TY - THES A1 - Schulz-Behrendt, Claudia T1 - Entwicklung und Evaluation eines berufsorientierten Gruppenprogramms Sozialer Arbeit in der medizinischen Rehabilitation am Beispiel kardiovaskulärer Erkrankungen N2 - Die vorliegende Untersuchung analysierte den direkten Zusammenhang eines berufsbezogenen Angebots Sozialer Gruppenarbeit mit dem Ergebnis beruflicher Wiedereingliederung bei Rehabilitandinnen und Rehabilitanden in besonderen beruflichen Problemlagen. Sie wurde von der Deutschen Rentenversicherung Bund als Forschungsprojekt vom 01.01.2013 bis 31.12. 2015 gefördert und an der Professur für Rehabilitationswissenschaften der Universität Potsdam realisiert. Die Forschungsfrage lautete: Kann eine intensive sozialarbeiterische Gruppenintervention im Rahmen der stationären medizinischen Rehabilitation soweit auf die Stärkung sozialer Kompetenzen und die Soziale Unterstützung von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden einwirken, dass sich dadurch langfristige Verbesserungen hinsichtlich der beruflichen Wiedereingliederung im Vergleich zur konventionellen Behandlung ergeben? Die Studie gliederte sich in eine qualitative und eine quantitative Erhebung mit einer zwischenliegenden Intervention. Eingeschlossen waren 352 Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren mit kardiovaskulären Diagnosen, deren Krankheitsbilder häufig von komplexen Problemlagen begleitet sind, verbunden mit einer schlechten sozialmedizinischen Prognose. Die Evaluation der Gruppenintervention erfolgte in einem clusterrandomisierten kontrollierten Studiendesign, um einen empirischen Nachweis darüber zu erbringen, inwieweit die Intervention gegenüber der regulären sozialarbeiterischen Behandlung höhere Effekte erzielen kann. Die Interventionsgruppen nahmen am Gruppenprogramm teil, die Kontrollgruppen erhielten die reguläre sozialarbeiterische Behandlung. Im Ergebnis konnte mit dieser Stichprobe kein Nachweis zur Verbesserung der beruflichen Wiedereingliederung, der gesundheitsbezogenen Arbeitsfähigkeit, der Lebensqualität sowie der Sozialen Unterstützung durch die Teilnahme am sozialarbeiterischen Gruppenprogramm erbracht werden. Die Return-To-Work-Rate betrug 43,7 %, ein Viertel der Untersuchungsgruppe befand sich nach einem Jahr in Arbeitslosigkeit. Die durchgeführte Gruppenintervention ist dem konventionellen Setting Sozialer Arbeit als gleichwertig anzusehen. Schlussfolgernd wurde auf eine sozialarbeiterische Unterstützung der beruflichen Wiedereingliederung über einen längeren Zeitraum nach einer kardiovaskulären Erkrankung verwiesen, insbesondere durch wohnortnahe Angebote zu einem späteren Zeitpunkt bei stabilerer Gesundheit. Aus den Erhebungen ließen sich mögliche Erfolge bei engerer Kooperation zwischen dem Fachbereich der Sozialen Arbeit und der Psychologie ableiten. Ebenfalls gab es Hinweise auf die einflussreiche Rolle der Angehörigen, die durch Einbindung in die Soziale Beratung unterstützend auf den Wiedereingliederungsprozess wirken könnten. Die Passgenauigkeit der untersuchten sozialarbeiterischen Gruppeninterventionen ist durch eine gezielte Soziale Diagnostik zu verbessern. N2 - The present investigation analyzed the direct correlation of a work-related group training by Social Work with the result of occupational reintegration of rehabilitation patients with specific work-related problems. It was supported as a research project by the Deutsche Rentenversicherung Bund from 01.01.2012 to 31.12.2015 and implemented at the professorship for rehabilitation sciences at the university of Potsdam. The research question was: Is it possible for an intensive group intervention program of Social Work within stationary medical rehabilitation to impact so significantly on the strengthening of social skills and social support of rehabilitation patients as to result in