TY - THES A1 - Wortmann, Hanna Rosalie T1 - Food Neophilie T1 - Food neophilia BT - Erfassung des Konstrukts, prospektive Zusammenhänge zur Ernährungsqualität und partnerschaftliche Aspekte im höheren Erwachsenenalter BT - assessing the construct, prospective associations with dietary quality, and intra-couple dynamics in older adults N2 - Trotz der eindeutigen Vorteile einer ausgewogenen Ernährung halten sich viele Menschen weltweit nicht an entsprechende Ernährungsrichtlinien. Um angemessene Strategien zur Unterstützung einer gesundheitsfördernden Ernährung zu entwickeln, ist ein Verständnis der zugrunde liegenden Faktoren unerlässlich. Insbesondere die Gruppe der älteren Erwachsenen stellt dabei eine wichtige Zielgruppe für ernährungsbezogene Präventions- und Interventionsansätze dar. Einer der vielen Faktoren, die als Determinanten einer gesundheitsfördernden Ernährung diskutiert werden, ist die Food Neophilie, also die Bereitschaft, neue und unbekannte Lebensmittel auszuprobieren. Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Food Neophilie positiv mit einer gesundheitsfördernden Ernährung in Verbindung steht, allerdings ist die bisherige Forschung in diesem Bereich äußerst begrenzt. Das Ziel der Dissertation war es, das Konstrukt der Food Neophilie sowie seine Beziehung zu gesundheitsförderndem Ernährungsverhalten im höheren Erwachsenenalter grundlegend zu erforschen, um das Potenzial der Food Neophilie für die Gesundheitsförderung älterer Erwachsener besser zu verstehen. Dabei wurde im Rahmen der ersten Publikation zunächst untersucht, wie sich das Konstrukt der Food Neophilie reliabel und valide erfassen lässt, um weiterführende Untersuchungen der Food Neophilie zu ermöglichen. Die psychometrische Validierung der deutschen Version der Variety Seeking Tendency Scale (VARSEEK) basierte auf zwei unabhängigen Stichproben mit insgesamt N = 1000 Teilnehmenden und bestätigte, dass es sich bei der Skala um ein reliables und valides Messinstrument zur Erfassung der Food Neophilie handelt. Darauf aufbauend wurde im Rahmen der zweiten Publikation die Beziehung der Food Neophilie und der Ernährungsqualität über die Zeit hinweg analysiert. Die prospektive Untersuchung von N = 960 Teilnehmenden des höheren Erwachsenenalters (M = 63.4 Jahre) anhand einer Cross-Lagged-Panel-Analyse ergab hohe zeitliche Stabilitäten der Food Neophilie und der Ernährungsqualität über einen Zeitraum von drei Jahren. Es zeigte sich zudem ein positiver querschnittlicher Zusammenhang zwischen der Food Neophilie und der Ernährungsqualität, jedoch wurde die Food Neophilie nicht als signifikante Determinante der Ernährungsqualität über die Zeit hinweg identifiziert. In der dritten Publikation wurden schließlich nicht nur die individuellen Auswirkungen der Food Neophilie auf die Ernährungsqualität betrachtet, sondern auch potenzielle dynamische Wechselwirkungen innerhalb von Partnerschaften einbezogen. Hierzu erfolgte mittels eines Actor-Partner-Interdependence-Modells eine Differenzierung potenzieller intra- und interpersoneller Einflüsse der Food Neophilie auf die Ernährungsqualität. Im Rahmen der dyadischen Analyse zeigte sich bei N = 390 heterosexuellen Paaren im höheren Erwachsenenalter (M = 64.0 Jahre) ein Dominanzmuster: Während die Food Neophilie der Frauen positiv mit ihrer eigenen Ernährungsqualität und der ihrer Partner zusammenhing, war die Food Neophilie der Männer nicht mit der Ernährungsqualität des Paares assoziiert. Insgesamt leistet die vorliegende Dissertation einen wertvollen Beitrag zum umfassenden Verständnis der Food Neophilie sowie ihrer Rolle im Kontext der Ernährungsgesundheit älterer Erwachsener. Trotz fehlender Vorhersagekraft über die Zeit hinweg deutet der positive Zusammenhang zwischen Food Neophilie und Ernährungsqualität darauf hin, dass die Fokussierung auf eine positive und neugierige Einstellung gegenüber Lebensmitteln eine innovative Perspektive für Präventions- und Interventionsansätze zur Unterstützung einer gesundheitsfördernden Ernährung älterer Erwachsener bieten könnte. N2 - Despite the clear benefits of a balanced diet, many people worldwide do not adhere to the recommendations of dietary guidelines. Understanding the underlying factors of a healthy diet is essential to develop appropriate prevention and intervention strategies. Especially older adults are a critical target group for promoting healthy eating. One of the many factors discussed as determinants of healthy eating is the willingness to try unfamiliar foods, referred to as food neophilia. Current research suggests a positive association between food neophilia and healthy eating. However, existing research in this area is extremely limited. This dissertation aimed to explore the construct of food neophilia and its relationship to dietary quality in older adults to better understand its potential for promoting a health-beneficial diet in older age. The first publication focused on examining how to measure the construct of food neophilia reliably and validly to enable further investigations. The psychometric validation of the German version of the Variety Seeking Tendency Scale (VARSEEK) was based on two independent samples with a total of N = 1000 participants, confirming the scale's reliability and validity as an instrument for assessing food neophilia. Building upon this, the second publication focused on the relationship between food neophilia and dietary quality over time. The prospective study of N = 960 participants of older age (M = 63.4 years) using a cross-lagged panel analysis revealed high temporal stabilities of both food neophilia and dietary quality over a three-year period. Analyses also showed a positive cross-sectional correlation between food neophilia and dietary quality. However, food neophilia was not identified as a significant determinant of dietary quality over time. The third publication focused on examining both individual effects of food neophilia on dietary quality as well as intra-couple dynamics. An Actor-Partner Interdependence Model was applied to examine both intrapersonal and interpersonal associations between food neophilia and dietary quality. The results of the dyadic analyses of 390 heterosexual couples of older age (M = 64.0 years) revealed a domination pattern, in that women’s food neophilia was positively associated with both their own and their partner’s dietary quality, while men’s food neophilia showed no association with the dietary quality of both partners. Overall, this dissertation makes a valuable contribution to a comprehensive understanding of food neophilia and its role in the context of the nutritional health of older adults. Despite the lack of predictive power over time, the positive association between food neophilia and dietary quality suggests that focusing on a positive and curious attitude towards food could offer an innovative perspective for prevention and intervention approaches to support healthy eating in older adults. KW - Food Neophilie KW - Ernährungsqualität KW - NutriAct Familienstudie KW - gesunde Ernährung KW - food neophilia KW - dietary quality KW - NutriAct family study KW - healthy eating Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-628572 ER - TY - THES A1 - Thiele, Dirk T1 - Krafttraining im Nachwuchsleistungsrudern N2 - Krafttraining ist ein etabliertes Mittel für die Entwicklung körperlicher Fitness und sport-artspezifischer Leistungen in verschiedenen Sportarten. Dabei scheint dem Krafttraining auch im Hinblick auf den langfristigen Leistungsaufbau im Nachwuchsleistungssport Rudern eine besondere Rolle zuzukommen. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Optimie-rung der Leistungsdiagnostik sowie der Bewertung der Effektivität von Krafttrainingsmethoden zur Verbesserung der körperlichen Fitness und der sportartspezifischen Leistung im Nachwuchsleistungsrudern. Die erste Studie im Rahmen dieser kumulativen Arbeit beinhaltet die Analyse eines sport-artspezifischen Anforderungsprofils der Sportart Rudern. