TY - THES A1 - Glöckner, Olaf T1 - Immigrated Russian Jewish elites in Israel and Germany after 1990 T1 - Russisch-jüdische Eliten in Israel und Deutschland nach 1990 BT - their integration, self image and role in community building BT - Integration, Selbstbild und Rolle in Immigranten-Netzwerken N2 - Russian Jews who left the Former Soviet Union (FSU) and its Successor States after 1989 are considered as one of the best qualified migrants group worldwide. In the preferred countries of destination (Israel, the United States and Germany) they are well-known for cultural self-assertion, strong social upward mobility and manifold forms of self organisation and empowerment. Using Suzanne Kellers sociological model of “Strategic Elites”, it easily becomes clear that a huge share of the Russian Jewish Immigrants in Germany and Israel are part of various elites due to their qualification and high positions in the FSU – first of all professional, cultural and intellectual elites (“Intelligentsija”). The study aimed to find out to what extent developments of cultural self-assertion, of local and transnational networking and of ethno-cultural empowerment are supported or even initiated by the immigrated (Russian Jewish) Elites. The empirical basis for this study have been 35 half-structured expert interviews with Russian Jews in both countries (Israel, Germany) – most of them scholars, artists, writers, journalists/publicists, teachers, engineers, social workers, students and politicians. The qualitative analysis of the interview material in Israel and Germany revealed that there are a lot of commonalities but also significant differences. It was obvious that almost all of the interview partners remained to be linked with Russian speaking networks and communities, irrespective of their success (or failure) in integration into the host societies. Many of them showed self-confidence with regard to the groups’ amazing professional resources (70% of the adults with academic degree), and the cultural, professional and political potential of the FSU immigrants was usually considered as equal to those of the host population(s). Thus, the immigrants’ interest in direct societal participation and social acceptance was accordingly high. Assimilation was no option. For the Russian Jewish “sense of community” in Israel and Germany, Russian Language, Arts and general Russian culture have remained of key importance. The Immigrants do not feel an insuperable contradiction when feeling “Russian” in cultural terms, “Jewish” in ethnical terms and “Israeli” / “German” in national terms – in that a typical case of additive identity shaping what is also significant for the Elites of these Immigrants. Tendencies of ethno-cultural self organisation – which do not necessarily hinder impressing individual careers in the new surroundings – are more noticeable in Israel. Thus, a part of the Russian Jewish Elites has responded to social exclusion, discrimination or blocking by local population (and by local elites) with intense efforts to build (Russian Jewish) Associations, Media, Educational Institutions and even Political Parties. All in all, the results of this study do very much contradict popular stereotypes of the Russian Jewish Immigrant as a pragmatic, passive “Homo Sovieticus”. Among the Interview Partners in this study, civil-societal commitment was not the exception but rather the rule. Traditional activities of the early, legendary Russian „Intelligentsija“ were marked by smooth transitions from arts, education and societal/political commitment. There seem to be certain continuities of this self-demand in some of the Russian Jewish groups in Israel. Though, nothing comparable could be drawn from the Interviews with the Immigrants in Germany. Thus, the myth and self-demand of Russian “Intelligentsija” is irrelevant for collective discourses among Russian Jews in Germany. N2 - Russischsprachige Juden, die nach 1989 die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten verlassen haben, zählen weltweit zu den bestqualifizierten Migranten. In ihren bevorzugten Zielländern (Israel, USA, Deutschland) zeichnen sie sich durch sichtbare Formen der