TY - THES A1 - Schulte-Umberg, Ulf T1 - Die langobardischen Hofkirchen in Capua BT - ein aus dem Blick geratenes Fürstentum im Spiegel seiner Sakralbauten BT - a principality lost from sight as reflected by its sacred buildings N2 - Im historischen Zentrum der mittelalterlichen Stadt Capua hat sich mit den drei Kirchen S. Salvatore „Maggiore“ a Corte, S. Giovanni a Corte und S. Michele a Corte eine Gruppe von Sakralbauten erhalten, die nicht nur durch ihre übereinstimmende namentliche Attribution einen Zusammenhang mit dem langobardischen Fürstenhof der Stadt offenbaren, sondern auch durch die räumliche Disposition im urbanistischen Gefüge. Im vorliegenden Buch wird die überkommene Bausubstanz einer grundlegenden Analyse unterzogen, um herauszuarbeiten, welche Bestandteile den ältesten Bauphasen zuzuordnen sind und somit als langobardenzeitlich angesprochen werden können. Eine ausführliche Untersuchung der zugehörigen Bauplastik ergänzt gleichwertig diesen ersten Teil. Die Kontextualisierung der Ergebnisse hilft dabei, ein Bild von der Kunst und Architektur des in Süditalien an Monumenten eher armen 10. Jahrhunderts zu generieren und erlaubt Rückschlüsse auf den geistigen Hintergrund, vor dem die drei Hofkirchen entstanden sind. N2 - In the historical centre of the medieval city of Capua, the three churches of S. Salvatore "Maggiore" a Corte, S. Giovanni a Corte and S. Michele a Corte are a group of sacred buildings which reveal a link with the Longobard court of the city, not only because of their common nomenclature, but also because of their spatial disposition in the urban structure. In the present book, the preserved building fabric is subjected to a fundamental analysis in order to work out which components can be assigned to the oldest construction phases and thus can be addressed as being of Longobard origin. A detailed examination of the associated architectural sculpture equally complements this first part. The contextualisation of the results will help to generate a picture of the arts and architecture of the 10th century, which in Southern Italy shows a certain scarcity in preserved monuments, and allows conclusions to be drawn about the spiritual background against which the three court churches were built. T2 - The Lombard court churches in Capua KW - Frühmittelalterliche Architektur KW - Early medieval architecture KW - Kapitell KW - capital KW - Langobardische Kunst KW - Lombard art KW - Fürstentum Capua KW - Principality of Capua Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-481099 ER - TY - THES A1 - Jovanovic, Nenad T1 - The comprehension of the passive voice by different populations and the effects of structural priming on this process N2 - This thesis investigates the comprehension of the passive voice in three distinct populations. First, the comprehension of passives by adult German speakers was studied, followed by an examination of how German-speaking children comprehend the structure. Finally, bilingual Mandarin-English speakers were tested on their comprehension of the passive voice in English, which is their L2. An integral part of testing the comprehension in all three populations is the use of structural priming. In each of the three distinct parts of the research, structural priming was used for a specific reason. In the study involving adult German speakers, productive and receptive structural priming was directly compared. The goal was to see the effect the two priming modalities have on language comprehension. In the study on German-acquiring children, structural priming was an important tool in answering the question regarding the delayed acquisition of the passive voice. Finally, in the study on the bilingual population, cross-linguistic priming was used to investigate the importance of word order in the priming effect, since Mandarin and English have different word orders in passive voice sentences. N2 - Diese Doktorarbeit untersucht das Verständnis von Passivsätzen in drei spezifischen Populationen. Zunächst wurde das Passivverständnis von erwachsenen deutschen Muttersprachlern erforscht, gefolgt von einer Untersuchung des Verständnisses von Passivsätzen deutschsprachiger Kinder. Schließlich wurden bilinguale Mandarin-Sprecher hinsichtlich ihres Verständnisses von Passivsätzen in der englischen Sprache, welche ihre Zweitsprache darstellt, getestet. Ein wesentlicher Bestandteil der Untersuchung des Sprachverständnisses in allen drei Populationen ist der Gebrauch des Structural Priming. In jedem der drei verschiedenen Teile der Untersuchung gab es spezifische Gründe, die Methode des Structural Priming anzuwenden. So wurden in der Studie mit deutschen erwachsenen Muttersprachlern Productive und Receptive Structural Priming unmittelbar mit einander verglichen. Das Ziel war es, die Wirkung von zwei verschiedenen Priming-Modalitäten auf das Sprachverständnis herauszufinden. In der Studie mit deutschsprachigen Kindern war Structural Priming ein wichtiges Hilfsmittel, um die Frage nach dem verzögerten Erwerb des Passivverständnisses zu beantworten. In der Studie der bilingualen Population schließlich wurde Cross-Linguistik (sprachübergreifendes) Priming genutzt um die Bedeutung des Satzbaus auf den Priming-Effekt zu untersuchen, da Mandarin und Englisch in Passivsätzen einen unterschiedlichen Satzbau verwenden. T2 - Das Verständnis von Passivkonstruktionen in verschiedenen Populationen unter Einfluss von strukturellem Priming KW - priming KW - eye-tracing KW - syntax KW - comprehension KW - cross-linguistic KW - passive voice KW - acquisition KW - children KW - bilingual KW - Erwerb KW - cross-linguistisch KW - Augenblickmessung KW - Passive KW - Priming KW - Syntax KW - Verständnis KW - Kinder KW - bilingual Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-475900 ER - TY - THES A1 - Grötzner, Björn T1 - Nervous allies BT - die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich und die USA, 1969 – 1980 BT - the Federal Republic of Germany, France, and the United States, 1969 – 1980 N2 - Diese Dissertation untersucht die Entwicklung der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich, den USA und der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum von 1969-1980. Auf breiter multiarchivarischer Quellengrundlage rekonstruiert sie die interdependente Außenpolitik dieser drei Staaten im Kontext zentraler Themenkomplexe der 1970er Jahre: des Aufstiegs und Verfalls der Entspannungspolitik, des Streits um den Status quo in Europa, die Deutsche Frage und die Zukunft Berlins, der internationalen Wirtschafts- und Währungskrise, der Debatte um Sicherheit und Zukunft des westlichen Bündnisses und des NATO-Doppelbeschlusses. Ebenso betrachtet werden eine Reihe von regionalen Ereignissen und Konflikten mit weitreichenden Auswirkungen wie der Jom-Kippur-Krieg, die Portugiesische Revolution oder die sowjetische Invasion Afghanistans. Die Untersuchung folgt der zentralen, theoretisch motivierten Fragestellung, in welchem Maß staatliche Außenpolitik und diplomatische Beziehungen von individuellen Akteuren an der Spitze der Regierungen, ihren Agenden, Sichtweisen und persönlichen Beziehungen zu internationalen Partnern geprägt wurden oder in welchem Maß deren Entscheidungsfindung andererseits durch strukturelle Faktoren geopolitischer, ökonomischer oder politischer Natur definiert und limitiert wurde. Um diese Frage zu beantworten, fokussiert sich die Dissertation auf die Analyse von Regierungswechseln und deren Auswirkungen auf Kontinuität und Wandel der Außenpolitik. Die Narrative umfasst sieben solcher Regierungswechsel: von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger zu Willy Brandt (1969) und von Brandt zu Helmut Schmidt (1974) in Bonn, von Präsident Charles de Gaulle zu Georges Pompidou (1969) und von Pompidou zu Valéry Giscard d’Estaing (1974) in Paris sowie von Lyndon B. Johnson zu Richard M. Nixon (1969), von Nixon zu Gerald R. Ford (1974) und von Ford zu Jimmy Carter (1977) in Washington. Abseits eines Spektrums empirisch fundierter Erkenntnisse über die Geschichte der internationalen Beziehungen der 1970er Jahre belegt diese Arbeit vor allem hochgradig personalisierte und exklusive außenpolitische Entscheidungsstrukturen und eine deutliche Abhängigkeit der Qualität intergouvernementaler Beziehungen von den persönlichen Beziehungen außenpolitischer Führungspersönlichkeiten. Zugleich werden jedoch strukturelle Grenzen ihres Handlungsspielraums im internationalen System deutlich, die von Faktoren wie militärischer Sicherheit und geopolitischer Lage, Zugang zu Ressourcen und ökonomischer Leistungsfähigkeit sowie politischem Druck aus dem In- und Ausland abhängen. Die Dissertation kommt zu dem zentralen Ergebnis, dass Regierungswechsel zwar bisweilen drastische Einschnitte in Inhalt und Stil der auswärtigen Beziehungen nach sich zogen und Bonn, Paris und Washington im Laufe der Dekade mit vielerlei neuen Herausforderungen konfrontiert wurden, dass in der Gesamtschau jedoch pfadabhängige strukturelle Druckszenarien zu höherer politischer Kontinuität im internationalen System führten, als oft mit den für tiefgreifenden historischen Wandel bekannten 1970er Jahren assoziiert wird. N2 - This dissertation researches the evolving diplomatic relationship between France, the United States, and the Federal Republic of Germany in the years from 1969 to 1980. Based on a broad range of archival sources from all three States, it reconstructs their interdependent foreign policy in the context of the great issues of the 1970s: the rise and fall of détente, the fight for the European status quo, the German question and the future of Berlin, the international economic and monetary crisis, the security and future of the Western Alliance, the NATO dual track decision, as well as a spectrum of regional events and conflicts with far-reaching consequences, such as the Yom Kippur war, the Portuguese Revolution, or the Soviet invasion of Afghanistan. At the heart of the inquiry lies the theoretically motivated question to which degree foreign policy and diplomatic relations were shaped by individual actors on the highest level of Government and their personal agendas, perspectives, and relations with their international partners, or to which degree, on the other hand, their decision-making was defined and limited by structural factors of geostrategic, economic or political nature. To answer this question, the dissertation focuses on analyzing government change and its impact on foreign policy. The narrative encompasses seven such changes of Government: in Bonn, from Chancellor Kurt Georg Kiesinger to Willy Brandt (1969) and from Brandt to Helmut Schmidt (1974), in Paris, from President Charles de Gaulle to Georges Pompidou (1969) and from Pompidou to Valéry Giscard d’Estaing (1974), and in Washington, from President Lyndon B. Johnson to Richard M. Nixon (1969), from Nixon to Gerald R. Ford (1974), and from Ford to Jimmy Carter (1977). Apart from a range of empirically founded insights into the history of international relations of the 1970s, findings of this work include a highly personalized and exclusive mode of foreign policy decision-making, a high dependence of the quality of intergovernmental relations on the personal relations of foreign policy leaders, and yet, at the same time, clear structural limitations to their maneuverability in the international system, depending on factors such as military security and geopolitical positioning, access to resources and economic capability, and political pressures from the domestic and international levels. This dissertation argues that, while government changes sometimes drastically altered the content and tone of foreign relations, and while many new challenges arose for Bonn, Paris, and Washington throughout the decade, path-dependent structural pressures led to a higher degree of political continuity in the international system than is often associated with the famously transformative 1970s. KW - Außenpolitik KW - Internationale Beziehungen KW - Transatlantische Beziehungen KW - Entspannungspolitik KW - 1970er Jahre KW - Foreign Policy KW - International Relations KW - Transatlantic Relations KW - Détente KW - 1970s Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-470894 ER - TY - THES A1 - Holl, Anna Katharina T1 - Deficits in theory of mind and executive function as risk factors for conduct problems from middle childhood to early adolescence – a longitudinal perspective T1 - Defizite in Theory of Mind und exekutiven Funktionen als Risikofaktoren für Verhaltensprobleme von der mittleren Kindheit bis zur frühen Adoleszenz - eine längsschnittliche Perspektive N2 - In this thesis, deficits in theory of mind (ToM) and executive function (EF) were examined in tandem and separately as risk factors for conduct problems, including different forms and functions of aggressive behavior. All three reported studies and the additional analyses were based on a large community sample of N = 1,657 children, including three waves of a longitudinal study covering middle childhood and the transition to early adolescence (range 6 to 13 years) over a total of about three years. All data were analyzed with structural equation modeling. Altogether, the results of all the conducted studies in this thesis extend previous research and confirm the propositions of the SIP model (Crick & Dodge, 1994) and of the amygdala theory of violent behavior (e.g., Blair et al., 2014) besides other accounts. Considering the three main research questions, the results of the thesis suggest first that deficits in ToM are a risk factor for relational and physical aggression from a mean age of 8 to 11 years under the control of stable between-person differences in aggression. In addition, earlier relationally aggressive behavior predicts later deficits in ToM in this age range, which confirms transactional relations between deficits in ToM and aggressive behavior in children (Crick & Dodge, 1994). Further, deficits in ToM seem to be a risk factor for parent-rated conduct problems cross-sectionally in an age range from 9 to 13 years. Second, deficits in cool EF are a risk factor for later physical, relational, and reactive aggression but not for proactive aggression over a course of three years from middle childhood to early adolescence. Habitual anger seems to mediate the relation between cool EF and physical, and as a trend also relational, aggression. Deficits in emotional and inhibitory control and planning have a direct effect on the individual level of conduct problems under the control of interindividual differences in conduct problems at a mean age of 8 years, but not on the trajectory of conduct problems over the course from age 8 to 11. Third, when deficits in cool EF and ToM are studied in tandem cross-sectionally at the transition from middle childhood to early adolescence, deficits in cool EF seem to play only an indirect role through deficits in ToM as a risk factor for conduct problems. Finally, all results hold equal for females and males in the conducted studies. The results of this thesis emphasize the need to intervene in the transactional processes between deficits in ToM and in EF and conduct problems, including different forms and functions of aggression, particularly in the socially sensible period from middle and late childhood to early adolescence. N2 - In dieser Arbeit wurden Defizite in Theory of Mind (ToM) und Exekutiven Funktionen (EF) als Risikofaktoren für Verhaltensprobleme, einschließlich verschiedener Formen und