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Energiebereitstellung im Ruderwettkampf zu einem großen Anteil aus aeroben und zu einem geringen Anteil aus anaeroben Stoffwechselprozessen erfolgt. Während der vier Phasen des rudertechnischen Leitbildes werden nahezu alle großen Muskelgruppen beansprucht. Aufgrund der hohen Trainingsumfänge auf internationalem Leistungsniveau besteht bei Ruderern ein erhöhtes Risiko, Verletzungen im lumbalen Rückensegment, den Knien sowie den Rippen zu erleiden. Im Rahmen der zweiten Studie wurden die Effekte von Krafttraining auf die körperliche Fitness und die sportartspezifische Leistung von Ruderern unterschiedlichen Expertisen-niveaus untersucht. Die Studienergebnisse zeigen, dass signifikante kleine Effekte des Krafttrainings auf die körperliche Fitness (Maximalkraft der unteren Gliedmaßen) und auf die sportartspezifische Leistung existieren. Subgruppenanalysen für Krafttrainingstyp und Expertisenniveau zeigten nicht signifikante Unterschiede zwischen den jeweiligen Subgruppen der Ruderer. Die dritte Studie analysierte die Zusammenhänge zwischen der biologischen Reife, der Körperkonstitution und der körperlichen Fitness mit der Leistung auf dem Ruderergometer über 700-m bei weiblichen Nachwuchseliteruderern. Die Analyse zeigte signifikante mittle-re bis hohe Zusammenhänge zwischen der biologischen Reife, Kennwerten der Körperkonstitution, der körperlichen Fitness (z. B. Maximalkraft, Kraftausdauer) und der Leistung auf dem Ruderergometer. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass die Prädiktoren Körperkonstitution (Magermasse) und Kraftausdauer (Bourban-Test) die Leistung des 700-m Ruderergometertest am besten abbilden. Die vierte Studie untersuchte die Effekte von zwei unterschiedlichen Krafttrainingsmetho-den, die jeweils über neun Wochen durchgeführt wurden, auf die körperliche Fitness und die Leistung auf dem Ruderergometer bei weiblichen Elite-Nachwuchsruderern. Die Stu-dienergebnisse zeigen, dass beide Gruppen signifikante Steigerungen auf ausgewählte Komponenten der körperlichen Fitness (z. B. Maximalkraft, Schnellkraft, anaerobe Aus-dauer und Richtungswechselgeschwindigkeit) und die sportartspezifische Leistung erzielten. Signifikant größere Zuwächse resultierten nach Krafttraining mit höheren Intensitäten [HI] bei gleichem Volumen im Vergleich zu Kraftausdauertraining [KA] in ausgewählten Komponenten der körperlichen Fitness (z. B. Maximalkraft). Im Gegensatz dazu, führte KA bei gleichem Volumen im Vergleich zu HI zu größeren Steigerungen der sportartspezifischen Leistung. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass Krafttraining ein effektives Mittel zur Steigerung ausgewählter Komponenten der körperlichen Fitness und der sportartspezifischen Leistung in der Sportart Rudern für RuderInnen und im Speziellen für den Nachwuchssport ist. Insbesondere im Nachwuchsleistungsrudern zeigte sich, dass HI zusätzlich zum regulären Rudertraining effektiver zur Verbesserung der körperlichen Fitness (z. B. Maximalkraft) ist als KA. Zur Verbesserung der sportartspezifischen Leistung jedoch, stellte KA im Vergleich zu HI bei weiblichen Elite-Nachwuchsruderern die effektivere Krafttrainings-methode dar. Weiterhin wird Trainern im Nachwuchsrudersport empfohlen, ausgewählte Merkmale der biologischen Reife, Körperkonstitution sowie der körperlichen Fitness (Maximalkraft, Kraftausdauer) für die Talententwicklung zu berücksichtigen. N2 - Strength training is an established means of developing physical fitness and sport-specific performance in various sports. In this context, strength training seems to play a special role in rowing as a sport for young athletes, also with regard to long-term performance development. The present work is dedicated to the optimization of performance diagnos-tics, as well as the evaluation of the effectiveness of strength training methods to improve physical fitness and sport-specific performance in junior competitive rowing. The first study was dedicated to the analysis of a sport-specific requirement profile of the sport rowing. It was shown that the energy supply in rowing competitions is largely based on aerobic and to a lesser extent on anaerobic metabolic processes. During the four phases of the rowing technical model, almost all large muscle groups are used. Due to the high training volumes at international performance level, rowers have an increased risk of injuries in the lumbar back segment, the knees as well as the ribs. The second study examined the effects of strength training on physical fitness and sport-specific performance of rowers with different levels of expertise. The study results indicate that significant small effects of strength training exist on physical fitness (lower limb maxi-mum strength) and sport-specific performance. Subgroup analyses for strength training type and expertise level showed nonsignificant differences between the respective sub-groups of rowers. The third study analyzed the relationships between biological maturity, body constitution, and physical fitness with 700-m rowing ergometer performance in junior female rowers. Finally, significant moderate to high correlations were found between biological maturity, characteristic values of body constitution, physical fitness (e.g., maximum strength, strength endurance) with performance on the rowing ergometer. In addition, the predictors of body constitution (lean mass) and strength endurance (Bourban test) best represent the performance of the 700-m rowing ergometer test. The fourth study examined the effects of two different strength training methods over 9 weeks on physical fitness and rowing ergometer performance in elite junior female rowers. Study results indicate that both groups achieved significant increases on selected compo-nents of physical fitness (e.g., maximal strength, power, anaerobic endurance, and change-of-direction speed) and sport-specific performance. Significantly greater gains re-sulted after strength training at higher intensities [HI] at the same volume compared to strength endurance training [KA] on selected components of physical fitness (e.g., maxi-mum strength). In contrast, KA resulted in greater increases in sport-specific perfor-mance at the same volume compared with HI. In summary, the results show that strength training is an effective in increasing selected components of physical fitness and sport-specific performance in adult rowing in general and in junior rowing in particular. Specifically, in junior competitive rowing, HI was shown to be more effective than KA for improving physical fitness (e.g., maximum strength) in addition to regular rowing training, and KA was shown to be more effective than HI for im-proving sport-specific performance in elite junior female rowers. Furthermore, coaches in junior rowing are recommended to consider selected characteristics of biological maturity, body constitution as well as physical fitness (maximum strength, strength endurance) for talent development. KW - Krafttraining KW - Rudern KW - Nachwuchathleten KW - strength training KW - rowing KW - youth athletes Y1 - 2023 U6 - https://doi.org/10.25932/publishup-58420 ER - TY - THES A1 - Lange, Daniel T1 - Turnschuhdiplomatie BT - die internationalen sportpolitischen Beziehungen der DDR nach Afrika als besonderer Bestandteil ihrer Außenpolitik (1955 - 1990) T2 - Wissenschaftliche Fachbuchreihe des ILT ; 7 N2 - Auch wenn der Sport der DDR mit seinen Rekorden und Medaillen als eines ihrer weltweiten Aushängeschilder galt, fehlte bisher eine detaillierte Unter- suchung ihrer internationalen Sportbeziehungen. Der vorliegende Band holt dies in Form einer erstmaligen außen- und sportpolitischen Kontinentalstudie am Beispiel Afrikas nach und erörtert, welche Rolle die vielfältigen Facetten des Sports in der Afrikapolitik der DDR spielten und mit welchen Interessen diese u.a. in den Bereichen der Diplomatie, der kulturellen Auslandsarbeit, des Leistungssports oder des Außenhandels verknüpft waren. Die 610 Seiten starke Schrift beleuchtet die Zeit von 1955 bis 1990 und stützt sich dabei u.a. auf über 2200 (teils erstmals recherchierte) Quellen- und Literaturnachweise. Schwerpunkte bilden hierbei u.a. ausführliche Länder- und Regional- studien für Nordafrika (Ägypten, Algerien), Westafrika (Ghana, Mali, Guinea) sowie zu Äthiopien und Mosambik. KW - Sport KW - Sportpolitik KW - Sportwissenschaft KW - DDR KW - Afrika KW - Afrikapolitik KW - internationale Beziehungen KW - Arikawissenschaft KW - DDR-Geschichte KW - Neuste Geschichte KW - Außenpolitik KW - Kalter Krieg KW - kulturelle Außenbeziehungen Y1 - 2022 SN - 978-3-9816783-5-2 PB - DHGS Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport GmbH CY - Berlin ER - TY - THES A1 - Hadzic, Miralem T1 - Erfassung des funktionellen und nutritiven Status hochbetagter Patienten in