@phdthesis{Hess2011, author = {Hess, Markus}, title = {Soziale Partizipation und Pers{\"o}nlichkeitsentwicklung im Vorschulalter : Begriffskl{\"a}rung und Ergebnisse einer L{\"a}ngsschnittstudie}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-66979}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2011}, abstract = {Die vorliegende Arbeit betrachtet Partizipation aus einer interaktionalen Perspektive und nimmt zun{\"a}chst eine interdisziplin{\"a}r orientierte Begriffsbestimmung vor. Daran anschließend werden anhand einer L{\"a}ngsschnittstudie Entwicklungsbedingungen sozialer Partizipationskompetenzen im Vorschulalter untersucht und F{\"o}rderempfehlungen abgeleitet. Partizipation (Teilhabe) soll in Kontexten wie Schule oder Arbeitswelt Entscheidungen demokratisch legitimieren, individuelle Ressourcen aussch{\"o}pfen und soziale Grundbed{\"u}rfnisse des Menschen befriedigen. Ein engeres Verst{\"a}ndnis von sozialer Partizipation aus einer interaktionalen Perspektive erfordert die Beteiligung an den Aktivit{\"a}ten einer bereits bestehenden Gruppe und die Aushandlung eigener Interessen innerhalb dieser Gruppe und wird in der Arbeit als Prozess anhand dreier Phasen (Anbahnung, Projektierung und Realisierung) dargestellt. Im Vorschulalter werden wichtige Grundsteine f{\"u}r eine erfolgreiche soziale Entwicklung und f{\"u}r den Erwerb von sozialen Partizipationskompetenzen gelegt. In der vorliegenden Arbeit wurden deshalb die Zusammenh{\"a}nge und Wechselwirkungen zwischen sozialen Partizipationskompetenzen (Bereitschaft und F{\"a}higkeit) und (1) kognitiven Leistungsparametern (Intelligenz und Perspektiven{\"u}bernahme), (2) dem Selbstkonzept und (3) dem Konfliktverhalten (Aggression und Sch{\"u}chternheit) mit 5- bis 7j{\"a}hrigen Kindern mit Hilfe von Kreuzpfadanalysen untersucht. Zudem wurde die Situationsgebundenheit sozialer Partizipationskompetenzen und die Bedeutung struktureller Parameter der Familie und der Kindertageseinrichtung auf explorativer Ebene analysiert. Die Stichprobe bestand aus 334 Kindern (51,5 \% weiblich, Altersdurchschnitt zum ersten Messzeitpunkt 5,4 Jahre) in 71 Kindergartengruppen in 21 Kindertageseinrichtungen in vier Bundesl{\"a}ndern. Die l{\"a}ngsschnittliche Datenanalyse basiert auf drei Messzeitpunkten. Die Ergebnisse zeigen, dass soziale Partizipationskompetenzen {\"u}ber verschiedene Situationen hinweg bedeutsame, aber nur m{\"a}ßig ausgepr{\"a}gte, Zusammenh{\"a}nge aufweisen. Hohe Auspr{\"a}gungen kognitiver Leistungsparameter gehen mit hohen Erziehereinsch{\"a}tzungen sozialer Partizipationskompetenzen einher. {\"U}ber die Zusammenh{\"a}nge hinaus zeigen sich im L{\"a}ngsschnitt bedeutsame Wechselwirkungen zwischen kognitiver Entwicklung und sozialen Partizipationskompetenzen im Vorschulalter. Selbsteinsch{\"a}tzungen zur eigenen Kompetenz h{\"a}ngen im Vorschulalter hingegen nur gering mit Erziehereinsch{\"a}tzungen der sozialen Partizipationskompetenz zusammen. Im L{\"a}ngsschnitt zeigt sich, dass junge Kinder bei der Beurteilung ihrer Kompetenzen zun{\"a}chst auf soziale Partizipationserfolge zur{\"u}ckgreifen. Sp{\"a}ter hingegen scheint der Partizipationserfolg dann umgekehrt eher durch das Selbstbild bedingt zu sein. Geringe Partizipationskompetenzen gehen mit hohen Erziehereinsch{\"a}tzungen beim aggressiven (schwach signifikant) und sch{\"u}chternen Verhalten (m{\"a}ßig signifikant) einher. Hinsichtlich der Aggression und des sch{\"u}chternen Verhaltens ergaben sich l{\"a}ngsschnittlich betrachtet nur schwache Wechselwirkungen zur sozialen Partizipationskompetenz. Die Kumulation famili{\"a}rer Belastungssituationen (z.B. Krankheit und akute Finanznot) stellen eine gr{\"o}ßere Bedrohung f{\"u}r die kindliche Entwicklung dar als der sozio-{\"o}konomische Status der Familie. Mit Blick auf die F{\"o}rderung sozialer Partizipationskompetenzen lassen sich die Ergebnisse mit einem sozial-konstruktivistischen Ansatz verbinden. Dessen Ziel ist es, intra- und interpersonelle Konflikte auszul{\"o}sen, deren erfolgreiche Bew{\"a}ltigung produktive Lernprozesse auf kognitiver, emotionaler und behavioraler Ebene anstoßen.