long-term improvements of occupational reintegration in comparison to the conventional treatment? The study is divided into a qualitative and a quantitative investigation including an intermediate intervention. Comprised were 352 patients at an age between 18 and 65 years with cardiovascular diseases which are frequently connected with complex problems and a poor socio-medical prognosis. The evaluation of the group intervention was based on a cluster-randomized controlled study design in order to provide empirical evidence about the extent to which the group intervention achieves higher effects than the regular treatment of Social Work. The intervention groups took part at the group intervention, the control groups received the regular treatment of Social Work. Ultimately, no evidence of an improvement of occupational reintegration, health-related work ability, quality of life and social support could be provided with that sample. The return-to-work rate was 43,7 %, a quarter of the investigation group was in unemployment after one year. The implemented group intervention may thus be considered equivalent to the conventional setting of Social Work. In conclusion, it was indicated to support the occupational reintegration by Social Work over a longer period after cardiovascular disease, especially by close-to-home offers at a later moment in time with more stable health. From this investigation we may derive possible successes for closer cooperation between the disciplines of Social Work and Psychology. Furthermore there were indications of the influential role of the relatives, who could support the process of reintegration by their involvement with the social counselling. The accuracy of fit concerning the investigated group intervention is to be improved through targeted social diagnosis. KW - Soziale Arbeit KW - social work KW - Kardiologische Rehabilitation KW - cardiac rehabilitation KW - Berufliche Wiedereingliederung KW - Return to work KW - Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) KW - work-related medical rehabilitation KW - randomisierte kontrollierte Studie (RCT) KW - randomized controlled trial Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-491397 ER - TY - THES A1 - Leupelt, Anke Verena T1 - Hormonelle Körpergewichtsregulation nach Gewichtsreduktion im Rahmen der multimodalen randomisierten Interventionsstudie MAINTAIN T1 - Hormonal Regulation of Weight Maintenance: Results of a randomized controlled trial analyzing the effects of a lifestyle intervention on weight maintenance in adults N2 - Adipositas wird mit einer Vielzahl schwerwiegender Folgeerkrankungen in Verbindung gebracht. Eine Gewichtsreduktion führt zu einer Verbesserung der metabolischen Folgen der Adipositas. Es ist bekannt, dass die Mehrzahl der adipösen Personen in den Monaten nach der Gewichtsreduktion einen Großteil des abgenommenen Gewichts wieder zunimmt. Nichtsdestotrotz existiert eine hohe Variabilität hinsichtlich des Langzeiterfolges einer Gewichtsreduktion. Der erfolgreiche Erhalt des reduzierten Körpergewichts einiger Personen führt zu der Frage nach den Faktoren, die einen Gewichtserhalt beeinflussen, mit dem Ziel einen Ansatzpunkt für mögliche Therapiestrategien zu identifizieren. In der vorliegenden Arbeit wurde im Rahmen einer kontrollierten, randomisierten Studie mit 143 übergewichtigen Probanden untersucht, ob nach einer dreimonatigen Gewichtsreduktion eine zwölfmonatige gewichtsstabilisierende Lebensstilintervention einen Einfluss auf die Veränderungen der neuroendokrinen Regelkreisläufe und damit auf den langfristigen Gewichtserhalt über einen Zeitraum von achtzehn Monaten hat. Hierbei wurde im Vergleich der beiden Behandlungsgruppen primär festgestellt, dass die multimodale Lebensstilintervention zu einer Gewichtstabilisierung über die Dauer dieser zwölfmonatigen