der kardiologischen Rehabilitation BT - vergleichende Untersuchung möglicher Assessments BT - feasibility of potential assessments N2 - Einleitung Ältere Patienten mit Herzklappenerkrankungen werden zunehmend häufig mit der kathetergestützten Aortenklappenimplantation (Transcatheter Aortic Valve Implantation, TAVI) oder dem MitraClip®-Verfahren behandelt. In der kardiologischen Rehabilitation nimmt infolgedessen die Patientenpopulation der Hochbetagten stetig zu. Die funktionale Gesundheit dieser Patienten wird durch häufig auftretende, sogenannte geriatrische Syndrome wie Multimorbidität, Mangelernährung, Gebrechlichkeit oder Sturzereignisse beeinflusst. Insbesondere die eingeschränkte Mobilität und Mangelernährung sind wichtige Prädiktoren für die Prognose der Patienten nach TAVI. Etablierte Verfahren, um die körperliche Leistungsfähigkeit von kardiologischen Rehabilitanden zu beurteilen, sind die Belastungsergometrie und der 6-Minuten-Gehtest. Allerdings ist nahezu die Hälfte der hochbetagten Patienten nicht in der Lage, eine Belastungsergometrie durchzuführen. Bislang erfolgt in der kardiologischen Rehabilitation keine differenzierte Erfassung des funktionellen Status hinsichtlich Mobilität, Kraft und Gleichgewicht, um die geriatrischen Syndrome individuell zu beurteilen. Darüber hinaus werden keine Assessments zur Erfassung des Ernährungsstatus eingesetzt. Daher war es das Ziel der vorliegenden Arbeit, die Ausprägung des funktionellen und nutritiven Status älterer Patienten anhand geeigneter Assessments in der kardiologischen Rehabilitation zu ermitteln. Methode Zwischen Oktober 2018 und Juni 2019 nahmen Patienten im Alter von 75 Jahren oder älter nach TAVI, atrioventrikulärer Intervention mittels MitraClip®-Verfahren (AVI) oder perkutaner Koronarintervention (PCI) an der Studie teil. Zu Beginn der kardiologischen Rehabilitation wurden soziodemografische Daten, echokardiografische Parameter (z. B. links und rechtsventrikuläre Ejektionsfraktion, Herzrhythmus) und Komorbiditäten (z. B. Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, orthopädische Erkrankungen) erhoben, um die Patientenpopulation zu beschreiben. Zusätzlich wurde die Gebrechlichkeit der Rehabilitanden mit dem Index von Stortecky et al., bestehend aus den Komponenten Kognition, Mobilität, Ernährung und Aktivitäten des täglichen Lebens, beurteilt. Der 6-Minuten-Gehtest diente zur Ermittlung der körperlichen Leistungsfähigkeit der Patienten. Die Mobilität wurde mit Hilfe des Timed-Up-and-Go-Tests, die Ganggeschwindigkeit mit dem Gait Speed Test und die Handkraft mit dem Hand Grip Test erfasst. Für die Objektivierung des Gleichgewichts wurde eine Kraftmessplatte (uni- und bipedaler Stand mit geöffneten und geschlossenen Augen) erprobt, die bislang bei älteren Rehabilitanden noch nicht eingesetzt wurde. Der Ernährungsstatus wurde mit dem Mini Nutritional Assessment-Short Form und den ernährungsbezogenen Laborparametern (Hämoglobin, Serumalbumin, Eiweißkonzentration) erfasst. Die Eignung der Assessments bewerteten wir anhand folgender Kriterien: Durchführbarkeit (bei ≥ 95 % der Patienten durchführbar), Sicherheit (< 95 % Stürze oder andere unerwünschte Ereignisse) und der Pearson-Korrelationen zwischen den funktionellen Tests und dem Goldstandard 6-Minuten-Gehtest sowie den Laborparametern und dem Mini Nutritional Assessment-Short Form. Ergebnisse Es wurden 124 Patienten (82 ± 4 Jahre, 48 % Frauen, 5 ± 2 Komorbiditäten, 9 ± 3 Medikamente) nach TAVI (n = 59), AVI (n = 21) und PCI (n = 44) konsekutiv in die Studie eingeschlossen. Etwa zwei Drittel aller Patienten der Gesamtpopulation waren als gebrechlich zu klassifizieren, bei einer mittleren Punktzahl von 2,9 ± 1,4. Annähernd die Hälfte der Patienten zeigte eine eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit aufgrund einer reduzierten 6-Minuten-Gehstrecke (48 % < 350 m) sowie eine eingeschränkte Mobilität im Timed-Up-and-Go-Test (55 % > 10 s). Es wurden eine mittlere Gehstrecke von 339 ± 131 m und eine durchschnittliche Zeit im Timed-Up-and-Go-Test von 11,4 ± 6,3 s erzielt. Darüber hinaus wies ein Viertel der Patienten eine eingeschränkte Ganggeschwindigkeit (< 0,8 m/s) auf und etwa 35 % von Ihnen zeigten eine reduzierte Handkraft (Frauen/Männer < 16/27 kg). Im Mittel wurde eine Geschwindigkeit von 1,0 ± 0,2 m/s im Gait Speed Test sowie eine Handkraft von 24 ± 9 kg im Hand Grip Test erreicht. Ein Risiko einer Mangelernährung konnte bei 38 % (< 12 Punkte) der Patienten nachgewiesen werden bei einer mittleren Punktzahl von 11,8 ± 2,2 im Mini Nutritional Assessment-Short Form. Im Vergleich zwischen den einzelnen Subpopulationen bestanden keine statistisch signifikanten Unterschiede in den Ergebnissen der funktionellen Assessments. Bezüglich des Ernährungsstatus wiesen allerdings die Patienten nach AVI einen statistisch signifikant niedrigeren Punktewert im Mini Nutritional Assessment-Short Form (10,3 ± 3,0 Punkte) auf als die Patienten nach TAVI (12,0 ± 1,8 Punkte) und PCI (12,1 ± 2,1 Punkte), wobei etwa 57 % der Patienten nach AVI, 38 % nach TAVI und 50 % nach PCI ein Risiko einer Mangelernährung zeigten. Mit Ausnahme der Tests auf der Kraftmessplatte waren alle Assessments durchführbar und sicher. Während 86 % der Patienten den bipedalen Stand mit geschlossenen Augen auf der Kraftmessplatte durchführen konnten und damit nahezu den Grenzwert von 95 % erreichten, war der unipedale Stand mit 12 % an durchführbaren Messungen weit von diesem entfernt. Der Gait Speed Test (r = 0,79), Timed-Up-and-Go-Test (r = 0,68) und Hand Grip Test (r = 0,33) korrelierten signifikant mit dem 6-Minuten-Gehtest, Hämoglobin (r = 0,20) und Albumin (r = 0,24) korrelierten mit dem Mini Nutritional Assessment-Short Form. Schlussfolgerung Über die bestehende Multimorbidität und Multimedikation hinaus wiesen die untersuchten Patienten vor allem eine eingeschränkte Mobilität und ein Risiko einer Mangelernährung auf, wobei die Subpopulation nach AVI besonders betroffen war. Um den Bedürfnissen hochbetagter Rehabilitanden nach kathetergestützer Intervention gerecht zu werden, ist eine individuelle Behandlung der einzelnen Defizite erforderlich, mit besonderer Berücksichtigung der Komorbiditäten sowie der geriatrischen Kofaktoren. Aufgrund des multidisziplinären Ansatzes erfüllt die kardiologische Rehabilitation bereits die Voraussetzung, hochbetagte Patienten bedarfsgerecht zu behandeln, jedoch mangelt es an Assessments, um die individuellen Defizite der Patienten zu identifizieren Der Gait Speed Test, der Timed-Up-and-Go-Test und der Hand Grip Test sollten daher in den klinischen Alltag der kardiologischen Rehabilitation implementiert werden, um die körperliche Funktion und Leistungsfähigkeit älterer Patienten detailliert zu beurteilen. In Kombination dieser Assessments mit dem Mini Nutritional Assessment-Short Form können die individuellen funktionellen und nutritiven Bedürfnisse der Patienten während der Rehabilitation erkannt und mit geeigneten Maßnahmen die weitere Ausbildung geriatrischer Syndrome gemindert werden. N2 - Introduction Percutaneous interventions for valve replacement or correction such as transcatheter aortic valve implantation (TAVI) or MitraClip® device have been developed as alternatives to surgical procedures and are increasingly used, primarily in older patients. Consequently, multimorbid octogenarians after TAVI, atrioventricular valve interventions (AVI) or percutaneous coronary intervention (PCI) become more present in cardiac rehabilitation. Functional health of this group of patients is often affected by geriatric syndromes (e.g. malnutrition, frailty, instability). Particularly, limited mobility and malnutrition have a significant prognostic value for patients after TAVI. Standard assessments for measuring physical capacity of patients undergoing cardiac rehabilitation is the exercise stress test and the 6-minute walk test. In a former study, only half of the older patients were able to perform an exercise stress test. Currently, no detailed classification of the functional status regarding mobility, strength, and balance is performed in cardiac rehabilitation to enable an individual estimation of the occurrence of geriatric syndromes. Furthermore, no assessments are implemented to evaluate the nutritional status of the rehabilitants. Therefore, the aim of this investigation was to identify feasible assessments to classify the functional and nutritional status of older