groups: Study 1: Study design: Semantic priming using garden-path sentences should bring out the functionality of noun capitalization for the reader Participant groups: German natives reading German Study 2: Study design: same design as study 1, but in English Participant groups: English natives without any knowledge of German reading English English natives who regularly read German reading English German with high proficiency in English reading English Study 3: Study design: Influence of the noun frequency on a potential preprocessing using the boundary paradigm; Study languages: German and English Participant groups: German natives reading German English natives without any knowledge of German reading English German with high proficiency in English reading English Brief summary: The noun capitalization clearly has an impact on sentence processing in both German and English. It cannot be confirmed that this has a substantial, decisive advantage. T2 - Der Einfluss der Substantivgroßschreibung beim Lesen von Deutsch und Englisch KW - Eye-tracking KW - Noun capitalization KW - Orthography KW - Blickbewegungen KW - Orthographie KW - Lesen KW - Substantivgroßschreibung Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-498031 ER - TY - THES A1 - Nimz, Katharina T1 - Sound perception and production in a foreign language T1 - Die Rolle der Orthographie in der fremdsprachlichen Lautperzeption und -produktion BT - does orthography matter? N2 - The present study addresses the question of how German vowels are perceived and produced by Polish learners of German as a Foreign Language. It comprises three main experiments: a discrimination experiment, a production experiment, and an identification experiment. With the exception of the discrimination task, the experiments further investigated the influence of orthographic marking on the perception and production of German vowel length. It was assumed that explicit markings such as the Dehnungs-h ("lengthening h") could help Polish GFL learners in perceiving and producing German words more correctly. The discrimination experiment with manipulated nonce words showed that Polish GFL learners detect pure length differences in German vowels less accurately than German native speakers, while this was not the case for pure quality differences. The results of the identification experiment contrast with the results of the discrimination task in that Polish GFL learners were better at judging incorrect vowel length than incorrect vowel quality in manipulated real words. However, orthographic marking did not turn out to be the driving factor and it is suggested that metalinguistic awareness can explain the asymmetry between the two perception experiments. The production experiment supported the results of the identification task in that lengthening h did not help Polish learners in producing German vowel length more correctly. Yet, as far as vowel quality productions are concerned, it is argued that orthography does influence L2 sound productions because Polish learners seem to be negatively influenced by their native grapheme-to-phoneme correspondences. It is concluded that it is important to differentiate between the influence of the L1 and L2 orthographic system. On the one hand, the investigation of the influence of orthographic vowel length markers in German suggests that Polish GFL learners do not make use of length information provided by the L2 orthographic system. On the other hand, the vowel quality data suggest that the L1 orthographic system plays a crucial role in the acquisition of a foreign language. It is therefore proposed that orthography influences the acquisition of foreign sounds, but not in the way it was originally assumed. N2 - Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, wie deutsche Vokale von polnischen Deutsch-als-Fremdsprache-LernerInnen produziert und wahrgenommen werden. Drei Experimente wurden durchgeführt, um diese Frage zu beantworten: ein Diskriminationsexperiment, ein Produktionsexperiment und ein Identifikationsexperiment. Mit der Ausnahme des Diskriminationsexperimentes wurde mittels dieser Experimente weiterhin untersucht, inwiefern die orthographische Markierung durch das Dehnungs-h polnischen LernerInnen helfen kann, deutsche Wörter korrekter zu produzieren und wahrzunehmen. Das Diskriminationsexperiment mit manipulierten Nonsens-Wörtern zeigte, dass polnische DeutschlernerInnen pure Längenunterschiede in deutschen Vokalen schlechter wahrnehmen als deutsche MuttersprachlerInnen. Dies war jedoch nicht der Fall für Unterschiede in der Vokalqualität. Die Ergebnisse sind erklärbar im Hinblick auf das polnische Vokalsystem, das ebenfalls in einer Pilotstudie mit polnischen MuttersprachlerInnen untersucht wurde. Die Ergebnisse des Identifikationsexperimentes mit echten Wörtern zeigten ein