TY - GEN A1 - Rößler, Dirk A1 - Krüger, Frank A1 - Ohrnberger, Matthias A1 - Ehlert, Lutz T1 - Automatic near real-time characterisation of large earthquakes N2 - An der Universität Potsdam wird seit 2008 ein automatisiertes Verfahren angewandt, um Bruchparamter großer Erdbeben in quasi-Echtzeit, d.h. wenige Minuten nachdem sich das Beben ereignet hat, zu bestimmen und der Öffentlichkeit via Internet zur Verfügung zu stellen. Es ist vorgesehen, das System in das Deutsch-Indonesische Tsunamifrühwarnsystem (GITEWS) zu integrieren, für das es speziell konfiguriert ist. Wir bestimmen insbesondere die Dauer und die Ausdehnung des Erdbebens, sowie dessen Bruchgeschwindigkeit und -richtung. Dabei benutzen wir die Seismogramme der zuerst eintreffenden P Wellen vom Breitbandstationen in teleseimischer Entfernung vom Beben sowie herkömmliche Arrayverfahren in teilweise modifizierter Form. Die Semblance wir als Ähnlichkeitsmaß verwendet, um Seismogramme eines Stationsnetzes zu vergleichen. Im Falle eines Erdbebens ist die Semblance unter Berücksichtigung des Hypozentrums zur Herdzeit und während des Bruchvorgangs deutlich zeitlich und räumlich erhöht und konzentriert. Indem wir die Ergebnisse verschiedener Stationsnetzwerke kombinieren, erreichen wir Unabhängigkeit von der Herdcharakteristik und eine raum-zeitliche Auflösung, die es erlaubt die o.g. Parameter abzuleiten. In unserem Beitrag skizzieren wir die Methode. Anhand der beiden M8.0 Benkulu Erdbeben (Sumatra, Indonesien) vom 12.09.2007 und dem M8.0 Sichuan Ereignis (China) vom 12.05.2008 demonstrieren wir Auflösungsmöglichkeiten und vergleichen die Ergebnisse der automatisierten Echtzeitanwendung mit nachträglichen Berechnungen. Weiterhin stellen wir eine Internetseite zur Verfügung, die die Ergebnisse präsentiert und animiert. Diese kann z.B. in geowissenschaftlichen Einrichtungen an Computerterminals gezeigt werden. Die Internetauftritte haben die folgenden Adressen: http://www.geo.uni-potsdam.de/arbeitsgruppen/Geophysik_Seismologie/forschung/ruptrack/openday http://www.geo.uni-potsdam.de/arbeitsgruppen/Geophysik_Seismologie/forschung/ruptrack KW - Erdbeben KW - Arrayseismologie KW - Echtzeitanwendung KW - teleseismische Bruchverfolgung KW - earthquake KW - array seismology KW - real-time application KW - teleseismic rupture tracking Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-20191 ER - TY - THES A1 - Shirzaei, Manoochehr T1 - Crustal deformation source monitoring using advanced InSAR time series and time dependent inverse modeling T1 - Monitoring der Quellen von Krustendeformationen mit Hilfe modernster InSAR Zeitreihen und zeitabhängiger inverser Modellierung N2 - Crustal deformation can be the result of volcanic and tectonic activity such as fault dislocation and magma intrusion. The crustal deformation may precede and/or succeed the earthquake occurrence and eruption. Mitigating the associated hazard, continuous monitoring of the crustal deformation accordingly has become an important task for geo-observatories and fast response systems. Due to highly non-linear behavior of the crustal deformation fields in time and space, which are not always measurable using conventional geodetic methods (e.g., Leveling), innovative techniques of monitoring and analysis are required. In this thesis I describe novel methods to improve the ability for precise and accurate mapping the spatiotemporal surface deformation field using multi acquisitions of satellite radar data. Furthermore, to better understand the source of such spatiotemporal deformation fields, I present novel static and time dependent model inversion approaches. Almost any interferograms include areas where the signal decorrelates and is distorted by atmospheric delay. In this thesis I detail new analysis methods to reduce the limitations of conventional InSAR, by combining the benefits of advanced InSAR methods such as the permanent scatterer InSAR (PSI) and the small baseline subsets (SBAS) with a wavelet based data filtering scheme. This novel InSAR time series methodology is applied, for instance, to monitor the non-linear deformation processes at Hawaii Island. The radar phase change at Hawaii is found to be due to intrusions, eruptions, earthquakes and flank movement processes and superimposed by significant environmental artifacts (e.g., atmospheric). The deformation field, I obtained using the new InSAR analysis method, is in good agreement with continuous GPS data. This provides an accurate spatiotemporal deformation field at Hawaii, which allows time dependent source modeling. Conventional source modeling methods usually deal with static deformation field, while retrieving the dynamics of the source requires more sophisticated time dependent optimization approaches. This problem I address by combining Monte Carlo based optimization approaches with a Kalman Filter, which provides the model parameters of the deformation source consistent in time. I found there are numerous deformation sources at Hawaii Island which are spatiotemporally interacting, such as volcano inflation is associated to changes in the rifting behavior, and temporally linked to silent earthquakes. I applied these new methods to other tectonic and volcanic terrains, most of which revealing the importance of associated or coupled deformation sources. The findings are 1) the relation between deep and shallow hydrothermal and magmatic sources underneath the Campi Flegrei volcano, 2) gravity-driven deformation at Damavand volcano, 3) fault interaction associated with the 2010 Haiti earthquake, 4) independent block wise flank motion at the Hilina Fault system, Kilauea, and 5) interaction between salt diapir and the 2005 Qeshm earthquake in southern Iran. This thesis, written in cumulative form including 9 manuscripts published or under review in peer reviewed journals, improves the techniques for InSAR time series analysis and source modeling and shows the mutual dependence between adjacent deformation sources. These findings allow more realistic estimation of the hazard associated with complex volcanic and tectonic systems. N2 - Oberflächendeformationen können eine Folge von vulkanischen und tektonischen Aktivitäten sein, wie etwa Plattenverschiebungen oder Magmaintrusion. Die Deformation der Erdkruste kann einem Erdbeben oder einem Vulkanausbruch vorausgehen und/oder folgen. Um damit drohende Gefahren für den Menschen zu verringern, ist die kontinuierliche Beobachtung von Krustendeformationen eine wichtige Aufgabe für Erdobservatorien und Fast-Responce-Systems geworden. Auf Grund des starken nicht-linearen Verhaltens von Oberflächendeformationsgebiet in Zeit und Raum, die mit konventionellen Methoden nicht immer erfasst werden (z.B., Nivellements), sind innovative Beobachtungs- und Analysetechniken erforderlich. In dieser Dissertation beschreibe ich Methoden, welche durch Mehrfachbeobachtungen der Erdoberfläche nit satellitengestützem Radar eine präzise und akkurate Abbildung der raumzeitlichen Oberflächendeformationen ermöglichen. Um die Bildung und Entwicklung von solchen raumzeitlichen Deformationsgebieten besser zu verstehen, zeige ich weiterhin neuartige Ansätze zur statischen und zeitabhängigen Modellinversion. Radar-Interferogramme weisen häufig Gebiete auf, in denen das Phasensignal dekorreliert und durch atmosphärische Laufzeitverzögerung verzerrt ist. In dieser Arbeit beschreibe ich wie Probleme des konventionellen InSAR überwunden werden können, indem fortgeschrittene InSAR-Methoden, wie das Permanent Scatterer InSAR (PSI) und Small Baseline Subsets (SBAS), mit einer Wavelet-basierten Datenfilterung verknüpft werden. Diese neuartige Analyse von InSAR Zeitreihen wird angewendet, um zum Beispiel nicht-lineare Deformationsprozesse auf Hawaii zu überwachen. Radar-Phasenänderungen, gemessen auf der Pazifikinsel, beruhen auf Magmaintrusion, Vulkaneruption, Erdbeben und Flankenbewegungsprozessen, welche durch signifikante Artefakte (z.B. atmosphärische) überlagert werden. Mit Hilfe der neuen InSAR-Analyse wurde ein Deformationsgebiet ermittelt, welches eine gute Übereinstimmung mit kontinuierlich gemessenen GPS-Daten aufweist. Auf der Grundlage eines solchen, mit hoher Genauigkeit gemessenen, raumzeitlichen Deformationsgebiets wird für Hawaii eine zeitabhängige Modellierung der Deformationsquelle ermöglicht. Konventionelle Methoden zur Modellierung von Deformationsquellen arbeiten normalerweise mit statischen Daten der Deformationsgebiete. Doch um die Dynamik einer Deformationsquelle zu untersuchen, sind hoch entwickelte zeitabhängige Optimierungsansätze notwendig. Dieses Problem bin ich durch eine Kombination von Monte-Carlo-basierten Optimierungsansätzen mit Kalman-Filtern angegangen, womit zeitlich konsistente Modellparameter der Deformationquelle gefunden werden. Ich fand auf der Insel Hawaii mehrere, raumzeitlich interagierende Deformationsquellen, etwa Vulkaninflation verknüpft mit Kluftbildungen und Veränderungen in bestehenden Klüften sowie zeitliche Korrelationen mit stillen Erdbeben. Ich wendete die neuen Methoden auf weitere tektonisch und vulkanisch aktive Gebiete an, wo häufig die eine Interaktion der Deformationsquellen nachgewiesen werden konnte und ihrer bedeutung untersucht wurde. Die untersuchten Gebiete und Deformationsquellen sind 1) tiefe und oberflächliche hydrothermale und magmatische Quellen unterhalb des Campi Flegrei Vulkans, 2) gravitationsbedingte Deformationen am Damawand Vulkan, 3) Störungsdynamik in Verbindung mit dem Haiti Beben im Jahr 2010, 4) unabhängige blockweise Flankenbewegung an der Hilina Störungszone, und 5) der Einfluss eines Salzdiapirs auf das Qeshm Erdbeben im Süd-Iran im Jahr 2005. Diese Dissertation, geschrieben als kumulative Arbeit von neun Manuskripten, welche entweder veröffentlicht oder derzeit in Begutachtung bei ‘peer-review’ Zeitschriften sind, technische Verbesserungen zur Analyse von InSAR Zeitreihen vor sowie zur Modellierung von Deformationsquellen. Sie zeigt die gegenseitige Beeinflussung von benachbarten Deformationsquellen, und sie ermöglicht, realistischere Einschätzungen von Naturgefahren, die von komplexen vulkanischen und tektonischen Systemen ausgehen. KW - InSAR KW - Vulkan KW - Erdbeben KW - inverse Modellierung KW - InSAR KW - Vulcano KW - earthquake KW - inverse modeling Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-50774 ER - TY - THES A1 - Marc, Odin T1 - Earthquake-induced landsliding T1 - Erdbeben induzierten Hangrutschungen BT - earthquakes as erosional agents across timescales BT - Erdbeben als Erosions-Agenten über Zeitskalen N2 - Earthquakes deform Earth's surface, building long-lasting topographic features and contributing to landscape and mountain formation. However, seismic waves