patients after percutaneous interventions in cardiac rehabilitation. Methods Between October 2018 and June 2019, patients ≥ 75 years of age after TAVI, AVI or PCI were enrolled in the study. On admission to cardiac rehabilitation, sociodemographic data, echocardiographic parameters (e.g. left and right ventricular ejection fraction, heart rhythm) and comorbidities (e.g. diabetes mellitus, renal insufficiency, musculoskeletal diseases) were collected for characterization of the population. In addition, frailty of the participants was evaluated by calculating the frailty index by Stortecky et al., which consists of the items: cognition, mobility, nutrition, and activities of daily living. For measuring the functional capacity of patients, the 6-minute walk test was performed. Furthermore, mobility was assessed by the Timed Up and Go test, gait speed by the 4-meter gait speed test and grip strength by a hand grip test (hand dynamometer). For an objective measurement of balance control, uni- and bipedal stance with open and closed eyes were measured by force plate. Mini Nutritional Assessment-Short Form was performed, and laboratory parameters associated with alimentation (hemoglobin, albumin, protein) were collected to evaluate patients’ nutritional status. An assessment was confirmed to be feasible if at least 95% of the patients were able to perform it, and safe if at least in 95% of cases no adverse events (e.g. falls) occurred. Relations between the functional assessments and the gold standard 6-minute walk test as well as between the laboratory parameters and Mini Nutritional Assessment-Short Form were calculated with Pearson correlation coefficients. Results The study included 124 patients (mean age 82 ± 4 years, 48 % female; 5 ± 2 comorbidities; 9 ± 3 medications) after TAVI (n = 59), AVI (n = 21) and PCI (n = 44). Two thirds of all patients were considered on the border of frailty (mean index score 2.9 ± 1.4 points). Approximately half of the participants showed a limited functional capacity according to the reduced 6-minute walk distance (48 % < 350 m) and a limited mobility in the Timed Up and Go test (55 % > 10 s). Mean walking distance was 339 ± 131 m and mean time in Timed Up and Go test was 11.4 ± 6.3 s. Further on, 25 % presented a reduced gait speed (< 0.8 m/s) and nearly 35 % a reduced hand grip strength (women/men < 16/27 kg). Mean gait speed was 1.0 ± 0.2 m/s and mean hand grip strength 24 ± 9 kg. The average score in the Mini Nutritional Assessment-Short Form was 11.8 ± 2.2 points, whereby 38 % of the patients were identified to be at risk of malnutrition. No significant differences were found between the subpopulations in the functional assessments. Regarding nutritional status, patients after AVI had a significantly lower score in the Mini Nutritional Assessment-Short Form (10.3 ± 3.0 points) compared to patients after TAVI (12.0 ± 1.8 points) and PCI (12.1 ± 2.1 points). Accordingly, 57 % of the patients after AVI, 38 % after TAVI and 50 % after PCI were at risk of malnutrition. Except for the force plate measurements, all assessments were feasible and safe. While 86 % of the patients were able to perform the bipedal stance with closed eyes and nearly reached the cut-off value of 95 %, only 12 % were able to perform the unipedal stance. The 4-meter gait speed test (r = 0.79), Timed Up and Go test (r = 0.68), and hand grip test (r = 0.33) correlated significantly with the 6-minute walk test, hemoglobin (r = 0.20) and albumin (r = 0.24) correlated with the Mini Nutritional Assessment-Short Form. Conclusion Beside the clinical challenges such as multimorbidity and polypharmacy, patients showed a limited mobility and a risk of malnutrition. Particularly, patients after AVI were affected by poorer functional and nutritional status most. To address the needs of octogenarians after percutaneous interventions undergoing cardiac rehabilitation, individual therapies are required that are taking into account the high number of comorbidities and different geriatric syndromes. Due to the multidisciplinary approach, cardiac rehabilitation already fulfills the criteria for an appropriate treatment of older patients. Nevertheless, there is a lack of suitable assessments to identify individual deficits. Gait speed test, Timed Up and Go test and hand grip test ought to be implemented into clinical practice of cardiac rehabilitation for a detailed evaluation of the functional capacity of older patients. In combination with the Mini Nutritional Assessment-Short Form, the functional and nutritional needs of these patients can thereby be identified during rehabilitation. Consequently, the early implementation of suitable interventions could help to reduce limitations induced by geriatric syndromes. T2 - Functional and nutritional status of older patients in cardiac rehabilitation KW - Kardiologische Rehabilitation KW - Assessments KW - Hochbetagte PatientInnen KW - Mangelernährung KW - Gebrechlichkeit KW - assessments KW - frailty KW - malnutrition KW - older patients KW - cardiac rehabilitation Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-506806 ER - TY - THES A1 - Schulz-Behrendt, Claudia T1 - Entwicklung und Evaluation eines berufsorientierten Gruppenprogramms Sozialer Arbeit in der medizinischen Rehabilitation am Beispiel kardiovaskulärer Erkrankungen N2 - Die vorliegende Untersuchung analysierte den direkten Zusammenhang eines berufsbezogenen Angebots Sozialer Gruppenarbeit mit dem Ergebnis beruflicher Wiedereingliederung bei Rehabilitandinnen und Rehabilitanden in besonderen beruflichen Problemlagen. Sie wurde von der Deutschen Rentenversicherung Bund als Forschungsprojekt vom 01.01.2013 bis 31.12. 2015 gefördert und an der Professur für Rehabilitationswissenschaften der Universität Potsdam realisiert. Die Forschungsfrage lautete: Kann eine intensive sozialarbeiterische Gruppenintervention im Rahmen der stationären medizinischen Rehabilitation soweit auf die Stärkung sozialer Kompetenzen und die Soziale Unterstützung von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden einwirken, dass sich dadurch langfristige Verbesserungen hinsichtlich der beruflichen Wiedereingliederung im Vergleich zur konventionellen Behandlung ergeben? Die Studie gliederte sich in eine qualitative und eine quantitative Erhebung mit einer zwischenliegenden Intervention. Eingeschlossen waren 352 Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren mit kardiovaskulären Diagnosen, deren Krankheitsbilder häufig von komplexen Problemlagen begleitet sind, verbunden mit einer schlechten sozialmedizinischen Prognose. Die Evaluation der Gruppenintervention erfolgte in einem clusterrandomisierten kontrollierten Studiendesign, um einen empirischen Nachweis darüber zu erbringen, inwieweit die Intervention gegenüber der regulären sozialarbeiterischen Behandlung höhere Effekte erzielen kann. Die Interventionsgruppen nahmen am Gruppenprogramm teil, die Kontrollgruppen erhielten die reguläre sozialarbeiterische Behandlung. Im Ergebnis konnte mit dieser Stichprobe kein Nachweis zur Verbesserung der beruflichen Wiedereingliederung, der gesundheitsbezogenen Arbeitsfähigkeit, der Lebensqualität sowie der Sozialen Unterstützung durch die Teilnahme am sozialarbeiterischen Gruppenprogramm erbracht werden. Die Return-To-Work-Rate betrug 43,7 %, ein Viertel der Untersuchungsgruppe befand sich nach einem Jahr in Arbeitslosigkeit. Die durchgeführte Gruppenintervention ist dem konventionellen Setting Sozialer Arbeit als gleichwertig anzusehen. Schlussfolgernd wurde auf eine sozialarbeiterische Unterstützung der beruflichen Wiedereingliederung über einen längeren Zeitraum nach einer kardiovaskulären Erkrankung verwiesen, insbesondere durch wohnortnahe Angebote zu einem späteren Zeitpunkt bei stabilerer Gesundheit. Aus den Erhebungen ließen sich mögliche Erfolge bei engerer Kooperation zwischen dem Fachbereich der Sozialen Arbeit und der Psychologie ableiten. Ebenfalls gab es Hinweise auf die einflussreiche Rolle der Angehörigen, die durch Einbindung in die Soziale Beratung unterstützend auf den Wiedereingliederungsprozess wirken könnten. Die Passgenauigkeit der untersuchten sozialarbeiterischen Gruppeninterventionen ist durch eine gezielte Soziale Diagnostik zu verbessern. N2 - The present investigation analyzed the direct correlation of a work-related group training by Social Work with the result of occupational reintegration of