Funktionen aggressiven Verhaltens, gemeinsam und getrennt untersucht. Als theoretischer Hintergrund diente neben anderen Theorien die SIP-Theorie von Crick und Dodge (1994). Alle drei berichteten Studien und die zusätzlichen Analysen basierten auf einer großen Bevölkerungsstichprobe von N = 1.657 Kindern, und schlossen drei Wellen einer Längsschnittstudie ein, die einen Zeitraum von insgesamt etwa drei Jahren von der mittleren Kindheit bis zum Übergang zur frühen Adoleszenz (6 bis 13 Jahre) abdeckte. Alle Daten wurden mit Strukturgleichungsmodellen analysiert. Zusammenfassend bestätigen und erweitern die Ergebnisse der durchgeführten Studien bisherige Forschung und bestätigen die Annahmen des SIP-Modells (Crick & Dodge, 1994) und der Amygdala-Theorie gewaltsamen Verhaltens (z.B., Blair et al., 2014), neben anderen Theorien. In Bezug auf die drei hauptsächlichen Forschungsfragen deuten die Ergebnisse der Studien erstens darauf hin, dass Defizite in ToM Risikofaktoren für relationale und physische Aggression von einem durchschnittlichen Alter von 8 bis 11 Jahren sind unter der Kontrolle von stabilen interindividuellen Unterschieden in Aggression. Darüber hinaus sagt früheres relational aggressives Verhalten spätere Defizite in ToM in diesem Altersbereich voraus, was die transaktionalen Beziehungen zwischen Defiziten in ToM und aggressivem Verhalten bei Kindern bestätigt (Crick & Dodge, 1994). Weiterhin zeigen sich Defizite in ToM als Risikofaktor für durch die Eltern eingeschätzte Verhaltensprobleme in einem Altersbereich von 9 bis 13 Jahren im Querschnitt. Zweitens sind Defizite in kalten EF ein Risikofaktor für spätere physische, relationale und reaktive Aggression, nicht aber für proaktive Aggression, über einen Zeitraum von drei Jahren von der mittleren Kindheit bis zur frühen Adoleszenz. Habitueller Ärger scheint die Beziehung zwischen kalten EF und phyischer, und als Trend auch relationaler Aggression zu vermitteln. Defizite in der emotionalen und inhibitorischen Kontrolle und Planung wirken sich unter der Kontrolle interindividueller Unterschiede in Verhaltensproblemen im durchschnittlichen Alter von 8 Jahren direkt auf die individuelle Höhe der Verhaltensprobleme aus, nicht aber auf den Verlauf der Verhaltensprobleme im Zeitraum von 8 bis 11 Jahren. Drittens, wenn Defizite in kalten EF und ToM am Übergang von der mittleren Kindheit zur frühen Adoleszenz gemeinsam im Querschnitt untersucht werden, scheinen Defizite in kalten EF nur eine indirekte Rolle vermittelt durch Defizite in ToM als Risikofaktor für Verhaltensprobleme zu spielen. Schließlich gelten alle Ergebnisse in den durchgeführten Studien für Mädchen und Jungen gleichermaßen. Die Ergebnisse dieser Arbeit betonen die Notwendigkeit, in die transaktionalen Prozesse zwischen Defiziten in ToM und EF und Verhaltensproblemen einzugreifen, einschließlich verschiedener Formen und Funktionen von Aggression, v.a. in der sozial sensiblen Altersspanne von der mittleren und späten Kindheit bis zur frühen Adoleszenz. KW - Theory of Mind KW - executive function KW - conduct problems KW - middle childhood KW - early adolescence KW - Theory of Mind KW - exekutive Funktionen KW - Verhaltensprobleme KW - mittlere Kindheit KW - frühe Adoleszenz Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-459915 ER - TY - THES A1 - Seyferth, Lonny T1 - Zum Reformengagement der Torhorst-Schwestern Adelheid (1884–1968) und Marie (1888–1989) im (Aus-)Bildungswesen der Weimarer Republik T1 - On the Torhorst-sisters Adelheid (1884-1989) and Marie (1888-1989) BT - im Kontext bildungspolitischer Spannungsfelder BT - their engagement with education reform in the context of educational policy conflicts in the Weimar Republic N2 - Im Fokus der bildungshistorischen und doppelbiografischen Dissertation steht die Darstellung des vielseitigen Reformengagements der Torhorst-Schwestern Adelheid und Marie im (Aus-) Bildungswesen der Weimarer Republik. Die Begriffe „Reform“ und „Engagement“ stellen tragende inhaltliche Signaturen der quellenbasierten Annäherung an das Geschwisterpaar dar. Thematisiert werden ihre Berufsbiografien in ihren jeweiligen bildungspolitischen sowie bildungspraktischen Wirkungskreisen – inmitten der ersten „echten“ deutschen Demokratie. Die Studie zielt insbesondere darauf ab, den Kreis der bildungshistorischen Repräsentantinnen für eine konstruktive Ausgestaltung des (Fort-)Bildungswesens im Sinne eines notwendigen, aber nicht realisierten Modernisierungs- und Demokratisierungsprozesses in jenem Zeitraum zu erweitern. Die Aufarbeitung des bisher in der bildungsgeschichtlichen Forschung weitestgehend unbekannten Schaffens vermag es, den vielschichtigen Bedeutungsebenen von Schulreform(en) und Reformpädagogik gerecht(er) zu werden. Die Arbeit intendiert zudem eine Horizonterweiterung des bildungshistorischen Blickfeldes – vor allem in Bezug auf bildungspolitische und schulpraktische Realisierungen von essenziellen Reformen in den Bereichen sekundärer (Aus-)Bildungseinrichtungen. Die Schwestern bestimmten sowohl als kommunalpolitische als auch als schulpraktische Akteure die neue Praxis und die neuen Anforderungen der demokratischen Staatsform mit. Adelheid Torhorst kämpfte – über ihren kommunalen Verantwortungsradius hinausreichend – aktiv im Rahmen ihrer von 1924–1931 andauernden Mitgliedschaft im Bund der Freien Schulgesellschaften (BFS) für eine gesamte Weltlichkeit des deutschen Schul- und (Aus-)Bildungswesens. Beide Frauen mussten auf ihren Tätigkeitsebenen erfahren, dass ihre immer stärker werdenden sozialistisch geprägten Vorstellungen bezüglich der deutschen Bildungslandschaft Illusionen blieben. Vielmehr erkannten sie zunehmend einen Zusammenhang zwischen den etablierten Machtstrukturen; ein gesellschaftlicher Fortschritt, der sich in ihren Augen in einem sozial durchlässigen und weltlichen Bildungswesen formierte, erforderte vor allem strukturelle Veränderungen. Für diese jedoch gab es keine gesellschaftlichen und politischen Mehrheiten. Die doppelbiografische Perspektive mit dem Fokus auf das Bleibende des Reformengagements sensibilisiert für gegenwärtige bildungspolitische Streitfragen. Der kritisch-reflexive Blick geht zunächst mit einer Würdigung der qualifizierenden deutschen (Aus-) Bildungslandschaft einher; schätzt die liberalen Errungenschaften wie die Entscheidungsfreiheit der Eltern in Bezug zum Besuch des Religionsunterrichts ihrer Kinder als ein Privileg einer demokratischen, sozial offenen Gesellschaft. Es braucht in einer herausfordernden Zukunft mehr denn je mutige Akteure mit progressivem Reformpotenzial. Das wegweisende Engagement der Torhorst-Schwestern stand im Kontext eines schulischen sowie gesellschaftlichen Fortschrittgedankens, der sowohl die Moderne positiv prägt und trägt, der aber auch für deren Krisen und Konflikte steht. Im gegenwärtigen (Aus-)Bildungswesen entstehen ebenso immer wieder neue Spannungen und Reformbedarfe, die es gilt, mit entsprechenden bildungspolitischen Richtlinien „von oben“ gesetzlich neu zu reglementieren – mit Leben gefüllt werden sie mit dem Engagement „von unten“. N2 - This dissertation, an educational history and double biography, focuses on the Torhorst sisters, Adelheid and Marie, and on their engagement in the educational reform movement that took place within the Weimar Republic’s education system. The terms “reform” and “engagement” are related to the relevant library reference numbers used in a study of the siblings based on original sources. This work looks at their professional biographies as pertaining to their work on educational policies and practices that took place in the context of the first “real” German democracy. It aims to broaden the scope of the history of education to include those who advocated for a progressive redesign of (continuing) education that was in keeping with processes of modernization and democratization that at the time were urgently needed but never fully carried out. By examining a largely unknown topic and unpacking the complex layers of meaning that were part of the school and educational reform movements, this study fills a gap within the field of the history of education. In addition, this work seeks to contribute to the history of education, in terms of understanding the educational policy and school practices that were necessary to implementing essential reforms within secondary schools and vocational training institutions. As players in local politics and in addressing issues related to school policies, the sisters influenced the development of the democratic form of government’s new practices and standards. Going well beyond her local duties, as a member of the “Bund der Freien Schulgesellschaften” (BFS) from 1924 to 1931, Adelheid Torhorst actively fought for the complete secularization of the German school and vocational training systems. It was through their work that both sisters discovered that their ideas about the German educational system, which were increasingly influenced by socialism, would remain mere illusions. Over time, they also increasingly recognized that there was a connection between potential reform and the established structures of power. Social progress, which in their view took shape within a socially open and secular educational system, required above all structural changes. The young democracy lacked, however, the social and political majorities that would have been necessary to bring about such changes. By concentrating on the lasting influence of the reform movement, the double-biographical perspective draws attention to contemporary debates in educational policy. The critical-reflexive view is closely tied to understanding the requirements of the German educational and vocational training system; such a view values liberal achievements like the fact that one of the privileges of a democratic, socially open society is the freedom that parents have to choose if their children attend religion classes. For a future likely marked by challenge, courageous individuals with progressive visions for reform will be needed more than ever. The Torhorst sisters’ path-breaking engagement in the educational reform movement took place at a time in which most shared the belief that progress in schools and society would positively shape and be shaped by modernity, but most were also aware that such progress would create crises and conflicts. In the current educational and vocational training systems, new sources of tension and needs for reform are constantly arising. These issues need to be regulated “from above” with legislation that establishes appropriate educational policy guidelines. But it is only with the engagement of those “from below” that they will actually be put into practice. KW - Reform-Engagement KW - Weimarer Republik KW - Torhorst-Schwestern Adelheid und Marie KW - Biografien KW - (Aus-)Bildungswesen KW - education reform KW - Weimar Republic KW - Torhorst Sisters Adelheid und Marie KW - biographies KW - institutions of education and vocational training Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-445204 ER - TY - THES A1 - Buschmann, Stefan T1 - A software framework for GPU-based geo-temporal visualization techniques T1 - Ein Software-Framework für GPU-basierte räumlich-zeitliche Visualisierungstechniken N2 - Räumlich-zeitliche Daten sind Daten, welche sowohl einen Raum- als auch einen Zeitbezug aufweisen. So können beispielsweise Zeitreihen von Geodaten, thematische Karten die sich über die Zeit verändern, oder Bewegungsaufzeichnungen von sich bewegenden Objekten als räumlich-zeitliche Daten aufgefasst werden. In der heutigen automatisierten Welt gibt es eine wachsende Anzahl von Datenquellen, die beständig räumlich-zeitliche Daten generieren. Hierzu gehören beispielsweise Verkehrsüberwachungssysteme, die Bewegungsdaten von Menschen oder Fahrzeugen aufzeichnen, Fernerkundungssysteme, welche regelmäßig unsere Umgebung scannen und digitale Abbilder wie z.B. Stadt- und Landschaftsmodelle erzeugen, sowie Sensornetzwerke in unterschiedlichsten Anwendungsgebieten, wie z.B. der Logistik, der Verhaltensforschung von Tieren, oder der Klimaforschung. Zur Analyse räumlich-zeitlicher Daten werden neben der automatischen Analyse mittels statistischer Methoden und Data-Mining auch explorative Methoden angewendet, welche auf der interaktiven Visualisierung der Daten beruhen. Diese Methode der Analyse basiert darauf, dass Anwender in Form interaktiver Visualisierung die Daten explorieren können, wodurch die menschliche Wahrnehmung sowie das Wissen der User genutzt werden, um Muster zu erkennen und dadurch einen Einblick in die Daten zu erlangen. Diese Arbeit beschreibt ein Software-Framework für die Visualisierung räumlich-zeitlicher Daten, welches GPU-basierte Techniken beinhaltet, um eine interaktive Visualisierung und Exploration großer räumlich-zeitlicher Datensätze zu ermöglichen. Die entwickelten Techniken umfassen Datenhaltung, Prozessierung und Rendering und ermöglichen es, große Datenmengen in Echtzeit zu prozessieren und zu visualisieren. Die Hauptbeiträge der Arbeit umfassen: - Konzept und Implementierung einer GPU-zentrierten Visualisierungspipeline. Die beschriebenen Techniken basieren auf dem Konzept einer GPU-zentrierten Visualisierungspipeline, in welcher alle Stufen -- Prozessierung,Mapping, Rendering -- auf der GPU ausgeführt werden. Bei diesem Konzept werden die räumlich-zeitlichen Daten direkt im GPU-Speicher abgelegt. Während des Rendering-Prozesses werden dann mittels Shader-Programmen die Daten prozessiert, gefiltert, ein Mapping auf visuelle Attribute vorgenommen, und schließlich die Geometrien für die Visualisierung erzeugt. Datenprozessierung, Filtering und Mapping können daher in Echtzeit ausgeführt werden. Dies ermöglicht es Usern, die Mapping-Parameter sowie den gesamten Visualisierungsprozess interaktiv zu steuern und zu kontrollieren. - Interaktive Visualisierung attributierter 3D-Trajektorien. Es wurde eine Visualisierungsmethode für die interaktive Exploration einer großen Anzahl von 3D Bewegungstrajektorien entwickelt. Die Trajektorien werden dabei innerhalb einer virtuellen geographischen Umgebung in Form von einfachen Geometrien, wie Linien, Bändern, Kugeln oder Röhren dargestellt. Durch interaktives Mapping können Attributwerte der Trajektorien oder einzelner Messpunkte auf visuelle Eigenschaften abgebildet werden. Hierzu stehen Form, Höhe, Größe, Farbe, Textur, sowie Animation zur Verfügung. Mithilfe dieses dynamischen Mappings wurden außerdem verschiedene Visualisierungsmethoden implementiert, wie z.B. eine Focus+Context-Visualisierung von Trajektorien mithilfe von interaktiven Dichtekarten, sowie einer Space-Time-Cube-Visualisierung zur Darstellung des zeitlichen Ablaufs einzelner Bewegungen. - Interaktive Visualisierung geographischer Netzwerke. Es wurde eine Visualisierungsmethode zur interaktiven Exploration geo-referenzierter Netzwerke entwickelt, welche die Visualisierung von Netzwerken mit einer großen Anzahl von Knoten und Kanten ermöglicht. Um die Analyse von Netzwerken verschiedener Größen und in unterschiedlichen Kontexten zu ermöglichen, stehen mehrere virtuelle geographische Umgebungen zur Verfügung, wie bspw. ein virtueller 3D-Globus, als auch 2D-Karten mit unterschiedlichen geographischen Projektionen. Zur interaktiven Analyse dieser Netzwerke stehen interaktive Tools wie Filterung, Mapping und Selektion zur Verfügung. Des weiteren wurden Visualisierungsmethoden für verschiedene Arten von Netzwerken, wie z.B. 3D-Netzwerke und zeitlich veränderliche Netzwerke, implementiert. Zur