@phdthesis{Schumacher2022, author = {Schumacher, Rebecca Simone}, title = {Diagnostik erworbener Dyslexien bei deutschsprachigen Personen mit Dyslexie}, doi = {10.25932/publishup-55471}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-554712}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {199}, year = {2022}, abstract = {Die vorliegende Dissertation verfolgt das Ziel, die diagnostischen M{\"o}glichkeiten f{\"u}r das St{\"o}-rungsbild der erworbenen Dyslexie bei deutschsprachigen Personen mit Dyslexie (PmD) zu erweitern und zu spezifizieren. In der Literatur werden verschiedene Sprachverarbeitungsmodelle diskutiert, die den kognitiven Prozess der Schriftsprachverarbeitung zu erkl{\"a}ren versuchen. Alle {\"U}berlegungen, Erhebungen und Analysen dieser Dissertation fußen auf den theoretischen Annahmen des kognitiven Zwei-Routen-Lesemodells, welches zwischen lexikalisch-semantischer und segmentaler, sub-lexikalischer Verarbeitung beim Lesen unterscheidet und so die voneinander unabh{\"a}ngigen F{\"a}higkeiten zum Lesen bekannter und unbekannter W{\"o}rter abbilden kann. Mit dem im Rahmen der Dissertation entwickelten, kognitiv orientierten Diagnostikverfahren DYMO (Dyslexie Mo-dellorientiert) soll durch die Erhebung der Lesef{\"a}higkeiten von PmD eine m{\"o}glichst genaue modelltheoretische Verortung der Lesebeeintr{\"a}chtigung erreicht und eine Grundlage f{\"u}r die Planung einer lesebezogenen Therapie geschaffen werden. Dabei werden auch Modellkomponenten des Zwei-Routen-Lesemodells ber{\"u}cksichtigt, die bisher im deutschsprachigen Raum noch nicht etabliert sind. Dazu z{\"a}hlen Unterkomponenten der Visuellen Analyse, die f{\"u}r die Identifikation von Buchstaben und das Kodieren von Buchstabenpositionen verantwortlich sind und Unterkomponenten der segmentalen Leseroute, die den einzelheitlichen Leseprozess auf dieser Modellroute schrittweise abbilden. Das Itemmaterial aus DYMO ist nach diversen psycholinguistisch kontrollierten Variablen kontrolliert. Hierbei werden auch Variablen ber{\"u}cksichtigt, die bisher in der Dyslexiediagnostik f{\"u}r deutschsprachige PmD nicht systematisch erfasst werden k{\"o}nnen, wie die Wortl{\"a}nge und die graphematische Komplexit{\"a}t von Pseudow{\"o}rtern. Die erste dieser Dissertation zugrundeliegende Publikation (Originalarbeit I) befasst sich mit den Parametern und Modellkomponenten, die f{\"u}r eine umfassende modelltheoretisch basierte Di-agnostik bei erworbener Dyslexie entscheidend sind. Es werden außerdem {\"U}berlegungen zu Fehlertypen-Kategorisierung angestellt. Die zweite Publikation (Originalarbeit II) stellt das Testverfahren DYMO dar. Das dazugeh{\"o}rige Handbuch liefert detaillierte Informationen zum Aufbau und der Konstruktion des Testverfah-rens, zur Durchf{\"u}hrung und Auswertung der einzelnen Untertests und zur Einstufung einer Leistung in einen Leistungsbereich. Anhand von ausf{\"u}hrlich beschriebenen Fallbeispielen zweier PmD werden die Durchf{\"u}hrung, Auswertung, Interpretation und das Ableiten von Therapiezielen dargestellt. Die Ergebnisse dieser Fallbeschreibungen verdeutlichen die diagnostische Erg{\"a}nzung durch DYMO und zeigen, dass das explizite Untersuchen der Unterkomponenten der Visuellen Analyse und der segmentalen Leseroute sowie der Einbezug der Variablen Wortl{\"a}nge und gra-phematische Komplexit{\"a}t den Lesebefund spezifizieren und den Therapieeinstieg konkretisieren k{\"o}nnen. Die dritte Publikation (Originalarbeit III) zeigt in einer systematischen Vergleichsstudie anhand einer Fallserie von zw{\"o}lf PmD die Unterschiede zwischen dem Diagnostikverfahren DYMO und einem weiteren kognitiv basierten Diagnostikverfahren. Es wird diskutiert, inwieweit DYMO eine sinnvolle Erg{\"a}nzung im Diagnostikprozess erworbener Dyslexien darstellen kann. Außerdem werden leicht und schwer beeintr{\"a}chtigte PmD in Gruppenanalysen verglichen, um zu pr{\"u}fen, ob DYMO insbesondere bei leicht beeintr{\"a}chtigten PmD eine Erg{\"a}nzung bieten kann. Aufgrund des komplexeren Itemmaterials von DYMO (beispielsweise aufgrund der Kontrolle der Wortl{\"a}nge) wurde angenommen, dass leicht beeintr{\"a}chtigte PmD in DYMO-Untertests auff{\"a}lligere Leseleistungen zeigen als in Aufgaben des gegen{\"u}bergestellten anderen Diagnostikverfahrens. Diese Hypothese konnte teilweise best{\"a}tigt werden. Leicht beeintr{\"a}chtigte PmD zeigten h{\"a}ufiger L{\"a}ngeneffekte als schwer beeintr{\"a}chtigte PmD. Insgesamt fiel der Gruppenunterschied jedoch nicht so deutlich aus, wie erwartet. Mit dem kriteriumsorientiert normierten und finalisierten Material von DYMO wurden 17 PmD getestet. Ausf{\"u}hrliche Befunde f{\"u}r jede einzelne PmD mit darauffolgenden Therapieimplikationen zeigen, dass insbesondere die Spezifizierung eines segmentalen Lesedefizits bei einer schwer beeintr{\"a}chtigten Leistung im Lesen von Pseudow{\"o}rtern zur erweiterten Aussage bez{\"u}glich des modelltheoretischen St{\"o}rungsortes beitragen kann. Dies verdeutlicht die hohe Aussagekraft der DYMO-Untertests und die Relevanz einer spezifischen und detaillierten modellbasierten Befunderhebung f{\"u}r eine explizite, individuelle Therapieplanung bei erworbenen Dyslexien.