rehabilitation patients with specific work-related problems. It was supported as a research project by the Deutsche Rentenversicherung Bund from 01.01.2012 to 31.12.2015 and implemented at the professorship for rehabilitation sciences at the university of Potsdam. The research question was: Is it possible for an intensive group intervention program of Social Work within stationary medical rehabilitation to impact so significantly on the strengthening of social skills and social support of rehabilitation patients as to result in long-term improvements of occupational reintegration in comparison to the conventional treatment? The study is divided into a qualitative and a quantitative investigation including an intermediate intervention. Comprised were 352 patients at an age between 18 and 65 years with cardiovascular diseases which are frequently connected with complex problems and a poor socio-medical prognosis. The evaluation of the group intervention was based on a cluster-randomized controlled study design in order to provide empirical evidence about the extent to which the group intervention achieves higher effects than the regular treatment of Social Work. The intervention groups took part at the group intervention, the control groups received the regular treatment of Social Work. Ultimately, no evidence of an improvement of occupational reintegration, health-related work ability, quality of life and social support could be provided with that sample. The return-to-work rate was 43,7 %, a quarter of the investigation group was in unemployment after one year. The implemented group intervention may thus be considered equivalent to the conventional setting of Social Work. In conclusion, it was indicated to support the occupational reintegration by Social Work over a longer period after cardiovascular disease, especially by close-to-home offers at a later moment in time with more stable health. From this investigation we may derive possible successes for closer cooperation between the disciplines of Social Work and Psychology. Furthermore there were indications of the influential role of the relatives, who could support the process of reintegration by their involvement with the social counselling. The accuracy of fit concerning the investigated group intervention is to be improved through targeted social diagnosis. KW - Soziale Arbeit KW - social work KW - Kardiologische Rehabilitation KW - cardiac rehabilitation KW - Berufliche Wiedereingliederung KW - Return to work KW - Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) KW - work-related medical rehabilitation KW - randomisierte kontrollierte Studie (RCT) KW - randomized controlled trial Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-491397 ER - TY - THES A1 - Helm, Norman T1 - Optimierung der Leistungsdiagnostik und Entwicklung von effektiven Trainingsprogrammen in der Zweikampfsportart Judo unter Verwendung des Mess- und Informationssystems JERGo für judospezifische Anrissbewegungen N2 - Eine sportartspezifische Anforderungsanalyse ist die Grundlage für die Leistungsdiagnostik und eine wichtige Voraussetzung für die Trainingssteuerung im Spitzensport. Im Rahmen der Leistungsdiagnostik in der Zweikampfsportart Judo besitzen judospezifische Anrissleistungen bei Anrissbewegungen ein hohes Potenzial, um Defizite im Kraft-Weg-Verlauf bzw. in den kinetischen Parametern (z. B. mechanische Arbeit, dynamische Maximalkraft) zu identifizieren und ableitend daraus entsprechende trainingsmethodische Anpassungen zur Verbesserung vorzunehmen. Die Rumpfstabilität und die Rumpfkraft stellen wichtige Leistungsvoraussetzungen für sportliche Bewegungen dar, um den optimalen Transfer von Kräften und Drehmomenten von den unteren Extremitäten über den stabilen Rumpf hin zu den oberen Extremitäten zu ermöglichen. Im Trainingsprozess der Judoka erfährt das spezifische Krafttraining immer mehr Aufmerksamkeit, um die sportartrelevanten Muskelgruppen zu entwickeln und somit die finale Effektivität einer Wurftechnik zu verbessern. Die wesentliche Zielstellung dieser Arbeit bestand darin, die Leistungsdiagnostik im Judo zu optimieren und effektive Trainingsprogramme zur Verbesserung von judospezifischen Anrissbewegungen zu entwickeln. Im Einzelnen wurde dafür eine systematische Anforderungsanalyse für die Sportart Judo erarbeitet. Basierend auf dieser Analyse wurden die Validität und die Reliabilität von kinetischen Parametern während Anrissbewegungen mit einem judospezifischen Ergometer-System (JERGo) untersucht. Zudem wurden die Zusammenhänge zwischen der Rumpfkraft und kinetischen Parametern bei judospezifischen Anrissbewegungen analysiert. Schließlich wurde die Wirksamkeit eines spezifischen Anrisstrainings am JERGo-System gegenüber einem Anrisstraining mit Partner auf kinetische Parameter und Muskelaktivität überprüft. Die sportartspezifische Anforderungsanalyse wurde unter Berücksichtigung der metabolischen und muskulären Anforderungen sowie sportartspezifischen Verletzungsrisiken erarbeitet. An den zwei Querstudien bzw. einer Längsschnittstudie nahmen gesunde männliche Judoka mit unterschiedlichem Expertiseniveau teil. Die kinetischen Parameter bei judospezifischen Anrissbewegungen wurden mit dem JERGo-System in allen Experimentalstudien erfasst. Die Rumpfkraft wurde mit einem isokinetischen Dynamometer gemessen, um Assoziationen zwischen der Rumpfkraft und judospezifischen Anrissleistungen zu bestimmen. Zudem wurde die Aktivität ausgewählter Rumpf-/Schultermuskeln bei der Anrissbewegung im Standfür die Validierung des JERGo-Systems und für die Überprüfung der Effekte eines Anrisstrainings erfasst. Die Ermittlung von sportmotorischen Leistungen erfolgte durch die Übungen Liegend-Anreißen und Klimmziehen, um die Wirkungen eines judospezifischen Anrisstrainings auf sportartunspezifische Kraftleistungen zu untersuchen. Unter Berücksichtigung der muskulären Anforderungen im Judo wird die Ausführung einer explosiven Anrissbewegung bzw. Wurftechnik durch die koordinierte Aktivität vieler Muskelgruppen und vor allem durch die unteren Extremitäten sowie den Rumpf realisiert. Aus trainingswissenschaftlicher Sicht ist das JERGo-System ein valides und reliables Messinstrument für die Diagnostik von kinetischen Parametern während judospezifischer Anrissbewegungen. Die Rumpfkraft, insbesondere bei der Rumpfrotation, ist mit kinetischen Parametern bei judospezifischen Anrissbewegungen assoziiert. Ein Anrisstraining am JERGo-System zeigt in den kinetischen Parametern und Muskelaktivierungen vor allem bei der Anrissbewegung im Stand signifikant größere Zuwachsraten im Vergleich zu einem Anrisstraining mit Partner. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Verbesserung der muskulären Leistungsfähigkeit (z. B. Explosivkraft) in den unteren Extremitäten und der Rumpfmuskulatur eine wichtige Basis für judospezifische Anrissleistungen bei Anrissbewegungen und Wurftechniken darstellt. Zudem empfiehlt es sich, dass JERGo-System zur Diagnostik von kinetischen Parametern bei judospezifischen Anrissbewegungen in die judospezifische Testbatterie einzubinden. Weiterhin kann davon ausgegangen werden, dass durch rumpfextensions- und vor allem durch rumpfrotationskräftigende Übungen unter maximal schellkräftigender Muskelaktivierung Einfluss auf kinetische Parameter bei judospezifischen Anrissbewegungen genommen wird. Letztendlich empfiehlt es sich, ein Antrisstraining am JERGo-System in den judospezifischen Trainingsprozess zu integrieren. N2 - A sport-specific needs analysis is the foundation of performance diagnostic and an important requirement of training management in elite sports. In the context of performance diagnostic in judo, judo-specific pulling performances during pulling movements have strong potential to identify deficits in the force-displacement curve or in kinetic parameters (i.e., mechanical work, maximal force) during pulling movements, thus enabling training-methodical adjustments for improvement. Core stability and trunk muscle strength are important performance prerequisites for sport-specific movements to enable the optimal transfer of forces and torques from the upper limbs through the stable core to the upper limbs. In the training process of the judoka, the specific strength training has received increasing attention to develop the sportrelated muscle groups and thus to improve the ultimate effectiveness of a throwing technique. The main objective