Demonstration des Konzeptes wurden interaktive Tools für zwei unterschiedliche Anwendungsfälle entwickelt. Das erste beinhaltet die Visualisierung attributierter 3D-Trajektorien, welche die Bewegungen von Flugzeugen um einen Flughafen beschreiben. Es ermöglicht Nutzern, die Trajektorien von ankommenden und startenden Flugzeugen über den Zeitraum eines Monats interaktiv zu explorieren und zu analysieren. Durch Verwendung der interaktiven Visualisierungsmethoden für 3D-Trajektorien und interaktiven Dichtekarten können Einblicke in die Daten gewonnen werden, wie beispielsweise häufig genutzte Flugkorridore, typische sowie untypische Bewegungsmuster, oder ungewöhnliche Vorkommnisse wie Fehlanflüge. Der zweite Anwendungsfall beinhaltet die Visualisierung von Klimanetzwerken, welche geographischen Netzwerken in der Klimaforschung darstellen. Klimanetzwerke repräsentieren die Dynamiken im Klimasystem durch eine Netzwerkstruktur, die die statistische Beziehungen zwischen Orten beschreiben. Das entwickelte Tool ermöglicht es Analysten, diese großen Netzwerke interaktiv zu explorieren und dadurch die Struktur des Netzwerks zu analysieren und mit den geographischen Daten in Beziehung zu setzen. Interaktive Filterung und Selektion ermöglichen es, Muster in den Daten zu identifizieren, und so bspw. Cluster in der Netzwerkstruktur oder Strömungsmuster zu erkennen. N2 - Spatio-temporal data denotes a category of data that contains spatial as well as temporal components. For example, time-series of geo-data, thematic maps that change over time, or tracking data of moving entities can be interpreted as spatio-temporal data. In today's automated world, an increasing number of data sources exist, which constantly generate spatio-temporal data. This includes for example traffic surveillance systems, which gather movement data about human or vehicle movements, remote-sensing systems, which frequently scan our surroundings and produce digital representations of cities and landscapes, as well as sensor networks in different domains, such as logistics, animal behavior study, or climate research. For the analysis of spatio-temporal data, in addition to automatic statistical and data mining methods, exploratory analysis methods are employed, which are based on interactive visualization. These analysis methods let users explore a data set by interactively manipulating a visualization, thereby employing the human cognitive system and knowledge of the users to find patterns and gain insight into the data. This thesis describes a software framework for the visualization of spatio-temporal data, which consists of GPU-based techniques to enable the interactive visualization and exploration of large spatio-temporal data sets. The developed techniques include data management, processing, and rendering, facilitating real-time processing and visualization of large geo-temporal data sets. It includes three main contributions: - Concept and Implementation of a GPU-Based Visualization Pipeline. The developed visualization methods are based on the concept of a GPU-based visualization pipeline, in which all steps -- processing, mapping, and rendering -- are implemented on the GPU. With this concept, spatio-temporal data is represented directly in GPU memory, using shader programs to process and filter the data, apply mappings to visual properties, and finally generate the geometric representations for a visualization during the rendering process. Data processing, filtering, and mapping are thereby executed in real-time, enabling dynamic control over the mapping and a visualization process which can be controlled interactively by a user. - Attributed 3D Trajectory Visualization. A visualization method has been developed for the interactive exploration of large numbers of 3D movement trajectories. The trajectories are visualized in a virtual geographic environment, supporting basic geometries such as lines, ribbons, spheres, or tubes. Interactive mapping can be applied to visualize the values of per-node or per-trajectory attributes, supporting shape, height, size, color, texturing, and animation as visual properties. Using the dynamic mapping system, several kind of visualization methods have been implemented, such as focus+context visualization of trajectories using interactive density maps, and space-time cube visualization to focus on the temporal aspects of individual movements. - Geographic Network Visualization. A method for the interactive exploration of geo-referenced networks has been developed, which enables the visualization of large numbers of nodes and edges in a geographic context. Several geographic environments are supported, such as a 3D globe, as well as 2D maps using different map projections, to enable the analysis of networks in different contexts and scales. Interactive filtering, mapping, and selection can be applied to analyze these geographic networks, and visualization methods for specific types of networks, such as coupled 3D networks or temporal networks have been implemented. As a demonstration of the developed visualization concepts, interactive visualization tools for two distinct use cases have been developed. The first contains the visualization of attributed 3D movement trajectories of airplanes around an airport. It allows users to explore and analyze the trajectories of approaching and departing aircrafts, which have been recorded over the period of a month. By applying the interactive visualization methods for trajectory visualization and interactive density maps, analysts can derive insight from the data, such as common flight paths, regular and irregular patterns, or uncommon incidents such as missed approaches on the airport. The second use case involves the visualization of climate networks, which are geographic networks in the climate research domain. They represent the dynamics of the climate system using a network structure that expresses statistical interrelationships between different regions. The interactive tool allows climate analysts to explore these large networks, analyzing the network's structure and relating it to the geographic background. Interactive filtering and selection enables them to find patterns in the climate data and identify e.g. clusters in the networks or flow patterns. KW - computer graphics KW - visualization KW - visual analytics KW - Computergrafik KW - Visualisierung KW - Visual Analytics Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-443406 ER - TY - THES A1 - Jaeger, David T1 - Enabling Big Data security analytics for advanced network attack detection T1 - Ermöglichung von Big Data Sicherheitsanalysen für erweiterte Angriffserkennung in Netzwerken N2 - The last years have shown an increasing sophistication of attacks against enterprises. Traditional security solutions like firewalls, anti-virus systems and generally Intrusion Detection Systems (IDSs) are no longer sufficient to protect an enterprise against these advanced attacks. One popular approach to tackle this issue is to collect and analyze events generated across the IT landscape of an enterprise. This task is achieved by the utilization of Security Information and Event Management (SIEM) systems. However, the majority of the currently existing SIEM solutions is not capable of handling the massive volume of data and the diversity of event representations. Even if these solutions can collect the data at a central place, they are neither able to extract all relevant information from the events nor correlate events across various sources. Hence, only rather simple attacks are detected, whereas complex attacks, consisting of multiple stages, remain undetected. Undoubtedly, security operators of large enterprises are faced with a typical Big Data