@book{GrutzpalkSchuelzkeMochanetal.2009, author = {Grutzpalk, Jonas and Sch{\"u}lzke, Bj{\"o}rn and Mochan, Christiane and Fatianova, Julia and Bruhn, Anja and Harnisch, Franziska and Zischke, Tanja and Ellenbeck, Saskia and Graßmann, Mathias and Sixtus, Frederick}, title = {Beitr{\"a}ge zu einer vergleichenden Soziologie der Polizei}, editor = {St{\"o}lting, Erhard}, publisher = {Universit{\"a}tsverlag Potsdam}, address = {Potsdam}, isbn = {978-3-940793-74-4}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-27846}, publisher = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {167}, year = {2009}, abstract = {Soziologische Polizeiforschung hebt zumeist folgende Aspekte der Polizei hervor: Ihre Zust{\"a}ndigkeit f{\"u}r {\"o}ffentliche Sicherheit, ihr Einsatz von Gewalt im Namen eines staatlichen Gewaltmonopols, die T{\"a}tigkeit des Polizisten als Beruf. H{\"a}ufig wird auch die Verwurzelung des Polizeiwesens in okzidentalen Kulturen hervorgehoben. In dieser kulturvergleichenden Studie werden diese Punkte anhand historischer und nicht-deutscher Polizeien untersucht. 1. Sicherheit: Wie in Gesellschaften, in denen es eine {\"O}ffentlichkeit im polizeigesetzlichen Sinne gar nicht gibt Sicherheit und Ordnung garantiert werden, interessiert Franziska Harnisch und Anja Bruhn, die sich mit dem Ph{\"a}nomen der Blutrache auseinandergesetzt haben. 2. Staatlichkeit: Die Beobachtung, dass die moderne Polizei an die Existenz einer differenzierten Staatlichkeit gebunden ist, ermuntert zu weiterf{\"u}hrenden der Frage, wie die Polizei in verschiedenen nationalen Rechtskontexten eingerichtet ist. W{\"a}hrend Mathias Graßmann die Polizei der Bundesrepublik Deutschland analysiert, betrachtet Bj{\"o}rn Sch{\"u}lzke die Lage in den USA. Wie eine {\"u}ber staatliche Grenzen hinaus agierende Polizeibeh{\"o}rde funktionieren kann, hat Frederick Sixtus anhand der Beispiele von Europol und Interpol untersucht. 3. Gewalt: Die soziologische Literatur interessiert sich besonders f{\"u}r die Verk{\"o}rperung des Gewaltmonopols in der Polizei. Inwieweit dieses Interesse berechtigt ist und wie sehr polizeiliche Arbeit tats{\"a}chlich mit der Aus{\"u}bung von Gewalt zu tun hat, ist f{\"u}r alle Beitr{\"a}ge in diesem Buch richtungsweisend, insbesondere aber f{\"u}r den von Christiane Mochan {\"u}ber Gewalt und Polizei. Inwieweit diese Gewalt auch als staatlicher Terror ausge{\"u}bt werden kann, ist eine leitende Frage des Kapitels {\"u}ber die Opritschnina von Julia Fatianova. 4. Gehalt: Vieles spricht daf{\"u}r, von Polizei dann zu sprechen, wenn ihre Mitarbeiter ein regelm{\"a}ßiges Einkommen beziehen. Viele Vertreter von Vorformen der Polizei lebten hingegen von anlassbezogenen Pr{\"a}mien. Die Liktoren im Alten Rom mit ihrem regelm{\"a}ßigen Einkommen durchkreuzen allerdings die These, dass es ein Ph{\"a}nomen der Moderne sei, Polizisten regelm{\"a}ßig zu entlohnen. Deswegen interessiert sich Tanja Zischke in ihrem Beitrag f{\"u}r diese antike Fr{\"u}hform der Polizei. 5. Okzident: H{\"a}ufig geht die polizeisoziologische Forschung stillschweigend davon aus, dass die Polizei ein Ph{\"a}nomen der okzidentalen Moderne sei. Max Weber z.B. unterstellt orientalischen Gesellschaften, nichts mit der Polizei vergleichbares hervorgebracht zu haben. Vor diesem Hintergrund geht Jonas Grutzpalk der Frage nach, wie eine origin{\"a}r orientalische Polizei, n{\"a}mlich die saudi-arabische Mutawa, entstehen konnte. Wie die nach okzidentalen Vorbildern eingerichtete Polizei in Kambodscha arbeitet und in der Bev{\"o}lkerung angenommen wird, analysiert Saskia Ellenbeck. Ziel dieses Buches ist, durch den Vergleich der hier erfassten Polizeikulturen mehr {\"u}ber die Polizei als solche zu erfahren. Diese Sammlung soll die Polizeisoziologie auf dem Feld der kulturvergleichenden Forschung bereichern.