@phdthesis{Vapenka2011, author = {V{\´a}penka, Aleš}, title = {Geschlechterstereotype und Geschlechtsidentit{\"a}t von M{\"a}nnern mit unterschiedlichem Verlauf der psychosexuellen Entwicklung}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-53175}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2011}, abstract = {Im Rahmen eines explorativen Vergleichsuntersuchungsplans wurde untersucht, inwieweit sich die durch biologische Faktoren bedingte unterschiedliche Lebenserfahrung sowie die Sozialisationsbedingungen in der psychosexuellen Entwicklung bei hetero-, homo- und postoperativen transsexuellen M{\"a}nnern (N = 191) auf die Integration der Geschlechterstereotypen in die kognitiven (Selbst-, Fremdwahrnehmung), emotionalen (Selbst- und Fremdbewertung) und verhaltensm{\"a}ßigen Aspekte (Normen der geschlechtsspezifischen Verhaltens) der Geschlechtsidentit{\"a}t auswirken und ob sich Identifikationsmuster der Entwicklung des geschlechtlichen Selbstkonzepts ableiten lassen. Die Messung der kognitiven Aspekte des geschlechtlichen Selbstkonzepts (Maskulinit{\"a}t und Femininit{\"a}t) erfolgte mittels der GERO-Skala von Brengelmann und Hendrich (1990). Zur Erfassung der emotionalen Aspekte und Identifikationsmuster der Entwicklung des geschlechtlichen Selbstkonzepts wurden die Werte f{\"u}r die Variablen Maskulinit{\"a}t und Femininit{\"a}t zuerst mittels der computergesteuerten Methodik IDEXMONO und IDEXIDIO, die auf der Identit{\"a}tsstrukturanalyse (Identity Structure Analysis) von Weinreich (2003) basiert, aufgearbeitet und weiter interferenzstatistisch ausgewertet. Weiterhin wurden der Fragebogen zur Messung normativer Geschlechtsrollenorientierung (NGRO) von Athenstaedt (2000) sowie ein ad hoc entworfener demographischer Fragebogen eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Verlauf der psychosexuellen Entwicklung einen starken Einfluss auf die Integration der Geschlechterstereotypen in die geschlechtliche Selbst- und Fremdwahrnehmung hat. Im kognitiven Bereich, bezogen auf die pers{\"o}nliche Identit{\"a}t (Grad der Selbstzuschreibung m{\"a}nnlicher und weiblicher Merkmale), stellt die Maskulinit{\"a}t eine stabile und erstrebenswerte Variable zur Herausbildung des geschlechtlichen Selbstkonzepts bei allen Gruppen dar. Die Femininit{\"a}t tr{\"a}gt am meisten zur Differenzierung zwischen den Hetero-, Homo- und Transsexuellen bei. Sie wird, je nach der Entwicklungsphase, unterschiedlich in das geschlechtliche Selbstkonzept integriert. Hinsichtlich der sozialen Identit{\"a}t (Zugeh{\"o}rigkeitsgef{\"u}hl) lassen sich die Gruppen bez{\"u}glich der wahrgenommenen {\"A}hnlichkeiten sowohl mit m{\"a}nnlichen als auch weiblichen Personen, je nach der Entwicklungsphase, unterscheiden. Die soziale Wahrnehmung von M{\"a}nnern und Frauen (Fremdwahrnehmung), ist bei Transsexuellen traditioneller als die der Hetero- und Homosexuellen. Bei der Selbst- und Fremdbewertung ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Bei der Internalisierung der sozialen Normen des geschlechtsspezifischen Verhaltens zeigt sich, dass Heterosexuelle der Aus{\"u}bung der Geschlechterrollen gegen{\"u}ber egalit{\"a}rer eingestellt sind als Trans- und Homosexuelle. Bei den Sozialisationsfaktoren ist hervorzuheben, dass generell weibliche Identifikationspersonen einen st{\"a}rkeren Einfluss auf die Herausbildung des geschlechtlichen Selbstkonzeptes hatten als m{\"a}nnliche Identifikationspersonen. Es scheint jedoch, dass Homosexuelle bei der Entwicklung ihres geschlechtlichen Selbstkonzepts st{\"a}rker unter dem Einfluss der Frauen stehen als die anderen zwei erforschten Gruppen. Zur Beantwortung der Frage, welche selbstkonzeptbezogenen Variablen und Entwicklungsfaktoren die gr{\"o}ßte statistische Bedeutung f{\"u}r die Trennung und Pr{\"a}diktion der einzelnen untersuchten Gruppen haben, wurde eine Diskriminanzanalyse berechnet. Die gr{\"o}ßte diskriminatorische Bedeutung besitzen die Variablen „Stereotypische Wahrnehmung der m{\"a}nnlichen Personen" und „Ego-Involvement mit weiblichen Personen" f{\"u}r die Diskriminanzfunktion 1 (Trennung der Transsexuellen von Hetero- und Homosexuellen) und die Variablen „Empathische Identifikation mit m{\"a}nnlichen Personen in der Vergangenheit" und „Zuwachs an empathischer Identifikation mit weiblichen Personen" f{\"u}r die Diskriminanzfunktion 2 (Trennung der Hetero- von Homosexuellen).}, language = {de} }