produced by earthquakes may also destabilize hillslopes, leading to large amounts of soil and bedrock moving downslope. Moreover, static deformation and shaking are suspected to damage the surface bedrock and therefore alter its future properties, affecting hydrological and erosional dynamics. Thus, earthquakes participate both in mountain building and stimulate directly or indirectly their erosion. Moreover, the impact of earthquakes on hillslopes has important implications for the amount of sediment and organic matter delivered to rivers, and ultimately to oceans, during episodic catastrophic seismic crises, the magnitude of life and property losses associated with landsliding, the perturbation and recovery of landscape properties after shaking, and the long term topographic evolution of mountain belts. Several of these aspects have been addressed recently through individual case studies but additional data compilation as well as theoretical or numerical modelling are required to tackle these issues in a more systematic and rigorous manner. This dissertation combines data compilation of earthquake characteristics, landslide mapping, and seismological data interpretation with physically-based modeling in order to address how earthquakes impact on erosional processes and landscape evolution. Over short time scales (10-100 s) and intermediate length scales (10 km), I have attempted to improve our understanding and ability to predict the amount of landslide debris triggered by seismic shaking in epicentral areas. Over long time scales (1-100 ky) and across a mountain belt (100 km) I have modeled the competition between erosional unloading and building of topography associated with earthquakes. Finally, over intermediate time scales (1-10 y) and at the hillslope scale (0.1-1 km) I have collected geomorphological and seismological data that highlight persistent effects of earthquakes on landscape properties and behaviour. First, I compiled a database on earthquakes that produced significant landsliding, including an estimate of the total landslide volume and area, and earthquake characteristics such as seismic moment and source depth. A key issue is the accurate conversion of landslide maps into volume estimates. Therefore I also estimated how amalgamation - when mapping errors lead to the bundling of multiple landslide into a single polygon - affects volume estimates from various earthquake-induced landslide inventories and developed an algorithm to automatically detect this artifact. The database was used to test a physically-based prediction of the total landslide area and volume caused by earthquakes, based on seismological scaling relationships and a statistical description of the landscape properties. The model outperforms empirical fits in accuracy, with 25 out of 40 cases well predicted, and allows interpretation of many outliers in physical terms. Apart from seismological complexities neglected by the model I found that exceptional rock strength properties or antecedent conditions may explain most outliers. Second, I assessed the geomorphic effects of large earthquakes on landscape dynamics by surveying the temporal evolution of precipitation-normalized landslide rate. I found strongly elevated landslide rates following earthquakes that progressively recover over 1 to 4 years, indicating that regolith strength drops and recovers. The relaxation is clearly non-linear for at least one case, and does not seem to correlate with coseismic landslide reactivation, water table level increase or tree root-system recovery. I suggested that shallow bedrock is damaged by the earthquake and then heals on annual timescales. Such variations in ground strength must be translated into shallow subsurface seismic velocities that are increasingly surveyed with ambient seismic noise correlations. With seismic noise autocorrelation I computed the seismic velocity in the epicentral areas of three earthquakes where I constrained a change in landslide rate. We found similar recovery dynamics and timescales, suggesting that seismic noise correlation techniques could be further developed to meaningfully assess ground strength variations for landscape dynamics. These two measurements are also in good agreement with the temporal dynamics of post-seismic surface displacement measured by GPS. This correlation suggests that the surface healing mechanism may be driven by tectonic deformation, and that the surface regolith and fractured bedrock may behave as a granular media that slowly compacts as it is sheared or vibrated. Last, I compared our model of earthquake-induced landsliding with a standard formulation of surface deformation caused by earthquakes to understand which parameters govern the competition between the building and destruction of topography caused by earthquakes. In contrast with previous studies I found that very large (Mw>8) earthquakes always increase the average topography, whereas only intermediate (Mw ~ 7) earthquakes in steep landscapes may reduce topography. Moreover, I illustrated how the net effect of earthquakes varies with depth or landscape steepness implying a complex and ambivalent role through the life of a mountain belt. Further I showed that faults producing a Gutenberg-Richter distribution of earthquake sizes, will limit topography over a larger range of fault sizes than faults producing repeated earthquakes with a characteristic size. N2 - Erdbeben gestalten die Erdoberfläche, sie tragen langfristig zum Aufbau von Topografie sowie zur Landschafts- und Gebirgsbildung bei. Die von Erdbeben erzeugten seismischen Erschütterungen können Gebirge jedoch auch destabilisieren und grosse Mengen an Boden sowie Grundgestein zum Abrutschen bringen und zerrüten. Erdbeben wirken daher sowohl auf die Gebirgsbildung als auch auf ihre Denudation. Ein detailliertes Verständnis der Auswirkungen von Erdbeben auf Hangstabilität ist eine wichtige Voraussetzung um die Zusammenhänge mit anderen Prozesse besser nachzuvollziehen: der kurzfristige Transport von Sedimenten und organischem Material in Flüsse und ihre Ablagerung bis in die Ozeane; der Verlust von Leben und Infrastruktur durch Hangrutschungen verbunden mit episodischen, katastrophalen, seismischen Ereignissen; die Störung und Wiederherstellung von Landschaftseigenschaften nach Erdbeben; sowie die langfristigen topographischen Entwicklung von ganzen Gebirgsketten. Einige dieser Forschungsfragen wurden kürzlich in einzelnen Fallstudien betrachtet aber zusätzliche Datenerfassung, theoretische und numerische Modellierung sind erforderlich, um diese Prozesse detaillierter zu erfassen. In dieser Dissertation werden Daten zu Eigenschaften der Erdbeben sowie aus Hangrutsch kartierungen und die Interpretation seismologischer Daten mit physikalischer Modellierung kombiniert, um die folgende übergreifende Frage zu beantworten: Wie beeinflussen Erdbeben die Erosionsprozesse in der Landschaftsentwicklung? Auf einer kurzen Zeitskala (10-100 s) und einer mittleren räumlichen Skala (10 km), habe ich versucht sowohl unser Prozessverständnis zu vertiefen als auch Vorhersagen über das gesamte Volumen der Rutschungen welche durch seismische Beben in der unmittelbaren Umgebung von Epizentren ausgelöst wurden, zu treffen und zu verbessern Auf einer langen Zeitskala (1-100 ky) und über einen Gebirgsgürtel (100 km) habe ich die durch Erdbeben ausgelösten konkurrierenden Prozesse von Abflachung von Topografie durch Erosion und den Aufbau von Topografie durch Hebung, modelliert. Auf einer mittleren Zeitskala (1-10 Jahre) und einer relativ kleinen Hangskala (0,1-1 km) habe ich geomorphologische und seismologische Daten erhoben, welche die anhaltenden Auswirkungen von Erdbeben auf Landschaftseigenschaften und deren Dynamic hervorheben. Zuerst habe ich eine Datenbank von Erdbeben erstellt, welche erhebliche Hangrutschungen ausgelöst hatten, einschliesslich einer Schätzung des gesamten Hangrutschungsvolumens und der Erdbebencharakteristiken wie z.B. seismischer Moment und Lage des Hypozentrums. Ich habe auch beurteilt, wie die Kartierung von Erdrutschen die Abschätzungen des Gesamtvolumens fehlerhaft beeinflussen können und präsentiere einen Algorithmus, um solche Fehler automatisch zu erkennen. Diese Datenbank wurde verwendet, um eine physisch-basierte Vorhersage der durch Erdbeben verursachten gesamten Hangrutschungsflächen und Volumen zu testen, welche auf seismologischen Skalierungsbeziehungen und auf einer statistischen Beschreibung der Landschaftseigenschaften basiert. Zweitens untersuchte ich den Einfluss von starken Erdbeben auf die Landschaftsdynamik durch das Vermessen der temporalen Entwicklung der Suszeptibilität von Hangrutschungen. Ich habe gezeigt, dass die stark erhöhte Hangrutschrate nach dem Erdbeben schrittweise nach einigen Jahren zurückging. Diesen Rückgang über die Zeit interpretiere ich als die Zerrüttung von oberflächennahem Gestein durch das Erdbeben und die Heilung der dadurch entstandenen Risse über der Zeit. Meine Daten deuten darauf hin, dass die Zerrüttungen und die anschliessende Heilung des Festgesteins in dem epizentralen Gebieten mit ambienten, seismischen Hintergrundrauschen überwacht werden kann. Möglicherweise wird die Heilung zusätzlich durch andauernde post-seismische Deformation angetrieben. Am Ende der Arbeit vergleiche ich meine entwickelten Modelle von erdbebenbedingten Hangrutschungen mit einer Standardformel für erdbebenverursachte Oberflächendeformierung. Mit diesem Vergleich zeige ich welche Parameter den Wettstreit zwischen der Hebung von Topografie und der gleichzeitigen Zerstörung von Topografie durch Erdbeben bestimmen. Ich zeige, dass nur mittlere - Mw ~ 7 - Erdbeben die Topografie reduzieren können im Gegensatz zu stärkeren - Mw > 8 - Beben die immer einen effektive Bildung von Topografie verursachen. Meine Ergebnisse zeigen die komplexen Zusammenhänge von Erdbeben in der Gebirgsbildung. KW - earthquake KW - landslide KW - erosion KW - Erdbeben KW - Erdrutsch KW - Erosion KW - topography KW - Topographie Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-96808 ER - TY - THES A1 - Höchner, Andreas T1 - GPS based analysis of earthquake induced phenomena at the Sunda Arc T1 - GPS-basierte Analyse erdbebeninduzierter Phänomene am Sundabogen N2 - Indonesia is one of the countries most prone to natural hazards. Complex interaction of several tectonic plates with high relative velocities leads to approximately two earthquakes with magnitude Mw>7 every year, being more than 15% of the events worldwide. Earthquakes with magnitude above 9 happen far more infrequently, but with catastrophic effects. The most severe consequences thereby arise from tsunamis triggered by these subduction-related earthquakes, as