@article{SchmidtSchuster2016, author = {Schmidt, Daniela and Schuster, Dirk}, title = {„Entjudung" - Wort, Ph{\"a}nomen, Programm}, series = {PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung f{\"u}r J{\"u}dische Studien [22 (2016)] = Muslim-Jewish Dialogue}, volume = {22}, journal = {PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung f{\"u}r J{\"u}dische Studien [22 (2016)] = Muslim-Jewish Dialogue}, publisher = {Universit{\"a}tsverlag Potsdam}, address = {Potsdam}, isbn = {978-3-86956-370-1}, issn = {1614-6492}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-99757}, pages = {167 -- 191}, year = {2016}, abstract = {Die Worte „entjuden" und „Entjudung" sind sprachlicher Ausdruck zumeist judenfeindlicher Haltungen und Taten in der deutschen Geschichte. Der Beitrag zeichnet die Entwicklung des Begriffs anhand seiner Verwendungszusammenh{\"a}nge nach. Im Kontext der Assimilation des beginnenden 19. Jahrhunderts meinte der Terminus, dass man sich jener j{\"u}dischen „Eigenheit" zu entkleiden habe, welche als Postulat gemeinhin Konsens war. Innerhalb der innerj{\"u}dischen Diskussion wird „Entjudung" zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum diagnostischen Ausdruck des Identit{\"a}tsverlustes. Als politischer Kampfbegriff der Nationalsozialisten ist er wiederum zum Synonym f{\"u}r die Entrechtung und Vernichtung j{\"u}discher Menschen geworden. Protestantische Theologen verwendeten diesen Begriff in der Debatte um die Erneuerung des Christentums, was durch die Entfernung j{\"u}discher Einfl{\"u}sse geschehen sollte. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts formuliert, findet diese Forderung in der 1939 erfolgten Gr{\"u}ndung des Instituts zur Erforschung und Beseitigung des j{\"u}dischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben seine programmatische Umsetzung.}, language = {de} }