}, language = {de} } @phdthesis{Chen2022, author = {Chen, Hui Ching}, title = {Acquisition of focus - in a cross-linguistic perspective}, doi = {10.25932/publishup-55345}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-553458}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {xiii, 130}, year = {2022}, abstract = {In dieser Dissertation untersuchen wir, wie chinesischen Muttersprachler und deutschen Muttersprachler, sowohl die Erwachsenen als auch die Kinder, verschiedene linguistische Mittel, wie z. B. Wortstellungsinformationen, prosodische und lexikalische Mittel im Sprachverst{\"a}ndnis korrekt interpretieren.}, language = {en} } @phdthesis{LissonHernandez2022, author = {Liss{\´o}n Hern{\´a}ndez, Paula J.}, title = {Computational models of sentence comprehension in aphasia}, doi = {10.25932/publishup-55548}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-555487}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {vi, 159}, year = {2022}, abstract = {It is well-known that individuals with aphasia (IWA) have difficulties understanding sentences that involve non-adjacent dependencies, such as object relative clauses or passives (Caplan, Baker, \& Dehaut, 1985; Caramazza \& Zurif, 1976). A large body of research supports the view that IWA's grammatical system is intact, and that comprehension difficulties in aphasia are caused by a processing deficit, such as a delay in lexical access and/or in syntactic structure building (e.g., Burkhardt, Pi{\~n}ango, \& Wong, 2003; Caplan, Michaud, \& Hufford, 2015; Caplan, Waters, DeDe, Michaud, \& Reddy, 2007; Ferrill, Love, Walenski, \& Shapiro, 2012; Hanne, Burchert, De Bleser, \& Vasishth, 2015; Love, Swinney, Walenski, \& Zurif, 2008). The main goal of this dissertation is to computationally investigate the processing sources of comprehension impairments in sentence processing in aphasia. In this work, prominent theories of processing deficits coming from the aphasia literature are implemented within two cognitive models of sentence processing -the activation-based model (Lewis \& Vasishth, 2005) and the direct-access model (McEl- ree, 2000)-. These models are two different expressions of the cue-based retrieval theory (Lewis, Vasishth, \& Van Dyke, 2006), which posits that sentence processing is the result of a series of iterative retrievals from memory. These two models have been widely used to account for sentence processing in unimpaired populations in multiple languages and linguistic constructions, sometimes interchangeably (Parker, Shvarts- man, \& Van Dyke, 2017). However, Nicenboim and Vasishth (2018) showed that when both models are implemented in the same framework and fitted to the same data, the models yield different results, because the models assume different data- generating processes. Specifically, the models hold different assumptions regarding the retrieval latencies. The second goal of this dissertation is to compare these two models of cue-based retrieval, using data from individuals with aphasia and control participants. We seek to answer the following question: Which retrieval mechanism is more likely to mediate sentence comprehension? We model 4 subsets of existing data: Relative clauses in English and German; and control structures and pronoun resolution in German. The online data come from either self-paced listening experiments, or visual-world eye-tracking experiments. The offline data come from a complementary sentence-picture matching task performed at the end of the trial in both types of experiments. The two competing models of retrieval are implemented in the Bayesian framework, following Nicenboim and Vasishth (2018). In addition, we present a modified version of the direct-acess model that - we argue - is more suitable for individuals with aphasia. This dissertation presents a systematic approach to implement and test verbally- stated theories of comprehension deficits in aphasia within cognitive models of sen- tence processing. The conclusions drawn from this work are that (a) the original direct-access model (as implemented here) cannot account for the full pattern of data from individuals with aphasia because it cannot account for slow misinterpretations; and (b) an activation-based model of retrieval can account for sentence comprehension deficits in individuals with aphasia by assuming a delay in syntactic structure building, and noise in the processing system. The overall pattern of results support an activation-based mechanism of memory retrieval, in which a combination of processing deficits, namely slow syntax and intermittent deficiencies, cause comprehension difficulties in individuals with aphasia.}, language = {en} }