@phdthesis{Gunold2022, author = {Gunold, Sascha}, title = {Abzug unter Beobachtung}, doi = {10.25932/publishup-57197}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-571977}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {391}, year = {2022}, abstract = {Mehr als vier Jahrzehnte lang beobachteten die Streitkr{\"a}fte und Milit{\"a}rnachrichtendienste der NATO-Staaten die sowjetischen Truppen in der DDR. Hierf{\"u}r {\"u}bernahm in der Bundesrepublik Deutschland der Bundesnachrichtendienst (BND) die milit{\"a}rische Auslandsaufkl{\"a}rung unter Anwendung nachrichtendienstlicher Mittel und Methoden. Die Bundeswehr betrieb dagegen taktische Fernmelde- und elektronische Aufkl{\"a}rung und h{\"o}rte vor allem den Funkverkehr der „Gruppe der sowjetischen Streitkr{\"a}fte in Deutschland" (GSSD) ab. Mit der Aufstellung einer zentralen Dienststelle f{\"u}r das milit{\"a}rische Nachrichtenwesen, dem Amt f{\"u}r Nachrichtenwesen der Bundeswehr, b{\"u}ndelte und erweiterte zugleich das Bundesministerium f{\"u}r Verteidigung in den 1980er Jahren seine analytischen Kapazit{\"a}ten. Das Monopol des BND in der milit{\"a}rischen Auslandsaufkl{\"a}rung wurde von der Bundeswehr dadurch zunehmend infrage gestellt. Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 befanden sich immer noch mehr als 300.000 sowjetische Soldaten auf deutschem Territorium. Die 1989 in Westgruppe der Truppen (WGT) umbenannte GSSD sollte - so der Zwei-plus-Vier-Vertrag - bis 1994 vollst{\"a}ndig abziehen. Der Vertrag verbot auch den drei Westm{\"a}chten, in den neuen Bundesl{\"a}ndern milit{\"a}risch t{\"a}tig zu sein. Die f{\"u}r die Milit{\"a}raufkl{\"a}rung bis dahin unverzichtbaren Milit{\"a}rverbindungsmissionen der Westm{\"a}chte mussten ihre Dienste einstellen. Doch was geschah mit diesem „alliierten Erbe"? Wer {\"u}bernahm auf deutscher Seite die Aufkl{\"a}rung der sowjetischen Truppen und wer kontrollierte den Truppenabzug?  Die Studie untersucht die Rolle von Bundeswehr und BND beim Abzug der WGT zwischen 1990 und 1994 und fragt dabei nach Kooperation und Konkurrenz zwischen Streitkr{\"a}ften und Nachrichtendiensten. Welche milit{\"a}rischen und nachrichtendienstlichen Mittel und F{\"a}higkeiten stellte die Bundesregierung zur Bew{\"a}ltigung des Truppenabzugs zur Verf{\"u}gung, nachdem die westlichen Milit{\"a}rverbindungsmissionen aufgel{\"o}st wurden? Wie ver{\"a}nderten sich die Anforderungen an die milit{\"a}rische Auslandsaufkl{\"a}rung des BND? Inwieweit setzten sich Konkurrenz und Kooperation von Bundeswehr und BNDbeim Truppenabzug fort? Welche Rolle spielten dabei die einstigen Westm{\"a}chte? Die Arbeit versteht sich nicht nur als Beitrag zur Milit{\"a}rgeschichte, sondern auch zur deutschen Nachrichtendienstgeschichte.}, language = {de} }