}, language = {de} } @article{Dosdall2018, author = {Dosdall, Henrik}, title = {Organisationsversagen und NSU-Ermittlungen}, series = {Zeitschrift f{\"u}r Soziologie}, volume = {47}, journal = {Zeitschrift f{\"u}r Soziologie}, number = {6}, publisher = {De Gruyter}, address = {Berlin}, issn = {0340-1804}, doi = {10.1515/zfsoz-2018-0125}, pages = {402 -- 417}, year = {2018}, abstract = {Der vorliegende Artikel analysiert aus organisationssoziologischer Perspektive, warum die polizeilichen NSU-Ermittlungen auch nach jahrelang erfolglosen Untersuchungen im Bereich der Organisierten Kriminalit{\"a}t eine rechtsextremistische Urheberschaft der NSU-Morde ausschlossen. Um diese Frage zu beantworten, bedient sich der Artikel einer entscheidungstheoretischen Routine- und Lernperspektive. Das mit diesem theoretischen Instrumentarium verfolgte Ziel liegt in der Analyse der Lernobstruktionen der polizeilichen Ermittlungen im NSU-Komplex. Darauf aufbauend werden empirische und analytische Anschlussperspektiven aufgezeigt.}, language = {de} } @phdthesis{Collignon2021, author = {Collignon, Martin}, title = {Performance Management und Performance Informationen in der {\"o}ffentlichen Verwaltung - eine neuro{\"o}konomisch inspirierte Perspektive}, doi = {10.25932/publishup-51674}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-516743}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {XVIII, 302}, year = {2021}, abstract = {„If you can't measure it, you can't manage it." Dieser Slogan, der u. a. auf Peter Drucker, Henry Deming oder Robert Kaplan und David Norton zur{\"u}ckgehen soll, ist Ausdruck einer tiefen {\"U}berzeugung in die Notwendigkeit und den Nutzen des Performance Managements, einem Ansatz der auch die {\"o}ffentliche Verwaltung erfasst und gepr{\"a}gt hat. Gleichzeitig impliziert er eine entscheidende Rolle von Performance Informationen. Die vorliegende Dissertation r{\"u}ckt das neuralgische Element Performance Information ins Zentrum des Forschungsinteresses, genauer die Verwendung von Kennzahlen. Ausgangspunkt bildet die wissenschaftliche Beobachtung, dass Kennzahlen nicht immer und automatisch in der vom theoretischen Standpunkt aus erforderlichen und prognostizierten Art und Weise genutzt werden. Eine schlechte Implementierung des Managementansatzes oder Fehler im theoretischen Fundament sind m{\"o}gliche Erkl{\"a}rungsans{\"a}tze. Im Zuge der Analyse des Forschungsstandes ist offenkundig geworden, dass Erkl{\"a}rungen vor allem im organisationalen Setting und in Performance Management bezogenen Faktoren gesucht werden; ein Kennzeichen f{\"u}r eine eher technokratische und implementationsbezogene Perspektive auf die Verwendungsproblematik. Die aus neurowissenschaftlicher Sicht wichtige intrapersonale Ebene spielt eine ungeordnete Rolle. In Anbetracht dessen ist auf der Grundlage neurowissenschaftlicher Erkenntnisse im Rahmen einer empirischen Untersuchung die Wirkung erfahrungsbezogener Variablen auf das Verwendungsverhalten untersucht worden. Dabei ist analysiert worden, wie Erfahrungen auf organisationaler Ebene entstehen und wie sie im Detail auf das Nutzungsverhalten wirken. Als Forschungsobjekt sind polizeiliche F{\"u}hrungskr{\"a}fte herangezogen worden. Die Daten sind Ende 2016/Anfang 2017 online-basiert erhoben worden. Im Ergebnis der Datenauswertung und Diskussion der Befunde sind folgende Erkenntnisse hervorzuheben: (1) Erfahrungen beeinflussen die Verwendung von Performance Informationen. Die Art der Erfahrung mit Kennzahlen bildet dabei eine Mediatorvariable. Vor allem organisationale