gegenteiliges Bild zu den Ergebnissen des Diskriminationsexperimentes: Polnische DeutschlernerInnen identifizierten manipulierte Vokallänge besser als manipulierte Vokalqualität. Allerdings konnte nicht gezeigt werden, dass der Grund hierfür in der Markierung der Vokallänge durch Dehnungs-h liegt. Als Alternative wird vorgeschlagen, dass explizites linguistisches Wissen der LernerInnen die asymmetrischen Ergebnisse erklären kann. Die Ergebnisse des Produktionsexperimentes bestätigten die Ergebnisse des Identifikationsexperimentes, da sich auch hier zeigte, dass orthographische Markierung den LernerInnen nicht hilft, deutsche Vokallänge korrekter zu produzieren. In Bezug auf die Vokalqualität zeigten die Ergebnisse des Produktionsexperimentes, dass die gespannten deutschen Vokale /o:/ und /e:/ den polnischen LernerInnen besondere Probleme bereiten: /o:/ wurde oft als [ɔ] produziert und /e:/ als [ɛe]. Die Diphthongierung wird mit einer Interaktion zwischen orthographischen und perzeptuellen Interferenzen erklärt. Die Studie zeigt, dass es wichtig ist, zwischen dem Einfluss des muttersprachlichen und fremdsprachlichen orthographischen Systems zu unterscheiden. In Bezug auf fremdsprachliche Vokallängenmarkierungen muss davon ausgegangen werden, dass polnische DeutschlernerInnen die Informationen des fremdsprachlichen orthographischen Systems kaum nutzen. Jedoch zeigte sich, dass das muttersprachliche System die Produktion der deutschen Vokale sehr wohl beeinflussen kann und polnische Graphem-Phonem-Korrespondenzen bei der Produktion der fremdsprachlichen Vokalqualität interferieren. Es wird deshalb geschlussfolgert, dass Orthographie eine wichtige Rolle im Erwerb fremdsprachlicher Laute spielt, allerdings nicht auf jene Art und Weise, wie ursprünglich angenommen. T3 - Potsdam Cognitive Science Series - 9 KW - vowel production KW - vowel perception KW - orthography KW - L2 German KW - L1 Polish KW - Vokalproduktion KW - Deutsch als Fremdsprache KW - Polnisch KW - Orthographie KW - Vokalperzeption Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-88794 SN - 978-3-86956-361-9 SN - 2190-4545 SN - 2190-4553 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - THES A1 - Jurish, Bryan T1 - Finite-state canonicalization techniques for historical German T1 - Endliche Techniken zur Kanonikalisierung historischen deutschen Textes N2 - This work addresses issues in the automatic preprocessing of historical German input text for use by conventional natural language processing techniques. Conventional techniques cannot adequately account for historical input text due to conventional tools' reliance on a fixed application-specific lexicon keyed by contemporary orthographic surface form on the one hand, and the lack of consistent orthographic conventions in historical input text on the other. Historical spelling variation is treated here as an error-correction problem or "canonicalization" task: an attempt to automatically assign each (historical) input word a unique extant canonical cognate, thus allowing direct application-specific processing (tagging, parsing, etc.) of the returned canonical forms without need for any additional application-specific modifications. In the course of the work, various methods for automatic canonicalization are investigated and empirically evaluated, including conflation by phonetic identity, conflation by lemma instantiation heuristics, canonicalization by weighted finite-state rewrite cascade, and token-wise disambiguation by a dynamic Hidden Markov Model. N2 - Diese Arbeit behandelt Themen der automatischen Vorverarbeitung historischen deutschen Textes für die Weiterverarbeitung durch konventionelle computerlinguistische Techniken. Konventionelle Techniken können historischen Text wegen des hohen Grads an graphematischer Variation in solchem Text ohne eine solche Vorverarbeitung nicht zufriedenstellend behandeln. Variation in der historischen Rechtschreibung wird hier als Fehlerkorrekturproblem oder "Kanonikalisierungsaufgabe" behandelt: ein Versuch, jedem (historischen) Eingabewort eine eindeutige extante Äquivalente zuzuordnen; so können konventionelle Techniken ohne weitere Modifikation direkt auf den gelieferten kanonischen Formen arbeiten. Verschiedene Methoden zur automatischen Kanonikalisierung werden im Rahmen dieser Arbeit untersucht, unter anderem Konflation durch phonetische Identität, Konflation durch Lemma-Instanziierungsheuristiken, Kanonikalisierung durch eine Kaskade gewichteter endlicher Transduktoren, und Disambiguiierung von Konflationskandidaten durch ein dynamisches Hidden Markov Modell. KW - Computerlinguistik KW - Orthographie KW - historischer Text KW - Rechtschreibkorrektur KW - computational linguistics KW - orthography KW - historical text KW - spelling correction Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-55789 ER -