the Sumatra-Andaman event in 2004 showed. In order to enable efficient tsunami early warning, which includes the estimation of wave heights and arrival times, it is necessary to combine different types of real-time sensor data with numerical models of earthquake sources and tsunami propagation. This thesis was created as a result of the GITEWS project (German Indonesian Tsunami Early Warning System). It is based on five research papers and manuscripts. Main project-related task was the development of a database containing realistic earthquake scenarios for the Sunda Arc. This database provides initial conditions for tsunami propagation modeling used by the simulation system at the early warning center. An accurate discretization of the subduction geometry, consisting of 25x150 subfaults was constructed based on seismic data. Green’s functions, representing the deformational response to unit dip- and strike slip at the subfaults, were computed using a layered half-space approach. Different scaling relations for earthquake dimensions and slip distribution were implemented. Another project-related task was the further development of the ‘GPS-shield’ concept. It consists of a constellation of near field GPS-receivers, which are shown to be very valuable for tsunami early warning. The major part of this thesis is related to the geophysical interpretation of GPS data. Coseismic surface displacements caused by the 2004 Sumatra earthquake are inverted for slip at the fault. The effect of different Earth layer models is tested, favoring continental structure. The possibility of splay faulting is considered and shown to be a secondary order effect in respect to tsunamigenity for this event. Tsunami models based on source inversions are compared to satellite radar altimetry observations. Postseismic GPS time series are used to test a wide parameter range of uni- and biviscous rheological models of the asthenosphere. Steady-state Maxwell rheology is shown to be incompatible with near-field GPS data, unless large afterslip, amounting to more than 10% of the coseismic moment is assumed. In contrast, transient Burgers rheology is in agreement with data without the need for large aseismic afterslip. Comparison to postseismic geoid observation by the GRACE satellites reveals that even with afterslip, the model implementing Maxwell rheology results in amplitudes being too small, and thus supports a biviscous asthenosphere. A simple approach based on the assumption of quasi-static deformation propagation is introduced and proposed for inversion of coseismic near-field GPS time series. Application of this approach to observations from the 2004 Sumatra event fails to quantitatively reconstruct the rupture propagation, since a priori conditions are not fulfilled in this case. However, synthetic tests reveal the feasibility of such an approach for fast estimation of rupturing properties. N2 - Indonesien ist eines der am stärksten von Naturkatastrophen bedrohten Länder der Erde. Die komplexe Interaktion mehrer tektonischer Platten, die sich mit hohen Relativgeschwindigkeiten zueinander bewegen, führt im Mittel zu ungefähr zwei Erdbeben mit Magnitude Mw>7 pro Jahr, was mehr als 15% der Ereignisse weltweit entspricht. Beben mit Magnitude über 9 sind weitaus seltener, haben aber katastrophale Folgen. Die schwerwiegendsten Konsequenzen hierbei werden durch Tsunamis verursacht, welche durch diese Subduktionsbeben ausgelöst werden, wie das Sumatra-Andamanen Ereignis von 2004 gezeigt hat. Um eine wirksame Tsunami-Frühwarnung zu ermöglichen, welche die Abschätzung der Wellenhöhen und Ankunftszeiten beinhaltet, ist es erforderlich, verschieden Arten von Echtzeit-Sensordaten mit numerischen Modellen für die Erdbebenquelle und Tsunamiausbreitung zu kombinieren. Diese Doktorarbeit wurde im Rahmen des GITEWS-Projektes (German Indonesian Tsunami Early Warning System) erstellt und umfasst fünf Fachpublikationen und Manuskripte. Projektbezogene Hauptaufgabe war die Erstellung einer Datenbank mit realistischen Bebenszenarien für den Sundabogen. Die Datenbank beinhaltet Anfangsbedingungen für die Tsunami-Ausbreitungsmodellierung und ist Teil des Simulationssystems im Frühwarnzentrum. Eine sorgfältige Diskretisierung der Subduktionsgeometrie, bestehend aus 25x150 subfaults, wurde basierend auf seismischen Daten erstellt. Greensfunktionen, welche die Deformation, hervorgerufen durch Verschiebung an den subfaults ausmachen, wurden mittels eines semianalytischen Verfahrens für den geschichteten Halbraum berechnet. Verschiedene Skalierungsrelationen für Erdbebendimension und slip-Verteilung wurden implementiert. Eine weitere projektbezogene Aufgabe war die Weiterentwicklung des ‚GPS-Schild’-Konzeptes. Dieses besteht aus einer Konstellation von GPS-Empfängern im Nahfeldbereich, welche sich als sehr wertvoll für die Tsunami-Frühwarnung erweisen. Der größere Teil dieser Doktorarbeit beschäftigt sich mit der geophysikalischen Interpretation von GPS-Daten. Coseismische Verschiebungen an der Erdoberfläche, ausgelöst durch das Erdbeben von 2004, werden nach slip an der Verwerfung invertiert. Die Wirkung verschiedener Erdschichtungsmodelle wird getestet und resultiert in der Bevorzugung einer kontinentalen Struktur. Die Möglichkeit von splay-faulting wird untersucht und erweist sich als zweitrangiger Effekt bezüglich der Tsunamiwirkung für dieses Ereignis. Die auf der Quelleninversion basierenden Tsunamimodelle werden mit satellitengestützen Radaraltimetriedaten verglichen. Postseismische GPS-Daten werden verwendet, um einen weiten Parameterbereich uni- und bi-viskoser Modelle der Asthenosphäre zu testen. Dabei stellt sich stationäre Maxwell-Rheologie als inkompatibel mit Nahfeld-GPS-Zeitreihen heraus, es sei denn, eine große Quantität an afterslip, entsprechend etwa 10% des coseismischen Momentes, wird angenommen. Im Gegensatz dazu ist die transiente Burgers-Rheologie ohne große Mengen an afterslip kompatibel zu den Beobachtungen. Der Vergleich mit postseismischen Geoidbeobachtungen durch die GRACE-Satelliten zeigt, dass das Modell basierend auf Maxwell-Rheologie, auch mit afterslip, zu kleine Amplituden liefert, und bekräftigt die Annahme einer biviskosen Rheologie der Asthenosphäre. Ein einfacher Ansatz, der auf einer quasi-statischen Deformationsausbreitung beruht, wird eingeführt und zur Inversion coseismischer Nahfeld-GPS-Zeitreihen vorgeschlagen. Die Anwendung dieses Ansatzes auf Beobachtungen vom Sumatra-Beben von 2004 ermöglicht nicht die quantitative Rekonstruktion der Ausbreitung des Bruches, da die notwendigen Bedingungen in diesem Fall nicht erfüllt sind. Jedoch zeigen Experimente an synthetischen Daten die Gültigkeit eines solchen Ansatzes zur raschen Abschätzung der Bruchausbreitungseigenschaften. KW - GPS KW - Erdbeben KW - Tsunami KW - Rheologie KW - GITEWS KW - GPS KW - Earthquake KW - Tsunami KW - Rheology KW - GITEWS Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-53166 ER - TY - THES A1 - Mohr, Christian Heinrich T1 - Hydrological and erosion responses to man-made and natural disturbances : insights from forested catchments in South-central Chile T1 - Hydrologische und Erosions-Reaktionen auf anthropogene und natürliche Störungen : Einblicke aus bewaldeten Einzugsgebieten im südlichen Zentralchile N2 - Logging and large earthquakes are disturbances that may significantly affect hydrological and erosional processes and process rates, although in decisively different ways. Despite numerous studies that have documented the impacts of both deforestation and earthquakes on water and sediment fluxes, a number of details regarding the timing and type of de- and reforestation; seismic impacts on subsurface water fluxes; or the overall geomorphic work involved have remained unresolved. The main objective of this thesis is to address these shortcomings and to better understand and compare the hydrological and erosional process responses to such natural and man-made disturbances. To this end, south-central Chile provides an excellent natural laboratory owing to its high seismicity and the ongoing conversion of land into highly productive plantation forests. In this dissertation I combine paired catchment experiments, data analysis techniques, and physics-based modelling to investigate: 1) the effect of plantation forests on water resources, 2) the source and sink behavior of timber harvest areas in terms of overland flow generation and sediment fluxes, 3) geomorphic work and its efficiency as a function of seasonal logging, 4) possible hydrologic responses of the saturated zone to the 2010 Maule earthquake and 5) responses of the vadose zone to this earthquake. Re 1) In order to quantify the hydrologic impact of plantation forests, it is fundamental to first establish their water balances. I show that tree species is not significant in this regard, i.e. Pinus radiata and Eucalyptus globulus do not trigger any decisive different hydrologic response. Instead, water consumption is more sensitive to soil-water supply for the local hydro-climatic conditions. Re 2) Contradictory opinions exist about whether timber harvest areas (THA) generate or capture overland flow and sediment. Although THAs contribute significantly to hydrology and sediment transport because of their spatial extent, little is known about the hydrological and erosional processes occurring on them. I show that THAs may act as both sources and sinks for overland flow, which in turn intensifies surface erosion. Above a rainfall intensity of ~20 mm/h, which corresponds to <10% of all rainfall, THAs may generate runoff whereas below that threshold they remain sinks. The overall contribution of Hortonian runoff is thus secondary considering the local rainfall regime. The bulk of both runoff and sediment is generated by Dunne, saturation excess, overland flow. I also show that logging may increase infiltrability on THAs which may cause an initial decrease in streamflow followed by an increase after the groundwater storage has been refilled. Re 3) I present changes in frequency-magnitude distributions following seasonal logging by applying Quantile Regression Forests at hitherto unprecedented detail. It is clearly the season that controls the hydro-geomorphic work efficiency of clear cutting. Logging, particularly dry seasonal logging, caused a shift of work efficiency towards less flashy and mere but more frequent moderate rainfall-runoff events. The sediment transport is dominated by Dunne overland flow which is consistent with physics-based modelling using WASA-SED. Re 4) It is well accepted that earthquakes may affect hydrological processes in the saturated zone. Assuming such flow conditions, consolidation of saturated saprolitic