TY - THES A1 - Wanner, Meike T1 - Die Diskrepanz zwischen persönlicher Einstellung und Meinungsklimawahrnehmung T1 - The Discrepancy Between Personal Attitude and the Perception of the Climate of Opinion BT - Empirische Analysen zum Thema Ansehen der Bundeswehr BT - Empirical Analysis, Using the Bundeswehr as an Example N2 - Die vorliegende Dissertation thematisiert den Unterschied zwischen Einstellungen, die auf der persönlichen Ebene im Rahmen demoskopischer Interviews erfragt und zu einem „Meinungsbild“ aggregiert werden und der öffentlichen Meinung, dem wahrgenommenen Meinungsklima zu einer Thematik. Die Daten der langjährigen Bevölkerungsbefragung des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) weisen, hinsichtlich der persönlichen Einstellung der Bundesbürger zu den Streitkräften, seit vielen Jahren beständig darauf hin, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der Bundeswehr positiv gegenübersteht. Gleichzeitig existiert in Teilen der Bevölkerung die Meinungsklima-wahrnehmung, dass die Bundeswehr auf gesamtgesellschaftlicher Ebene eher kritisch gesehen wird. Der im Rahmen dieser Arbeit erstmalig entwickelte medienzentrierte Untersuchungsansatz des Phänomens, welches als Ausprägung pluralistischer Ignoranz theoretisch hergeleitet wurde, fokussiert, neben dem Einfluss eines doppelten Meinungsklimas, auf die Wirkung medienspezifischer Wahrnehmungsphänomene (Hostile-Media-Phänomen und Third-Person-Wahrnehmung), um die beobachtete Diskrepanz zwischen persönlicher Einstellung und Meinungsklimawahrnehmung zum Thema Ansehen der Bundeswehr zu erklären. Im Rahmen einer quantitativen Bevölkerungsbefragung wurden Indikatoren entwickelt, um die aufgestellten Hypothesen einer empirischen Überprüfung zu unterziehen. Die deskriptiven Analysen zur Richtung und Ausprägung der Diskrepanzwahrnehmung ergaben, dass sich die Bürgerinnen und Bürger eher in der Weise irren, dass sie das Meinungsklima zum Thema Ansehen der Bundeswehr negativer einschätzen als das Ansehen, welches sie den Streitkräften persönlich entgegenbringen (negative Diskrepanz-wahrnehmung). Außerdem zeigte sich, dass die Diskrepanzwahrnehmung zurückging, wenn dem Untersuchungsthema ein emotionales Potenzial zugesprochen wurde. In einem solchen Fall tendieren die Probanden dazu, die eigene Meinung dicht an der antizipierten Mehrheitsmeinung zu positionieren, um sich keinem Rechtfertigungsdruck oder schlimmstenfalls sozialer Isolation auszusetzen. Die Ergebnisse der Analysen der vier zentralen erklärenden Variablen zeigten auf, dass sich alle formulierten Hypothesen zur Richtung der Diskrepanzwahrnehmung bestätigten. Eine vermehrte Mediennutzung, eine negative Wahrnehmung der generellen bundeswehrbezogenen Medienberichterstattung, eine persönlich positive Einstellung zur Bundeswehr und die Wahrnehmung, dass die Medien auf Dritte stärker wirken als auf die eigene Person trugen jeweils zu einem Anstieg der negativen Diskrepanzwahrnehmung zum Thema Ansehen der Bundeswehr bei. Personen, die diese Merkmale aufwiesen, schätzten das Meinungsklima zum Thema Ansehen der Bundeswehr negativer ein als das Ansehen, welches sie den Streitkräften persönlich entgegenbrachten. Die Analyse der Stärke der jeweiligen Effekte verdeutlichte jedoch, dass die verwendeten Erklärungsansätze jeweils nur einen kleinen oder mittleren Beitrag zur Erklärung der Diskrepanzwahrnehmung leisten konnten. Dieses Ergebnis kann dadurch begründet werden, dass sich das Untersuchungsthema, neben der Ermangelung einer kontinuierlichen Medienberichterstattung und eines breiten öffentlichen Diskurses zum Thema Ansehen der Bundeswehr sowie fehlender persönlicher Bezüge zu den Streitkräften, in der Analyse insbesondere als zu wenig konfliktträchtig erwies. Ob die Bundeswehr gesellschaftliches Ansehen erfährt, besitzt für den Großteil der Bevölkerung nur eine geringe persönliche Relevanz. Aus diesen Gründen scheint dieses Thema nicht dazu geeignet zu sein, um die in dieser Dissertation als Erklärungsfaktoren herangezogenen medienspezifischen Wahrnehmungsphänomene auszubilden. Dieses Ergebnis impliziert, dass die Diskrepanz zwischen persönlicher Einstellung und Meinungs-klimawahrnehmung zum Thema Ansehen der Bundeswehr von einer Reihe weiterer Faktoren beeinflusst wird, die es im Rahmen zukünftiger Forschungsarbeiten aufzuspüren und zu untersuchen gilt. N2 - The dissertation addresses the discrepancy between attitudes asked about personally in demoscopic