problem. In this thesis, we propose and implement a prototypical SIEM system named Real-Time Event Analysis and Monitoring System (REAMS) that addresses the Big Data challenges of event data with common paradigms, such as data normalization, multi-threading, in-memory storage, and distributed processing. In particular, a mostly stream-based event processing workflow is proposed that collects, normalizes, persists and analyzes events in near real-time. In this regard, we have made various contributions in the SIEM context. First, we propose a high-performance normalization algorithm that is highly parallelized across threads and distributed across nodes. Second, we are persisting into an in-memory database for fast querying and correlation in the context of attack detection. Third, we propose various analysis layers, such as anomaly- and signature-based detection, that run on top of the normalized and correlated events. As a result, we demonstrate our capabilities to detect previously known as well as unknown attack patterns. Lastly, we have investigated the integration of cyber threat intelligence (CTI) into the analytical process, for instance, for correlating monitored user accounts with previously collected public identity leaks to identify possible compromised user accounts. In summary, we show that a SIEM system can indeed monitor a large enterprise environment with a massive load of incoming events. As a result, complex attacks spanning across the whole network can be uncovered and mitigated, which is an advancement in comparison to existing SIEM systems on the market. N2 - Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Komplexität von Angriffen auf Unternehmensnetzwerke stetig zunimmt. Herkömmliche Sicherheitslösungen, wie Firewalls, Antivirus-Programme oder generell Intrusion Detection Systeme (IDS), sind nicht mehr ausreichend, um Unternehmen vor solch ausgefeilten Angriffen zu schützen. Ein verbreiteter Lösungsansatz für dieses Problem ist das Sammeln und Analysieren von Ereignissen innerhalb des betroffenen Unternehmensnetzwerks mittels Security Information and Event Management (SIEM) Systemen. Die Mehrheit der derzeitigen SIEM-Lösungen auf dem Markt ist allerdings nicht in er Lage, das riesige Datenvolumen und die Vielfalt der Ereignisdarstellungen zu bewältigen. Auch wenn diese Lösungen die Daten an einem zentralen Ort sammeln können, können sie weder alle relevanten Informationen aus den Ereignissen extrahieren noch diese über verschiedene Quellen hinweg korrelieren. Aktuell werden daher nur relativ einfache Angriffe erkannt, während komplexe mehrstufige Angriffe unentdeckt bleiben. Zweifellos stehen Sicherheitsverantwortliche großer Unternehmen einem typischen Big Data-Problem gegenüber. In dieser Arbeit wird ein prototypisches SIEM-System vorgeschlagen und implementiert, welches den Big Data-Anforderungen von Ereignisdaten mit gängigen Paradigmen, wie Datennormalisierung, Multithreading, In-Memory/Speicherung und verteilter Verarbeitung begegnet. Insbesondere wird ein größtenteils stream-basierter Workflow für die Ereignisverarbeitung vorgeschlagen, der Ereignisse in nahezu Echtzeit erfasst, normalisiert, persistiert und analysiert. In diesem Zusammenhang haben wir verschiedene Beiträge im SIEM-Kontext geleistet. Erstens schlagen wir einen Algorithmus für die Hochleistungsnormalisierung vor, der, über Threads hinweg, hochgradig parallelisiert und auf Knoten verteilt ist. Zweitens persistieren wir in eine In-Memory-Datenbank, um im Rahmen der Angriffserkennung eine schnelle Abfrage und Korrelation von Ereignissen zu ermöglichen. Drittens schlagen wir verschiedene Analyseansätze, wie beispielsweise die anomalie- und musterbasierte Erkennung, vor, die auf normalisierten und korrelierten Ereignissen basieren. Damit können wir bereits bekannte als auch bisher unbekannte Arten von Angriffen erkennen. Zuletzt haben wir die Integration von sogenannter Cyber Threat Intelligence (CTI) in den Analyseprozess untersucht. Als Beispiel erfassen wir veröffentlichte Identitätsdiebstähle von großen Dienstanbietern, um Nutzerkonten zu identifizieren, die möglicherweise in nächster Zeit durch den Missbrauch verloren gegangener Zugangsdaten kompromittiert werden könnten. Zusammenfassend zeigen wir, dass ein SIEM-System tatsächlich ein großes Unternehmensnetzwerk mit einer massiven Menge an eingehenden Ereignissen überwachen kann. Dadurch können komplexe Angriffe, die sich über das gesamte Netzwerk erstrecken, aufgedeckt und abgewehrt werden. Dies ist ein Fortschritt gegenüber den auf dem Markt vorhandenen SIEM-Systemen. KW - intrusion detection KW - Angriffserkennung KW - network security KW - Netzwerksicherheit KW - Big Data KW - Big Data KW - event normalization KW - Ereignisnormalisierung KW - SIEM KW - SIEM KW - IDS KW - IDS KW - multi-step attack KW - mehrstufiger Angriff Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-435713 ER - TY - THES A1 - Wendi, Dadiyorto T1 - Recurrence Plots and Quantification Analysis of Flood Runoff Dynamics T1 - Rekurrenzplot und quantitativen Analyse von Hochwasserabflüssen Dynamik N2 - This paper introduces a novel measure to assess similarity between event hydrographs. It is based on Cross Recurrence Plots and Recurrence Quantification Analysis which have recently gained attention in a range of disciplines when dealing with complex systems. The method attempts to quantify the event runoff dynamics and is based on the time delay embedded phase space representation of discharge hydrographs. A phase space trajectory is reconstructed from the event hydrograph, and pairs of hydrographs are compared to each other based on the distance of their phase space trajectories. Time delay embedding allows considering the multi-dimensional relationships between different points in time within the event. Hence, the temporal succession of discharge values is taken into account, such as the impact of the initial conditions on the runoff event. We provide an introduction to Cross Recurrence Plots and discuss their parameterization. An application example based on flood time series demonstrates how the method can be used to measure the similarity or dissimilarity of events, and how it can be used to detect events with rare runoff dynamics. It is argued that this methods provides a more comprehensive approach to quantify hydrograph similarity compared to conventional hydrological signatures. N2 - Ziel dieser Arbeit ist es, eine Methode und einen umfassenden Index, die die Quantifizierung von Veränderungen in Hochwasserabflüssen über die Zeit ermöglichen, zu entwickeln. Als Proxydaten zur Detektion von Veränderungen dienen Abflusszeitreihen, da diese räumlich-zeitliche Änderungen von Prozessen im Einzugsgebiet integrieren. Einhergehend mit Veränderungen in den Rahmenbedingungen hydrologischer Systeme, beispielsweise Klimaänderungen, Veränderungen im Flussnetzwerk oder der Bodenbedeckung, sind Veränderungen in der Abflussdynamik zu erwarten. Urbanisierung, Klimawandel und veränderte wasserwirtschaftliche Nutzung können erheblichen Einfluss auf Hochwassercharakteristika haben, sodass die auf die abflussverursachenden Prozesse bezogene Hochwassertypologie obsolet wird. Außerdem kann es zur Überlagerung verschiedener Prozesse und der Bildung präzedenzloser Hochwasserdynamiken kommen. Üblicherweise wird seltenen Hochwasserereignissen eine über einen langen Zeitraum bestimmte Wiederkehrwahrscheinlichkeit zugewiesen. Allerdings wird die assoziierte Wiederkehrdauer häufig nur auf der Grundlage des Höchstwasserstandes ermittelt und ist nicht umfassend genug, um die unterschiedlichen Prozesstypen zu erfassen. Um umfassendere Abflussmerkmale in die Hochwassercharakterisierung aufzunehmen, wird die Charakterisierung der Abflussdynamik mittels