TY - THES A1 - Müller, Juliane T1 - Trunk loading and back pain T1 - Rumpfbelastungen und Rückenschmerzen BT - three-dimensional motion analysis and evaluation of neuromuscular reflex activity in response to sudden and continuous loading BT - dreidimensionale Bewegungsanalyse und Erfassung der neuromuskulären Aktivität des Rumpfes als Antwort auf plötzliche und kontinuierliche Belastungen N2 - An essential function of the trunk is the compensation of external forces and loads in order to guarantee stability. Stabilising the trunk during sudden, repetitive loading in everyday tasks, as well as during performance is important in order to protect against injury. Hence, reduced trunk stability is accepted as a risk factor for the development of back pain (BP). An altered activity pattern including extended response and activation times as well as increased co-contraction of the trunk muscles as well as a reduced range of motion and increased movement variability of the trunk are evident in back pain patients (BPP). These differences to healthy controls (H) have been evaluated primarily in quasi-static test situations involving isolated loading directly to the trunk. Nevertheless, transferability to everyday, dynamic situations is under debate. Therefore, the aim of this project is to analyse 3-dimensional motion and neuromuscular reflex activity of the trunk as response to dynamic trunk loading in healthy (H) and back pain patients (BPP). A measurement tool was developed to assess trunk stability, consisting of dynamic test situations. During these tests, loading of the trunk is generated by the upper and lower limbs with and without additional perturbation. Therefore, lifting of objects and stumbling while walking are adequate represents. With the help of a 12-lead EMG, neuromuscular activity of the muscles encompassing the trunk was assessed. In addition, three-dimensional trunk motion was analysed using a newly developed multi-segmental trunk model. The set-up was checked for reproducibility as well as validity. Afterwards, the defined measurement set-up was applied to assess trunk stability in comparisons of healthy and back pain patients. Clinically acceptable to excellent reliability could be shown for the methods (EMG/kinematics) used in the test situations. No changes in trunk motion pattern could be observed in healthy adults during continuous loading (lifting of objects) of different weights. In contrast, sudden loading of the trunk through perturbations to the lower limbs during walking led to an increased neuromuscular activity and ROM of the trunk. Moreover, BPP showed a delayed muscle response time and extended duration until maximum neuromuscular activity in response to sudden walking perturbations compared to healthy controls. In addition, a reduced lateral flexion of the trunk during perturbation could be shown in BPP. It is concluded that perturbed gait seems suitable to provoke higher demands on trunk stability in adults. The altered neuromuscular and kinematic compensation pattern in back pain patients (BPP) can be interpreted as increased spine loading and reduced trunk stability in patients. Therefore, this novel assessment of trunk stability is suitable to identify deficits in BPP. Assignment of affected BPP to therapy interventions with focus on stabilisation of the trunk aiming to improve neuromuscular control in dynamic situations is implied. Hence, sensorimotor training (SMT) to enhance trunk stability and compensation of unexpected sudden loading should be preferred. N2 - Eine ausgeprägte Rumpfstabilität gilt als vorteilhaft, um den Rumpf bei repetitiven und plötzlich auftretenden hohen Lasten sowohl in Alltagssituationen, am Arbeitsplatz als auch während Training- oder Wettkampfbelastungen im Sport zu stabilisieren und vor Beschwerden bzw. Verletzungen zu schützen. Eine reduzierte Rumpfstabilität wird daher als Risikofaktor für die Entwicklung von Rückenschmerzen angenommen. Eine veränderte Aktivität (verlängerte Reaktionszeit, verlängerte Aktivierungszeiten, erhöhte Ko-Kontraktion) der rumpfumgreifenden Muskulatur sowie ein reduziertes Bewegungsausmaß und eine erhöhte -variabilität des Rumpfes bei Rückenschmerzpatienten sind evident. Diese Unterschiede sind hauptsächlich in quasi-statischen Belastungssituationen mit isolierter Lasteinwirkung direkt am Rumpf nachgewiesen. Eine Übertragbarkeit auf alltagsnahe und dynamische Belastungssituationen ist jedoch kritisch zu hinterfragen. Ziel des Dissertationsprojektes ist die Entwicklung und Validierung eines Diagnostiktools zur Erhebung der Rumpfstabilität in dynamischen Belastungssituationen bei Gesunden und Rückenschmerzpatienten. Für die Erfassung der Rumpfstabilität wurde ein Mess-Verfahren bestehend aus dynamischen Belastungssituationen, in denen die Lasten über die Extremitäten generiert werden (Heben von Lasten, Perturbation im Gang), mit und ohne Perturbation entwickelt. Mit Hilfe eines 12-Kanal-EMGs wurde die neuromuskuläre Aktivität der rumpfumgreifenden Muskulatur