@phdthesis{Stahl2011, author = {Stahl, Silvester}, title = {Selbstorganisation von Migranten im deutschen Vereinssport : eine soziologische Ann{\"a}herung}, publisher = {Universit{\"a}tsverlag Potsdam}, address = {Potsdam}, isbn = {978-3-86956-151-6}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-53788}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {341}, year = {2011}, abstract = {Diese von der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakult{\"a}t der Universit{\"a}t Potsdam angenommene Dissertation thematisiert die Selbstorganisation von Migranten in eigenen Sportvereinen und auf anderen Ebenen des Vereinssports. Sie beruht auf den Ergebnissen eines vom Bundesinstitut f{\"u}r Sportwissenschaft gef{\"o}rderten Forschungsprojekts der Universit{\"a}t Potsdam. Mit mehreren hundert Migrantensportvereinen in ganz Deutschland stellt der Sport einen der wichtigsten Gesellschaftsbereiche f{\"u}r die Selbstorganisation von Zuwanderern dar. Doch obwohl sich Migranten in der Bundesrepublik schon seit den 1960er Jahren in eigenen Sportvereinen zusammenschließen, ist das Thema zuvor noch nicht umfassend untersucht worden. Um diese Forschungsl{\"u}cke zu schließen, stellt die Arbeit Basisinformationen {\"u}ber verschiedene Organisationsformen, typische Entstehungszusammenh{\"a}nge, spezifische Problemfelder sowie wiederkehrende Konfliktmuster bereit und pr{\"a}sentiert darauf aufbauende Annahmen {\"u}ber die Wirkungen der sportbezogenen Selbstorganisation auf das Verh{\"a}ltnis von Einheimischen und Zuwanderern im Sport, auf die allgemeinen interethnischen Beziehungen und auf den gesamtgesellschaftlichen Integrationsprozess. Daran ankn{\"u}pfend werden m{\"o}gliche Konsequenzen aufgezeigt, die die verschiedenen Akteure des Sportsystems aus den dargestellten Forschungsbefunden ziehen k{\"o}nnen. Die Arbeit basiert auf den Befunden einer in den Jahren 2006 bis 2009 durchgef{\"u}hrten empirischen Untersuchung, in der verschiedene qualitative Methoden eingesetzt wurden, um das Forschungsfeld explorativ, ergebnisoffen und in einer m{\"o}glichst weiten Perspektive zu beleuchten. In erster Linie bestand diese Feldstudie in einer Interviewreihe, f{\"u}r die 25 Vertreter von Migrantensportvereinen sowie 15 Feldexperten aus verschiedenen Berufsgruppen und Organisationen in Leitfaden-Interviews befragt wurden. Erg{\"a}nzt wurde die Interviewstudie durch eine Zeitungsanalyse, f{\"u}r die sieben Tages- und Wochenzeitungen nach Artikeln zum Thema durchsucht wurden, sowie gezielte Feldbeobachtungen, etwa beim Besuch von Fußballspielen, bei Versammlungen und Festen sowie in Vereinsheimen. Dar{\"u}ber hinaus wurde eine umfangreiche Internetrecherche durchgef{\"u}hrt, bei der vor allem die Webseiten von {\"u}ber 65 Migrantensportvereinen in Augenschein genommen wurden. In allen Untersuchungsteilen war das Vorgehen des Verfassers stark an der Grounded-Theory-Methode orientiert. Die so gewonnenen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eigenst{\"a}ndige Migrantensportvereine, die als vorherrschende Form der sportbezogenen Selbstorganisation von Zuwanderern im Mittelpunkt der Arbeit stehen, aus komplexen gesellschaftlichen Inklusions-, Schließungs- sowie Segmentationsprozessen resultieren und interindividuell unterschiedliche Beteiligungsmotive ihrer Mitglieder aufnehmen. Sie stellen typischerweise multifunktionale Hybridorganisationen dar und erbringen f{\"u}r die beteiligten Migranten und deren lokale Gemeinschaften spezifische Integrations-, Repr{\"a}sentations- und Solidarleistungen, durch die sie sich signifikant von deutschen Sportvereinen und Migrantenorganisationen in anderen Sektoren abheben. Zugleich unterscheiden sich die Migrantensportvereine untereinander hinsichtlich Vereinst{\"a}tigkeit, Selbstverst{\"a}ndnis und Konfliktbeteiligung sehr stark. Ihre