material is one possible response. Consolidation raises the hydraulic gradients which may explain the observed increase in discharge following earthquakes. By doing so, squeezed water saturates the soil which in turn increases the water accessible for plant transpiration. Post-seismic enhanced transpiration is reflected in the intensification of diurnal cycling. Re 5) Assuming unsaturated conditions, I present the first evidence that the vadose zone may also respond to seismic waves by releasing pore water which in turn feeds groundwater reservoirs. By doing so, water tables along the valley bottoms are elevated thus providing additional water resources to the riparian vegetation. By inverse modelling, the transient increase in transpiration is found to be 30-60%. Based on the data available, both hypotheses, are not testable. Finally, when comparing the hydrological and erosional effects of the Maule earthquake with the impact of planting exotic plantation forests, the overall observed earthquake effects are comparably small, and limited to short time scales. N2 - Landmanagement und tektonische Prozesse haben einen erheblichen Einfluss auf das Abflussverhalten und den Wasser-, sowie den Sedimenthaushalt von Gebirgsregionen. Sowohl forstwirtschaftliche Bewirtschaftung, als auch starke Erdbeben sind Impulse, die hydrologische und Erosionsprozesse, sowie deren Prozessraten beeinflussen. Obwohl zahlreiche Arbeiten bereits den Einfluss von forstlicher Bewirtschaftung (Abholzungen, Aufforstungen) als auch von Erdbeben auf Wasser und Sedimentflüsse dokumentiert haben, bleiben wichtige Fragen offen. Wie entscheidend ist der Zeitpunkts der Abholzung und des nachfolgenden Wiederaufforstens? Wie wirken seismische Störungen auf unterirdische Wasserflüsse? Wie ändert sich die geomorphologische Arbeit nach Kahlschlägen? Zur Erforschung dieser Fragen bietet sich das südliche Zentralchile aufgrund seiner hohen lokalen seismischen Aktivität und der kontinuierlichen Umwidmung von Flächen in hochproduktive Plantagenwälder hervorragend an. Letztere verursachen sich häufig verändernde Umweltbedingungen durch kurze forstwirtschaftliche Rotationszyklen. Diese Dissertation betrachtet Einzugsgebiete mit vergleichbarer naturräumlicher Ausstattung. Dabei werden experimentelle Datenerhebung, ein Monitoring-Programm und Datenanalysetechniken mit prozessbasierter Modellierung kombiniert. Ziel der vorliegenden Arbeit ist: 1) die Untersuchung des Einflusses von Plantagenwäldern auf den lokalen Wasserhaushalt. Hier zeigt sich, dass die Baumart (Pinus radiata vs. Eucalyptus globulus) keinen entscheidenden Einfluss auf die lokale Wasserbilanz hat. Vielmehr ist der Bodenwasserspeicher unter dem gegebenen lokalen Hydroklima der entscheidende Faktor für den Wasserverbrauch. 2) die Untersuchung des Verhaltens von Kahlschlagflächen im Hinblick auf Quellen oder Senkenwirkung für Oberflächenabfluss und Sedimenttransport. Hier zeigt sich, dass diese Flächen sowohl als Quelle als auch als Senke für Oberflächenabfluss und Sedimenttransport wirken können – abhängig von der Regenintensität. Übersteigt diese ~20 mm/h, was <10 % der lokalen Niederschlagsereignisse entspricht, generieren Kahlschlagflächen Horton-Oberflächenabfluss (Infiltrationsüberschuss) und Sedimenttransport. Unterhalb dieses Schwellenwerts wirken sie als Senke. In Anbetracht der lokalen Niederschlagintensitäten ist der Gesamtbeitrag des Horton-Oberflächenabflusses daher sekundär. Der Großteil des Abflusses entsteht durch Dunne-Oberflächenabfluss (Sättigungsüberschuss). Zudem zeigt die vorliegende Arbeit, dass Abholzen die Infiltrabilität erhöhen kann. Dies führte dazu, dass zunächst der Gebietsabfluss abfällt bevor er erst nach Auffüllen des Grundwasserspeichers signifikant ansteigt. 3) Die Untersuchung des Einflusses von Kahlschlägen auf die hydro-geomorphologische Arbeit und ihre Effizienz. Durch das Anwenden von Quantile Regression Forests (QRF) wird auf kurzer Prozessskala gezeigt, dass Abholzung zu unterschiedlicher Jahreszeit zu signifikanten Veränderungen im Sedimenttransport führt. Vor allem Kahlschläge die während der Trockenzeit durchgeführt werden, verursachten einen Bedeutungsverlust von seltenen, stärkeren Abflussereignissen zu Gunsten der häufigeren, jedoch weniger starken Ereignissen. Hierbei dominierte der Dunne-Oberflächenabfluss. Dies stimmt mit den Ergebnissen eines prozessbasierten hydrologischen Modells (WASA-SED) überein. Es ist somit eindeutig die Jahreszeit, die die Leistung der hydro-geomorphologischer Arbeit nach Kahlschlägen prägte. 4) die Untersuchung von Grundwasserreaktionen auf das M8.8 Maule Erdbeben. Unter Grundwasserbedingungen kann der gesättigte Saprolith mit Verdichtung auf die Erdbebenerschütterungen reagieren. Dieser Prozess erhöht den hydraulischen Gradienten, der eine plausible Erklärung für den beobachteten Anstieg am Gebietsausfluss nach dem Erdbeben liefert. Die Verdichtung mobilisiert Grundwasser, das zudem von der ungesättigten Bodenmatrix aufgenommen werden kann. Hierdurch erhöht sich das Wasservolumen im Wurzelraum und begünstigt die Pflanzaktivität. Eine solche Aktivitätserhöhung spiegelt sich in verstärkten Tagesgängen wider. 5) die Untersuchung von hydrologischen Reaktionen auf das Erdbeben in der ungesättigten Zone. Hier zeigt sich, dass auch Bodenwasser aus der ungesättigten Bodenzone durch Erdbebenerschütterungen freigesetzt werden kann und den darunter liegenden Grundwasserspeicher zufließt. Hierdurch steigt der Grundwasserspiegel in den Talböden und erhöht dort die Pflanzenwasserverfügbarkeit. Durch inverse Modellierung wurde ein erdbebenbedingter Anstieg der Pflanzenaktivität von 30-60% quantifiziert. Beide Hypothesen sind jedoch auf Basis der verfügbaren Daten nicht eindeutig verifizierbar. Vergleicht man den Effekt des Erdbebens auf den Wasserhaushalt mit dem Effekt der exotischen Plantagenwälder zeigt sich, dass die Gesamtwirkung des Erdbebens auf den Wasserhaushalt vergleichsweise klein war und sich zudem auf kurze Zeiträume beschränkte. KW - Hydrologie KW - Erosion KW - Chile KW - Waldbewirtschaftung KW - Erdbeben KW - hydrology KW - erosion KW - Chile KW - forest management KW - earthquake Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-70146 ER - TY - THES A1 - Sharma, Shubham T1 - Integrated approaches to earthquake forecasting T1 - Integrierte Ansätze zur Vorhersage von Erdbeben BT - insights from Coulomb stress, seismotectonics, and aftershock sequences BT - Erkenntnisse aus Coulomb-Stress, Seismotektonik und Nachbebenfolgen N2 - A comprehensive study on seismic hazard and earthquake triggering is crucial for effective mitigation of earthquake risks. The destructive nature of earthquakes motivates researchers to work on forecasting despite the apparent randomness of the earthquake occurrences. Understanding their underlying mechanisms and patterns is vital, given their potential for widespread devastation and loss of life. This thesis combines methodologies, including Coulomb stress calculations and aftershock analysis, to shed light on earthquake complexities, ultimately enhancing seismic hazard assessment. The Coulomb failure stress (CFS) criterion is widely used to predict the spatial distributions of aftershocks following large earthquakes. However, uncertainties associated with CFS calculations arise from non-unique slip inversions and unknown fault networks, particularly due to the choice of the assumed aftershocks (receiver) mechanisms. Recent studies have proposed alternative stress quantities and deep neural network approaches as superior to CFS with predefined receiver mechanisms. To challenge these propositions, I utilized 289 slip inversions from the SRCMOD database to calculate more realistic CFS values for a layered-half space and variable receiver mechanisms. The analysis also investigates the impact of magnitude cutoff, grid size variation, and aftershock duration on the ranking of stress metrics using receiver operating characteristic (ROC) analysis. Results reveal the performance of stress metrics significantly improves after accounting for receiver variability and for larger aftershocks and shorter time periods, without altering the relative ranking of the different stress metrics. To corroborate Coulomb stress calculations with the findings of earthquake source studies in more detail, I studied the source properties of the 2005 Kashmir earthquake and its aftershocks, aiming to unravel the seismotectonics of the NW Himalayan syntaxis. I simultaneously relocated the mainshock and its largest aftershocks using phase data, followed by a comprehensive analysis of Coulomb stress changes on the aftershock planes. By computing the Coulomb failure stress changes on the aftershock faults, I found that all large aftershocks lie in regions of positive stress change, indicating triggering by either co-seismic or post-seismic slip on the mainshock fault. Finally, I investigated the relationship between mainshock-induced stress changes and associated seismicity parameters, in particular those of the frequency-magnitude (Gutenberg-Richter) distribution and the temporal aftershock decay (Omori-Utsu law). For that purpose, I used my global data set of 127 mainshock-aftershock sequences with the calculated Coulomb Stress (ΔCFS) and the alternative receiver-independent stress metrics in the vicinity of the mainshocks and analyzed the aftershocks properties depend on the stress values. Surprisingly, the results show a clear positive correlation between the Gutenberg-Richter b-value and induced stress, contrary to expectations from laboratory experiments. This observation highlights the significance of structural heterogeneity and strength variations in seismicity patterns. Furthermore, the study demonstrates that aftershock productivity increases nonlinearly with stress, while the Omori-Utsu parameters c and p systematically decrease with increasing stress changes. These partly unexpected findings have significant implications for future estimations of aftershock hazard. The findings in this thesis provides valuable insights into earthquake triggering mechanisms by examining the relationship between stress changes and aftershock occurrence. The results contribute to improved understanding of earthquake behavior and can aid in the development of more accurate probabilistic-seismic hazard forecasts and risk reduction strategies. N2 - Ein umfassendes Verständnis der seismischen Gefahr und Erdbebenauslösung ist wichtig für eine Minderung von Erdbebenrisiken. Die zerstörerische Natur von Erdbeben motiviert Forscher dazu, trotz der scheinbaren Zufälligkeit der Erdbebenereignisse an Vorhersagen zu arbeiten. Das Verständnis der den Beben zugrunde liegenden Mechanismen und Muster