of this thesis was to optimize performance diagnostics in the combat sport of judo and develop effective training programs for improving judo-specific pulling movements. Specifically, a systematic needs analysis for judo was conducted, whereby the validity and reliability of kinetic parameters during pulling movements using a judo-specific ergometer system (JERGo) was examined. In addition, associations between measures of trunk muscle strength and judo-specific pulling kinetics were analyzed. Furthermore, the effectiveness of a judo-specific resistance training using the JERGo system versus a resistance training with a partner on kinetic parameters and muscle activity was examined. The sport-specific needs analysis was performed with a special focus on metabolic and muscular demands in judo as well as sport-specific injury risks. Two cross-sectional and one longitudinal study included healthy male judoka with different expertise levels. Kinetic parameters during judo-specific pulling movements were assessed by means of the JERGo system in all experimental studies. Trunk muscle strength was determined using an isokinetic dynamometer to determine associations between trunk muscle strength and judo-specific pulling kinetics. In addition, the activity of selected trunk and shoulder muscles was recorded during the pulling movement in stand to validate the JERGo system and examine the effects of pulling resistance training. Components of physical fitness were represented by bench-pull and pull-up exercises to investigate the effects of pulling resistance training on sport-non-specific performances. With respect to the muscular demands during judo, explosive pulling movements or throwing techniques are realized by the coordinated activity of several muscle groups, particularly by the lower limb and the trunk muscles. From a training scientific perspective, the JERGo system is a valid and reliable measurement tool for the diagnostics of kinetic parameters during judo-specific pulling movements. Trunk muscle strength – particularly trunk rotation – is associated with judo-specific pulling kinetics. Judo-specific resistance training using the JERGo system revealed significantly higher gains in pulling kinetics and muscle activity compared with resistance training with a partner. The findings of the present theses imply that improving muscular performance (e.g., power) in the lower limb and trunk muscles is an important basis for performing judo-specific pulling movements and throwing techniques. In addition, it is recommended to integrate the JERGo system into the judo-specific test battery for the diagnostics of judo-specific pulling kinetics. Furthermore, strengthening exercises with explosive muscle activation for trunk extensors and especially trunk rotators could have a beneficial effect on kinetic parameters during judo-specific pulling movements. Finally, it is recommended to integrate pulling resistance training in the JERGo system into judo-specific training routines. T2 - Optimization of performance diagnostics and development of effective training programs using the measurement and information system JERGo for judo-specific pulling movements KW - Anfoderungsprofil Judo KW - Kampfsport KW - sportliche Leistung KW - spezifisches Krafttraining KW - Oberflächenelektromyographie KW - judospezifische Anrissbewegung KW - Rumpfkraft KW - needs analysis judo KW - judo-specific pulling movement KW - muscle activity KW - reliability KW - sport-specific resistance training KW - combat sport KW - athletic performance KW - trunk muscle strength Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-471765 ER - TY - THES A1 - Zopfi, Stephan T1 - Die tägliche Bewegungs- und Sportstunde BT - ein gesundheitsrelevantes Projekt mit lernpsychologischen Chancen für die Primarschule N2 - Die Gesundheit unserer Jugend ist seit je ein gesellschaftspolitisches Primat und verdient die grösstmögliche Beachtung. Ein Teilbereich, nämlich Bewegung und Sport, ist in der Schweiz auch aus diesem Grund verfassungsmässig geregelt. Sämtliche Volksschulen müssen bis ins neunte Schuljahr pro Woche drei Lektionen Bewegung und Sport anbieten.. Als einziges Schulfach geniesst Bewegung und Sport diesen bundesgesetzlichen Support im sonst streng föderalistisch organisierten Bildungssystem der Schweiz. Trotz diesen drei verordneten Sportlektionen ist die physische Leistungsfähigkeit unserer Jugend einhergehend mit gesundheitlichen Parametern seit 1985 rückläufig und seit ein paar Jahren auf tiefem Niveau stagnierend. Zudem berichten Lehrpersonen über sinkende Konzentrationsfähigkeit in den letzten Jahren. Um eine flächendeckende Verbesserung der Situation zu bewirken, bietet sich die Schule als zentraler Ort der Einflussnahme an. Dies gilt im Besonderen für den Bereich Bewegung und Sport. Im Jahr 2005 wurde das Programm einer täglichen Bewegungs- und Sportstunde an der Primarschule in Luzern/Schweiz gestartet. Nach einem kontinuierlichen Ausbau kamen ab 2011 etwas über 1300 Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse in den Genuss dieser täglichen Bewegungslektion. Die wissenschaftlichen Untersuchungen in den drei gesellschaftlich hoch relevanten Bereichen der Konzentrationsfähigkeit, des Übergewichts und der Gleichgewichtsfähigkeit ergaben positive Resultate. So konnte die Konzentrationsfähigkeit – die Basis für erfolgreiches Lernen – signifikant gesteigert werden und teilweise signifikant war die Verbesserung des statischen Gleichgewichts. Ein positiver Trend zeigte sich auch bei der Senkung des Body-Mass-Indexes bei Knaben. Dies konnte bei den Mädchen nicht nachgewiesen werden. Auch wenn nicht alle Hypothesen vollumfänglich bestätigt werden konnten, gilt es festzuhalten, dass das Projekt der täglichen Sport- und Bewegungsstunde die Erwartungen in allen drei Messbereichen erfüllt hat und die Verbesserungen hinsichtlich der Konzentrationsfähigkeit, des Übergewichts und der Gleichgewichtsfähigkeit mehrheitlich ausgewiesen werden können. Es lohnt sich also, die tägliche Sport- und Bewegungsstunde an der Primarschule einzuführen und den Präventionsgedanken auch Taten folgen zu lassen. KW - Schulentwicklung KW - Bewegung und Sport KW - tägliche Sportstunde KW - Konzentration KW - Gesundheit Y1 - 2018 SN - 978-3-9524944-1-7 PB - Helyas CY - Beromünster ER - TY - THES A1 - Rabe, Sophie T1 - Wirksamkeit einer telemedizinisch assistierten Bewegungstherapie für die postrehabilitative Versorgung von Patienten mit Knie- oder Hüft-Totalendoprothese im berufsfähigen Alter T1 - Telerehabilitation as a supplement to aftercare programs in patients after total knee or hip replacement N2 - Einleitung Die Implantation einer Knie- oder Hüft-Totalendoprothese (TEP) ist eine der häufigsten operativen Eingriffe. Im Anschluss an die Operation und die postoperative Rehabilitation stellt die Bewegungstherapie einen wesentlichen Bestandteil der Behandlung zur Verbesserung der Gelenkfunktion und der Lebensqualität dar. In strukturschwachen Gebieten werden entsprechende Angebote nur in unzureichender Dichte vorgehalten. Zudem zeichnet sich ein flächendeckender Fachkräftemangel im Bereich der Physiotherapie ab. Die Tele-Nachsorge bietet daher einen innovativen Ansatz für die postrehabilitative Versorgung der Patienten. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Überprüfung der Wirksamkeit einer interaktiven Tele-Nachsorgeintervention für Patienten mit Knie- oder Hüft-TEP im Vergleich zur herkömmlichen Versorgung (usual care). Dazu wurden die Funktionalität und die berufliche Wiedereingliederung untersucht. Methode Zwischen August 2016 und August 2017 wurden 111 Patienten (54,9 ± 6,8 Jahre, 54,3 % weiblich) zu Beginn ihrer stationären Anschlussheilbehandlung nach Implantation einer Knie- oder Hüft-TEP in diese randomisiert, kontrolliert, multizentrische Studie eingeschlossen. Nach Entlassung aus der orthopädischen Anschlussrehabilitation (Baseline) führte die Interventionsgruppe (IG) ein dreimonatiges interaktives Training über ein Telerehabilitationssystem durch. Hierfür erstellte ein betreuender Physiotherapeut einen individuellen Trainingsplan aus 38 Übungen zur Verbesserung der Kraft sowie der posturalen Kontrolle. Zur Anpassung des Trainingsplans übermittelte das System dem Physiotherapeuten Daten zur Quantität sowie zur Qualität des Trainings. Die Kontrollgruppe (KG) konnte die herkömmlichen Versorgungsangebote nutzen. Zur Beurteilung der Wirksamkeit der Intervention wurde die Differenz der Verbesserung im 6MWT zwischen der IG und der KG nach drei Monaten als primärer Endpunkt definiert. Als sekundäre Endpunkte wurden die Return-to-Work-Rate sowie die funktionelle Mobilität mittels des Stair Ascend Tests, des Five-Times-Sit-to-Stand Test und des Timed Up and Go Tests untersucht. Weiterhin wurden die gesundheitsbezogene Lebensqualität mit dem Short-Form 36 (SF-36) und die gelenkbezogenen Einschränkungen mit dem Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index (WOMAC) evaluiert. Der primäre und die sekundären Endpunkte wurden anhand von baseline-adjustierten Kovarianzanalysen im intention-to-treat-Ansatz ausgewertet. Zusätzlich wurde die Teilnahme an Nachsorgeangeboten und die Adhärenz der Interventionsgruppe an der Tele-Nachsorge erfasst und evaluiert. Ergebnisse Zum Ende der Intervention wiesen beide Gruppen einen statistisch signifikanten Anstieg ihrer 6MWT Strecke auf (p < 0,001). Zu diesem Zeitpunkt legten die Teilnehmer der IG im Mittel 530,8 ± 79,7 m, die der KG 514,2 ± 71,2 m zurück. Dabei betrug die Differenz der Verbesserung der Gehstrecke in der IG 88,3 ± 57,7 m und in der KG 79,6 ± 48,7 m. Damit zeigt der primäre Endpunkt keine signifikanten Gruppenunterschiede (p = 0,951). Bezüglich der beruflichen Wiedereingliederung konnte jedoch eine signifikant höhere Rate in der IG (64,6 % versus 46,2 %; p = 0,014) festgestellt werden. Für die sekundären Endpunkte der funktionellen Mobilität, der Lebensqualität und der gelenkbezogenen Beschwerden belegen die Ergebnisse eine Gleichwertigkeit beider Gruppen zum Ende der Intervention. Schlussfolgerung Die telemedizinisch assistierte Bewegungstherapie für Knie- oder Hüft-TEP Patienten ist der herkömmlichen Versorgung zur Nachsorge hinsichtlich der erzielten Verbesserungen der funktionellen Mobilität, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der gelenkbezogenen Beschwerden gleichwertig. In dieser Patientenpopulation ließen sich klinisch relevante Verbesserungen unabhängig von der Form der Bewegungstherapie erzielen. Im Hinblick auf die berufliche Wiedereingliederung zeigte sich eine signifikant höhere Rate in der Interventionsgruppe. Die telemedizinisch assistierte Bewegungstherapie scheint eine geeignete Versorgungsform der Nachsorge zu sein, die orts- und zeitunabhängig durchgeführt werden kann und somit den Bedürfnissen berufstätiger Patienten entgegenkommt und in den Alltag der Patienten integriert werden kann. Die Tele-Nachsorge sollte daher als optionale und komplementäre Form der postrehabilitativen Nachsorge angeboten werden. Auch im Hinblick auf den zunehmenden Fachkräftemangel im Bereich der Physiotherapie und bestehende Versorgungslücken in strukturschwachen Gebieten kann der Einsatz der Tele-Nachsorge innovative und bedarfsgerechte Lösungsansätze bieten. N2 - Background Total hip or knee replacement is one of the most frequent surgical procedures. Physical rehabilitation following total hip or knee replacement and the subsequent rehabilitation is an essential part of the therapy to improve functional outcomes and quality of life. After discharge of inpatient rehabilitation, a subsequent post-rehabilitation exercise therapy is needed to maintain functional mobility. Telerehabilitation may be a potential innovative treatment approach. The study aimed to investigate the superiority of an interactive telerehabilitation intervention for patients after total hip or knee replacement in comparison to usual care regarding physical performance, functional mobility, quality of life and joint-related impairment. Methods This is an open, randomized, controlled, multicenter study with two prospective arms. 111 eligible and consenting participants with total knee or hip replacement were recruited at admission to subsequent inpatient rehabilitation. After comprehensive three-week inpatient rehabilitation, the intervention group performed a three-month interactive home-based exercise training with a telerehabilitation system. For this purpose, a physiotherapist created an individual training plan composed of 38 different strength and balance exercises, which were implemented in the system. Data about quality and frequency of training were transmitted to the physiotherapist for further adjustment. Communication between patient and physiotherapist was possible using the system. The control group received voluntary usual aftercare programs. Baseline assessments were investigated after discharge from rehabilitation, final assessments three months later. The primary outcome was the difference in improvement between intervention and control group in 6-minute walk distance after three months. Secondary outcomes included differences in Stair Ascend Test, Five-Times-Sit-to-Stand Test, Timed Up and Go Test to assess mobility and the SF 36 as well as the WOMAC Index to assess quality of life and joint-related impairment. Furthermore, the adherence for aftercare programs and the interactive home-based exercise program were evaluated. Results At the end of intervention both groups revealed a statistically significant increase in their 6-minute walk distance (p < 0,001). At that time participants of the intervention group had an absolute 6-minute walk distance of 530,8 ± 79,7 m and the control group had a distance of 514,2 ± 71,2 m. The difference in improvement for the primary outcome for the intervention group was 88,3 ± 57,7 m and 79,6 ± 48,7 for the control group. No statistically significant difference was demonstrated (p = 0,951). However, regarding the return to work rate, there was a significantly higher rate in the intervention group (64,6 % versus 46,2 %; p = 0,05). The secondary endpoints for functional mobility, quality of life and joint-related complaints demonstrated no significant difference between groups at the end of intervention. Adherence was above 75 % for the first seven weeks. Discussion The results show that the interactive home-based exercise training is equal to usual care regarding the functional mobility, the quality of life and joint-related impairments. In this population clinically, significant improvements were shown independently from the form of exercise therapy. Whereas the return to work rate turned out to be significantly increased for the intervention group. The interactive home-based exercise training seems to be an appropriate form of healthcare provision that does not depend on specific locations or appointment allocations and seems to be suitable and feasible for employed persons. Therefore, this interactive home-based aftercare program should be offered as an optional health care service that can consider patients’ individual needs. Regarding an increasing shortage in physiotherapists and an additional supply gap in rural areas, the implementation of telerehabilitation may offer an innovative and needs-oriented approach. KW - Telerehabilitation KW - telerehabilitation KW - total knee replacement KW - total hip replacement KW - Reha-Nachsorge KW - Totalendoprothese Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-430556 ER - TY - THES A1 - Drosselmeyer, Julia T1 - Inzidenz und Therapie der Depression bei Patienten mit Osteoporose und Rheumatoider Arthritis Y1 - 2018 ER - TY - THES A1 - Mainka, Stefan T1 - Wieder gehen lernen mit Musik T1 - Learning To walk again with music BT - Evaluierung eines musikgestützten Laufbandtrainings für hemiparetische Patienten nach Schlaganfall BT - evaluating a music-based treadmill training for hemiparetic patients after stroke N2 - Die Mehrzahl der Schlaganfallpatienten leidet unter Störungen der Gehfähigkeit. Die Behandlung der Folgen des Schlaganfalls stellt eine der häufigsten Indikationen für die neurologische Rehabilitation dar. Dabei steht die Wiederherstellung von sensomotorischen Funktionen, insbesondere der Gehfähigkeit, und der gesellschaftlichen Teilhabe im Vordergrund. In Deutschland wird in der Gangrehabilitation nach Schlaganfall oft das Neurophysiologische Gangtraining nach Bobath (NGB) angewandt, das jedoch in seiner Effektivität kritisch gesehen wird. In Behandlungsleitlinien wird zuerst das Laufbandtraining (LT) empfohlen. Für diese Therapie liegen Wirknachweise für Verbesserungen in Gehgeschwindigkeit und Gehausdauer vor. Auch für die Rhythmisch-auditive Stimulation (RAS), dem ebenerdigen Gangtraining mit akustischer Stimulation liegt vergleichbare Evidenz für Schlaganfallpatienten vor. Ziel der durchgeführten Studie war es, zu klären ob der Einsatz von RAS die Effektivität von LT verbessert. Es wurden die Auswirkungen eines 4-wöchigen musikgestützten Laufbandtrainings auf die Gangrehabilitation von Schlaganfallpatienten untersucht. Für die Kombinationstherapie RAS mit Laufbandtraining (RAS-LT) wurde spezielle Trainingsmusik entwickelt. Diese wurde an die individuelle Laufbandkadenz des Patienten angepasst und in Abstimmung mit der Bandgeschwindigkeit systematisch gesteigert. Untersucht wurde, ob RAS-LT zu stärkeren Verbesserungen der Gehfähigkeit bei Schlaganfallpatienten führt als die Standardtherapien NGB und LT. Dazu wurde eine klinische Evaluation im prospektiven randomisierten und kontrollierten Parallelgruppendesign mit 45 Patienten nach Schlaganfall durchgeführt. 