Faktoren, wie der Reifegrad des Performance Management Systems, wirken {\"u}ber den Faktor Erfahrung auf das Verwendungsverhalten. (2) Erw{\"a}hnenswert ist zudem, dass die Auseinandersetzung mit Kennzahlen sowohl den Erfahrungsschatz als auch die Nutzung von Kennzahlen positiv beeinflusst. Insgesamt haben sich die neurowissenschaftlich inspirierten Variablen als vielversprechende Erkl{\"a}rungsfaktoren herausgestellt. (3) Des Weiteren hat die Arbeit bestehende Befunde abgesichert, v. a. die Wirkung des erw{\"a}hnten Reifegrads. Allerdings sind auch Unterschiede aufgetreten. So b{\"u}ßt zum Beispiel der transformationale F{\"u}hrungsstil i. V. m. Art der Erfahrung seine positive Wirkung auf die Kennzahlennutzung ein. (4) Interessant sind zudem die Ergebnisse des Labor- und Quasiexperiments. Erstmalig sind nicht zweckorientierte Verwendungsarten experimentell beobachtbar. Zudem sind neuro- und verhaltens{\"o}konomische Erkl{\"a}rungsans{\"a}tze identifiziert und diskutiert worden, die eine Bereicherung des Forschungsdiskurses darstellen. Sie bieten eine neue Perspektive hinsichtlich des Verwendungsverhaltens und liefern Impulse f{\"u}r die weitere Forschung. F{\"u}r das New Public Management, in dessen Werkzeugkasten dieser Managementansatz eine Schl{\"u}sselrolle einnimmt, wiegen die Forschungsbefunde schwer. Ohne ein funktionierendes Performance Management kann das wichtige Reformziel „Wirkungsorientierung" nicht erreicht werden. Das NPM l{\"a}uft damit Gefahr, selbst Dysfunktionen zu entwickeln. Insgesamt scheint es geboten, in der Auseinandersetzung mit Managementsystemen einen st{\"a}rkeren Fokus auf intrapersonale Faktoren zu legen. Auch Verhaltensanomalien im Kontext von Management und deren Implikationen sollten n{\"a}her untersucht werden. Es zeigt sich ferner, dass eine rein technokratische Sichtweise auf das Performance Management nicht zielf{\"u}hrend ist. Folglich ist das Performance Management theoretisch wie konzeptionell fortzuentwickeln. Die Forschungsarbeit liefert somit wichtige neue Erkenntnisse zur Verwendung von Performance Informationen und zum Verst{\"a}ndnis von Performance Management. Vor allem erweitert sie den Forschungsdiskurs, da sie die Erkl{\"a}rungskraft intrapersonaler Faktoren aufgezeigt hat sowie methodisch mit dem Mixed-Method-Ansatz (Multimethod-Studie) und theoretisch mittels der Neuro- und Verhaltens{\"o}konomie neue Perspektiven hinsichtlich der Verwendungsproblematik er{\"o}ffnet.}, language = {de} } @incollection{ApeltDosdallMuster2022, author = {Apelt, Maja and Dosdall, Henrik and Muster, Judith}, title = {Zur Rolle von Recht und formalen Erwartungsstrukturen im Polizeiskandal W-Stadt oder wie eine Beh{\"o}rde im Umgang mit sexueller Bel{\"a}stigung versagt}, series = {Sexualit{\"a}t und Macht in der Polizei}, booktitle = {Sexualit{\"a}t und Macht in der Polizei}, editor = {Barthel, Christian and Puglisi, Claudia}, publisher = {Springer Gabler}, address = {Wiesbaden}, isbn = {978-3-658-35986-7}, doi = {10.1007/978-3-658-35987-4_13}, pages = {275 -- 287}, year = {2022}, abstract = {Der vorliegende Artikel analysiert die nieders{\"a}chsische Polizeiaff{\"a}re aus einer Perspektive, die sich f{\"u}r das Zusammenspiel von Recht und Organisationen interessiert. Zun{\"a}chst argumentieren wir, dass Recht in Organisationen nicht aus sich heraus wirkt, es ben{\"o}tigt Akteur:innen, die es durchsetzen. Diese sitzen formal auf bestimmten Relaisstellen, deren Funktion es ist, dem Recht Geltung zu verschaffen. Im vorliegenden Fall, so zeigen wir, versagen diese Relaisstellen. Recht dient am Ende weniger dem Schutz der Betroffenen als vielmehr dem Schutz der Organisation.}, language = {de} }