@phdthesis{Hill2018, author = {Hill, Lukasz}, title = {Soziale Integration und politische Partizipation in Demokratien}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-420077}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {215}, year = {2018}, abstract = {Die Frage nach dem Zusammenhalt einer ganzen Gesellschaft ist eine der zentralen Fragen der Sozialwissenschaften und Soziologie. Seit dem {\"U}bergang in die Moderne bildet das Problem des Zusammenhalts von sich differenzierenden Gesellschaften den Gegenstand des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurses. In der vorliegenden Studie stellt soziale Integration eine Form der gelungenen Vergesellschaftung dar, die sich in der Reproduktion von symbolischen und nicht-symbolischen Ressourcen artikuliert. Das Resultat dieser Reproduktion sind pluralistische Vergesellschaftungen, die, bezogen auf politische Pr{\"a}ferenzen, konfligierende Interessen verursachen. Diese Pr{\"a}ferenzen kommen in unterschiedlichen Formen, in ihrer Intensit{\"a}t und Wahrnehmung der politischen Partizipation zum Ausdruck. Da moderne politische Herrschaft aufgrund der rechtlichen und institutionellen Ausstattung einen bedeutsamen Einfluss auf soziale Reproduktion aus{\"u}ben kann (z.B. durch Sozialpolitik), stellt direkte Beeinflussung politischer Entscheidungen, als Artikulation von sich aus den Konfliktlinien etablierenden, unterschiedlichen Pr{\"a}ferenzen, das einzige legitime Mittel zwecks Umverteilung von Ressourcen auf der Ebene des Politischen dar. Somit wird die Konnotation zwischen Integration und politischer Partizipation sichtbar. In die Gesellschaft gut integrierte Mitglieder sind aufgrund einer breiten Teilnahme an Reproduktionsprozessen in der Lage, eigene Interessen zu erkennen und durch politische Aktivit{\"a}ten zum Ausdruck zu bringen. Die empirischen Befunde scheinen den Eindruck zu vermitteln, dass der demokratische Konflikt in der modernen Gesellschaft nicht mehr direkt von Klassenzugeh{\"o}rigkeit und Klasseninteressen gepr{\"a}gt wird, sondern durch den Zugang zu und die Verf{\"u}gbarkeit von symbolischen und nicht-symbolischen Ressourcen geformt wird. In der Konsequenz lautet die Fragestellung der vorliegenden Arbeit, ob integrierte Gesellschaften politisch aktiver sind. Die Fragestellung der Arbeit wird mithilfe von Aggregatdaten demokratisch-verfasster politischer Systemen untersucht, die als etablierte Demokratien gelten und unterschiedlich Breite wohlfahrtstaatlichen Maßnahmen aufweisen. Die empirische {\"U}berpr{\"u}fung der Hypothesen erfolgte mithilfe von bivariaten und multivariaten Regressionsanalysen. Die {\"u}berpr{\"u}ften Hypothesen lassen sich folgend in einer Hypothese zusammenfassen: Je st{\"a}rker die soziale Integration einer Gesellschaft, desto gr{\"o}ßer ist die konventionelle bzw. unkonventionelle politische Partizipation. Verallgemeinert ist die Aussage zul{\"a}ssig, dass soziale Integration einer Gesellschaft positive Effekte auf die H{\"a}ufigkeit politischer Partizipation innerhalb dieser Gesellschaft hat. St{\"a}rker integrierte Gesellschaften sind politisch aktiver und dies unabh{\"a}ngig von der Form (konventionelle oder unkonventionelle) politischer Beteiligung. Dabei ist der direkte Effekt der gesamtgesellschaftlichen Integration auf die konventionellen Formen st{\"a}rker als auf unkonventionellen. Diese Aussage ist nur zul{\"a}ssig, wenn die Elemente des Wahlsystems, wie z.B. Verh{\"a}ltniswahlrecht, und das BIP nicht ber{\"u}cksichtigt werden. Auf der Grundlage der Ergebnisse mit Kontrollvariablen erlauben die Daten die auf die Makroebene bezogene Aussage, dass neben einem hohen Niveau sozialer Integration auch ein durch (Mit-)Beteiligung bestimmtes Wahlsystem und ein hoher wirtschaftlicher Entwicklungsgrad beg{\"u}nstigend f{\"u}r ein hohes Niveau politischer Partizipation sind.}, language = {de} }