@phdthesis{Hoeffken2006, author = {H{\"o}ffken, G{\"u}nter}, title = {Zur Institutionalisierung und Entwicklung der Mittelschule in Preußen 1872 bis 1945 unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung des Chemieunterrichts}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-7822}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2006}, abstract = {Das Ziel der Arbeit ist die Darstellung der preußischen Mittelschule f{\"u}r den Zeitraum von 1872 bis 1945. Neben der strukturell-curricularen Entwicklung dieser Schulform werden die Bereiche ‚Chemieunterricht' und ‚Lehrerausbildung' schwerpunktm{\"a}ßig untersucht. Vorgeschaltet ist eine Analyse und Darstellung der zur Mittelschule hinf{\"u}hrenden Entwicklung mit ihren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen. Die f{\"u}r die Strukturierung der Arbeit gew{\"a}hlte Phaseneinteilung orientiert an den bildungspolitischen Z{\"a}suren, die durch die jeweiligen staatlichen ‚Bestimmungen' charakterisiert sind. Mit diesen in den Jahren 1872, 1910, 1925, 1938 und 1942 vorgelegten Bestimmungen wurde das Mittelschulwesen jeweils neu geordnet. Schwerpunkt der benutzten Quellen ist, die Verbandszeitschrift der Mittelschullehrer, die „Die Mittelschule". Weiter wurden zeitgen{\"o}ssische Quellen und Literatur sowie p{\"a}dagogische Zeitschriften f{\"u}r die Analysen benutzt. Untersuchungsschwerpunkt ist die Darstellung der preußischen Mittelschule unter dem Aspekt der bildungspolitischen Institutionalisierung im Jahre 1872. Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt ist der Chemieunterricht. Als bedeutungsvoll f{\"u}r diesen Unterricht m{\"u}ssen die Diskussionen im Untersuchungszeitraum gesehen werden, die {\"u}ber inhaltliche Fragen und die methodische Gestaltung des Unterrichts gef{\"u}hrt wurden. Der Einsatz der Schulb{\"u}cher wird hierbei besonders ber{\"u}cksichtigt. Die Situation der Lehrer wird unter dem Aspekt ihrer Ausbildung untersucht. Als Mittelschullehrer wurden vornehmlich Volksschullehrer eingesetzt, die sich autodidaktisch auf die Pr{\"u}fung zum Mittelschullehrer vorbereiten mussten. Die Verweigerung einer identit{\"a}tsstiftenden schulformbezogenen Lehrerausbildung hat der Mittelschule die M{\"o}glichkeit genommen, sich fr{\"u}hzeitig zu einer selbst{\"a}ndig-unabh{\"a}ngigen Schulform zu entwickeln. Bedeutungsvoll ist das festgestellte Verhalten der Lehrerschaft dieser Schulform in den unterschiedlichen politischen Systemen. In den zeitlichen Phasen steht die Mittelschule als eine zwischen Elementarschule und Gymnasium sich emanzipierende Schulform. Die Ambivalenz in der Stellung {\"a}ußert sich in dem wechselvollen Verhalten zwischen Standesschule und {\"O}ffnung f{\"u}r andere gesellschaftliche Schichten. Im Zusammenhang mit der Verweigerung der Berechtigungen muss die Mittelschule als Anstalt zur Befriedigung der Bildungsanspr{\"u}che mittlerer Schichten gesehen werden. Sie wurde aber auch als schulischer Abwehrmechanismus der oberen Schichten gegen{\"u}ber unteren gesellschaftlichen Schichten instrumentalisiert.