ist angesichts ihres Potenzials für weitreichende Verwüstung und den Verlust von Menschenleben von entscheidender Bedeutung. Diese Arbeit kombiniert Methoden, einschließlich der Berechnung der Coulombschen Spannung und der Analyse von Nachbeben, um die Komplexitäten von Erdbeben besser zu verstehen und letztendlich die Bewertung der seismischen Gefahr zu verbessern. Das Coulomb Spannungskriterium (CFS) wird oft verwendet, um die räumliche Verteilung von Nachbeben nach großen Erdbeben vorherzusagen. Jedoch ergeben sich Unsicherheiten bei der Berechnung von CFS aus nicht eindeutigen slip-inversion und der unbekannten Störungsnetzwerken, insbesondere aufgrund der Unsicherheit bezüglich der Nachbebenmechanismen (Empfänger). Neueste Studien deuten darauf hin dass alternative Spannungsgrößen und Deep-Learning-Ansätze gegenüber CFS mit vordefinierten Empfängermechanismen. Um diese Ergebnisse zu hinterfragen, habe ich 289 Slip-inversion uberlegensind aus der SRCMOD-Datenbank verwendet, um realistischere CFS-Werte für einen geschichteten Halbraum und variable Empfängermechanismen zu berechnen. Dabei habe ich auch den Einfluss von Magnitudenschwellenwerten, Gittergrößenvariationen und der Nachbeben-Dauer auf die vorhersagemöglichkeiten der Spannungsmetriken unter Verwendung der ROC-Analyse (Receiver Operating Characteristic) untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die berudzsidtizung von variablen Empfangermechanism und größere Nachbeben und kürzere Zeiträume die vorhersagekraft steigern, wobei die relative Rangfolge der verschiedenen Spannungsmetriken nicht geändert wird. Um die Coulomb Spannungsberechnungen genauer mit den Ergebnissen von Erdbebenstudien abzugleichen, habe ich die Quelleneigenschaften des Erdbebens von Kaschmir aus dem Jahr 2005 und seiner Nachbeben mit dem ziel, die Seismotektonik des NW-Himalaya Syntaxis zu entschlüsseln, detailliert untersucht. Ich habe gleichzeitig das Hauptbeben und seine größten Nachbeben unter Verwendung von seismischen Phaseneinsetzen relokalisiert und anschließend eine umfassende Analyse der Coulomb Spannungsänderungen auf den Bruchflächen der Nachbeben durchgeführt. Durch die Berechnung der Coulomb Spannungsänderungen an den während der Nachbeben aktivierten Störungen konnte ich herausfinden, dass alle großen Nachbeben in Regionen mit positiven Spannungsänderungen liegen, was auf eine Auslösung durch entweder ko-seismische oder post-seismische Verschiebungen des Hauptbebens hinweist. Schließlich habe ich die Beziehung zwischen den durch Hauptbeben verursachten Spannungsänderungen und den damit verbundenen seismischen Parametern untersucht, insbesondere denen der Häufigkeits-Magnituden (Gutenberg-Richter) Verteilung und des zeitlichen Nachbebenabklingens (Omori-Utsu-Gesetz). Zu diesem Zweck habe ich meinen globalen Datensatz von 127 Hauptbeben-Nachbeben-Sequenzen mit den in der Umgebung der Hauptbeben berechneten Coulomb Spannungen ($\Delta$CFS) zusammen mit den alternativen, empfänger-unabhängigen Spannungsmetriken, verwendet und die Eigenschaften in Abhängigkeit der Spannungswerte analysiert. Überraschenderweise zeigen die Ergebnisse eine klar positive Korrelation zwischen dem $b$-Wert der Gutenberg-Richter-Verteilung und der induzierten Spannung, was im Kontrast zu den Erwartungen aus Laborexperimenten steht. Diese Beobachtung unterstreicht die Bedeutung struktureller Heterogenitäten und Festigkeitsvariationen in seismischen Mustern. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Anzahl von Nachbeben nichtlinear mit der Spannung zunimmt, während die Omori-Utsu-Parameter $c$ und $p$ systematisch mit zunehmenden Spannungsänderungen abnehmen. Diese teilweise unerwarteten Ergebnisse haben bedeutende Auswirkungen auf zukünftige Abschätzungen der Nachbebengefahr. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern wertvolle Einblicke in die Mechanismen der Erdbebenauslösung, indem sie die Beziehung zwischen Spannungsänderungen und dem Auftreten von Nachbeben untersuchen. Die Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis des Verhaltens von Erdbeben bei und können bei der Entwicklung genauerer probabilistischer, seismischer Gefahreneinschätzungen und Risikominderungsstrategien helfen. KW - earthquake KW - forecasting KW - hazards KW - seismology KW - Erdbeben KW - Vorhersage KW - Gefahren KW - Seismologie Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-636125 ER - TY - THES A1 - Metzger, Sabrina T1 - Neotectonic deformation over space and time as observed by space-based geodesy T1 - Über die Vermessung neotektonischer Deformation in Raum und mit Hilfe von satellitengestützter Geodäsie N2 - Alfred Wegeners ideas on continental drift were doubted for several decades until the discovery of polarization changes at the Atlantic seafloor and the seismic catalogs imaging oceanic subduction underneath the continental crust (Wadati-Benioff Zone). It took another 20 years until plate motion could be directly observed and quantified by using space geodesy. Since then, it is unthinkable to do neotectonic research without the use of satellite-based methods. Thanks to a tremendeous increase of instrumental observations in space and time over the last decades we significantly increased our knowledge on the complexity of the seismic cycle, that is, the interplay of tectonic stress build up and release. Our classical assumption, earthquakes were the only significant phenomena of strain release previously accumulated in a linear fashion, is outdated. We now know that this concept is actually decorated with a wide range of slow and fast processes such as triggered slip, afterslip, post-seismic and visco-elastic relaxation of the lower crust, dynamic pore-pressure changes in the elastic crust, aseismic creep, slow slip events and seismic swarms. On the basis of eleven peer-reviewed papers studies I here present the diversity of crustal deformation processes. Based on time-series analyses of radar imagery and satellited-based positioning data I quantify tectonic surface deformation and use numerical and analytical models and independent geologic and seismologic data to better understand the underlying crustal processes. The main part of my work focuses on the deformation observed in the Pamir, the Hindu Kush and the Tian Shan that together build the highly active continental collision zone between Northwest-India and Eurasia. Centered around the Sarez earthquake that ruptured the center of the Pamir in 2015 I present diverse examples of crustal deformation phenomena. Driver of the deformation is the Indian indenter, bulldozing into the Pamir, compressing the orogen that then collapses westward into the Tajik depression. A second natural observatory of mine to study tectonic deformation is the oceanic subduction zone in Chile that repeatedly hosts large earthquakes of magnitude 8 and more. These are best to study post-seismic relaxation processes and coupling of large earthquake. My findings nicely illustrate how complex fashion and how much the different deformation phenomena are coupled in space and time. My publications contribute to the awareness that the classical concept of the seismic cycle needs to be revised, which, in turn, has a large influence in the classical, probabilistic seismic hazard assessment that primarily relies on statistically solid recurrence times. N2 - Alfred Wegeners Thesen des Kontinentaldrifts fanden erst in den 1960er und 1970er Jahren Akzeptanz, als die krustalen Polarisationswechsel auf dem atlantischen Meeresboden entdeckt wurden und Erdbebenkataloge das Abtauchen von ozeanischer Kruste unter kontinentale Kruste abbildeten (Wadati-Benioff-Zone). Es dauerte jedoch weitere 20 Jahre, bis die Geodäsie erstmals Plattenbewegung sicht- und quantifizierbar machte. Seit dann sind satellitengestützte Messmethoden aus der neotektonischen Forschung nicht mehr wegzudenken. Dank einer stetig (zeitlich und räumlich) wachsenden Anzahl instrumenteller Beobachtungsdaten wird unser Verständnis des Erdbebenzyklus—des Wechselspiels zwischen tektonischem Spannungsauf- und -abbau—immer komplexer. Das klassische Konzept, nur Erdbeben setzten die zuvor linear aufgebaute Spannungsenergie instantan frei, wird heutzutage durch eine Vielzahl von zusätzlichen schnelleren und langsameren Prozessen ergänzt. Beispiele dafür sind getriggerte Versätze (triggered slip), Nachbeben (afterslip), postseismische und visko-elastische Relaxation der tieferen Kruste, dynamische, elastische Veränderungen des Gesteins-Porendrucks, aseismisches Kriechen sowie Spannungsabbau durch kleine Erdbebenschwärme. Anhand von elf begutachteten und bereits veröffentlichten Arbeiten präsentiere ich in meiner Habilitationsschrift die Diversität krustaler Deformationsprozesse. Ich analysiere Zeitreihen von Radar-Satellitenaufnahmen und satellitengestützten Positionierungssystemen um die tektonische Oberflächenbewegung zu quantifizieren. Der Vergleich von kinematischen Beobachtungen mit geologischen und seismischen Indizien sowie die Simulation ebenjener durch rechnergestützte Modelle ermöglichen mir, die verursachenden krustalen Prozesse besser verstehen. Der Hauptteil meiner Arbeiten beschreibt rezente, krustale Bewegungen im Pamir, Hindu Kush und Tien Shan, welche zusammen das westliche Ende der kontinentalen Kollisionszone zwischen dem indischen und eurasischen Kontinent bilden. Rund um ein starkes Erdbeben, welches 2015 den Zentralpamir erschüttert hat, zeige ich vielseitige Beispiele von hochaktiver krustaler Deformation. Verursacht werden diese Bewegungen durch den nordwestindischen Kontinentalsporn, welcher (fast) ungebremst in den Pamir hineinrammt, ihn auftürmt, zusammenquetscht, und ihn gravitationsbedingt gegen Westen ins tadschikische Becken kollabieren lässt. Der zweite thematische Schwerpunkt liegt auf Prozessen, welche durch Megathrust-Erdbeben, also Beben mit einer Magnitude>8, hervorgerufen werden. Diese Anwendungen fokussieren sich auf die ozeanischen Subduktionszone von Chile und zeigen die Wichtigkeit vertikaler Hebungsdaten um, beispielsweise, den Einfluss tektonischer Prozesse auf den Gesteins-Porendruck zu verstehen. Zusammenfassend veranschaulichen und bestätigen meine Arbeiten, wie stark und komplex die oben beschriebenen Prozesse räumlich und zeitlich korrelieren, und dass das klassische Konzept des Erdbebenzyklus überholt ist. Letztere Einsicht hat grossen Einfluss auf probabilistische seismische Gefährdungsanalysen, welche grundsätzlich statistische Vorhersagbarkeit annehmen. KW - radar satellite interferometry KW - tectonics KW - geodesy KW - seismology KW - earthquakes KW - InSAR KW - InSAR KW - Erdbeben KW - Geodäsie KW - Radar-Satelliteninterferometrie KW - Seismologie KW - Tektonik Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-599225 ER - TY - THES A1 - Lehmann, Lukas T1 - Performance Test von Phasenpickern T1 - Performance test of phase pickers N2 - Die genauen Einsatzzeiten seismischer P-Phasen von Erdbeben werden in SeisComP3 und anderen Auswerteprogrammen standardmäßig und in Echtzeit automatisch bestimmt. S-Phasen stellen dagegen eine weit größere Herausforderung dar. Nur mit genauen Picks der P- bzw. S-Phasen können die Erdbebenlokationen korrekt und stabil bestimmt werden. Darum besteht erhebliches Interesse, diese mit hoher Genauigkeit zu bestimmen. Das Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit war es, vier verschiedene, bereits vorhandene S-Phasenpicker auf ausgewählte Parameter optimal zu konfigurieren, auf Testdaten anzuwenden und deren Leistungsfähigkeit objektiv zu bewerten. Dazu wurden ein S-Picker (S-L2) aus dem OpenSource SeisComp3-Programmpaket, zwei S-Picker (S-AIC, S-AIC-V) als kommerzielles Modul der Firma gempa GmbH für SeisComP3 und ein S-Picker (Frequenzband) aus dem OpenSource PhasePaPy-Paket ausgewählt. Die Bewertung erfolgte durch Vergleich automatischer Picks mit manuell bestimmten Einsatzzeiten. Alle vier Picker wurden separat konfiguriert und auf drei verschiedene Datensätze von Erdbeben in N-Chile und im Vogtland, Deutschland, angewandt. Dazu wurden regional bzw. lokal typische Erdbeben zufällig ausgewählt und die P- und S-Phasen manuell bestimmt. Mit den zu testenden S-Pickeralgorithmen wurden dieselben Daten durchsucht und die Picks automatisch bestimmt. Die Konfigurationen der Picker wurden gleichzeitig automatisch und objektiv durch iterative Anpassung optimiert. Ein neu erstelltes Bewertungssystem vergleicht die manuellen und die automatisch gefundenen S-Picks anhand von definierten Qualitätsfaktoren. Die Qualitätsfaktoren sind: der Mittelwert und die Standardabweichung der zeitlichen Differenzen zwischen den S-Picks, die Anzahl an übereinstimmenden S-Picks, die Prozentangaben über mögliche S-Picks und die benötigt Rechenzeit. Die objektive Bewertung erfolgte anhand eines Scores. Der Scorewert ergibt sich aus der gewichteten Summe folgender normierter Qualitätsfaktoren: Standardabweichung (20%), Mittelwert (20%) und Prozentangabe über mögliche S-Picks (60%). Konfigurationen mit hohem Score werden bevorzugt. Die bevorzugten Konfigurationen der verschiedenen Picker wurden miteinander verglichen, um den am besten geeigneten S-Pickeralgorithmus zu bestimmen. Allgemein zeigt sich, dass der S-AIC Picker für jeden der drei Datensätze die höchsten Scores und damit die besten Ergebnisse liefert. Dabei wurde für jeden Datensatz ein andere Konfiguration der Parameter des S-AIC Pickers als die am besten geeignete bezeichnet. Daher ist für jede Erdbebenregion eine andere Konfigurationen erforderlich, um optimale Ergebnisse mit diesem S-Picker zu bekommen. N2 - The exact onset times of seismic P phases are automatically determined in analysis programs like SeisComP3 by default and in real-time. However the S phases are more challenging. To get an exact and stable result for earthquake location determination both, the P and the S phases, have to be picked accurate. The aim of this bachelor thesis was to optimize four different existing S phase pickers for different parameters, to apply these to data and to evaluate the results objectively. The chosen pickers were one S picker (S-L2) from the OpenSource SeisComp3 program package, two S pickers (S-AIC, S-AIC-V) as commercial module of the company gempa GmbH for SeisComp3 and one S picker (Frequency Band) from the OpenSource PhasePaPy package. The evaluation was based on the comparison between automatic and manually determined onset times. All those four pickers were configured separately and applied to three different records of earthquakes from northern Chile and Vogtland, Germany. The data sets consist of regional and/or local typical randomly chosen earthquakes for which both P and S phases were manually picked. The tested S pick algorithms determined the automatic picks for the exact same records. A newly created evaluation system compares the manual and the automatic S picks for predefined quality factors. These factors are: the mean and the standard deviation of the pick time differences, the number of corresponding S picks, the rates of possible S picks and the needed calculation time. The objectively rating was based on a score value. This value is calculated by a weighted sum of the following normalized quality factors: standard deviation (20%), mean (20%) and the rate of possible S picks (60%). The higher the score the better the configuration. The best configurations of the tested S pickers were compared to find the best algorithm, dataset wise. In general it is shown that the S-AIC picker has for each data set the highest score value and as a result it is named the best picker algorithm. But for each data set the picker has a different set of parameters which were determined as the best ones. For that reason there is a need to change the configuration for every earthquake location and field of application to find the best results with the S-AIC picker algorithm. KW - Geophysik KW - Seismologie KW - Erdbeben KW - Phasenpicker KW - S-Phase KW - SeisComP3 KW - PhasePaPy KW - geophysics KW - seismology KW - earthquake KW - phasepicker KW - S Phase KW - SeisComP3 KW - PhasePaPy KW - Picker KW - picker KW - Einsatzzeiten KW - onset times Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-401993 ER - TY - THES A1 - Kieling, Katrin T1 - Quantification of ground motions by broadband simulations T1 - Quantifizierung von Bodenbewegung durch Breitband-Simulationen N2 - In many procedures of seismic risk mitigation, ground motion simulations are needed to test systems or improve their effectiveness. For example they may be used to estimate the level of ground shaking caused by future earthquakes. Good physical models for ground motion simulation are also thought to be important for hazard assessment, as they could close gaps in the existing datasets. Since the observed ground motion in nature shows a certain variability, part of which cannot be explained by macroscopic parameters such as magnitude or position of an earthquake, it would be desirable that a good physical model is not only able to produce one single seismogram, but also to reveal this natural variability. In this thesis, I develop a method to model realistic ground motions in a way that is computationally simple to handle, permitting multiple scenario simulations. I focus on two aspects of ground motion modelling. First, I use deterministic wave propagation for the whole frequency range – from static deformation to approximately 10 Hz – but account for source variability by implementing self-similar slip distributions and rough fault interfaces. Second, I scale the source spectrum so that the modelled waveforms represent the correct radiated seismic energy. With this scaling I verify whether the energy magnitude is suitable as an explanatory variable, which characterises the amount of energy radiated at high frequencies – the advantage of the energy magnitude being that it can be deduced from observations, even in real-time. Applications of the developed method for the 2008 Wenchuan (China) earthquake, the 2003 Tokachi-Oki (Japan) earthquake and the 1994 Northridge (California, USA) earthquake show that the fine source discretisations combined with the small scale source variability ensure that high frequencies are satisfactorily introduced, justifying the deterministic wave propagation approach even at high frequencies. I demonstrate that the energy magnitude can be used to calibrate the high-frequency content in ground motion simulations. Because deterministic wave propagation is applied to the whole frequency range, the simulation method permits the quantification of the variability in ground motion due to parametric uncertainties in the source description. A large number of scenario simulations for an M=6 earthquake show that the roughness of the source as well as the distribution of fault dislocations have a minor effect on the simulated variability by diminishing directivity effects, while hypocenter location and rupture velocity more strongly influence the variability. The uncertainty in energy magnitude, however, leads to the largest differences of ground motion amplitude between different events, resulting in a variability which is larger than the one observed. For the presented approach, this dissertation shows (i) the verification of the computational correctness of the code, (ii) the ability to reproduce observed ground motions and (iii) the validation of the simulated ground motion variability. Those three steps are essential to evaluate the suitability of the method for means of seismic risk mitigation. N2 - In vielen Verfahren zur Minimierung seismischen Risikos braucht man Seismogramme, um die Effektivität von Systemen zu testen oder diese zu verbessern. So können realistische Bodenbewegungen genutzt werden, um das Ausmaß der Erschütterungen durch zukünftige Erdbeben abzuschätzen. Gute physikalische Bodenbewegungsmodelle haben auch das Potential, Lücken in den beobachteten Datensätzen zu schließen und somit Gefährdungsabschätzungen zu verbessern. Da die in der Natur beobachtete Bodenbewegung einer gewissen Variabilität unterliegt, von der ein Teil nicht durch makroskopische Parameter wie Magnitude oder Position des Erdbebens erklärt werden kann, ist es wünschenswert, dass ein gutes physikalisches Modell nicht nur ein einzelnes Seismogramm produziert, sondern auch die natürliche Variabilität widerspiegelt. In dieser Arbeit beschreibe ich eine Methode zur Modellierung von realistischen Bodenbewegungen, die – aufgrund ihrer einfachen Modellkonfiguration – mehrere Szenario-Simulationen ermöglicht. Dabei konzentriere ich mich auf zwei Aspekte: Einerseits nutze ich ein deterministisches Verfahren für die Wellenausbreitung für den gesamten Frequenzbereich, von der statischen Deformation bis etwa 10 Hz, unter Berücksichtigung der Variabilität der Quelle durch die Einbeziehung von selbstähnlichen Slipverteilungen und rauen Störungsflächen. Andererseits skaliere ich das Quellspektrum so, dass die modellierte Wellenform die abgestrahlte seismische Ener-gie wiedergibt. Damit überprüfe ich, ob die Energie-Magnitude als Stellgröße geeignet ist, die den Anteil der Energie beschreibt, der im Hochfrequenzbereich abgestrahlt wird. Der Vorteil der Energie- Magnitude ist, dass diese aus Beobachtungen, sogar in sehr kurzer Zeit, ermittelt werden kann. Anwendungen der entwickelten Methode für das Wenchuan (China) Erdbeben von 2008, das Tokachi-Oki (Japan) Erdbeben von 2003 und das Northridge (Kalifornien, USA) Erdbeben