@phdthesis{Courtin2023, author = {Courtin, J{\´e}r{\´e}my}, title = {Biodiversity changes in Siberia between quaternary glacial and interglacial stages}, doi = {10.25932/publishup-59584}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-595847}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {vi, 199}, year = {2023}, abstract = {Der vom Menschen verursachte Klimawandel wirkt sich auf die biologische Vielfalt der Erde und damit auf die {\"O}kosysteme und ihre Leistungen aus. Die {\"O}kosysteme in den hohen Breitengraden sind aufgrund der verst{\"a}rkten Erw{\"a}rmung an den Polen noch st{\"a}rker betroffen als der Rest der n{\"o}rdlichen Hemisph{\"a}re. Dennoch ist es schwierig, die Dynamik von {\"O}kosystemen in den hohen Breitengraden vorherzusagen, da die Wechselwirkungen zwischen abiotischen und biotischen Komponenten sehr komplex sind. Da die Vergangenheit der Schl{\"u}ssel zur Zukunft ist, ist die Interpretation vergangener {\"o}kologischer Ver{\"a}nderungen m{\"o}glich, um laufende Prozesse besser zu verstehen. Im Quart{\"a}r durchlief das Pleistoz{\"a}n mehrere glaziale und interglaziale Phasen, welche die {\"O}kosysteme der Vergangenheit beeinflussten. W{\"a}hrend des letzten Glazials bedeckte die pleistoz{\"a}ne Steppentundra den gr{\"o}ßten Teil der unvergletscherten n{\"o}rdlichen Hemisph{\"a}re und verschwand parallel zum Aussterben der Megafauna am {\"U}bergang zum Holoz{\"a}n (vor etwa 11 700 Jahren). Der Ursprung des R{\"u}ckgangs der Steppentundra ist nicht gut erforscht, und die Kenntnis {\"u}ber die Mechanismen, die zu den Ver{\"a}nderungen in den vergangenen Lebensgemeinschaften und {\"O}kosystemen gef{\"u}hrt haben, ist von hoher Priorit{\"a}t, da sie wahrscheinlich mit denen vergleichbar sind, die sich auf moderne {\"O}kosysteme auswirken. Durch die Entnahme von See- oder Permafrostkernsedimenten kann die vergangene Artenvielfalt an den {\"U}berg{\"a}ngen zwischen Eis- und Zwischeneiszeiten untersucht werden. Sibirien und Beringia waren der Ursprung der Ausbreitung der Steppentundra, weshalb die Untersuchung dieses Gebiets hohe Priorit{\"a}t hat. Bis vor kurzem waren Makrofossilien und Pollen die g{\"a}ngigsten Methoden. Sie dienen der Rekonstruktion vergangener Ver{\"a}nderungen in der Zusammensetzung der Bev{\"o}lkerung, haben aber ihre Grenzen und Schw{\"a}chen. Seit Ende des 20. Jahrhunderts kann auch sediment{\"a}re alte DNA (sedaDNA) untersucht werden. Mein Hauptziel war es, durch den Einsatz von sedaDNA-Ans{\"a}tzen wissenschaftliche Beweise f{\"u}r Ver{\"a}nderungen in der Zusammensetzung und Vielfalt der {\"O}kosysteme der n{\"o}rdlichen Hemisph{\"a}re am {\"U}bergang zwischen den quart{\"a}ren Eiszeiten und Zwischeneiszeiten zu liefern. In dieser Arbeit liefere ich Momentaufnahmen ganzer alter {\"O}kosysteme und beschreibe die Ver{\"a}nderungen in der Zusammensetzung zwischen Quart{\"a}rglazialen und Interglazialen und best{\"a}tige die Vegetationszusammensetzung sowie die r{\"a}umlichen und zeitlichen Grenzen der pleistoz{\"a}nen Steppentundra. Ich stelle einen allgemeinen Verlust der Pflanzenvielfalt fest, wobei das Aussterben der Pflanzen parallel zum Aussterben der Megafauna verlief. Ich zeige auf, wie der Verlust der biotischen Widerstandsf{\"a}higkeit zum Zusammenbruch eines zuvor gut etablierten Systems f{\"u}hrte, und diskutiere meine Ergebnisse im Hinblick auf den laufenden Klimawandel. Mit weiteren Arbeiten zur Eingrenzung von Verzerrungen und Grenzen kann sedaDNA parallel zu den etablierteren Makrofossilien- und Pollenans{\"a}tzen verwendet werden oder diese sogar ersetzen, da meine Ergebnisse die Robustheit und das Potenzial von sedaDNA zur Beantwortung neuer pal{\"a}o{\"o}kologischer Fragen wie Ver{\"a}nderungen der Pflanzenvielfalt und -verluste belegen und Momentaufnahmen ganzer alter Biota liefern.}, language = {en} }