}, subject = {Schule}, language = {de} } @phdthesis{Meyerhoefer2003, author = {Meyerh{\"o}fer, Wolfram}, title = {Was testen Tests? Objektiv-hermeneutische Analysen am Beispiel von TIMSS und PISA}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-12848}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2003}, abstract = {Als ich anfing, ein Thema f{\"u}r meine Promotion zu erarbeiten, fand ich Massentests ziemlich beeindruckend. TIMSS: {\"u}ber 500000 Sch{\"u}ler getestet. PISA: 180000 Sch{\"u}ler getestet. Ich wollte diese Datenbasis nutzen, um Erkenntnisse f{\"u}r die Gestaltung von Unterricht zu gewinnen. Leider kam ich damit nicht weit. Je tiefer ich mich mit den Tests und den dahinterstehenden Theorien befasste, desto deutlicher sch{\"a}lte sich heraus, dass mit diesen Tests keine neue Erkenntnis generiert werden kann. Fast alle Schlussfolgerungen, die aus den Tests gezogen werden, konnten gar nicht aus den Tests selbst gewonnen werden. Ich konzentrierte mich zunehmend auf die Testaufgaben, weil die Geltung der Aussage eines Tests an der Aufgabe erzeugt wird: In der Aufgabe gerinnt das, was die Tester als „mathematische Leistungsf{\"a}higkeit" konstruieren. Der Sch{\"u}ler wiederum hat nur die Aufgabe vor sich. Es gibt nur „gel{\"o}st" (ein Punkt) und „ungel{\"o}st" (kein Punkt). Damit der Sch{\"u}ler den Punkt bekommt, muss er an der richtigen Stelle ankreuzen, oder er muss etwas hinschrei-ben, wof{\"u}r der Auswerter einen Punkt gibt. In der Dissertation wird untersucht, was die Aufgaben testen, was also alles in das Konstrukt von „mathematischer Leistungsf{\"a}higkeit" einfließt, und ob es das ist, was der Test testen soll. Es stellte sich durchaus erstaunliches heraus: - Oftmals gibt es so viele M{\"o}glichkeiten, zur gew{\"u}nschten L{\"o}sung (die nicht in jedem Fall die richtige L{\"o}sung ist) zu gelangen, dass man nicht benennen kann, welche F{\"a}higkeit die Aufgabe eigentlich misst. Das Konstrukt „mathematische Leistungsf{\"a}higkeit" wird damit zu einem zuf{\"a}lligen. - Es werden Komponenten von Testf{\"a}higkeit mitgemessen: Viele Aufgaben enthalten Irritationen, welche von testerfahrenen Sch{\"u}lern leichter {\"u}berwunden werden k{\"o}nnen als von testunerfahrenen. Es gibt Aufgaben, die gel{\"o}st werden k{\"o}nnen, ohne dass man {\"u}ber die F{\"a}higkeit verf{\"u}gt, die getestet werden soll. Umgekehrt gibt es Aufgaben, die man eventuell nicht l{\"o}sen kann, obwohl man {\"u}ber diese F{\"a}higkeit verf{\"u}gt. Als Kernkompetenz von Testf{\"a}higkeit stellt sich heraus, weder das gestellte mathematische Problem noch die angeblichen realen Proble-me ernst zu nehmen, sondern sich statt dessen auf das zu konzentrieren, was die Tester angekreuzt oder hinge-schrieben sehen wollen. Prinzipiell erweist es sich als g{\"u}nstig, mittelm{\"a}ßig zu arbeiten, auf intellektuelle Tiefe in der Auseinandersetzung mit den Aufgaben also zu verzichten. - Man kann bei Multiple-Choice-Tests raten. Die PISA-Gruppe behauptet zwar, dieses Problem technisch {\"u}ber-winden zu k{\"o}nnen, dies erweist sich aber als Fehleinsch{\"a}tzung. - Sowohl bei TIMSS als auch bei PISA stellt sich heraus, dass die vorgeblich verwendeten didaktischen und psychologischen Theorien lediglich theoretische M{\"a}ntel f{\"u}r eine theoriearme Testerstellung sind. Am Beispiel der Theorie der mentalen Situationsmodelle (zur Bearbeitung von realit{\"a}tsnahen Aufgaben) wird dies ausf{\"u}hrlich exemplarisch ausgearbeitet. Das Problem reproduziert sich in anderen Theoriefeldern. Die Tests werden nicht durch Operationalisierungen von Messkonstrukten erstellt, sondern durch systematisches Zusammenst{\"u}ckeln von Aufgaben. - Bei PISA sollte „Mathematical Literacy" getestet werden. Verk{\"u}rzt sollte das die F{\"a}higkeit sein, „die Rolle, die Mathematik in der Welt spielt, zu erkennen und zu verstehen, begr{\"u}ndete mathematische Urteile abzugeben und sich auf eine Weise mit der Mathematik zu befassen, die den Anforderungen des gegenw{\"a}rtigen und k{\"u}nftigen Lebens einer Person als eines