der kontinuierlichen Gestalt des Hydrographen und als Kurve im Phasenraum empfohlen. Durch die Berücksichtigung des Taken‘schen Satzes zur Einbettung der Zeitverzögerung können ereignisbasierte Hydrographen weiter unterschieden werden. Dieser Ansatz nutzt die zeitliche Abfolge gemessener Abflusswerte, sodass der Einfluss der anfänglichen Werte auf das Hochwasserereignis als charakteristischer Vektor im multidimensionalen Phasenraum interpretiert werden kann. Im Rahmen dieser Arbeit wurden, erstmals im Bereich der Hydrologie, ‚Recurrence Plot‘ (RP) und ‚Recurrence Quantification Analysis‘ RQA eingesetzt, um die Seltenheit bzw. Ähnlichkeit von Abflussdynamiken zu visualisieren und identifizieren. Ebenso werden Anwendungsbeispiele im Bereich der Hydrologie, die das Konzept der Charakterisierung von Abflussdynamiken und den Nutzen des eingeführten Ähnlichkeitsindex verdeutlichen, vorgestellt. Außerdem wurde die Methodik weiterentwickelt und zeichnet sich nun durch erhöhte Robustheit gegenüber Störeinflüssen und eine bessere Anpassung an Abflussmessungen aus. Ein abschließendes Anwendungsbeispiel untersucht den in Dresden gemessenen Abfluss des ostdeutschen Elbe-Einzugsgebietes im Zeitraum von 1901 bis 2010. In dieser Studie werden Beispiele seltener und saisonunabhängiger Hochwasserereignisse, die durch ihre ungewöhnliche Abflussdynamik herausstechen, gezeigt und mit zugrundeliegenden abflussbildenden Prozessen in Verbindung gebracht. KW - Hydrograph Analysis KW - Time Embedded Phase Space KW - Rare and Unseasonal Flood KW - Non-stationary Flood Risk KW - Chaos Theory KW - Recurrence Plots KW - Flood Risk Big Data Mining KW - Flood Change KW - Non-linear Geoscience KW - Chaostheorie KW - Änderungen des Hochwassers KW - Big data mining zu Hochwasserrisiken KW - Analyse von Abflussganglinien KW - nichtlineare Geowissenschaften KW - nichtstationäres Hochwasserrisiko KW - seltenes und saisonunübliches Hochwasser KW - Rekurrenzplot KW - Phasenraum des Time Delay Embedding Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-431915 ER - TY - THES A1 - Knospe, Gloria-Mona T1 - Processing of pronouns and reflexives in Turkish-German bilinguals T1 - Die Verarbeitung von Personal- und Reflexivpronomen bei Deutsch-Türkisch-Bilingualen N2 - Previous studies on native language (L1) anaphor resolution have found that monolingual native speakers are sensitive to syntactic, pragmatic, and semantic constraints on pronouns and reflexive resolution. However, most studies have focused on English and other Germanic languages, and little is currently known about the online (i.e., real-time) processing of anaphors in languages with syntactically less restricted anaphors, such as Turkish. We also know relatively little about how 'non-standard' populations such as non-native (L2) speakers and heritage speakers (HSs) resolve anaphors. This thesis investigates the interpretation and real-time processing of anaphors in German and in a typologically different and as yet understudied language, Turkish. It compares hypotheses about differences between native speakers' (L1ers) and L2 speakers' (L2ers) sentence processing, looking into differences in processing mechanisms as well as the possibility of cross-linguistic influence. To help fill the current research gap regarding HS sentence comprehension, it compares findings for this group with those for L2ers. To investigate the representation and processing of anaphors in these three populations, I carried out a series of offline questionnaires and Visual-World eye-tracking experiments on the resolution of reflexives and pronouns in both German and Turkish. In the German experiments, native German speakers as well as L2ers of German were tested, while in the Turkish experiments, non-bilingual native Turkish speakers as well as HSs of Turkish with L2 German were tested. This allowed me to observe both cross-linguistic differences as well as population differences between monolinguals' and different types of bilinguals' resolution of anaphors. Regarding the comprehension of Turkish anaphors by L1ers, contrary to what has been previously assumed, I found that Turkish has no reflexive that follows Condition A of Binding theory (Chomsky, 1981). Furthermore, I propose more general cross-linguistic differences between Turkish and German, in the form of a stronger reliance on pragmatic information in anaphor resolution overall in Turkish compared to German. As for the processing differences between L1ers and L2ers of a language, I found evidence in support of hypotheses which propose that L2ers of German rely more strongly on non-syntactic information compared to L1ers (Clahsen & Felser, 2006, 2017; Cunnings, 2016, 2017) independent of a potential influence of their L1. HSs, on the other hand, showed a tendency to overemphasize interpretational contrasts between different Turkish anaphors compared to monolingual native speakers. However, lower-proficiency HSs were likely to merge different forms for simplified representation and processing. Overall, L2ers and HSs showed differences from monolingual native speakers both in their final interpretation of anaphors and during online processing. However, these differences were not parallel between the two types of bilingual and thus do not support a unified model of L2 and HS processing (cf. Montrul, 2012). The findings of this thesis contribute to the field of anaphor resolution by providing data from a previously unexplored language, Turkish, as well as contributing to research on native and non-native processing differences. My results also illustrate the importance of considering individual differences in the acquisition process when studying bilingual language comprehension. Factors such as age of acquisition, language proficiency and the type of input a language learner receives may influence the processing mechanisms they develop and employ, both between and within different bilingual populations. N2 - Bisherige Studien zur Auflösung von Anaphern in der Muttersprache (L1) zeigten, dass einsprachig aufgewachsene MuttersprachlerInnen syntaktische, pragmatische und semantische Beschränkungen berücksichtigen. Die meisten dieser Studien haben sich jedoch auf Englisch und andere germanische Sprachen konzentriert, und über die “Online”-Verarbeitung (d.h. Echtzeitverarbeitung) von Anaphern in Sprachen mit syntaktisch weniger eingeschränkten Anaphern, wie beispielsweise Türkisch, ist derzeit wenig bekannt. Wir wissen auch relativ wenig darüber, wie untypischere Populationen wie nicht-muttersprachliche (L2-) SprecherInnen und “Heritage"-SprecherInnen (HSer) Anaphern auflösen. Diese Arbeit untersucht die Interpretation und Echtzeitverarbeitung von Anaphern im Deutschen und in einer typologisch anderen und noch wenig untersuchten Sprache, dem Türkischen. Sie vergleicht Hypothesen über Unterschiede zwischen der Satzverarbeitung von MuttersprachlerInnen (L1er) und von L2-SprecherInnen (L2er), genauer Unterschiede in den Verarbeitungsmechanismen sowie die Möglichkeit eines Einflusses von einer Sprache auf die Verarbeitung in der anderen Sprache. Um die aktuelle Forschungslücke bezüglich des HSer-Satzverständnisses zu schließen, werden die Ergebnisse für diese Gruppe mit denen für L2er verglichen. Um die Repräsentation und Verarbeitung von Anaphern in diesen drei Populationen zu untersuchen, habe ich eine Reihe von Offline-Fragebögen und Visual-World Eye-Tracking-Experimenten zur Auflösung von Reflexivpronomen und Personalpronomen im Deutschen und Türkischen durchgeführt. In den deutschen Experimenten wurden sowohl deutsche MuttersprachlerInnen als auch L2er getestet, während in den türkischen Experimenten einsprachig aufgewachsene türkische MuttersprachlerInnen sowie HSer des Türkischen mit Deutsch als L2 