interviews and aggregated into an "opinion pattern" and public opinion, the perceived climate of opinion regarding a topic. The data of the long-term public survey of the Bundeswehr Center of Military History and Social Sciences (ZMSBw) have indicated for many years that the majority of people in Germany have a positive attitude towards their armed forces, the Bundeswehr. At the same time, the perception of the climate of opinion regarding the Bundeswehr in sections of the population is that society as a whole has a rather critical attitude towards it. Developed for this paper, the media-centered research approach to the phenomenon, which was theoretically derived as a form of pluralist ignorance, focusses not only on the influence of a double climate of opinion, but also on the effect of media-specific phenomena (the hostile media phenomenon and third person perception) in order to account for the discrepancy between personal attitudes and the perception of the climate of opinion regarding the standing of the Bundeswehr. In a quantitative public survey, indicators were developed to subject the hypotheses formulated to an empirical examination. The descriptive analyses concerning the direction and degree of the discrepancy revealed that people tend to err in that they rate the standing that the Bundeswehr enjoys based on the perception of the climate of opinion more negatively than the standing it enjoys based on their personal attitudes towards it (perception of a negative discrepancy). The analyses furthermore revealed that the discrepancy declined when an emotional potential was attributed to the topic of the study. In such cases, the test persons tended to position their own opinions close to the anticipated majority opinion in order to avoid the pressure of having to justify themselves or, at worst, social isolation. The results of the analyses of the four central explanatory variables indicated that all the hypotheses formulated on the direction of the perception of the discrepancy were confirmed. Increased use of the media, a negative perception of the general media coverage of the Bundeswehr, a positive personal attitude towards the Bundeswehr and the perception among people that media have a stronger impact on others than on themselves each contributed to a rise in the perception of a negative discrepancy regarding the topic of the standing of the Bundeswehr. People with these characteristics rated the standing that the Bundeswehr enjoys based on the perception of the climate of opinion more negatively than the standing it enjoys based on their personal attitudes towards it. The analysis of the strength of the effects made clear, however, that the approaches used to account for the perception of the discrepancy were only of minor or medium help in doing so. This result can be accounted for by the fact that the subject of the study proved to be insufficiently controversial in the analysis due both to a lack of continuous media coverage and a broad public discourse on the topic of the Bundeswehr and to a lack of personal connections with the armed forces. Whether or not the Bundeswehr enjoys a good standing in society is of little personal relevance for most people. For these reasons, the topic does not seem suitable for framing the media-specific phenomena of perception that are used in this dissertation as explanatory factors. This result implies that the discrepancy in the standing of the Bundeswehr based on personal attitudes and the perception of the climate of opinion regarding the topic is influenced by a number of other factors that need to be traced and studied in the framework of future research studies. KW - Bundeswehr KW - Meinungsklima KW - Pluralistische Ignoranz KW - Hostile-Media-Phänomen KW - Third-Person-Wahrnehmung KW - German armed forces KW - Climate of Opinion KW - Pluralistic ignorance KW - Hostile-Media-Phenomenon KW - Third-Person-Perception Y1 - 2018 ER - TY - THES A1 - Nordmann, Julia Katharina T1 - Das vergessene Gedenken BT - die Trauer- und Gedenkkultur der Bundeswehr T2 - Beiträge zur Militärgeschichte ; 80 N2 - Seit Aufstellung der Bundeswehr 1955 verloren über 3300 Soldaten und Soldatinnen ihr Leben im Dienst. Nur eine kleine Minderheit von ihnen fiel während des Kampfeinsatzes in Afghanistan. Die weitaus meisten Soldaten starben bei Unfällen. Ihnen hat die Bundeswehr lange das öffentliche Gedenken verweigert. Erst mit Beginn des