konstruktiven, engagierten und reflektierten B{\"u}rgers entspricht" (PISA-Eigendarstellung). Von all dem kann angesichts der Aufgaben keine Rede sein. - Bei der Untersuchung des PISA-Tests dr{\"a}ngte sich ein mathematikdidaktischer Habitus auf, der eine separate Untersuchung erzwang. Ich habe ihn unter dem Stichwort der „Abkehr von der Sache" zusammengefasst. Er ist gepr{\"a}gt von Zerst{\"o}rungen des Mathematischen bei gleichzeitiger {\"U}berbetonung des Fachsprachlichen und durch Verwerfungen des Mathematischen und des Realen bei realit{\"a}tsnahen Aufgaben. Letzteres gr{\"u}ndet in der Nicht-beachtung der Authentizit{\"a}t sowohl des Realen als auch des Mathematischen. Die Arbeit versammelt neben den Untersuchungen zu TIMSS und PISA ein ausf{\"u}hrliches Kapitel {\"u}ber das Prob-lem des Testens und eine Darstellung der Methodologie und Praxis der Objektiven Hermeneutik.}, language = {de} } @phdthesis{Brinkmeier2003, author = {Brinkmeier, Petra}, title = {Weibliche Jugendpflege zwischen Geselligkeit und Sittlichkeit : zur Geschichte des Verbandes der evangelischen Jungfrauenvereine Deutschlands (1890-1918)}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-10226}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2003}, abstract = {Die Arbeit untersucht erstmals die evangelischen Vereine f{\"u}r weibliche Jugendliche, die so genannten Jungfrauenvereine, von ihrer Entstehung in den 1840er Jahren bis zum 1. Weltkrieg, sowie insbesondere den 1893 gegr{\"u}ndeten Verband der evangelischen Jungfrauenvereine Deutschlands (sp{\"a}ter Evangelischer Verband zur Pflege der weiblichen Jugend Deutschlands, ab 1929 Evangelischer Reichsverband weiblicher Jugend). In der ersten H{\"a}lfte des 19. Jahrhundert begann ein Teil des protestantischen B{\"u}rgertums damit, f{\"u}r die hochmobilen Unterschichts-Jugendlichen, die im Zuge der Industrialisierung als Handwerksgesellen und Dienstm{\"a}dchen, sp{\"a}ter als Fabrikarbeiter und -arbeiterinnen in die expandierenden Großst{\"a}dten gingen, Herbergen und Vereine zu gr{\"u}nden. Damit trugen die Initiatoren wesentlich zur Entstehung eines {\"o}ffentliches Bewusstsein f{\"u}r die prek{\"a}re Lebenssituation der Unterschichtsjugend und f{\"u}r die Notwendigkeit pr{\"a}ventiver Jugendarbeit bei. Der Verband initiierte dann in den Jahren um 1900 zahlreiche innovative soziale Projekte in der weiblichen Jugendpflege und Jugendf{\"u}rsorge. Die Arbeit untersucht drei Bereiche: 1. Vereine (sog. Abendheime) und Wohnheime f{\"u}r Fabrikarbeiterinnen; 2. die 1894 begonnene Bahnhofmission, die sich der mobilen weiblichen Jugendlichen direkt an die Bahnh{\"o}fen annahm; 3. Erholungsh{\"a}user f{\"u}r erwerbst{\"a}tige Jugendliche. Bei allen Initiativen arbeitete der Verband eng mit seinem lokalen Partner, dem Berliner Verein zur F{\"u}rsorge f{\"u}r die weibliche Jugend zusammen, der neue Arbeitsbereiche in der Praxis testete. Neben der Verbandsgeschichte im engeren Sinne thematisiert die Untersuchung auch die Konzeption und die Inhalte der Vereinsarbeit. Orientiert an dem Konzept einer christlichen Pers{\"o}nlichkeitsbildung sollte die Vereinsarbeit m{\"o}glichst viele Bereiche jugendlichen Lebens umfassen: Arbeit (inkl. Erholungsurlaub), Wohnen, Freizeit (Geselligkeit, Lekt{\"u}re), Gesundheit und Bildung. Da jedoch aufgrund der Orientierung an einem konservativen Frauenbild der Bereich jugendlicher Sexualit{\"a}t bewusst ausgeklammert wurde, erreichte man mit diesem Konzept pr{\"a}ventiver Jugendarbeit im wesentlichen nur die ohnehin wohlanst{\"a}ndigen Jugendlichen. Die Spannung zwischen einem konservativen Frauenbild einerseits und den modernisierenden Impulsen einer Jugendarbeit mit weiblichen Jugendlichen andererseits zeigt sich auch daran, dass der Verband durch die Gr{\"u}ndung eines Berufsverbandes f{\"u}r Sozialarbeiterinnen (Verband der Berufsarbeiterinnen der Inneren Mission) und der Einrichtung von Ausbildungsst{\"a}tten wesentlichen Anteil an den modernisierenden Prozessen der Verberuflichung der sozialen Arbeit und der kirchlichen Jugendpflege zu Berufen b{\"u}rgerlicher Frauen hatte.