erfasst. Zusätzlich wurde die 3-dimensonale Rumpfbewegung über ein neu entwickeltes multi-segmentales Rückenmodell analysiert. Dieses Methodensetup wurde auf Reproduzierbarkeit sowie Validität überprüft. Im Anschluss erfolgte eine Anwendung des definierten Diagnostiktools zur Erfassung der Rumpfstabilität im Vergleich von Probanden mit und ohne Rückenschmerzen. Eine klinisch akzeptable bis hervorragende Reliabilität konnte für die verwendeten Messvariablen (EMG/Kinematik) in den beschriebenen Belastungssituationen (Heben/Gang mit Perturbation) nachgewiesen werden. Gesunde Erwachsene zeigen bei einer kontinuierlichen Belastung des Rumpfes mit unterschiedlichen Gewichten (Heben von Lasten) keine Veränderung der Rumpfbewegung. Die plötzliche Belastung des Rumpfes durch Hinzunahme von Perturbationen der unteren Extremitäten im Gang konnte dagegen bei gesunden Probanden eine messbare Auslenkung des Rumpfes auf kinematischer als auch neuromuskulärer Ebene hervorrufen. Rückenschmerzpatienten zeigten ein verändertes neuromuskuläres und kinematisches Kompensationsmuster bei externen Perturbationen im Gang im Vergleich zu Gesunden. Dies ist charakterisiert durch eine verzögerte Reaktionszeit sowie verlängerte Dauer zum Erreichen der maximalen neuromuskulären Aktivität in Kombination mit einer reduzierten Lateralflexion des Rumpfes während Perturbation. Die gewählte Testsituation - Perturbation im Gang - scheint, trotz Applikation der Perturbation über die Extremitäten und fehlender Fixierung des Beckens, geeignet zur Provokation erhöhter Anforderungen an die Stabilisierung des Rumpfes bei erwachsenen Probanden. Das veränderte neuromuskuläre und kinematische Kompensationsmuster bei Rückenschmerzpatienten kann als Surrogat einer erhöhten Belastung sowie einer reduzierten Rumpfstabilität bei Patienten bewertet werden. Das neu entwickelte Verfahren zur Erfassung der Rumpfstabilität ist geeignet, um Defizite bei Rückenschmerzpatienten zu identifizieren und folglich individuelle Zuordnungen zu Trainingsmaßnahmen vorzunehmen. Der Fokus in der Prävention bzw. Therapie von Rückenschmerzen sollte dem Folgend auf der Stabilisierung des Rumpfes mit dem Ziel der Verbesserung der neuromuskulären Kontrolle des Rumpfes in dynamischen Situationen liegen. Ein sensomotorischer Trainingsansatz (SMT) zur Optimierung der Rumpfstabilität und Kompensationsfähigkeit von unerwarteten externen Lasten ist zu präferieren. KW - electromyography KW - trunk kinematics KW - spine KW - Wirbelsäule KW - Elektromyographie KW - Rumpfkinematik Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-102428 ER - TY - THES A1 - Lacroix, André T1 - Factors influencing the effectiveness of balance and resistance training in older adults T1 - Effektivität von Gleichgewichts- und Krafttraining bei älteren Menschen: beeinflussende Faktoren N2 - Hintergrund und Ziele: Altersbedingte Kraft- und Gleichgewichtsverluste sind mit Funktionseinschränkungen und einem erhöhten Sturzrisiko assoziiert. Kraft- und Gleichgewichtstraining haben das Potenzial, das Gleichgewicht und die Maximalkraft/Schnellkraft von gesunden älteren Menschen zu verbessern. Es ist jedoch noch nicht hinreichend untersucht, wie die Effektivität solcher Übungsprogramme von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Hierzu gehören die Rolle der Rumpfmuskulatur, die Effekte von kombiniertem Kraft- und Gleichgewichtstraining sowie die Effekte der Trainingsanleitung. Die primären Ziele dieser Dissertation bestehen daher in der Überprüfung der Zusammenhänge von Rumpfkraft und Gleichgewichtsvariablen und der Effekte von kombiniertem Kraft- und Gleichgewichtstraining auf ein breites Spektrum an intrinsischen Sturzrisikofaktoren bei älteren Menschen. Ein wesentliches Ziel dieser Dissertation ist zudem die Überprüfung der Auswirkungen von angeleitetem gegenüber unangeleitetem Kraft- und/oder Gleichgewichtstraining auf Variablen des Gleichgewichts und der Maximal-/Schnellkraft bei älteren Menschen. Methoden: Gesunde ältere Erwachsene im Alter zwischen 63 und 80 Jahren wurden in einer Querschnittsstudie, einer Längsschnittstudie und einer Metaanalyse untersucht (Gruppenmittelwerte Meta-Analyse: 65.3-81.1 Jahre). Messungen des Gleichgewichts (statisches/dynamisches, proaktives, reaktives Gleichgewicht) wurden mittels klinischer (z. B. Romberg Test) und instrumentierter Tests (z. B. 10 Meter Gangtest inklusive elektrischer Erfassung von Gangparametern) durchgeführt. Die isometrische Maximalkraft der Rumpfmuskulatur wurde mit speziellen Rumpfkraft-Maschinen gemessen. Für die Überprüfung der dynamischen Maximal-/Schnellkraft der unteren Extremität wurden klinische Tests (z. B. Chair Stand Test) verwendet. Weiterhin wurde ein kombiniertes Kraft- und Gleichgewichtstraining durchgeführt, um trainingsbedingte Effekte auf Gleichgewicht und Maximal-/Schnellkraft sowie die Effekte der Trainingsanleitung bei älteren Erwachsenen zu untersuchen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten signifikante Korrelationen zwischen Rumpfkraft