@phdthesis{Siegmueller2008, author = {Siegm{\"u}ller, Julia}, title = {Der Gebrauch lexikalischer Erwerbsbeschr{\"a}nkungen bei Kindern mit Williams-Beuren-Syndrom}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-18889}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2008}, abstract = {In der vorliegenden Arbeit wird eine Studie zum mentalen Lexikon bei Kindern mit Williams-Beuren-Syndrom (WBS) pr{\"a}sentiert. Das Lexikon junger WBS-Kinder entwickelt sich verz{\"o}gert (Mervis \& Robinson, 2000). Trotzdem gilt das Lexikon jugendlicher WBS-Probanden im Vergleich zu Probanden mit anderen Syndromen als elaboriert (Wang et al. 1995). Dies k{\"o}nnte auf sich sp{\"a}t entwickelnde Sprachf{\"a}higkeiten hindeuten. Es wird vermutet, dass ab 11 Jahren Ver{\"a}nderungen stattfinden, durch die das typische Profil des WBS erst entsteht (Rossen et al. 1996). Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, sich der Aufholphase zu n{\"a}hern, indem die lexikalischen F{\"a}higkeiten vor dem kritischen Alter untersucht werden. Dazu werden zwei lexical constraints untersucht, die Markman (1989) f{\"u}r den ungest{\"o}rten Lexikonerwerb postuliert. Whole object constraint (WOC): Das Kind nimmt an, dass sich ein unfamili{\"a}res Wort auf ein ganzes Objekt bezieht. Mutual exclusivity constraint (MEC): Das Kind nimmt eine beidseitig exklusive Beziehung zwischen Wortform und Referenten an. Zum WBS gibt es eine einzige Studie zu den constraints (Stevens \& Karmiloff-Smith 1997). Die WBS-Probanden sind zu alt (7;5 bis 31;5), um Aussagen {\"u}ber die Sprachf{\"a}higkeiten in der Zeit des Spurts machen zu k{\"o}nnen. Markman postuliert die constraints als Teil des universalen Wissens von Kindern. Dementsprechend ist die Hypothese, dass die constraints auch bei WBS-Kindern aktiv sind und in experimentellen Situationen zur Anwendung kommen. Zentral f{\"u}r die Hypothese ist die Untersuchung von Vorschulalkindern. Es werden 5 WBS-Kinder (3;2-7;0) und 98 chronologisch gematchte Kontrollkinder im WOC bzw. 97 im MEC untersucht. Es wird jeweils ein Versuch zum WOC (n=9) und zum MEC (n=12) durchgef{\"u}hrt. Beim WOC-Versuch w{\"a}hlen WBS-Kinder und Kontrollkinder am h{\"a}ufigsten das Zielitem. Die WBS-Kinder w{\"a}hlen h{\"a}ufig das Teilablenkerbild. Im Einzelfallvergleich sind 4 der 5 WBS-Kinder im Vergleich zu ihrer Kontrollgruppe auff{\"a}llig. Im MEC-Versuch zeigen die ungest{\"o}rten Kinder signifikant h{\"a}ufiger auf das Bild mit dem phonologischen Ablenker als die WBS-Kinder. In der Einzelfallanalyse liegen 4 von 5 WBS-Kindern bei der Auswahl des Zielitems oberhalb des Mittelwertes ihrer Kontrollgruppe. Insgesamt ergeben sich durch das Verhalten der WBS-Kinder in den Versuchen eher Hinweise auf defizit{\"a}re perzeptuelle Einfl{\"u}sse auf die Anwendung der lexikalischen constraints als auf ihr Fehlen. Als Ursache f{\"u}r das Verhalten der WBS-Kinder wird die Detailpr{\"a}ferenzhypothese postuliert. Majerus et al.s (2003)Hypothese wird um die visuelle Verarbeitung erweitert. Diese findet lokal statt und kann nur bedingt Gattungsbegriffe aufbauen. Den {\"u}berspezifizierten Wortformen stehen Teilrepr{\"a}sentationen gegen{\"u}ber. Die entstehenden semantischen Repr{\"a}sentationen sind an konkreten Erfahrungen orientiert und verbleiben auf einer {\"u}berspezifizierten Form. Mit der Hypothese der generellen Detailpr{\"a}ferenz wird zum ersten Mal eine einheitliche Wurzel f{\"u}r das Verhalten von WBS-Kindern im Vorschulalter in verschiedenen psychologischen Fakult{\"a}ten aufgestellt. Majerus, S., Van der Linden, M., Mulder, L., Meulemans, T., \& Peters, F. (2003). Verbal short-term memory reflects the sublexical organization of the phonological language network: evidence from an incidental phonotactic learning paradigm. Journal of Memory and Language, 51, 297-306. Markman, E. (1989). Categorization and naming in children. Cambridge MA: MIT Press. Mervis, C. B. \& Robinson, B. F. (2000). Expressive vocabulary ability of toddlers with Williams syndrome or Down syndrome: a comparison. Developmental Neuropsychology, 17, 11-126. Rossen, M., Klima, E., Bellugi, U., Bihrle, A., \& Jones, W. (1996). Interaction between language and cognition: evidence from Williams syndrome. In J. H. Beitchman, N. Cohen, M. Konstantareas, \& R. Tannock (Eds.), Language, learning and behavior disorders: developmental, biological, and clinical perspectives. (367-392). New York: Cambridge University Press. Stevens, T. \& Karmiloff-Smith, A. (1997). Word learning in a special population: do individuals with Williams syndrome obey lexical constraints? Journal of Child Language, 24, 737-765. Wang, P. P., Doherty, S., Rourke, S. B., \& Bellugi, U. (1995). Unique profile of visuo-perceptual skills in a genetic syndrome. Brain and Cognition, 29, 54-65.}, language = {de} }