von 1994 demonstrieren, dass durch eine feine Diskretisierung und kleinskalige Variabilität in der Quelle hohe Frequenzen ausreichend in die Wellenform eingeführt werden, was den deterministischen Ansatz auch im Hochfrequenzbereich bestätigt. Ich zeige, dass die Energie-Magnitude verwendet werden kann um den Hochfrequenzanteil in Bodenbewegungssimulationen zu kalibrieren. Da die determistische Wellenausbreitung auf den gesamten Frequenzbereich angewandt wird, können die Variabilitäten, die durch parametrische Unsicherheiten in der Quellbeschreibung entstehen, beziffert werden. Zahlreiche Simulationen für ein M=6 Beben zeigen, dass die Rauigkeit der Quelle und die Slipverteilung durch Minderung der Direktivitätseffekte die simulierte Variabilität der Bodenbewegung geringfügig verringern. Dagegen haben die Bruchgeschwindigkeit und die Lage des Hypozentrums einen stärkeren Einfluss auf die Variabilität. Die Unsicherheit in der Energie-Magnitude dagegen führt zu großen Unterschieden zwischen verschiedenen Erdbebensimulationen, welche größer sind als die beobachtete Variabilität von Bodenbewegungen. In Bezug auf die vorgestellte Methode zeigt diese Arbeit (i) den Nachweis der Richtigkeit des Computerprogramms, (ii) die Eignung zur Modellierung beobachteter Bodenbewegung und (iii) den Vergleich der simulierten Variabilität von Bodenbewegung mit der beobachteten. Dies sind die ersten drei Schritte auf dem Weg zur Nutzbarkeit von Bodenbewegungssimulationen in Maßnahmen zur Verminderung des seismischen Risikos. KW - ground motions KW - earthquake KW - simulation KW - seismic risk KW - ground motion variability KW - Bodenbewegung KW - Erdbeben KW - seismisches Risiko KW - Simulation KW - Variabilität von Bodenbewegung Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-85989 ER - TY - THES A1 - Jara Muñoz, Julius T1 - Quantifying forearc deformation patterns using coastal geomorphic markers T1 - Quantifizierung von Deformationsmustern mit Hilfe von Kustengeomorphologischen Markern BT - A comprehensive study of marine terraces along the 2010 Maule earthquake (M8.8) rupture zone N2 - Rapidly uplifting coastlines are frequently associated with convergent tectonic boundaries, like subduction zones, which are repeatedly breached by giant megathrust earthquakes. The coastal relief along tectonically active realms is shaped by the effect of sea-level variations and heterogeneous patterns of permanent tectonic deformation, which are accumulated through several cycles of megathrust earthquakes. However, the correlation between earthquake deformation patterns and the sustained long-term segmentation of forearcs, particularly in Chile, remains poorly understood. Furthermore, the methods used to estimate permanent deformation from geomorphic markers, like marine terraces, have remained qualitative and are based on unrepeatable methods. This contrasts with the increasing resolution of digital elevation models, such as Light Detection and Ranging (LiDAR) and high-resolution bathymetric surveys. Throughout this thesis I study permanent deformation in a holistic manner: from the methods to assess deformation rates, to the processes involved in its accumulation. My research focuses particularly on two aspects: Developing methodologies to assess permanent deformation using marine terraces, and comparing permanent deformation with seismic cycle deformation patterns under different spatial scales along the M8.8 Maule earthquake (2010) rupture zone. Two methods are developed to determine deformation rates from wave-built and wave-cut terraces respectively. I selected an archetypal example of a wave-built terrace at Santa Maria Island studying its stratigraphy and recognizing sequences of reoccupation events tied with eleven radiocarbon sample ages (14C ages). I developed a method to link patterns of reoccupation with sea-level proxies by iterating relative sea level curves for a range of uplift rates. I find the best fit between relative sea-level and the stratigraphic patterns for an uplift rate of 1.5 +- 0.3 m/ka. A Graphical User Interface named TerraceM® was developed in Matlab®. This novel software tool determines shoreline angles in wave-cut terraces under different geomorphic scenarios. To validate the methods, I select test sites in areas of available high-resolution LiDAR topography along the Maule earthquake rupture zone and in California, USA. The software allows determining the 3D location of the shoreline angle, which is a proxy for the estimation of permanent deformation rates. The method is based on linear interpolations to define the paleo platform and cliff on swath profiles. The shoreline angle is then located by intersecting these interpolations. The accuracy and precision of TerraceM® was tested by comparing its results with previous assessments, and through an experiment with students in a computer lab setting at the University of Potsdam. I combined the methods developed to analyze wave-built and wave-cut terraces to assess regional patterns of permanent deformation along the (2010) Maule earthquake rupture. Wave-built terraces are tied using 12 Infra Red Stimulated luminescence ages (IRSL ages) and shoreline angles in wave-cut terraces are estimated from 170 aligned swath profiles. The comparison of coseismic slip, interseismic coupling, and permanent deformation, leads to three areas of high permanent uplift, terrace warping, and sharp fault offsets. These three areas correlate with regions of high slip and low coupling, as well as with the spatial limit of at least eight historical megathrust ruptures (M8-9.5). I propose that the zones of upwarping at Arauco and Topocalma reflect changes in frictional properties of the megathrust, which result in discrete boundaries for the propagation of mega earthquakes. To explore the application of geomorphic markers and quantitative morphology in offshore areas I performed a local study of patterns of permanent deformation inferred from hitherto unrecognized drowned shorelines at the Arauco Bay, at the southern part of the (2010) Maule earthquake rupture zone. A multidisciplinary approach, including morphometry, sedimentology, paleontology, 3D morphoscopy, and a landscape Evolution Model is used to recognize, map, and assess local rates and patterns of permanent deformation in submarine environments. Permanent deformation patterns are then reproduced using elastic models to assess deformation rates of an active submarine splay fault defined as Santa Maria Fault System. The best fit suggests a reverse structure with a slip rate of 3.7 m/ka for the last 30 ka. The register of land level changes during the earthquake cycle at Santa Maria Island suggest that most of the deformation may be accrued through splay fault reactivation during mega earthquakes, like the (2010) Maule event. Considering a recurrence time of 150 to 200 years, as determined from historical and geological observations, slip between 0.3 and 0.7 m per event would be required to account for the 3.7 m/ka millennial slip rate. However, if the SMFS slips only every ~1000 years, representing a few megathrust earthquakes, then a slip of ~3.5 m per event would be required to account for the long- term rate. Such event would be equivalent to a magnitude ~6.7 earthquake capable to generate a local tsunami. The results of this thesis provide novel and fundamental information regarding the amount of permanent deformation accrued in the crust, and the mechanisms responsible for this accumulation at millennial time-scales along the M8.8 Maule earthquake (2010) rupture zone. Furthermore, the results of this thesis highlight the application of quantitative geomorphology and the use of repeatable methods to determine permanent deformation, improve the accuracy of marine terrace assessments, and estimates of vertical deformation rates in tectonically active coastal areas. This is vital information for adequate coastal-hazard assessments and to anticipate realistic earthquake and tsunami scenarios. N2 - Küstenregionen, die von schnellen Hebungsraten gekennzeichnet sind, werden häufig mit konvergierenden Plattengrenzen assoziiert, beispielsweise mit Subduktionszonen, die wiederholt von Mega-Erdbeben betroffen sind. Das Küstenrelief tektonisch aktiver Gebiete formt sich durch die Effekte von Meeresspiegelschwankungen und die heterogenen Muster der permanenten tektonischen Deformation, die im Zuge von mehreren Erdbebenzyklen entstand. Jedoch die Korrelation zwischen den Deformationsmustern von Erdbeben und der langfristig anhaltenden Segmentation der ‚Forearcs’ ist noch wenig erforscht, insbesondere in Chile. Darüber hinaus sind die Methoden zur Schätzung der permanenten Deformation geomorphologischer Marker, wie beispielsweise mariner Terrassen, lediglich qualitativ oder basieren nicht auf wiederholbaren Messungen. Dies steht im Kontrast zu der mittlerweile höheren Auflösung verfügbarer digitaler Geländemodelle, die z.B. mit LiDAR (Light Detection and Ranging) oder durch hochauflösende bathymetrische Studien gewonnen werden. Im Rahmen dieser Dissertation wird die permanente Deformation einer ganzheitlichen Betrachtung unterzogen, die von den zu Grunde liegenden Methoden zur Bestimmung der Deformationsraten bis hin zu den involvierten Prozessen bei deren Akkumulation reicht. Besonderes Augenmerk wird dabei auf zwei Aspekte gerichtet: Einerseits die Entwicklung von Methoden zur Messung permanenter Deformation anhand von marinen Terrassen, und andererseits der Vergleich zwischen permanenter Deformation und Deformationsmustern des seismischen Zyklus anhand unterschiedlicher räumlicher Ausmaße entlang der Bruchzone des M8.8 Maule (2010) Erdbebens entstanden. Es werden zwei Methoden zur Bestimmung der Deformationsraten von ’wave-built’ und ‘wave-cut’ Terrassen entwickelt. Ein archetypischer Beispiel einer ‘wave-built’ Terrasse wird auf der Insel Santa Maria untersucht. Durch die detaillierte Studie der Sedimentabfolge, werden wiederkehrende Ereignisse der Reaktivierung der Terrasse identifiziert, die anhand von Messungen an Kohlenstoffisotopen (C14- Datierung) von 11 Proben zeitlich eingegrenzt werden. Es wird eine Methode entwickelt, um solche Reaktivierungsmuster mit Meeresspiegelindikatoren in Verbindung zu bringen, wobei die relativen Meeresspiegelkurven mit einer Reihe von Hebungsraten korreliert werden. Die beste Korrelation zwischen Meeresspiegelschwankungen und dem stratigrafischen Muster wird unter Berücksichtigung einer Hebungsrate von 1.5 ± 0.3 m/ka erreicht. Unter Verwendung der Software Matlab® wird die grafische Benutzeroberfläche TerraceM® entwickelt. Diese neue Methode erlaubt die Bestimmung von Küstenwinkels in ‘wave-cut’ Terrassen in verschiedenen geomorphischen