und statischem sowie ausgewählten Parametern des dynamischen Gleichgewichts (0.42 ≤ r ≤ 0.57). Kombiniertes Kraft- und Gleichgewichtstraining verbesserte das statische/dynamische (z. B. Romberg Test, Ganggeschwindigkeit), proaktive (z. B. Timed Up und Go Test) und reaktive Gleichgewicht (z. B. Push and Release Test) sowie die Maximal-/Schnellkraft (z. B. Chair Stand Test) von gesunden älteren Menschen (0.62 ≤ Cohen’s d ≤ 2.86; alle p < 0.05). Angeleitetes Training führte verglichen mit unangeleitetem Training zu größeren Effekten bei Gleichgewicht und Maximal-/Schnellkraft [Längsschnittstudie: Effekte in der angeleiteten Gruppe 0.26 ≤ d ≤ 2.86, Effekte in der unangeleiteten Gruppe 0.06 ≤ d ≤ 2.30; Metaanalyse: alle Standardisierte Mittelwertdifferenzen (SMDbs) zugunsten der angeleiteten Programme 0.24-0.53]. Die Metaanalyse zeigte zudem größere Effekte zugunsten der angeleiteten Programme, wenn diese mit komplett unbeaufsichtigten Programmen verglichen wurden (0.28 ≤ SMDbs ≤ 1.24). Diese Effekte zugunsten der angeleiteten Interventionen wurden jedoch abgeschwächt, wenn sie mit unangeleiteten Interventionen verglichen wurden, die wenige zusätzliche angeleitete Einheiten integrierten (−0.06 ≤ SMDbs ≤ 0.41). Schlussfolgerungen: Eine Aufnahme von Rumpfkraftübungen in sturzpräventive Trainingsprogramme für ältere Menschen könnte die Verbesserung von Gleichgewichtsparametern positiv beeinflussen. Die positiven Effekte auf eine Vielzahl wichtiger intrinsischer Sturzrisikofaktoren (z. B. Gleichgewichts-, Kraftdefizite) implizieren, dass besonders die Kombination aus Kraft- und Gleichgewichtstraining eine durchführbare und effektive sturzpräventive Intervention ist. Aufgrund größerer Effekte von angeleitetem im Vergleich zu unangeleitetem Training sollten angeleitete Einheiten in sturzpräventive Übungsprogramme für ältere Erwachsene integriert werden. N2 - Background and objectives: Age-related losses of lower extremity muscle strength/power and deficits in static and particularly dynamic balance are associated with impaired functional performance and the occurrence of falls. It has been shown that balance and resistance training have the potential to improve balance and muscle strength in healthy older adults. However, it is still open to debate how the effectiveness of balance and resistance training in older adults is influenced by different factors. This includes the role of trunk muscle strength, the comprehensive effects of combined balance and resistance training, and the role of exercise supervision. Therefore, the primary objectives of this doctoral thesis are to investigate the relationship between trunk muscle strength and balance performance and to examine the effects of an expert-based balance and resistance training protocol on various measures of balance and lower extremity muscle strength/power in older adults. Furthermore, the impact of supervised versus unsupervised balance and/or resistance training interventions in the elderly will be evaluated. Methods: Healthy older adults aged 63-80 years were included in a cross-sectional study, a longitudinal study, and a meta-analysis (range group means meta-analysis: 65.3-81.1 years) registering balance and muscle strength/power performance. Different measures of balance (i.e., static/dynamic, proactive, reactive) were examined using clinical (e.g., Romberg test) and instrumented tests (e.g., 10 meter walking test on a sensor-equipped walkway). Isometric strength of the trunk muscles was assessed using instrumented trunk muscle strength apparatus and lower extremity dynamic muscle strength/power was examined using clinical tests (e.g., Chair Stand Test). Further, a combined balance and resistance training protocol was applied to examine training-induced effects on balance and muscle strength/power as well as the role of supervision in older adults. Results: Findings revealed that measures of trunk muscle strength and static steady-state balance as well as specific measures of dynamic steady-state balance were significantly associated in the elderly (0.42 ≤ r ≤ 0.57). Combined balance and resistance training significantly improved older adults' static/dynamic steady-state (e.g., Romberg test; habitual gait speed), pro-active (e.g., Timed Up and Go Test), and reactive balance (e.g., Push and Release Test) as well as muscle strength/power (e.g., Chair Stand Test) (0.62 ≤ Cohen’s d ≤ 2.86; all p < 0.05). Supervised compared to unsupervised balance and/or resistance training was superior in enhancing older adults' balance and muscle strength/power performance regarding all observed outcome categories [longitudinal study: effects for the supervised group 0.26 ≤ d ≤ 2.86, effects for the unsupervised group 0.06 ≤ d ≤ 2.30; meta-analysis: all between-subject standardized mean differences (SMDbs) in favor of the supervised training programs 0.24-0.53]. The meta-analysis additionally showed larger effects in favor of supervised interventions when compared to completely unsupervised interventions (0.28 ≤ SMDbs ≤ 1.24). These effects in favor of the supervised programs faded when compared with studies that implemented a small amount of supervised sessions in their unsupervised interventions (−0.06 ≤ SMDbs ≤ 0.41). Conclusions: Trunk muscle strength is associated with steady-state balance performance and may therefore be integrated in fall-preventive exercise interventions for older adults. The examined positive effects on a large number of important intrinsic fall risk factors (e.g., balance deficits, muscle weakness) imply that particularly the combination of balance and resistance training appears to be a feasible and effective exercise intervention for fall prevention. Owing to the beneficial effects of supervised compared to unsupervised interventions, supervised sessions should be integrated in fall-preventive balance and/or resistance training programs for older adults. KW - Senioren KW - Gleichgewicht KW - Maximalkraft/Schnellkraft KW - Rumpfkraft KW - Gleichgewichtstraining KW - Krafttraining KW - Übungsanleitung KW - elderly KW - balance KW - lower extremity muscle strength/power KW - trunk muscle strength KW - balance training KW - resistance training KW - exercise supervision Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-411826 ER - TY - THES A1 - Konrad, Marcel T1 - Ermittlung der Depressionsinzidenz bei Patienten mit Herzinsuffizienz und koronarer Herzkrankheit sowie der medikamentösen Depressionstherapie bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen in der ambulanten Versorgung in Deutschland Y1 - 2017 ER - TY - THES A1 - Eichler, Sarah T1 - Multidisziplinäre kardiologische Rehabilitation bei Patienten nach kathetergestützter Aortenklappenkorrektur T1 - Multicomponent cardiac rehabilitation in patients after transcatheter aortic valve implantation BT - Prädiktoren für die Veränderung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Lebensqualität BT - predictors of functional and psychocognitive recovery N2 - Hintergrund Für Patienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Multimorbidität ein hohes Operationsrisiko tragen, konnte mit der kathetergestützten Aortenklappenkorrektur (transcatheter aortic valve implantation, TAVI) eine vielversprechende Alternative zum herzchirurgischen Eingriff etabliert werden. Explizite Daten zur multidisziplinären kardiologischen Rehabilitation nach TAVI liegen bislang nicht vor. Ziel vorliegender Arbeit war, den Effekt der kardiologischen Rehabilitation auf die körperliche Leistungsfähigkeit, den emotionalen Status, die Lebensqualität und die Gebrechlichkeit bei Patienten nach TAVI zu untersuchen sowie Prädiktoren für die Veränderung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität zu identifizieren. Methodik Zwischen 10/2013 und 07/2015 wurden 136 Patienten (80,6 ± 5,0 Jahre, 47,8 % Männer) in Anschlussheilbehandlung nach TAVI in drei kardiologischen Rehabilitationskliniken eingeschlossen. Zur Beurteilung des Effekts der kardiologischen Rehabilitation wurden jeweils zu Beginn und Ende der Rehabilitation der Frailty (Gebrechlichkeits)-Index (Score bestehend aus Barthel-Index, Instrumental Activities of Daily Living, Mini Mental State Exam, Mini Nutritional Assessment, Timed Up and Go und subjektiver Mobilitätsverschlechterung), die Lebensqualität im Short-Form 12 (SF-12) sowie die funktionale körperliche Leistungsfähigkeit im 6-Minuten Gehtest (6-minute walk test, 6MWT) und die maximale körperliche Leistungsfähigkeit in der Belastungs-Ergometrie erhoben. Zusätzlich wurden soziodemographische Daten (z. B. Alter und Geschlecht), Komorbiditäten (z. B. chronisch obstruktive Lungenerkrankung, koronare Herzkrankheit und Karzinom), kardiovaskuläre Risikofaktoren und die NYHA-Klasse dokumentiert. Prädiktoren für die Veränderung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Lebensqualität wurden mit Kovarianzanalysen angepasst. Ergebnisse Die maximale Gehstrecke im 6MWT konnte um 56,3 ± 65,3 m (p < 0,001) und die maximale körperliche Leistungsfähigkeit in der Belastungs-Ergometrie um 8,0 ± 14,9 Watt (p < 0001) gesteigert werden. Weiterhin konnte eine Verbesserung im SF-12 sowohl in der körperlichen Summenskala um 2,5 ± 8,7 Punkte (p = 0,001) als auch in der psychischen Summenskala um 3,4 ± 10,2 Punkte (p = 0,003) erreicht werden. In der multivariaten Analyse waren ein höheres Alter und eine höhere Bildung signifikant mit einer geringeren Zunahme im 6MWT assoziiert, währenddessen eine bessere kognitive Leistungsfähigkeit und Adipositas einen positiven prädiktiven Wert aufwiesen. Eine höhere Selbstständigkeit und ein besserer Ernährungsstatus beeinflussten die Veränderung in der körperlichen Summenskala des SF-12 positiv, währenddessen eine bessere kognitive Leistungsfähigkeit einen Prädiktor für eine geringere Veränderung darstellte. Des Weiteren hatten die jeweiligen Ausgangswerte der körperlichen und psychischen Summenskala im SF-12 einen inversen Einfluss auf die Veränderungen in der gleichen Skala. Schlussfolgerung Eine multidisziplinäre kardiologische