Behandlungsphase führte. In der Kontrollgruppe kam es zu einer moderaten Gewichtszunahme . Dadurch war nach Beendigung der Interventionsphase der BMI der Teilnehmer in der Kontrollgruppe höher als der in der Interventionsgruppe (34,1±6,0 kg*m-2 vs. 32,4±5,7 kg*m-2; p<0,01). Während der Nachbeobachtungszeit war die Interventionsgruppe durch eine signifikant stärkere Gewichtswiederzunahme im Vergleich zur Kontrollgruppe gekennzeichnet, so dass der BMI zwischen beiden Behandlungsgruppen bereits sechs Monate nach der Intervention keinen Unterschied mehr aufwies. Bezüglich der hormonellen Veränderung durch die Gewichtsreduktion wurde, wie erwartet, eine Auslenkung des endokrinen Systems beobachtet. Jedoch konnte kein Unterschied der untersuchten Hormone im Vergleich der beiden Behandlungsgruppen ausfindig gemacht werden. Im Verlauf der Gewichtsabnahme und der anschließenden Studienphasen zeigten sich tendenziell drei verschiedene Verlaufsmuster in den hormonellen Veränderungen. Nach einer zusätzlichen Adjustierung auf den jeweiligen BMI des Untersuchungszeitpunktes konnte für die TSH-Spiegel (p<0,05), die Schilddrüsenhormone (p<0,001) und für die IGF 1-Spiegel (p<0,001) eine über die Studienzeit anhaltende Veränderung festgestellt werden. Abschließend wurde behandlungsgruppenunabhängig untersucht, ob die Hormonspiegel nach Gewichtsreduktion oder ob die relative hormonelle Veränderung während der Gewichtsreduktion prädiktiv für den Erfolg der Gewichterhaltungsphase ist. Hier fand sich für die Mehrzahl der hormonellen Parameter kein Effekt auf die Langzeitentwicklung der Gewichtszunahme. Jedoch konnte gezeigt werden, dass eine geringere Abnahme der 24h Urin-Metanephrin-Ausscheidung während der Gewichtsabnahmephase mit einem besseren Erfolg bezüglich des Gewichtserhalts über die achtzehnmonatige Studienzeit assoziiert war (standardisiertes Beta= -0,365; r2=0,133 p<0,01). Die anderen hormonellen Achsen zeigten keinen nachweislichen Effekt. N2 - Although it is known that obesity is associated with a variety of serious conditions, there is no consensus regarding the optimal therapy for severely obese people. Unfortunately the majority of conventional weight loss therapies often fail long term and diet-induced weight loss is accompanied by several physiological changes and neuroendocrine responses that encourage weight regain. The present research addresses the question whether the hormonal counter-regulation can be modified by a behavioral weight maintenance intervention (diet, excercise, behavioral treatment) and whether such an intervention strategy could support long-term body weight maintenance. Moreover, this thesis focused on the potential predictive role of several hormonal circuits on long-term weight control. In the present study the influence of a twelve-month, weight-stabilizing lifestyle intervention on long-term weight maintenance across 18 months was assessed in a randomized controlled trial. 156 subjects participated in the weight reduction program. 143 subjects reduced their body weight by at least 8% of baseline (inclusion criterion) and were randomized to the maintenance trial. 112 female and 31 male participants were examined. Weight regain after 18 months (T18), defined as changes of BMI between randomization (T0) and T18, was the primary outcome of the trial. The evaluation of endocrine parameters involved in energy homeostasis was a pre-defined secondary outcome. Mean BMI was reduced by 4.67±1.47 kg*m-2 (12.6±3.7 %) during the initial weight loss period. The multimodal lifestyle intervention improved the weight maintenance after weight loss compared to control . However, this effect did not persist in the 6-month follow up and no BMI difference was observed at T18. Furthermore, the initial weight loss induced partially persisting hormonal changes of