kulturellen Selbstbehauptung, eine starke Aufstiegsmobilität und einen relativ hohen Grad der Selbstorganisation aus. Auf Grund des hohen Bildungsgrades und der dominierenden Berufsbilder konnte in Anlehnung an das Modell der „Strategic Elites“ von Suzanne Keller ein generell hoher Anteil an Eliten in der untersuchten Gruppe von Immigranten in Deutschland und Israel ausgemacht werden – v.a. professionelle, kulturelle und intellektuelle Eliten. Die Studie fragte danach, inwiefern Prozesse der kulturellen Selbstbehauptung, der lokalen und transnationalen Vernetzung und der ethno-kulturellen Selbstorganisation von den zugewanderten Eliten unterstützt oder sogar selbst befördert werden. Als empirische Grundlage dienten je 35 Experten-Interviews mit russisch-jüdischen Immigranten in beiden Ländern – dabei vorwiegend Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Publizisten/Journalisten, Lehrer, Ingenieure, Sozialarbeiter, Studenten und Politiker. Die qualitative Auswertung des Interviewmaterials in Deutschland und Israel ergab zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber auch markante Unterschiede. Auffällig war, dass fast alle Interviewpartner mit russischsprachigen Netzwerken und Community-Strukturen gut verbunden blieben – unabhängig vom bisherigen Erfolg ihrer individuellen Integration. Fast durchweg waren sie sich ihrer überdurchschnittlichen beruflichen Kompetenzen (70% Akademiker) bewusst, die kulturellen, beruflichen und häufig auch politischen Ressourcen wurden mindestens als ebenbürtig zu jenen der Aufnahmegesellschaften betrachtet. Das Interesse an direkter gesellschaftlicher Partizipation und Akzeptanz war entsprechend hoch. Für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Immigranten in Israel und Deutschland bilden russische Sprache, Kunst und (Alltags-) Kultur nach wie vor eine Schlüssel-Rolle. Dabei entsteht für die meisten Immigranten kein zwingender Widerspruch, sich "russisch" im kulturellen, "jüdisch" im ethnischen und "israelisch" / "deutsch" im nationalen Sinne zu fühlen - insofern ein klassischer Fall von additiver Identitätsbildung, der auch die zugewanderten Eliten charakterisiert. Assimilation in die Mehrheitsgesellschaft ist keine Option. Tendenzen ethno-kultureller Selbstorganisation, die erfolgreiche individuelle Integrationsverläufe im neuen Umfeld keineswegs ausschließen, zeigten sich am intensivsten in Israel. So reagiert ein Teil der russisch-jüdischen Eliten auf allgemeine Ausgrenzungserfahrungen und/oder Schließungsprozesse der lokalen Eliten bewusst mit der Bildung eigener Vereine, Medien, Bildungseinrichtungen und sogar politischer Parteien. Insgesamt widersprechen die Ergebnisse der Studie dem weitverbreiteten Stereotyp vom russisch-jüdischen Migranten als eines pragmatisch-passiven „Homo Sovieticus“. Zivilgesellschaftliches Engagement war bei den untersuchten Eliten eher der Regelfall. Zu den Traditionen der frühen, legendären russischen „Intelligentsija“ gehörten fließende Übergänge zwischen Kunst, Bildung und gesellschaftspolitischem Engagement. Dies setzt sich in Israel in einigen Gruppierungen der russisch-jüdischen Immigranten nahtlos fort. Dagegen machten die Experten-Interviews in Deutschland deutlich, dass ein vergleichbarer „Intelligentsija“-Effekt hier nicht zu erwarten ist - und daher für kollektive Orientierungsprozesse der russischen Juden irrelevant bleibt. KW - Immigration KW - Russisch-jüdische Eliten KW - Integration KW - Kollektive Identität KW - Transnationale Diaspora KW - Immigration KW - Russian-Jewish Elites KW - Cultural Integration KW - Collective Identity KW - Transnational Diaspora Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-50369 ER - TY - BOOK A1 - Heidenhain, Brigitte T1 - Juden in Schwedt BT - ihr Leben in der Stadt von 1672 bis 1942 und ihr Friedhof T3 - Pri ha-Pardes N2 - 270 Jahre lang gab es jüdisches Leben in der brandenburgischen Stadt Schwedt an der Oder. Der Leser dieses Bandes nimmt teil an der wechselvollen Geschichte der jüdischen Menschen und ihrer Gemeinde. Der erste Jude, der sich im 17. Jahrhundert in Schwedt niederließ, war Bendix Levi. Nachdem sein Haus in Oderberg abgebrannt war, erhielt er von Kurfürst Friedrich