Rehabilitation kann sowohl die körperliche Leistungs-fähigkeit und Lebensqualität verbessern als auch die Gebrechlichkeit von Patienten nach kathetergestützter Aortenklappenkorrektur verringern. Daraus resultierend gilt es, spezifische Assessments für die kardiologische Rehabilitation zu entwickeln. Weiterhin ist es notwendig, individualisierte Therapieprogramme mit besonderem Augenmerk auf kognitive Funktionen und Ernährung zu initiieren, um die Selbstständigkeit hochbetagter Patienten zu erhalten bzw. wiederherzustellen und um die Pflegebedürftigkeit der Patienten hinauszuzögern. N2 - Background In the last decade, transcatheter aortic valve implantation (TAVI) has reached widespread clinical acceptance as treatment for elderly and high-risk patients with aortic stenosis. Little is known about influencing factors of function and quality of life during multicomponent cardi-ac rehabilitation. The aim of the underlying study was to investigate the impact of a multidis-ciplinary inpatient cardiac rehabilitation on function and frailty as well as to find predictors for changes in quality of life and physical capacity. Methods From 10/2013 to 07/2015, patients with an elective TAVI and a subsequent inpatient cardiac rehabilitation were enrolled in the prospective cohort multicentre study. A Frailty-Index (a score including Activities of Daily Living, Instrumental Activities of Daily Living, Mini Men-tal State Exam, Mini Nutritional Assessment, Timed Up and Go und subjective mobility disa-bility), quality of life by Short Form-12 (SF-12), function by 6-minute walk distance (6MWD) and by maximum work load in bicycle ergometry were performed at admission and discharge of cardiac rehabilitation. Additionally, sociodemographic parameters (e. g. age, sex), comorbidities (e. g. chronic obstructive pulmonary disease, coronary artery disease), cardiovascular risk factors and NYHA-class were documented. Predictors for changes in 6MWD and SF-12 were studied using analysis of covariance. Results 136 patients (80.6 ± 5.0 years, 47.8 % male) were enrolled. 6MWD and maximum work load increased by 56.3 ± 65.3 m (p < 0.001) and 8.0 ± 14.9 Watts (p < 0.001), respectively. An improvement in SF-12 (physical component scale 2.5 ± 8.7, p = 0.001, mental component scale 3.4 ± 10.2, p = 0.003) could be observed. In the multivariate analysis, age and a higher education were significantly associated with a reduced 6MWD, whereas cognition and obesity showed a positive predictive value. Nutrition and autonomy positively influenced the physical scale of SF-12, whereas a better cognitive performance negatively influenced it. Additionally, the baseline values of SF-12 had an inverse impact on the change during cardiac rehabilitation. Conclusions Cardiac rehabilitation can improve functional capacity as well as quality of life and reduce frailty in patients after TAVI. This results in a reevaluation of diagnostic modalities, prognostic parameters and an individualised definition of achievable goals in the contemporary TAVI population during the recovery phase at cardiac rehabilitation. An individually tailored therapy with special consideration of cognition and nutrition is needed to maintain autonomy and empower octogenarians in coping with challenges of everyday life. KW - TAVI KW - Gebrechlichkeit KW - kardiologische Rehabilitation KW - Lebensqualität KW - körperliche Leistungsfähigkeit KW - TAVI KW - frailty KW - cardiac rehabilitation KW - quality of life KW - exercise capacity Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-406618 ER - TY - THES A1 - de Souza Silveira, Raul T1 - Human substrate metabolism at upper oxidative capacities T1 - Substrat-Metabolismus bei oberen oxidativen Kapazitäten BT - how intensity and pre-exercise nutrition affect the oxidative regulation of carbohydrate and fat during metabolic targeted running BT - wie Intensität und Ernährung vor dem Sport die oxidative Regulierung von Kohlenhydraten und Fett auf metabolisch gezielte Laufeinheiten wirken N2 - Introduction: Carbohydrate (CHO) and fat are the main substrates to fuel prolonged endurance exercise, each having its oxidation patterns regulated by several factors such as intensity, duration and mode of the activity, dietary intake pattern, muscle glycogen concentrations, gender and training status. Exercising at intensities where fat oxidation rates are high has been shown to induce metabolic benefits in recreational and health-oriented sportsmen. The exercise intensity (Fatpeak) eliciting peak fat oxidation rates is therefore of particular interest when aiming to prescribe exercise for the purpose of fat oxidation and related metabolic effects. Although running and walking are feasible and popular among the target population, no reliable protocols are available to assess Fatpeak as well as its actual velocity (VPFO) during treadmill ergometry. Moreover, to date, it remains unclear how pre-exercise CHO availability modulates the oxidative regulation of substrates when exercise is conducted