IGF-1, fT3, fT4, Leptin and Insulin. Changes of sympathetic nervous activity, TSH, GLP-1 and GIP were almost reversed within 18 months. The variability of weight regain at T18 was considerable, but comparable in both groups. Numerous hormonal alterations were found after weight loss. However, exclusively metanephrine excretion independently predicted regainBMI (standardized beta= -0.365, r2=0.134; p<0.01), while all other hormonal circuits analysed here had no predictive power. The 12-month lifestyle intervention did not modify any of these endocrine circuits. In conclusion, a 12-months multimodal lifestyle intervention regarding weight loss maintenance demonstrated a substantial benefit only as long as the subsequent maintenance intervention was performed. However, the hormonal response was not additionally affected by this intervention. KW - Adipositas KW - Körpergewichtsregulation KW - Hormone KW - Gewichtserhalt KW - randomisierte Studie KW - obesity KW - weight regulation KW - hormones KW - weight maintenance KW - randomized controlled trial Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-413181 ER - TY - THES A1 - Reschke, Antje T1 - Effectiveness of a foot orthosis on muscular activity in functional ankle instability T1 - Der Einfluss einer Schuheinlage auf die muskuläre Aktivität bei funktioneller Sprunggelenksinstabilität BT - a randomized controlled trial BT - eine randomisierte, kontrollierte Studie N2 - A majority of studies documented a reduced ankle muscle activity, particularly of the peroneus longus muscle (PL), in patients with functional ankle instability (FI). It is considered valid that foot orthoses as well as sensorimotor training have a positive effect on ankle muscle activity in healthy individuals and those with lower limb overuse injuries or flat arched feet (reduced reaction time by sensorimotor exercises; increased ankle muscle amplitude by orthoses use). However, the acute- and long-term influence of foot orthoses on ankle muscle activity in individuals with FI is unknown. AIMS: The present thesis addressed (1a) acute- and (1b) long-term effects of foot orthoses compared to sensorimotor training on ankle muscle activity in patients with FI. (2) Further, it was investigated if the orthosis intervention group demonstrate higher ankle muscle activity by additional short-term use of a measurement in-shoe orthosis (compared to short-term use of “shoe only”) after intervention. (3) As prerequisite, it was evaluated if ankle muscle activity can be tested reliably and (4) if this differs between healthy individuals and those with FI. METHODS: Three intervention groups (orthosis group [OG], sensorimotor training group [SMTG], control group [CG]), consisting of both, healthy individuals and those with FI, underwent one longitudinal investigation (randomised controlled trial). Throughout 6 weeks of intervention, OG wore an in-shoe orthosis with a specific “PL stimulation module”, whereas SMTG conducted home-based exercises. CG served to measure test-retest reliability of ankle muscle activity (PL, M. tibialis anterior [TA] and M. gastrocnemius medialis [GM]). Pre- and post-intervention, ankle muscle activity (EMG amplitude) was recorded during “normal” unperturbed (NW) and perturbed walking (PW) on a split-belt treadmill (stimulus 200 ms post initial heel contact [IC]) as well as during side cutting (SC), each while wearing “shoes only” and additional measurement in-shoe orthoses (randomized order). Normalized RMS values (100% MVC, mean±SD) were calculated pre- (100-50 ms) and post (200-400 ms) - IC. RESULTS: (3) Test-retest reliability showed a high range of values in healthy individuals and those with FI. (4) Compared to healthy individuals, patients with FI demonstrated lower PL pre-activity during SC, however higher PL pre-activity for NW and