Wilhelm die Genehmigung zum Aufenthalt in Schwedt. Die preußischen Könige wünschten jedoch, daß in den kleinen brandenburgischen Städten nur wenige Juden leben sollten. Deshalb bestand während des 18. Jahrhunderts die jüdische Gemeinschaft in Schwedt nur aus Angehörigen von drei Familien, nämlich von Bendix Levi, Simon Salomon und Wulff Salomon. Ihr Leben war geprägt vom Kampf um Aufenthaltsrecht und Handelserlaubnis. Solidarität untereinander war dabei nicht immer selbstverständlich, da oft das Aufenthaltsrecht des einen, wirklich oder vermeintlich, dem Recht des anderen entgegenstand. Das umfangreiche Quellenmaterial aus Berliner, brandenburgischen und Jerusalemer Archiven führt uns die Auswirkungen der restriktiven preußischen Judenpolitik auf das Leben der Schwedter Juden lebendig vor Augen und gibt uns außerdem Einblicke in jüdische Traditionen und Gebräuche. So werden wir Zeugen einer jüdischen Eidesleistung im Schwedter Rathaus und nehmen teil an der feierlichen Unterzeichnung eines Heiratsvertrages. Das Emanzipationsedikt von 1812 machte Juden endlich zu preußischen Staatsbürgern und erleichterte das Leben durch Niederlassungs- und Gewerbefreiheit. Dies führte bald zu einer beträchtlichen Vergrößerung der Schwedter jüdischen Gemeinde, der sich auch die jüdischen Einwohner des nahe gelegenen Städtchens Vierraden anschlossen. Als erster ließ sich Israel David Loewenheim aus Tütz / Westpreußen in Schwedt nieder. Ihm folgten aus seiner Heimatstadt nicht weniger als sieben weitere Familien. Zuzüge gab es auch aus anderen Städten, sodass bis zum späten 19. Jahrhundert die Zahl der jüdischen Einwohner Schwedts bis auf ca. 200 Personen zunahm. Ab ca. 1880 führten dann jedoch zahlreiche Wegzüge – besonders nach Berlin – wieder zu einer Verkleinerung der Gemeinde. Seit 1840 war Schwedt Amtssitz eines Rabbiners. Nathan Hirsch Kuttner blieb bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1895 in Schwedt. Dieses lange Zusammenleben lässt ein harmonisches Verhältnis zwischen ihm und der Gemeinde vermuten. Dies war aber in den ersten Jahren durchaus nicht der Fall. Kuttner musste einige Jahre um Anerkennung in der Gemeinde kämpfen und sogar die Zahlung seines Gehalts gerichtlich durchsetzen. Der Bau einer neuen Synagoge im Jahr 1862 gab der Gemeinde neues Zusammengehörigkeitsgefühl und brachte Ruhe in die Auseinandersetzungen mit dem Rabbiner. Unter dem Eindruck des zunehmenden Antisemitismus im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert schloss sich die Gemeinde Vereinen und Organisationen an, die sich den antisemitischen Angriffen entgegenzustellen versuchten, so 1894 dem „Deutsch-Israelitischen Gemeindebund“ und 1901 dem „Verein zur Abwehr des Antisemitismus“. Im Jahr 1922 gründete man die „Reuchlin Loge“ im Verband „Unabhängiger Orden Bne-Beriss“. Bald folgte das schnelle und vollständige Ende der jüdischen Gemeinde in Schwedt durch den nationalsozialistischen Massenmord. In der Datenbank der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem wird die Erinnerung an 60 namentlich bekannte ermordete Schwedter Juden aufbewahrt. Nachfahren von Überlebenden hat es in alle Erdteile verschlagen. Intensive genealogische Forschungen in Zusammenarbeit mit Peter Lowe aus Hertford (UK), einem Nachkommen der Familie Loewenheim, und Yehuda Meinhardt (Israel) machten es möglich eine Reihe von Familienstammbäumen zu rekonstruieren. Der Band wird mit der Beschreibung des jüdischen Friedhofs und der Erfassung der Grabinschriften abgeschlossen. Eine ausführliche Dokumentation mit Fotografien findet sich im Internet (www.uni-potsdam.de/juedische-friedhoefe). N2 - For 270 years there was Jewish life in the Brandenburg town of Schwedt on the Oder. The reader of this volume participates in the changing history of the Jewish people and their community. The first Jew to settle in Schwedt in the 17th century was Bendix Levi. After his house in Oderberg burned down, Kurfürst Friedrich Wilhelm granted him permission to take up residence in Schwedt. The Prussian Kings wanted only few Jews to live in small Brandenburg towns, so during the 18th century the Jewish community in Schwedt consisted of only three families whose heads were