at the intensity where the individual anaerobic threshold (IAT) is located (VIAT). That is, a metabolic marker representing the upper border where constant load endurance exercise can be sustained, being commonly used to guide athletic training or in performance diagnostics. The research objectives of the current thesis were therefore, 1) to assess the reliability and day-to-day variability of VPFO and Fatpeak during treadmill ergometry running; 2) to assess the impact of high CHO (HC) vs. low CHO (LC) diets (where on the LC day a combination of low CHO diet and a glycogen depleting exercise was implemented) on the oxidative regulation of CHOs and fat while exercise is conducted at VIAT. Methods: Research objective 1: Sixteen recreational athletes (f=7, m=9; 25 ± 3 y; 1.76 ± 0.09 m; 68.3 ± 13.7 kg; 23.1 ± 2.9 kg/m²) performed 2 different running protocols on 3 different days with standardized nutrition the day before testing. At day 1, peak oxygen uptake (VO2peak) and the velocities at the aerobic threshold (VLT) and respiratory exchange ratio (RER) of 1.00 (VRER) were assessed. At days 2 and 3, subjects ran an identical submaximal incremental test (Fat-peak test) composed of a 10 min warm-up (70% VLT) followed by 5 stages of 6 min with equal increments (stage 1 = VLT, stage 5 = VRER). Breath-by-breath gas exchange data was measured continuously and used to determine fat oxidation rates. A third order polynomial function was used to identify VPFO and subsequently Fatpeak. The reproducibility and variability of variables was verified with an intraclass correlation coefficient (ICC), Pearson’s correlation coefficient, coefficient of variation (CV) and the mean differences (bias) ± 95% limits of agreement (LoA). Research objective 2: Sixteen recreational runners (m=8, f=8; 28 ± 3 y; 1.76 ± 0.09 m; 72 ± 13 kg; 23 ± 2 kg/m²) performed 3 different running protocols, each allocated on a different day. At day 1, a maximal stepwise incremental test was implemented to assess the IAT and VIAT. During days 2 and 3, participants ran a constant-pace bout (30 min) at VIAT that was combined with randomly assigned HC (7g/kg/d) or LC (3g/kg/d) diets for the 24 h before testing. Breath-by-breath gas exchange data was measured continuously and used to determine substrate oxidation. Dietary data and differences in substrate oxidation were analyzed with a paired t-test. A two-way ANOVA tested the diet X gender interaction (α = 0.05). Results: Research objective 1: ICC, Pearson’s correlation and CV for VPFO and Fatpeak were 0.98, 0.97, 5.0%; and 0.90, 0.81, 7.0%, respectively. Bias ± 95% LoA was -0.3 ± 0.9 km/h for VPFO and -2 ± 8% of VO2peak for Fatpeak. Research objective 2: Overall, the IAT and VIAT were 2.74 ± 0.39 mmol/l and 11.1 ± 1.4 km/h, respectively. CHO oxidation was 3.45 ± 0.08 and 2.90 ± 0.07 g/min during HC and LC bouts respectively (P < 0.05). Likewise, fat oxidation was 0.13 ± 0.03 and 0.36 ± 0.03 g/min (P < 0.05). Females had 14% (P < 0.05) and 12% (P > 0.05) greater fat oxidation compared to males during HC and LC bouts, respectively. Conclusions: Research objective 1: In summary, relative and absolute reliability indicators for VPFO and Fatpeak were found to be excellent. The observed LoA may now serve as a basis for future training prescriptions, although fat oxidation rates at prolonged exercise bouts at this intensity still need to be investigated. Research objective 2: Twenty-four hours of high CHO consumption results in concurrent higher CHO oxidation rates and overall utilization, whereas maintaining a low systemic CHO availability significantly increases the contribution of fat to the overall energy metabolism. The observed gender differences underline the necessity of individualized dietary planning before exerting at intensities associated with performance exercise. Ultimately, future research should establish how these findings can be extrapolated to training and competitive situations and with that provide trainers and nutritionists with improved data to derive training prescriptions. N2 - Einleitung: Kohlenhydrate (CHO) und Fett sind die bedeutendsten Energieträger bei anhaltender Ausdauerbelastung. Diese Substrate haben individuelle Oxidationsmuster, die von Intensität, Dauer und Art der Aktivität, sowie Nahrungszufuhr, Muskelglykogen-konzentration, Geschlecht und Trainingsstatus abhängen. Es ist bekannt, dass körperliche Aktivität unter hohen Fettverbrennungsraten, vorteilhafte metabolische Effekte bei freizeitaktiven und gesundheitsorientierten Sportlern hervorrufen. Die durch Belastungsintensität (Fatpeak) hervorgerufene höchste Fettoxidationsrate ist daher von besonderer Bedeutung für Empfehlungen von Fettverbrennungsaktivitäten und hierzu gehörigen metabolischen Effekten. Obgleich Joggen und Laufen als praktikabel und verbreitet in entsprechenden Zielgruppen angesehen wird, existieren keine reliablen Protokolle um Fatpeak und die hierzu spezifische Geschwindigkeit (VPFO) bei einer Laufbandergometrie zu bestimmen. Darüberhinaus, ist