}, language = {de} } @phdthesis{Metzner2014, author = {Metzner, Christiane}, title = {Freiwilligenmanagement als Instrument zur F{\"o}rderung B{\"u}rgerschaftlichen Engagements in Nonprofit-Organisationen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-72180}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2014}, abstract = {Diese Arbeit untersucht, was passiert, wenn in Non-Profit-Organisation (NPO) der Anspruch des B{\"u}rgerschaftlichen Engagements auf Praktiken des Freiwilligenmanagements trifft. Ausgangspunkt dieser Fragestellung ist eine doppelte Diagnose: Zum einen setzen NPOs aufgrund mehrerer Faktoren - u.a. Ressourcenknappheit, Wettbewerb und Nachahmungseffekten - vermehrt auf Freiwilligenmanagement. Mit dieser von der BWL inspirierten, aber f{\"u}r NPO entwickelten Personalf{\"u}hrungsmethode wollen sie mehr und bessere Freiwillige gewinnen und deren Einsatz effizienter strukturieren. Zum anderen haben sich gleichzeitig viele NPO dem Ziel des b{\"u}rgerschaftlichen Engagements verschrieben. Damit reagieren sie auf den aus Politik und Wissenschaft zu vernehmenden Anspruch, die Zivilgesellschaft m{\"o}ge die knappen Kassen der {\"o}ffentlichen Hand kompensieren und das wachsende Partizipationsbed{\"u}rfnis weiter Teile der Bev{\"o}lkerung durch eine neue Kultur der Teilhabe der B{\"u}rgerinnen und B{\"u}rger befriedigen. Bei n{\"a}herer Betrachtung zeigt sich jedoch: W{\"a}hrend Freiwilligenmanagement einer {\"o}konomischen Handlungslogik folgt, ist b{\"u}rgerschaftliches Engagement Ausdruck einer Handlungslogik der Zivilgesellschaft. Beide sind unter gegenw{\"a}rtigen Bedingungen weder theoretisch noch praktisch miteinander vereinbar. Um beide Entwicklungen miteinander zu vers{\"o}hnen, muss Freiwilligenmanagement unter dem Banner des B{\"u}rgerschaftlichen neu gedacht werden. Dieses Argument unterf{\"u}ttert die Arbeit sowohl theoretisch und empirisch. Der Theorieteil gliedert sich in drei Teile. Zun{\"a}chst wird der Begriff der NPO n{\"a}her eingegrenzt. Dazu wird die bestehende Literatur zum Dritten Sektor und Non-Profit-Organisationen zu einem operationalisierbaren Begriff von NPO kondensiert. Daran anschließend werden aktuelle Trends im Feld der NPO identifiziert, die zeigen, dass NPO tats{\"a}chlich oft von widerstreitenden Handlungslogiken gekennzeichnet sind, darunter eine {\"o}konomische und eine b{\"u}rgerschaftliche. Die beiden folgenden Kapitel untersuchen dann jeweils eine der beiden Logiken. Zun{\"a}chst wird das Leitbild des b{\"u}rgerschaftlichen Engagements als Ausdruck einer zivilgesellschaftlichen Handlungslogik n{\"a}her definiert. Dabei zeigt sich, dass dieser Begriff oft sehr unscharf verwendet wird. Daher greift die Arbeit auf die politiktheoretische Diskussion um Zivil- und B{\"u}rgergesellschaft auf und schmiedet daraus eine qualifizierte Definition von b{\"u}rgerschaftlichem Engagement, die sich maßgeblich am Ideal von gesellschaftlich-politischer Partizipation und b{\"u}rgerschaftlicher Kompetenz orientiert. Dem wird im dritten und letzten Kapitel des Theorieteils die {\"o}konomische Handlungslogik in Form der Theorie des Freiwilligenmanagements gegen{\"u}bergestellt. Bei der Darstellung zeigt sich schnell, dass dessen Grundprinzipien - anders als oft vorgebracht - mit den qualifizierten Idealen von Partizipation und Konkurrenz im Konflikt stehen. In der empirischen Analyse wird dann in den 8 Interviews den Widerspr{\"u}chen zwischen b{\"u}rgerschaftlichem Engagement und Freiwilligenmanagement in der Praxis nachgegangen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung lassen sich in 5 Punkten zusammenfassen: 1. Freiwilligenmanagement orientiert sich erstens im wesentlichen an einer Zahl: Dem Zugewinn oder Verlust von freiwilliger Arbeit. 2. Freiwilligenmanagement installiert ein umfassendes System der Selektion von „passenden" Freiwilligen. 3. Positiv hervorzuheben ist die institutionalisierte Ansprechbarkeit, die im Rahmen von Freiwilligenmanagement in NPO Einzug erh{\"a}lt. 4. Freiwilligenmanagement ist eng mit dem Anspruch verbunden, die Arbeit der Freiwilligen zu kontrollieren. Der Eigensinn des Engagements, die Notwendigkeit von Spielr{\"a}umen, die M{\"o}glichkeit des Ausprobierens oder der Anspruch der Freiwilligen, an Entscheidungen zu partizipieren bzw. gar selbstorganisiert und -verantwortlich zu handeln, r{\"u}ckt dabei in den Hintergrund. 5. In den Interviews wird eine starke {\"O}konomisierung des Engagements sichtbar. Freiwillige werden als Ressource betrachtet, ihr Engagement als „Zeitspende" statistisch erfasst, ihre (Dienst-)Leistung monet{\"a}r bewertet. Im Zuge dessen erh{\"a}lt auch der Managerialism verst{\"a}rkt Einfluss auf die Arbeit in NPO und begr{\"u}ndet ein stark hierarchisches Verh{\"a}ltnis: W{\"a}hrend die Freiwilligenmangerin aktiv handelt, wird die freiwillig Engagierte zum Objekt von Management-Techniken. Dass dies dem Anspruch der Partizipation entgegenl{\"a}uft, ergibt sich dabei von selbst. Angesichts dieser Diagnose, dass real-existierendes Freiwilligenmanagement nicht mit dem Ideal des b{\"u}rgerschaftlichen Engagement im engeren Sinne zusammenpasst, formuliert das Fazit Vorschl{\"a}ge f{\"u}r ein b{\"u}rgerschaftlich orientiertes, engagement-sensibles Freiwilligenmanagement.
}, language = {de} }