45 Patienten mit Hemiparese der unteren Extremität oder unsicherem und asymmetrischem Gangbild wurden in der Akutphase nach Schlaganfall eingeschlossen. Bei 10 Patienten wurde die Studie während der Interventionsphase abgebrochen, davon 1 Patient mit unerwünschter Nebenwirkung in Folge des LT. Die verwendete Testbatterie umfasste neben Verfahren zur Bestimmung der Gehfunktion wie Fast Gait Speed Test, 3-min-Walking-Time-Test und der apparativen Ganganalyse mit dem Lokometer nach Bessou eine statische Posturographie und eine kinematische 2D-Ganganalyse auf dem Laufband. Diese Methode wurde in Erweiterung der bisherigen Studienlage in dieser Form erstmals für diese Fragestellung und dieses Patientenkollektiv konzipiert und eingesetzt. Sie ermöglichte eine differenzierte und seitenbezogene Beurteilung der Bewegungsqualität. Die primären Endpunkte der Studie waren die longitudinalen Gangparameter Kadenz, Gehgeschwindigkeit und Schrittlänge. Als sekundäre Endpunkte dienten die Schrittsymmetrie, die Gehausdauer, das statische Gleichgewicht und die Bewegungsqualität des Gehens. Prä-Post-Effekte wurden für die gesamte Stichprobe und für jede Gruppe durch T-Tests und wenn Normalverteilung nicht gegeben war mit dem Wilcoxon-Vorzeichen-Rangtest errechnet. Für die Ermittlung der Wirkungsunterschiede der 3 Interventionen wurde eine Kovarianzanalyse mit zwei Kovariaten durchgeführt: (1) der jeweilige Prä-Interventionsparameter und (2) die Zeit zwischen Akutereignis und Studienbeginn. Für einzelne Messparameter waren die Vorbedingungen der Kovarianzanalyse nicht erfüllt, sodass stattdessen ein Kruskal-Wallis H Test durchgeführt wurde. Das Signifikanzniveau wurde auf p < 0,05 und für gruppenspezifische Prä-Post-Effekte auf p > 0,016 gesetzt. Effektstärken wurden mit Cohens d berechnet. Es wurden die Datensätze von 35 Patienten (RAS-LT: N = 11, LT: N = 13, NGB: N = 11) mit einem Alter von 63.6 ±8.6 Jahren, und mit einer Zeit zwischen Akutereignis und Beginn der Studie von 42.1 ±23.7 Tagen ausgewertet. In der statistischen Auswertung zeigten sich in der Nachuntersuchung stärkere Verbesserungen durch RAS-LT in der Kadenz (F(2,34) = 7.656, p = 0.002; partielles η2 = 0.338), wobei auch die Gruppenkontraste signifikante Unterschiede zugunsten von RAS-LT aufwiesen und eine Tendenz zu stärkerer Verbesserung in der Gehgeschwindigkeit (F(2,34) = 3.864, p = 0.032; partielles η2 = 0.205). Auch die Ergebnisse zur Schrittsymmetrie und zur Bewegungsqualität deuteten auf eine Überlegenheit des neuen Therapieansatzes RAS-LT hin, obgleich dort keine statistischen Signifikanzen im Gruppenvergleich erreicht wurden. Die Parameter Schrittlänge, Gehausdauer und die Werte zum statischen Gleichgewicht zeigten keine spezifischen Effekte von RAS-LT. Die Studie liefert erstmals Anhaltspunkte für eine klinische Überlegenheit von RAS-LT gegenüber den Standardtherapien. Die weitere Entwicklung und Beforschung dieses innovativen Therapieansatzes können in Zukunft zu einer verbesserten Gangrehabilitation von Patienten nach Schlaganfall beitragen. N2 - The majority of stroke patients suffer from disorders of walking ability. The treatment of the aftermaths of stroke is one of the most common indications for neurological rehabilitation. The focus is on the restoration of sensorimotor functions, in particular walking ability, and social participation. In Germany, gait rehabilitation after stroke often uses the neurodevelopmental treatment based on Bobath approach (NDT), which however is viewed critically in its effectiveness. Treatment guidelines recommend treadmill training (TT) first. For this therapy proof of action for improvements in walking speed and walking time are available. Also for rhythmic-auditory stimulation (RAS), the ground-level gait training with acoustic stimulation is comparable evidence for stroke patients. The aim of the study was to determine whether the use of RAS improves the efficacy of TT. The effects of 4 weeks of music-assisted treadmill training on gait rehabilitation of stroke patients were investigated. Special training music was developed for the combination therapy RAS with treadmill training (RAS-TT). This was adapted to the individual treadmill cadence of the patient and systematically increased in accordance with the belt speed. It was investigated whether RAS-TT leads to greater improvements in the ability to walk in stroke patients than the standard therapies NDT and TT. For this purpose, a clinical evaluation in the prospective randomized and controlled parallel group design was carried out with 45 patients after stroke. 45 patients with lower extremity hemiparesis or insecure and asymmetric gait were admitted in the acute phase after stroke. In 10 patients, the study was discontinued during the intervention phase, including 1 patient with an adverse event following the TT. The test battery used included static posturography and kinematic 2D gait analysis on the treadmill in addition to methods for determining walking performance such as Fast Gait Speed Test, 3-minute Walking Time Test and an apparatus gait analysis with the Bessou locometer. In extension of the previous study situation, this method was conceived and used for the first time for this research question and this patient collective. It enabled a differentiated and side-related assessment of the quality of movement. The primary endpoints of the study were the longitudinal gait parameters cadence, walking speed and stride length. Secondary endpoints included step symmetry, walking time, static balance, and walking quality of motion. Pre-post effects were calculated for the entire sample and for each group by T-tests and when normal distribution was not given, the Wilcoxon signed rank test was used. Covariance analysis with two covariates was performed to determine the differences in the effects of the three interventions: (1) the respective pre-intervention parameter and (2) the time between the acute event and the beginning of the study. For individual measurement parameters, the preconditions of the covariance analysis were not met, so that a Kruskal-Wallis H test was performed instead. The significance level was set to p <0.05 and for group-specific pre-post effects to p> 0.016. Effect sizes were calculated using Cohen's d. There were data from 35 patients (RAS-TT: N = 11, TT: N = 13, NDT: N = 11) with an age of 63.6 ± 8.6 years, and with a time between acute event and start of study of 42.1 ± Evaluated 23.7 days. In the post assessment, the RAS-TT showed greater improvements in the cadence (F (2,34) = 7,656, p = 0.002, partial η2 = 0.338), and the group contrasts showed significant differences in favor of RAS-TT and a tendency for greater improvement in walking speed (F (2.34) = 3.864, p = 0.032, partial η2 = 0.205). The results on step symmetry and on the quality of movement also indicated a superiority of the new therapeutic approach RAS-TT, although no statistical significance was achieved in the group comparisons. The parameters stride length, walking duration, and static equilibrium did not show any specific effects of RAS-TT. For the first time, the study provides evidence for clinical superiority of RAS-TT over standard therapies. Further development and research of this innovative therapeutic approach may contribute to improved gait rehabilitation of stroke patients in the future. KW - Schlaganfall Rehabilitation KW - Bewegungstraining KW - Musiktherapie KW - Musik KW - Gang KW - stroke rehabilitation KW - exercise movement techniques KW - music therapy KW - music KW - gait Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:kobv:517-opus4-430049 ER -