bis heute ungeklärt, inwiefern die Verfügbarkeit von CHO vor körperlicher Belastung, die oxidative Regulation von Substraten beeinflusst, wenn die Belastungsintensität bei der individuelle anaeroben Schwelle (IAT) durchgeführt wird (VIAT). Die IAT beschreibt hierbei einen metabolischen Schwellenwert, bis zu welchem eine konstante Ausdauerleistung aufrecht erhalten werden kann. Dieser Schwellenwert wird üblicherweise zur Trainingssteuerung oder Leistungsdiagnostik herangezogen. Die Forschungsziele der hier vorgelegten Thesis sind daher: 1) Die Überprüfung der Reliabilität und Variabilität von VPFO und Fatpeak während einer Laufbandergometrie; 2) Die Überprüfung des Einflusses von kohlenhydratreicher (HC) im Vergleich zu kohlenhydratarmer (LC) Nahrungszufuhr auf die Regulierung der Oxidation von Kohlenhydraten und Fetten während körperlicher Aktivität bei VIAT. Hierbei wurde am LC Tag eine Kombination von geringer CHO Zufuhr und einer Glykogen verarmenden Belastung implementiert. Methoden: Forschungsziel 1: Sechszehn Freizeitsportler (f=7, m=9; 25 ± 3 y; 1.76 ± 0.09 m; 68.3 ± 13.7 kg; 23.1 ± 2.9 kg/m²) durchliefen 2 verschiedene Laufprotokolle an drei verschiedenen Tagen unter standardisierter Nahrungszufuhr vor den Untersuchungen. Am Tag 1 wurden die höchste Sauerstoffaufnahme (VO2peak) und die Geschwindigkeiten bei der aeroben Schwelle (VLT), sowie beim respiratorische Quotient (RER) von 1.00 (VRER) erfasst. Am Tag 2 und 3 absolvierten die Probanden einen identischen submaximalen Stufentest (Fat-peak test), welcher aus einer 10 min Erwärmungsphase (70% VLT) gefolgt von 5 gleichmäßig ansteigenden Stufen à 6 min (Stufe 1 = VLT, Stufe 5 = VRER) bestand. Atemgasdaten wurden durch „Breath-by-breath“-Analyse kontinuierlich gemessen und herangezogen um Fettoxidationsraten zu bestimmen. Aus diesen Daten wurde über eine Polynomfunktion dritter Ordnung VPFO und folglich Fatpeak identifiziert. Die Reproduzierbarkeit und Variabilität dieser Parameter wurde mittels des Intraklassen-Korrelationskoeffizient (ICC), des Pearson’s Korrelationskoeffizient, des Variabilitätskoeffizient (CV) und der mittleren Differenz (bias) ± 95% „limits of agreement“ (LoA) überprüft. Forschungsziel 2: Sechzehn Freizeitläufer (m=8, f=8; 28 ± 3 y; 1.76 ± 0.09 m; 72 ± 13 kg; 23 ± 2 kg/m²) durchliefen 3 verschiedene Laufprotokolle an jeweils unterschiedlichen Tagen. Am Tag 1 wurde ein maximaler Stufentest durchgeführt, um die IAT und VIAT zu erfassen. Am zweiten und dritten Tag absolvierten die Probanden eine Laufeinheit (30 min) in konstanter Geschwindigkeit bei VIAT, unter Berücksichtigung einer 24 h zuvor durchgeführten und zufällig zugewiesenen Diät mit entweder HC (7g/kg/d) oder LC (3g/kg/d). „Breath-by-breath“-Atemgasdaten wurden kontinuierlich erfasst und für die Bestimmung der Substratoxidation herangezogen. Ernährungsdaten und Unterschiede in Substratoxidation wurden mittels t-test für abhängige Probanden analysiert. Interaktionseffekte zwischen Diät und Geschlecht wurden mittels einer Zwei-Wege ANOVA getestet (α = 0.05). Ergebnisse: Forschungsziel 1: ICC, Pearson’s Korrelationskoeffizient und CV von VPFO und Fatpeak waren 0.98, 0.97, 5.0%; und respektive 0.90, 0.81, 7.0%. Bias ± 95% LoA betrug -0.3 ± 0.9 km/h für VPFO und -2 ± 8% von VO2peak für Fatpeak. Forschungsziel 2: Insgesamt waren IAT 2.74 ± 0.39 mmol/l und VIAT 11.1 ± 1.4 km/h. CHO Oxidation war 3.45 ± 0.08 g/min während HC und respektive 2.90 ± 0.07 g/min während LC Laufeinheiten (P < 0.05). Gleichermaßen war Fettoxidation 0.13 ± 0.03 und 0.36 ± 0.03 g/min (P < 0.05). Frauen hatten im Vergleich zu Männern 14% (P < 0.05) und 12% (P > 0.05) größere Fettoxidation in HC und respektive LC Laufeinheiten. Schlussfolgerungen: Forschungsziel 1: Zusammenfassend wurde eine exzellente relative und absolute Reliabilität für VPFO und Fatpeak gezeigt. Die gefundenen LoA könnten als Basis für zukünftige Trainingssteuerungsempfehlungen genutzt werden, obwohl Fettoxidationsraten bei anhaltenden Ausdauertrainingseinheiten bei dieser Intensität noch untersucht werden müssen. Forschungsziel 2: Hohe CHO-Zufuhr 24 h vor Belastung führt zu einhergehenden höheren CHO-Oxidationsraten und -verwertung, wobei eine niedrige systemische CHO-Verfügbarkeit den Anteil an Fettoxidation im gesamten Energiemetabolismus signifikant erhöht. Die beobachteten Geschlechtsunterschiede unterstreichen die Notwendigkeit einer individualisierten Ernährungsplanung im Vorfeld einer Belastung unter leistungsorientierten Intensitäten. Schlussendlich sollte zukünftige Forschung feststellen, wie hiesige Ergebnisse in Training und Wettkampfsituationen umgesetzt werden können, um somit Trainern und Ernährungswissenschaftlern verbesserte Daten für Trainingsempfehlungen bereitzustellen. KW - fat oxidation KW - carbohydrate oxidation KW - individual anaerobic threshold KW - Fettoxidation KW - Kohlenhydratoxidation KW - individuelle anaerobe Schwelle Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-423338 ER - TY - THES A1 - Baumgarten, Franz T1 - Nahrungsergänzungsmittel im Nachwuchssport - Interventionsempfehlungen vor dem Hintergrund der Theorie der Zielsysteme T1 - Nutritional supplements in youth sport - Recommendations for interventions using the theory of goal systems N2 - Aufgrund verschiedener wissenschaftlicher Erkenntnisse wird jungen Sporttreibenden vom Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) abgeraten. Diese Dissertation verfolgt vor dem Hintergrund der Theorie der Zielsysteme (TDZ) das Ziel der Erstellung anwendungsorientieren Handlungswissens, anhand dessen Interventionsempfehlungen zur Reduzierung des prävalenten NEM-Konsums im Nachwuchssport ableitbar sind. Insgesamt wurden sechs Untersuchungen durchgeführt. Die Versuchsteilnehmenden absolvierten in sämtlichen Studien eine Variante der lexikalischen Entscheidungsaufgabe. Diese Aufgabe diente der Operationalisierung von automatisch aktivier- und abrufbaren nahrungsergänzungsmittelbezogenen Ziel-Mittel-Relationen. In einer Stichprobe von Sportstudierenden zeigte sich, dass NEM mit dem Ziel Leistung assoziiert sind (Studie 1). Unter Berücksichtigung des NEM-Konsums wurde dieses Ergebnis für Nachwuchsathletinnen und -athleten aus dem Breitensport repliziert (Studie 2). Zusätzlich konnte in beiden Studien die Bedeutung dieser Ziel-Mittel-Relationen für das Verhalten nachgewiesen werden. In den nachfolgenden Untersuchungen wurden spezifische Veränderungsmechanismen der verhaltensleitenden Ziel-Mittel-Relation aus Leistung und NEM zunächst an Sportstudierenden experimentell evaluiert. Durch das Herausstellen der fehlenden leistungssteigernden Wirkung von NEM konnte diese Zielassoziation nicht modifiziert werden (Studie 3). Das Betonen gesundheitsschädigender Konsequenzen (Studie 4) und das Akzentuieren einer gesunden Ernährung (Studie 5) erwiesen sich demgegenüber als geeignet zur Veränderung der Ziel-Mittel-Relation. Das Herausstellen einer gesunden Ernährung führte deskriptiv bei Nachwuchsathletinnen und -athleten ebenfalls zur Modifikation der Zielassoziation (Studie 6). Die inferenzstatistische Bestätigung der Ergebnisse dieser Studie steht aufgrund der geringen Teststärke der Untersuchung noch aus. Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse, dass die auf Ebene automatischer Kognitionen bestehende und verhaltensleitende Assoziation des Gebrauchs von NEM mit Leistung durch die Akzentuierung gesundheitlicher Perspektiven experimentell verändert werden kann. Abschließend wird die theoretische und praktische Bedeutung des erstellten Handlungswissen für künftige Interventionsempfehlungen zur Reduzierung des Gebrauchs von NEM diskutiert. N2 - Various scientific findings discourage the use of nutritional supplements (NS) among young athletes. In light of the theory of goal systems (TGS) this doctoral thesis aims at the development of academically guided recommendations for intervention approaches that reduce the prevalent NS use. Within this framework, a total of six studies was conducted. In each study participants completed an adapted version of a lexical decision task. This task served to measure NS related goal-means associations that are proposed within the TGS and can be activated and retrieved automatically. In a sample of sport and exercise students NS were associated with the goal performance (study 1). These findings were replicated in a sample of NS using young athletes from amateur sports (study 2). In addition, both studies emphasized the importance of this particular goal-means association for behaviour. The following studies evaluated potential mechanisms for the modification of the behaviour influencing goal-means association between NS and performance in samples of sport and exercise students. Highlighting the lack of performance enhancing effects of NS did not alter the goal-means association between NS and performance (study 3). Rather, the emphasis on the harmful effects of health (study 4) and on healthy diet (study 5) led to significant changes of this particular goal-means association. Highlighting the positive effects of a healthy diet for athletic performance descriptively proved to be a potential mechanism for altering goal-means associations in a sample of young athletes from competitive sports (study 6). Due to the lack of statistical power, the confirmation of this trend using inferential statistics is still pending. Overall, the results of the completed studies illustrate that the automatic and behaviour influencing goal-means associations between NS and performance can be experimentally modified, especially by health-oriented messages. The theoretical and practical relevance of this thesis for future interventions in order to reduce the NS use among young athletes is discussed. KW - Nahrungsergänzungsmittel KW - Nachwuchssport KW - Theorie der Zielsysteme KW - automatische Prozesse KW - Intervention KW - nutritional supplements KW - young athletes KW - theory of goal systems KW - automatic processes KW - intervention Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-405652 ER -