PW. (1a) Acute orthoses use did not influence ankle muscle activity. (1b) For most conditions, sensorimotor training was more effective in individuals with FI than long-term orthotic intervention (increased: PL and GM pre-activity and TA reflex-activity for NW, PL pre-activity and TA, PL and GM reflex-activity for SC, PL reflex-activity for PW). However, prolonged orthoses use was more beneficial in terms of an increase in GM pre-activity during SC. For some conditions, long-term orthoses intervention was as effective as sensorimotor training for individuals with FI (increased: PL pre-activity for PW, TA pre-activity for SC, PL and GM reflex-activity for NW). Prolonged orthoses use was also advantageous in healthy individuals (increased: PL and GM pre-activity for NW and PW, PL pre-activity for SC, TA and PL reflex-activity for NW, PL and GM reflex-activity for PW). (2) The orthosis intervention group did not present higher ankle muscle activity by the additional short-term use of a measurement in-shoe orthosis at re-test after intervention. CONCLUSION: High variations of reproducibility reflect physiological variability in muscle activity during gait and therefore deemed acceptable. The main findings confirm the presence of sensorimotor long-term effects of specific foot orthoses in healthy individuals (primary preventive effect) and those with FI (therapeutic effect). Neuromuscular compensatory feedback- as well as anticipatory feedforward adaptation mechanism to prolonged orthoses use, specifically of the PL muscle, underpins the key role of PL in providing essential dynamic ankle joint stability. Due to its advantages over sensorimotor training (positive subjective feedback in terms of comfort, time-and-cost-effectiveness), long-term foot orthoses use can be recommended as an applicable therapy alternative in the treatment of FI. Long-term effect of foot orthoses in a population with FI must be validated in a larger sample size with longer follow-up periods to substantiate the generalizability of the existing outcomes. N2 - HINTERGRUND: Eine Mehrzahl an Studien konnte bei Patienten mit funktioneller Sprunggelenksinstabilität (FI) eine reduzierte Muskelaktivität der Sprunggelenksmuskulatur, besonders des M. peroneus longus (PL), zeigen. Es gilt als valide, dass Schuheinlagen als auch sensomotorische Trainingsformen einen positiven Effekt auf die Muskelaktivität der Sprunggelenksmuskulatur bei Gesunden und Personen mit Überlastungsreaktionen der unteren Extremität oder flachem Fußgewölbe haben (reduzierte Reaktionszeit durch sensomotorisches Training; erhöhte Muskelamplitude durch den Gebrauch von Einlagen). Jedoch ist der Akut-und Langzeiteinfluss von Schuheinlagen auf die Muskelaktivität der Sprunggelenksmuskulatur bei Personen mit FI unbekannt. ZIELE: Die vorliegende Arbeit befasste sich mit Akut (1a)- und Langzeiteffekten (1b) von Schuheinlagen im Vergleich zu sensomotorischem Training auf die Muskelaktivität der Sprunggelenksmuskulatur bei Patienten mit FI. (2) Des Weiteren wurde untersucht, ob eine Einlageninterventionsgruppe eine höhere Muskelaktivität durch den zusätzlichen kurzzeitigen Einsatz einer In-Schuh-Messeinlage (im Vergleich mit dem kurzzeitigen „nur Schuheinsatz“) nach der Intervention zeigt. (3) Als Voraussetzung wurde bewertet, ob die Muskelaktivität der Sprunggelenksmuskulatur zuverlässig (reproduzierbar) erfasst werden kann und (4) ob sie sich zwischen gesunden Personen von der bei Personen mit FI unterscheidet. METHODEN: Drei Interventionsgruppen (Einlagengruppe [OG], Sensomotorische Trainingsgruppe [SMTG], Kontrollgruppe [CG]), bestehend aus je Gesunden und Personen mit FI, wurden einer Längsschnittuntersuchung (Randomisierte kontrollierte Studie) unterzogen. In der 6 wöchigen Interventionsphase trug die OG eine In-Schuh-Einlage mit einem spezifischen „PL Stimulationsmodul“, während die SMTG heimbasierte Übungen durchführte. Die CG diente dazu, die Test-Retest-Zuverlässigkeit der Muskelaktivität der Sprunggelenksmuskulatur (PL, M. tibialis anterior [TA] and M. gastrocnemius medialis [GM]) zu messen. Vor- und nach der Intervention wurde die Muskelaktivität der Sprunggelenksmuskulatur (EMG-amplitude) während „normalem“ unperturbiertem (NW) und perturbiertem Gehen (PW) auf einem „split-belt“-Laufband (Reiz 200 ms nach initialem Fersenkontakt [IC]) und während eines „Seitschrittes“ (SC) als Antäuschmaneuver, jeweils mit Tragen von „Nur-Schuhen“ und mit zusätzlichen In-Schuh-Messeinlagen (randomisierte Reihenfolge), aufgezeichnet. Die normalisierten RMS-Werte (100% MVC, mean±SD) wurden vor (100-50 ms) und nach (200-400 ms) dem IC berechnet. ERGEBNISSE: (3) Die Test-Retest Zuverlässigkeit zeigte eine hohe Streuung der Werte bei Gesunden und Personen mit FI. (4) Verglichen mit den Gesunden, zeigten Patienten mit FI eine geringere PL Voraktivität beim SC, jedoch eine höhere PL Voraktivität beim NW und PW. (1a) Der akute Einlagengebrauch beeinflusste die Muskelaktivität des Sprunggelenkes nicht. (1b) Für die meisten Konditionen war das sensomotorische Training effektiver bei Personen mit FI als die langfristige Einlagenintervention (erhöhte Aktivität: PL and GM Voraktivität und TA Reflexaktivität beim NW, PL Voraktivität und TA, PL und GM Reflexaktivität beim SC, PL Reflexaktivität beim PW). Jedoch war der langfristige Einlagengebrauch vorteilhafter im Sinne einer erhöhten GM Voraktivität beim SC. Für einige Konditionen war die langfristige Einlagenintervention genauso effektiv wie das sensomotorische Training bei Personen mit FI (erhöhte Aktivität: PL Voraktivität beim PW, TA Voraktivität beim SC, PL and GM Reflexaktivität beim NW). Langanhaltender Einlagengebrauch war auch bei gesunden Personen vorteilhaft (erhöhte Aktivität: PL und GM Voraktivität beim NW und PW, PL Voraktivität beim SC, TA und PL Reflexaktivität beim NW, PL und GM Reflexaktivität beim PW). (2) Die Einlageninterventionsgruppe wies keine höhere Muskelaktivität der Sprunggelenksmuskulatur durch den zusätzlichen kurzzeitigen Einsatz einer In-Schuh-Messeinlage beim Re-test nach der Intervention auf. SCHLUSSFOLGERUNG: Große Variationen für die Reproduzierbarkeit spiegeln die physiologische Variabilität der Muskelaktivität während des Gehens wider und werden daher als akzeptabel erachtet. Die Hauptergebnisse bestätigen das Vorhandensein von sensomotorischen Langzeiteffekten von spezifischen Schuheinlagen bei Gesunden (primär-präventiver Effekt) und Personen mit FI (therapeutischer Effekt). Der neuromuskuläre kompensatorische Feedback- als auch der antizipatorische Feedforward- Anpassungsmechanismus auf die langfristige Einlagennutzung, insbesondere des M. peroneus longus, untermauert die Schlüsselrolle des PL in der Bereitstellung von essentieller dynamischer Sprunggelenksstabilität. Aufgrund seiner Vorteile gegenüber sensomotorischem Training (positives subjektives Feedback hinsichtlich des Komforts, Zeit-und-Kosteneffektivität), kann der langanhaltende Einlagengebrauch als geeignete Therapiealternative in der Behandlung von FI empfohlen werden. Der Langzeiteffekt von Schuheinlagen in einer Population mit FI bedarf einer Validierung mittels höherer Stichprobengrößen und längerer Follow-up-Perioden, um die Verallgemeinerbarkeit der existierenden Studienergebnisse zu belegen. KW - foot orthoses KW - neuromuscular activity KW - electromyography of lower limb KW - chronical ankle instability KW - randomized controlled trial KW - Schuheinlagen KW - neuromuskuläre Aktivität KW - Elektromyografie der unteren Extremität KW - chronische Sprunggelenksinstabilität KW - randomisierte, kontrollierte Studie Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-104366 ER -