getestet wurden. Dies ermöglichte es mir, sowohl Unterschiede zwischen den Sprachen als auch Populationsunterschiede zwischen monolingualen und verschiedenen Arten von bilingualen SprecherInnen bei der Verarbeitung von Anaphern zu beobachten. Was das Verständnis der türkischen Anaphern durch L1er betrifft, so habe ich im Gegensatz zu früheren Annahmen festgestellt, dass das Türkische kein Reflexivpronomen hat, das dem Prinzip A der Bindungstheorie folgt (Chomsky, 1981). Darüber hinaus schlage ich allgemeinere Unterschiede zwischen Türkisch und Deutsch vor, und zwar in Form eines stärkeren Einflusses pragmatischer Informationen in der Anapherauflösung im Türkischen im Vergleich zum Deutschen. Was die Verarbeitungsunterschiede zwischen L1ern und L2ern einer Sprache betrifft, so fand ich Belege für Hypothesen, die vorschlagen, dass L2er des Deutschen sich stärker auf nichtsyntaktische Informationen verlassen als L1er (Clahsen & Felser, 2006, 2017; Cunnings, 2016, 2017), unabhängig von einem möglichen Einfluss ihrer L1. HSer hingegen zeigten eine Tendenz zur Überbetonung von Interpretationskontrasten zwischen verschiedenen türkischen Anaphern im Vergleich zu einsprachigen Muttersprachlern. Allerdings neigten HSer mit geringeren Sprachkenntnissen dazu, die Unterschiede zwischen Formen zu vereinfachen, indem sie die unterschiedlichen Anaphern sowohl in der Interpretation und in der Verarbeitung gleichbehandelten. Insgesamt zeigten L2er und HSer sowohl in der endgültigen Interpretation von Anaphern als auch bei der Online-Verarbeitung Unterschiede zu monolingualen MuttersprachlerInnen. Diese Unterschiede waren jedoch nicht gleichförmig zwischen den beiden Arten von Bilingualen und unterstützen daher kein einheitliches Modell der L2- und HS-Verarbeitung (vgl. Montrul, 2012). Die Ergebnisse dieser Arbeit tragen durch die Bereitstellung von Daten aus einer bisher unerforschten Sprache, Türkisch, zum Forschungsfeld der Anapherauflösung bei, und leisten außerdem einen Beitrag zur Forschung über Unterschiede in der Verarbeitung zwischen MuttersprachlerInnen und Nicht-MuttersprachlerInnen. Meine Ergebnisse verdeutlichen auch die Bedeutung der Berücksichtigung individueller Unterschiede im Erwerbsprozess bei der Erforschung des bilingualen Sprachverständnisses. Faktoren wie das Erwerbsalter, die Sprachkenntnisse und die Art des Inputs, den SprachlernerInnen erhalten, können die Verarbeitungsmechanismen beeinflussen, die sie entwickeln und anwenden, und somit zu Unterschieden sowohl zwischen als auch innerhalb verschiedener bilingualer Bevölkerungsgruppen führen. KW - language processing KW - bilingualism KW - anaphors KW - eye-tracking KW - visual world KW - pronouns KW - reflexives KW - Sprachverarbeitung KW - Bilingualismus KW - Anaphern KW - Eye-Tracking KW - Visual World KW - Pronomen KW - Reflexivpronomen Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-436442 ER - TY - THES A1 - Hein, Friederike T1 - Das Recht auf Familiennachzug im Ausländerrecht T1 - The right of family reunification in the immigration law BT - Betrachtung von Einzelproblemen unter Gerechtigkeitsaspekten, menschen- und europarechtlichen Gesichtspunkten N2 - Die Arbeit beschäftigt sich mit den aktuellen Regelungen des deutschen Aufenthaltsrechts in Bezug auf die Möglichkeiten des Familiennachzuges. Es werden Schwachstellen der aktuellen Regelungen aufgezeigt, Ursachen, Rechtfertigungsgründe und mögliche Lösungsansätze betrachtet. Schwerpunkt der Betrachtung sind die Konflikte, welche sich unter dem Begriff der Inländerdiskriminierung zusammenfassen lassen. Hierzu wird das Phänomen der Inländerdiskriminierung untersucht und die im Kontext des Familiennachzuges hierzu ergangene Rechtsprechung des EuGH betrachtet. Dabei gilt das Hauptaugenmerk der Figur des grenzüberschreitenden Bezuges, welche der EuGH im Ergebnis mittlerweile aufgelöst hat. Als Ergebnis dieses Abschnittes der Arbeit wird festgestellt, dass eine Unterscheidung von Nachzug zu Deutschen oder zu Unionsbürgern gegen Gleichheitssätze verstößt und aufzuheben ist. Weiterhin betrachtet die Arbeit verschiedene alternative Lebensmodelle neben der klassischen verschiedengeschlechtlichen Ehe. In Bezug auf gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften werden auch nach Einführung der „Ehe für alle“ weitere Schwachstellen verortet, die vor allem darauf fußen, dass Nachzugsrechte vom Bestehen eines Instituts abhängen, welches in großen Teilen der Welt nicht gibt. In Hinblick auf nichtehelichen Lebensgemeinschaften wird hingegen die geltende Rechtslage als ausreichend betrachtet. Zuletzt betrachtet die Arbeit Ehemodelle, welche im deutschen Recht nicht vorgesehen und anerkannt sind. Dies sind die Zwangs-, Kinder- und Mehrehe. Es wird beleuchtet, wie das deutsche Recht und insbesondere das Aufenthaltsrecht mit diesen Ehen umgeht und welcher Zweck mit den bestehenden Regelungen verfolgt wird. Während der Gesetzgeber den Schutz der Opfer solcher Eheschließungen vor Augen hatte, kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass vielmehr eine weitere Gefährdung eintritt, welche nur zu vermeiden wäre, wenn auch diese Ehemodelle zunächst anerkannt würden und den Opfern im Inland sodann Hilfe angeboten würde. Insgesamt stellt die Arbeit gravierende Mängel in menschenrechtlicher Hinsicht im bestehenden Recht des Familiennachzugs fest und schlägt eine generelle Neuordnung vor. Die betrachteten Regelungen entsprechen dem Regelungsstand im Juli 2018. N2 - The thesis deals with the current regulations of the german residence law concerning the possibilities of family reunification. Weaknesses of the current regulations are pointed out, causes, justifications and possible solutions are considered. Focus of the thesis is the conflict, which can be summarized under the term of the discrimination of the nationals. To this end, the phenomenon of discriminiation against the nationals and the case law of the ECJ in the context of family reunification is examined. The main focus here is on the figure of crossborder relations, which the ECJ has meanwhile dropped down. As a result of this section of the paper, ist is stated that distinguishing between German and Union citizens is contrary to equality and must be abolished. Furthermore, the work considers various alternative life models in addition to the classic marriage of different sexes. With regard to same-sex partnerships, even after the introduction of „marriage for all“ further weaknesses are located, which are mainly based on the fact that the right of familiy reunification depends on the existence of an institute that does not exist in large parts of the world. With regard to non-martial partnerships, however the current legal situation is considered sufficient. Finaly, the work considers spouses who are not intended and recognized in German law. These are forced, child and plural marriages. It examines how German law, and in particular the right of residence, deals with these marriages and waht purpose ist pursued by the existing regulations. While the legislator had the protection of the victims of such marriages in mind, the thesis concludes that there is a further danger which could only be avoided if these marriages would be recognized. After this, there could be possibilities to offer help to the victims in Germany. Overall, the thesis identifies serious shortcomings in human rights in the existing right of family reunification and proposes a general reorganization. The regulations considered correspond to the regulatory status in July 2018. KW - Ausländerrecht KW - Aufenthaltsrecht KW - Verwaltungsrecht KW - Familiennachzug KW - immigration law KW - right of abode KW - administrative law KW - family reunification Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-432642 ER -