Afghanistan-Einsatzes 2002 setzte letztlich ein Umdenken ein, das in der Einweihung des Berliner Ehrenmales der Bundeswehr 2009 seinen vorläufigen Höhepunkt findet. Seitdem gedenkt die Bundeswehr offiziell und öffentlich ihrer toten Soldaten. Aber warum verweigerte die Bundeswehr ihren Toten so lange ein öffentlich sichtbares und dauerhaftes Gedenken? Julia Katharina Nordmann beleuchtet die komplexen Ursachen für diesen Umgang der Bundeswehr mit ihren Toten. Und sie rekonstruiert den langen und mühsamen Prozess, der zur Ausbildung einer Gedenkkultur geführt hat. Einer Gedenkkultur, die heute in vielfältiger Weise die Toten der Bundeswehr würdigt. KW - Soldatentod KW - Gefallenenehrung KW - Gedenken KW - Bundeswehr KW - Auslandseinsätze Y1 - 2022 SN - 978-3-11-078400-8 SN - 978-3-11-078546-3 SN - 978-3-11-078549-4 SN - 2192-2322 PB - De Gruyter Oldenbourg CY - Berlin ; Boston ER - TY - THES A1 - Müllerschön, André T1 - Transfusionswesen in den deutschen Streitkräften vom Ersten Weltkrieg bis heute BT - Die Problematisierung wehrmedizinischer Entwicklungen unter besonderer Berücksichtigung medizinethischer Aspekte T2 - Schriften zur Geschichte der Militärmedizin und des Sanitätsdienstes N2 - In der vorliegenden Arbeit wird die Geschichte des militärischen Transfusionswesens in Deutschland, ausgehend vom Deutsch-Französischen Krieg, über den Ersten und Zweiten Weltkrieg, bis hin zu der Organisation des Blutspendewesens sowie der Herstellung von Blut- und Blutbestandteilkonserven in der NVA, aber auch der Bundeswehr analysiert, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Epochen und Armeen aufgezeigt sowie rückblickend ethische Problemfelder identifiziert und aufgearbeitet. Zusätzlich werden die den jeweiligen Zeiträumen zugeordneten technischen Apparaturen und Verfahren sowie zeitgenössische Forschungsprojekte skizziert. KW - Deutsch-Französischer Krieg KW - Erster Weltkrieg KW - Zweiter Weltkrieg KW - NVA KW - Bundeswehr KW - Bluttransfusion KW - Blutkonserve KW - Serumkonserve KW - Medizinethik Y1 - 2021 SN - 978-3-927603-62-2 SN - 2512-5001 IS - 2 PB - Beta Verlag und Marketinggesellschaft mbH CY - Bonn ER - TY - THES A1 - Hagen, Anne Julia T1 - The North Atlantic Treaty Organization and cross-cultural competence T1 - Die Nordatlantische Vertragsorganisation und Cross-Cultural Kompetenz BT - A wolf in sheep's clothing? Cross-cultural competence in NATO and its missions BT - Ein Wolf im Schafspelz? Cross-Cultural Kompetenz in der NATO und ihren Missionen N2 - This paper examines the function that cross-cultural competence (3C) has for NATO in a military context while focusing on two member states and their armed forces: the United States and Germany. Three dimensions were established to analyze 3C internally and externally: dimension A, dealing with 3C within the military organization; dimension B, focusing on 3C in a coalition environment/multicultural NATO contingent, for example while on a mission/training exercise abroad; and dimension C, covering 3C and NATO missions abroad with regard to interaction with the local population. When developing the research design, the cultural studies-based theory of hegemony constructed by Antonio Gramsci was applied to a comprehensive document analysis of 3C coursework and regulations as well as official documents in order to establish a typification for cross-cultural competence. As the result, 3C could be categorized as Type I – Ethical 3C, Type II – Hegemonic 3C, and Type III – Dominant 3C. Attributes were assigned according to each type. To validate the established typification, qualitative surveys were conducted with NATO (ACT), the U.S. Armed Forces (USCENTCOM), and the German Armed Forces (BMVg). These interviews validated the typification and revealed a varied approach to 3C in the established dimensions. It became evident that dimensions A and B indicated a prevalence of Type III, which greatly impacts the work atmosphere and effectiveness for NATO (ACT). In contrast, dimension C revealed the use of postcolonial mechanisms by NATO forces, such as applying one’s value systems to other cultures and having the appearance of an occupying force when 3C is not applied (Type I-II). In general, the function of each 3C type in the various dimensions could be determined. In addition, a comparative study of the document analysis and the qualitative surveys resulted in a canon for culture-general skills. Regarding the determined