Bendix Levi, Simon Salomon and Wulff Salomon. Their life was dominated by the fight for residency and trade permits. Solidarity amongst each other was not always self evident, since the residency permit of one was often in real or imagined conflict with a permit for others. The extensive sources in archives in Berlin, Brandenburg and Jerusalem show intensely the consequences of the restrictive Prussian “Judenpolitik” on the life of Jews in Schwedt and they also give us insight into Jewish traditions and customs. We bear witness to a Jewish oath in the townhouse of Schwedt and take part in the ceremonial signing of a marriage treaty. The “Emanzipationsedikt” of 1812 finally made Jews into Prussian citizens and simplified their life by giving them freedom of settlement and trade. This resulted in considerable growth of the Jewish community in Schwedt which was also joined by the Jewish residents of the nearby town of Vierraden. The first of these new settlers in Schwedt was David Loewenheim from Tütz / Westprussia. No less than seven families from his hometown followed. There was also immigration from other towns, increasing the number of Jewish residents in Schwedt to 200 by the late 19th century. After about 1880 the community shrank again because many moved away, particularly to Berlin. Since 1840 Schwedt was the seat of a Rabbi. Nathan Hirsch Kuttner stayed in Schwedt until his retirement in 1895. Although this long sojourn might indicate an agreeable relationship between him and his community, this was certainly not the case in his first years. Kuttner had to fight for recognition by his community and even had to obtain a court order to collect his salary. The building of a new Synagogue in 1862 gave a new sense of cooperation to the community and calmed the struggles with the Rabbi. Under the impression of increasing anti-Semitism from the late 19th into the 20th century, the community joined organizations which attempted to resist anti-Semitic attacks. For example, in 1894 it joined the “Deutsch- Israelitische Gemeindebund” and in 1901 the “Verein zur Abwehr des Antisemitismus”. In 1922 the “Reuchlin Loge”, was formed within the “Independent Order of Bnai Brith”. Soon followed the fast and complete anihilation of the Jewish community in Schwedt by the national socialist mass murder. The Central Database of Shoah Victims' Names at Yad Vashem / Jerusalem preserves the memory of 71 murdered Jews of Schwedt who are known by name. Descendants of survivors are scattered to all parts of the world. Intensive genealogical research in cooperation with Peter Lowe from Hertford (UK), descendant of the Loewenheim family, and Yehuda Meinhardt (Israel), made it possible to reconstruct a number of family trees. The volume ends with a description of the Jewish cemetery and a record of the grave inscriptions. An entire documentation with photographs can be found in the Internet (www.uni-potsdam.de/juedische-friedhoefe). T3 - Pri ha-Pardes - 7 Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-41581 SN - 978-3-86956-050-2 SN - 1863-7442 SN - 2191-4540 IS - 7 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER - TY - JOUR A1 - Voigts, Manfred A1 - Riemer, Nathanael A1 - Jurewicz, Grażyna A1 - Denz, Rebekka T1 - PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V. [Sonderheft] = Bibliographie (1997-2009) N2 - PaRDeS. Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., erscheint seit 1997. Zunächst als Vereinsblatt unter dem Titel VJS-Nachrichten macht sich das Periodikum seit seiner Umbenennung 2004 zur Aufgabe, die fruchtbare und facettenreiche Kultur des Judentums sowie seine Berührungspunkte zur Umwelt in den unterschiedlichen Bereichen zu dokumentieren. Daneben dient die Zeitschrift als Forum zur Positionierung der Fächer Jüdische Studien und Judaistik innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses sowie zur Diskussion ihrer historischen und gesellschaftlichen Verantwortung. T3 - PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V. - Sonderheft Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus-41821 SN - 978-3-86956-056-4 SN - 1862-7684 SN - 1614-6492 PB - Universitätsverlag Potsdam CY - Potsdam ER -