}, subject = {Kirchliche Sozialarbeit}, language = {de} } @phdthesis{Offenberger1999, author = {Offenberger, Pia}, title = {Konfliktbew{\"a}ltigung und Freundschaft in der mittleren Kindheit}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-0000254}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {1999}, abstract = {Fragestellung Die mittlere Kindheit ist gepr{\"a}gt von rapiden Fortschritten im Bereich der sozio-kognitiven Entwicklung. Besonders deutlich wird dies daran, daß Kinder in dieser Zeit komplexere Formen sozialer Perspektiven{\"u}bernahme konstruieren und ihr Verst{\"a}ndnis bez{\"u}glich sozialer Prozesse und interpersoneller Beziehungen erheblich erweitern. Dabei gewinnen Gleichaltrigenbeziehungen an Relevanz, da sie zwei entscheidende Aspekte vereinigen, die f{\"u}r das Fortschreiten der sozio- kognitiven und emotionalen Entwicklung des Kindes notwendig sind. Zum einen haben Kinder in diesem Alter die wichtigsten Voraussetzungen f{\"u}r die Herausbildung reiferer Formen sozialen Austausches erworben. Zum anderen fordert die symmetrisch- reziproke Struktur von Gleichaltrigenbeziehungen verst{\"a}rkt soziale Kompetenzen heraus, da zwischen Gleichrangigen die Entwicklung gemeinsamer Sichtweisen nur m{\"o}glich ist, wenn die unterschiedlichen Perspektiven der Interaktionspartner kooperativ koordiniert werden (Selman, 1984, Youniss, 1994). Konflikte spielen in diesem Ko- Konstruktionsprozeß eine besondere Rolle, da die {\"U}berwindung des durch Konflikte entstehenden kognitiven Des{\"a}quilibriums zu einer Weiterentwicklung kognitiver Strukturen und sozialer Kompetenzen beitragen kann (Piaget, 1986). Wenn soziale Konflikte wiederholt nicht befriedigend bew{\"a}ltigt werden, k{\"o}nnen sie allerdings auch negative Folgen f{\"u}r Selbstwertgef{\"u}hl und Motivation nach sich ziehen und kognitives Wachstum eher behindern. Das entwicklungsf{\"o}rderliche Potential sozialer Konflikte kann nur dann positiv wirksam werden, wenn Konflikte erfolgreich bew{\"a}ltigt werden. Dies geschieht am ehesten, wenn die Konfliktpartner gegen{\"u}ber sozialer Interaktion positiv eingestellt sind und versuchen, eigene Interessen mit denen des Konfliktpartners auszubalancieren. Als ung{\"u}nstig f{\"u}r erfolgreiche Konfliktbew{\"a}ltigung gilt dagegen ein {\"U}bermaß negativer Emotionen und der Versuch, den Konfliktpartner zu dominieren (Putallaz \& Sheppard, 1992). Freunde zeigen aufgrund der zwischen ihnen bestehenden emotionalen Bindung eine verst{\"a}rkte positive soziale Orientierung, die darin zum Ausdruck kommt, daß sie auch in Konflikten vermehrt positive Emotionen austauschen und den Ausdruck negativer Emotionen kontrollieren. Im Bem{\"u}hen um Aufrechterhaltung oder Vertiefen ihrer Beziehungen und in Sorge um das Wohlergehen des anderen setzen sie in ihrem aufeinander bezogenen Handeln eher moralische Prinzipien um und versuchen eher als nicht befreundete Kinder, gegens{\"a}tzliche Interessen auszugleichen (Putallaz \& Sheppard, 1992; v. Salisch, 1991).}, language = {de} }