Szenarien. Zur Validierung der Methoden werden Regionen entlang der Bruchzone des Maule-Erdbebens und in Kalifornien ausgewählt, für die hochauflösende LiDAR-Daten der Topografie zur Verfügung stehen. Die Software ermöglicht es, den 3D Standort des Küstenwinkels zu bestimmen, der als Proxy für die Schätzung permanenter Deformationsraten fungiert. Dabei nutzt die Methode lineare Interpolation um die Paleo Plattform und die Klippen mit Swath Profilen zu definieren. Im Anschluss wird der Küstenwinkel durch die Überschneidung dieser Interpolationen lokalisiert. Die Genauigkeit und Robustheit von „TerraceM“ wird durch den Vergleich der Ergebnisse mit denen vorangegangener Untersuchungen überprüft. Um regionale Muster permanenter Deformationen entlang der (2010) Maule Bruchzone zu untersuchen werden die Methoden für die ‚wave-built’ und ‚wave-cut’ Terrassen kombiniert. ‘Wave-built’ Terrassen werden mittels 12 Infrarot-Optisch-Stimulierten Lumineszenz (IRSL) Proben datiert, während die Küstenwinkel der ‘wave-cut’ Terrassen anhand von 170 abgestimmten SWATH-Profilen geschätzt wurden. Durch den Vergleich von co-seismischem Versatz, interseismischer Kopplung und permanenter Deformation ergaben sich drei Gebiete mit hoher permanenter Erhebung, Terrassenkrümmung und abruptem, störungsbedingtem Versatz. Diese drei Gebiete korrelieren mit Regionen von hohem Versatz und niedriger Kopplung, sowie mit der räumlichen Begrenzung der Bruchzonen von mindestens acht historischen Mega-Erdbeben. Es wird argumentiert, dass die ansteigenden Zonen bei Arauco und Topocalma Änderungen der Reibungseigenschaften von Mega-Erdbeben widerspiegeln, was diskrete Grenzen für die Ausbreitung von Mega-Erdbeben zur Folge hat. Ein weiterer Beitrag dieser Dissertation ist die lokale Untersuchung permanenter Deformationsmuster von bislang unbekannten überflutete Küstenlinien in der Arauco-Bucht bei der Santa Maria Insel, die ebenfalls vom Maule Erdbeben betroffen wurde. Ein multidisziplinärer Ansatz wird verwendet, um lokale Muster permanenter Deformation in submarinen Umgebungen zu erkennen, abzubilden und zu untersuchen. Dabei kommen Morphometrie, Sedimentologie, Paläontologie, 3D Morphoskopie und ein Landschafts-Entwicklungs-Model zum Einsatz. Permanente Deformationsmuster werden anhand eines elastischen Models nachgebildet und bestimmen die Deformationsraten einer aktiven, submarinen Aussenstörung (‘splay fault’), die als Santa Maria Störungszone definiert wird und durch eine Versatzrate von 3.7 m/ka für die letzten 30 ka charakterisiert ist. Die Aufzeichnungen zu Veränderungen der Elevation der Erdoberfläche während des Santa Maria Erdbebenzyklus deuten darauf hin, dass der wesentliche Teil der Deformation auf die Reaktivierung einer ‘Splay Fault’ während Mega-Erdbeben (wie z.B. das Maule (2010) Erdbeben) zurückzuführen ist. Allerdings die Sismizität in geringer Tiefe, die während der letzten zehn Jahre vor dem Maule-Erdbeben registriert wurde, deutet auf vorübergehende Störungsaktivität in der interseismischen Phase hin. Die Ergebnisse dieser Dissertation liefern neuartige und fundamentale Daten bezüglich der Menge und Mechanismen der Akkumulierung permanenter Deformation in der Erdkruste über mehrere tausend Jahre hinweg in der Region des M8.8 Maule Erdbebens (2010). Die in dieser Dissertation präsentierten neuen Methoden zur Charakterisierung permanenter Deformation mithilfe von geomorpologischen Küstenmarkern bieten einen breiteren quantitativen Ansatz zur Interpretation aktiver Deformation dar und können somit zu einem besseren Verständnis der Geologie in tektonisch aktiven Küstengebieten beitragen. N2 - Las regiones costeras tectónicamente activas están generalmente asociadas con zonas de subducción, las cuales son recurrentemente afectadas por megaterremotos de gran magnitud. El relieve costero es modelado por el efecto combinado de variaciones eustáticas y patrones de alzamiento tectónico heterogéneos, los cuales son acumulados luego de varios ciclos de megaterremotos. Sin embargo, la correlación entre los patrones de deformación asociados a megaterremotos y la persistente segmentación de las zonas de antearco, especialmente en Chile, no han sido aún entendidos del todo. Por otra parte, los métodos normalmente usados para estimar deformación permanente y basados en marcadores geomorfológicos, como las terrazas marinas, han permanecido basados en aproximaciones cualitativas y no repetibles. Esta situación es contrastante con el rápido avance de modelos de elevación digital de alta resolución como Light Detection and Ranging (LiDAR) y batimetrías de última generación. A lo largo de esta tesis me enfoco en estudiar la deformación permanente desde un punto de vista holístico: Desde los métodos usados para medir deformación permanente, hasta el estudio de los procesos responsables de su acumulación en la corteza. Mi investigación se enfoca específicamente en dos aspectos: Desarrollar nuevos métodos para medir deformación permanente usando terrazas marinas y comparar la magnitud de la deformación permanente con diferentes escalas temporales de deformación registrada durante las distintas fases del ciclo sísmico a lo largo de la zona de ruptura del (M8.8) Terremoto Maule 2010. En esta tesis he desarrollado dos métodos para determinar tasas de deformación en terrazas marinas del tipo wave-built y wave-cut. Para el primero, me enfoco en estudiar un ejemplo arquetípico de terraza marina tipo wave-built en Isla Santa María, mapeando su estratigrafía en detalle y reconociendo patrones de eventos de reocupación datados mediante once edades de radiocarbono (14C). He desarrollado un método para vincular los patrones de reocupación con variaciones del nivel del mar mediante la iteración de curvas relativas del nivel del mar para un rango de tasas de alzamiento. El mejor ajuste entre nivel del mar relativo y los patrones estratigráficos señala una tasa de alzamiento de 1.5 ± 0.3 m/ka. El segundo método es un software de interfaz gráfica llamado TerraceM® y desarrollado usando Matlab®. Esta novedosa herramienta permite determinar el shoreline-angle en terrazas del tipo wave-cut para diferentes escenarios geomorfológicos. Para validar estos métodos he seleccionado zonas de prueba con disponibilidad de topografía LiDAR a lo largo de la zona de ruptura del Terremoto Maule (2010), en Chile, y en California, USA. TerraceM permite determinar la ubicación tridimensional del shoreline-angle, el cual es usado para calcular tasas de deformación permanente. El shoreline-angle es localizado mediante la intersección de interpolaciones lineales, las que son usadas para definir la paleo plataforma y el paleo acantilado en perfiles topográficos swath. La precisión y exactitud de las mediciones con TerraceM es testeada comprando los resultados con mapeos previos y mediante un experimento de respetabilidad con estudiantes en el laboratorio de computación de la Universidad de Potsdam. He combinado los métodos creados anteriormente, para analizar terrazas del tipo wave-cut y wave-built, con el objetivo de medir la deformación permanente acumulada a lo largo de la zona de ruptura del Terremoto Maule (2010). Las terrazas tipo wave-built fueron datadas usando doce edades de Luminiscencia Estimulada por Luz Infrarroja (IRSL), las terrazas wave-cut fueron estudiadas utilizando 170 perfiles swaths alineados. Mediante la comparación de deslizamiento co-sísmico, acople intersísmico y tasas de deformación permanente he detectado tres áreas de alto alzamiento tectónico, plegamiento de terrazas marinas y zonas desplazadas por fallas activas. Estas tres áreas coinciden con zonas de alto deslizamiento cosísmico y acople, y con el limite espacial de al menos ocho megaterremotos históricos (M8-9.5). Propongo que las zonas de plegamiento de terrazas marinas en Arauco y Topocalma reflejan cambios en fricción de la zona de interplaca, que da como resultado la formación de barreras discretas para la propagación de megaterremotos. Con el objetivo de explorar la aplicación de geomorfología cuantitativa y marcadores geomorfológicos en ambientes submarinos, he desarrollado un estudio local de para determinar tasas de alzamiento tectónico utilizando líneas de costa sumergidas en el Golfo de Arauco, en la parte sur de la zona de ruptura del Terremoto Maule (2010). Utilizo una metodología multidisciplinaria que incluye: morfometría, sedimentología, paleontología, morfoscopía 3D y un modelo de evolución del relieve, con el objetivo de reconocer, cartografiar, y medir tasas y patrones de deformación permanente en ambientes submarinos. Luego, se utilizó un modelo elástico para reproducir los patrones de deformación permanente de una falla ramificada (splay- fault) definida como Sistema de Falla Santa María. El mejor modelo sugiere una estructura inversa con una tasa de deslizamiento de 3.7 m/ka durante los últimos ~30 ka. El registro de cambios del nivel del terreno durante el ciclo sísmico en Isla Santa María sugiere que la mayor parte de la deformación es acumulada a través de la reactivación de fallas ramificadas durante megaterremotos como el Maule (2010). Si consideramos 150 a 200 años como tiempo de recurrencia de estos mega eventos, un deslizamiento de entre 0.3 y 0.7 metros por evento sería necesario para equilibrar la tasa de deslizamiento de 3.7 m/ka. Sin embargo, si la falla se deslizara cada ~1000 años, sugiriendo que solo algunos terremotos podrían reactivarla, un deslizamiento de ~3.5 metros por evento serían necesarios para equilibrar la tasa de deslizamiento. Tal evento sería equivalente a un terremoto magnitud ~6.7 que sería capaz de producir un tsunami local. Los resultados de esta tesis entregan información nueva y fundamental acerca de la cantidad de deformación permanente y los posibles mecanismos asociados a esta deformación a escala de miles de años a lo largo de la zona de ruptura del M8.8 Terremoto Maule (2010). Además, los resultados de esta tesis destacan la aplicación de métodos de geomorfología cuantitativa, incluyendo nuevas herramientas computacionales como TerraceM®, el cual ayudará a expandir el uso de la geomorfología cuantitativa y métodos repetibles, además de mejorar la precisión y exactitud de estimaciones de deformación permanente en zonas costeras. Esta información es imprescindible para una adecuada ponderación de riesgos geológicos en zonas costeras y para anticipar escenarios de terremotos y tsunamis realísticos. KW - marine terraces KW - geomorphology KW - earthquake KW - subduction zone KW - permanent deformation KW - shorelines KW - Erdbeben KW - Geomorphologie KW - marine Terrassen KW - permanente Verformung KW - Küstenlinien KW - Subduktionszone Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-102652 ER -