lack of coherence in 3C correlating with a demonstrably negative impact on effectiveness and efficiency as well as interoperability, a NATO standard in the form of a standardization agreement (STANAG) was suggested based on the aforementioned findings, with a focus on: empathy, cross-cultural awareness, communication skills (including active listening), flexibility and adaptability, and interest. Moreover, tolerance of ambiguity and teachability, patience, observation skills, and perspective-taking could be considered significant. Suspending judgment and respect are also relevant skills here. At the same time, the document analysis also revealed a lack of coherency and consistency in 3C education and interorganizational alignment. In particular, the documents examined for the U.S. Forces indicated divergent approaches. Furthermore, the interview analysis disclosed a large discrepancy in part between doctrine and actual implementation with regard to the NATO Forces. N2 - Diese Arbeit untersucht die Funktion von Cross-Cultural Competence (3C) in der NATO in einem militärischen Kontext, wobei der Fokus auf zwei Mitgliedsstaaten und den jeweiligen Streitkräften liegt: Den Vereinigten Staaten von Amerika und der Bundesrepublik Deutschland. Drei Dimensionen wurden definiert, um 3C intern und extern zu analysieren: Dimension A – 3C innerhalb der militärischen Organisation, Dimension B – 3C in multikulturellen NATO-Kontingenten während einer Übung oder Mission und auf Koalitionsebene sowie Dimension C – 3C in Umgang und Interaktion mit der lokalen Bevölkerung eines Einsatzlandes. Bei der Konzipierung des Forschungsdesigns wurde die kulturwissenschaftliche Theorie der Hegemonie von Antonio Gramsci herangezogen und auf eine umfangreiche Dokumentenanalyse von 3C Unterrichtsmaterialien, Dienstvorschriften sowie anderen offiziellen Dokumenten angewendet, mit dem Ziel eine Typisierung für 3C abzuleiten. Daraus ließ sich Cross-Cultural Competence in ein dreiteiliges Konstrukt mit seinen jeweiligen Typen gliedern: Typ I – Ethisch, Typ II – Hegemonial und Typ III – Dominant. Ersterer wird hierbei als Teil der sozialen Kompetenz verstanden, während Typ II und III als militärisches Instrument definiert werden. Diesen Typen wurden entsprechende Attribute zugeordnet. Um die Typisierung zu validieren, wurden qualitative Studien mit militärischem Personal der NATO (ACT), den U.S. Streitkräften (USCENTCOM) und der Bundeswehr (BMVg) durchgeführt. Die Interviews bestätigten die deduzierte Typisierung und enthüllten ein variierendes Verständnis sowie eine variierende Anwendung von 3C in den festgelegten Dimensionen. Hierbei wurde eine Prävalenz von Typ III in Dimension A und B deutlich, die sich auf die Arbeitsatmosphäre und Effektivität in der NATO (ACT) auswirkt. Im Gegensatz hierzu konnte in Dimension C die Anwendung von postkolonialen Mechanismen von NATO Streitkräften konstatiert werden, wie die Anwendung des eigenen Wertesystems auf „andere“ Kulturen und das Auftreten einer Okkupationsmacht, wenn 3C Typ I-II nicht angewendet wird. Letztlich konnte die Funktion jedes 3C Typen in den jeweiligen Dimensionen bestimmt werden. Darüber hinaus wurde mittels des komparativen Vergleichs der Dokumentenanalyse und der qualitativen Studie ein Kanon für Kultur-allgemeine Fähigkeiten generiert. Bezüglich der festzustellenden mangelnden Kohärenz in 3C Verständnis und Anwendung, die mit der demonstrativ negativen Auswirkung auf Effektivität, Effizienz und Interoperabilität korreliert, wurde ein NATO Standard in Form eines Standardization Agreements (STANAG) vorgeschlagen, der auf den zuvor genannten Ergebnissen basiert und sich aus folgenden Kultur-allgemeinen Fähigkeiten zusammensetzt: Empathie, Cross-Cultural Bewusstsein, Kommunikationsfähigkeiten, ebenso wie aktives Zuhören, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Interesse. Des Weiteren wurden Toleranz, Lernfähigkeit/Bereitschaft, Geduld, Observierungsfähigkeiten und Perspektivenwechsel als signifikant herausgestellt, ebenso wie das Zurückhalten und die Reflexion von Vorurteilen, und Respekt. Im gleichen Zuge konnte die Dokumentenanalyse die Inkongruenz in 3C Ausbildung und interorganisationeller Übereinstimmung hervorheben. Insbesondere die Dokumente der U.S. Streitkräfte wiesen divergierende Ansätze auf. Schließlich zeigte die Interviewanalyse eine Diskrepanz zwischen Doktrin und tatsächlicher Implementierung von 3C für die NATO Streitkräfte auf. KW - cross-cultural competence KW - interkulturelle Kompetenz KW - culture-general skills KW - leadership KW - hegemony KW - 3C KW - function of cross-cultural competence KW - standardization (STANAG) KW - interoperability KW - Bundeswehr KW - U.S. Armed Forces KW - NATO KW - qualitative research KW - multinational oganizations KW - intercultural communication Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-534463 SN - 978-3-86956-527-9 ER - TY - THES A1 - Gunold, Sascha T1 - Abzug unter Beobachtung T1 - Withdrawal under observation BT - Kooperation und Konkurrenz von Bundeswehr und Bundesnachrichtendienst beim Abzug der sowjetischen/russischen Truppen aus Deutschland bis 1994 BT - competition and cooperation of German Armed Forces and Federal Foreign Intelligence Service during withdrawal of Soviet/Russian forces from Germany until 1994 N2 - Mehr als vier Jahrzehnte lang beobachteten die Streitkräfte und Militärnachrichtendienste der NATO-Staaten die sowjetischen Truppen in der DDR. Hierfür übernahm in der Bundesrepublik Deutschland der Bundesnachrichtendienst (BND) die militärische Auslandsaufklärung unter Anwendung nachrichtendienstlicher Mittel und Methoden. Die Bundeswehr betrieb dagegen taktische Fernmelde- und elektronische Aufklärung und hörte vor allem den Funkverkehr der „Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“ (GSSD) ab. Mit der Aufstellung einer zentralen Dienststelle für das militärische Nachrichtenwesen, dem Amt für Nachrichtenwesen der Bundeswehr, bündelte und erweiterte zugleich das Bundesministerium für Verteidigung in den 1980er Jahren seine analytischen Kapazitäten. Das Monopol des BND in der militärischen Auslandsaufklärung wurde von der Bundeswehr dadurch zunehmend infrage gestellt. Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 befanden sich immer noch mehr als 300.000 sowjetische Soldaten auf deutschem Territorium. Die 1989 in Westgruppe der Truppen (WGT) umbenannte GSSD sollte – so der Zwei-plus-Vier-Vertrag – bis 1994 vollständig abziehen. Der Vertrag verbot auch den drei Westmächten, in den neuen Bundesländern militärisch tätig zu sein. Die für die Militäraufklärung bis dahin unverzichtbaren Militärverbindungsmissionen der Westmächte mussten ihre Dienste einstellen. Doch was geschah mit diesem „alliierten Erbe“? Wer übernahm auf deutscher Seite die Aufklärung der sowjetischen Truppen und wer kontrollierte den Truppenabzug?  Die Studie untersucht die Rolle von Bundeswehr und BND beim Abzug der WGT zwischen 1990 und 1994 und fragt dabei nach Kooperation und Konkurrenz zwischen Streitkräften und Nachrichtendiensten. Welche militärischen und nachrichtendienstlichen Mittel und Fähigkeiten stellte die Bundesregierung zur Bewältigung des Truppenabzugs zur Verfügung, nachdem die westlichen Militärverbindungsmissionen aufgelöst wurden? Wie veränderten sich die Anforderungen an die militärische Auslandsaufklärung des BND? Inwieweit setzten sich Konkurrenz und Kooperation von Bundeswehr und BNDbeim Truppenabzug fort? Welche Rolle spielten dabei die einstigen Westmächte? Die Arbeit versteht sich nicht nur als Beitrag zur Militärgeschichte, sondern auch zur deutschen Nachrichtendienstgeschichte. N2 - The study examines the cooperation and competition between the Federal Defence Forces of Germany (Bundeswehr) and the German Foreign Intelligence Service (Bundesnachichtendienst, BND) during the withdrawal of Soviet Group of Western Forces from Germany 1990-1994. It is a common approach of military and intelligence history also reflecting the decommissioning of Military Liaison Missions of USA, United Kingdom and France (USMLM, BRIXMIS, MMFL). KW - Bundeswehr KW - Bundesnachrichtendienst KW - Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland KW - Westgruppe der Truppen KW - Alliierte Militärverbindungsmissionen KW - Nachrichtendienstgeschichte KW - Militärgeschichte KW - Kalter Krieg KW - Wiedervereinigung KW - Bundeswehrkommando Ost KW - Nuklearwaffen KW - Atomwaffen KW - Spionage KW - Truppenabzug KW - allied military liaison missions KW - nuclear weapons KW - Federal Foreign Intelligence Service KW - Federal Armed Forces of Germany KW - Bundeswehrkommando Ost KW - group of Soviet forces in Germany KW - Cold War KW - military history KW - Intelligence history KW - espionage, Intelligence KW - withdrawal of troops KW - western group of forces KW - German reunification Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-571977 ER -