R{\"u}ckwirkung auf den Vereinssport als organisationales Feld, auf die interethnischen Beziehungen in anderen Gesellschaftsbereichen und auf den gesamtgesellschaftlichen Integrationsprozess ist den pr{\"a}sentierten Forschungsergebnissen zufolge gleichfalls sehr ambivalent. Einerseits erbringen Migrantenvereine nicht nur die gleichen gemeinn{\"u}tzigen Leistungen im Bereich der sozialen Integration wie andere Sportvereine auch, sondern entfalten dar{\"u}ber hinaus, indem sie die Integrationsf{\"a}higkeit ihrer Mitglieder erh{\"o}hen und Personen in den organisierten Sport einbeziehen, die sonst gar keinem Sportverein beitreten w{\"u}rden, spezifische Integrationswirkungen, die andere Sportvereine nicht aufweisen. Andererseits erh{\"o}ht die Selbstorganisation von Migranten in eigenen Sportvereinen soziale Distanzen und Spannungen zwischen Einheimischen und Zuwanderern, zumal Migrantensportvereine vor allem an den manchmal gewaltvollen Konflikten im Amateurfußball {\"u}berproportional h{\"a}ufig beteiligt sind. Dar{\"u}ber hinaus stellt ein relativ kleiner Teil der Migrantensportvereine wegen Organisationsdefiziten eine ernste Belastung f{\"u}r die T{\"a}tigkeit der Sportverb{\"a}nde dar. Pauschalisierende Negativbewertungen der Vereine werden vom Verfasser jedoch als ungerechtfertigt und nicht sachangemessen zur{\"u}ckgewiesen.}, language = {de} } @phdthesis{Krentz2012, author = {Krentz, Eva Maria}, title = {Essst{\"o}rungen bei Jugendlichen im Hochleistungssport : eine Analyse sportbezogener Einflussfaktoren}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-59933}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2012}, abstract = {Essst{\"o}rungen, wie Anorexia Nervosa oder Bulimia Nervorsa, gehen mit einer hohen psychischen Belastung einher und k{\"o}nnen gesundheitliche Sch{\"a}den zur Folge haben. Bei Athleten mit einer Essst{\"o}rung kann es dar{\"u}ber hinaus zu Einbußen in der Sportleistung kommen. Gerade f{\"u}r den Hochleistungssport ist es daher wichtig zu wissen, welches Risiko f{\"u}r Essst{\"o}rungen besteht und wodurch das Risiko bedingt wird. Bisherige Studien zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Sportarten. Eliteathleten aus {\"a}sthetischen Sportarten, wie rhythmische Sportgymnastik oder Eiskunstlauf, scheinen ein besonders hohes Essst{\"o}rungsrisiko aufzuweisen. Deutlich geringere Pr{\"a}valenzraten finden sich in Ballsportarten, wie Handball oder Basketball. Um zu verstehen, welche Aspekte der Sportart das Essst{\"o}rungsrisiko beeinflussen, besch{\"a}ftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Rolle sportbezogener Variablen. In die Studien einbezogen wurden insgesamt 171 Athleten zwischen 11 und 18 Jahren (im Mittel 14.1 ± 1.8 Jahre) aus {\"a}sthetischen Sportarten und Ballsportarten, die einen Fragebogenpaket mit Instrumenten zu gest{\"o}rtem Essverhalten, allgemeiner K{\"o}rperunzufriedenheit, sozialem Druck im Sport, sportbezogener K{\"o}rperunzufriedenheit, Schlankheitsstreben zur Leistungssteigerung und negativen Gef{\"u}hle bei Trainingsausfall ausf{\"u}llten. Nach einem Jahr wieder befragt wurden 65 Athleten aus {\"a}sthetischen Sportarten. Nach Kontrolle von Alter, Geschlecht, BMI und allgemeiner K{\"o}rperunzufriedenheit trugen sportbezogene Variablen signifikant zur weiteren Varianzaufkl{\"a}rung gest{\"o}rten Essverhaltens bei. Die L{\"a}ngsschnittanalysen best{\"a}tigten einen Risikofaktorstatus f{\"u}r Schlankheitsstreben zur Leistungssteigerung. Zusammenh{\"a}nge zwischen sportbezogenen Aspekten und gest{\"o}rtem Essverhalten zeigten sich sowohl in Hochrisikosportarten f{\"u}r gest{\"o}rtes Essverhalten ({\"a}sthetischen Sportarten), als auch in Niedrigrisikosportarten f{\"u}r gest{\"o}rtes Essverhalten (Ballsportarten). Mit Ausnahme von negativen Gef{\"u}hlen nach Trainingsausfall traten die sportbezogenen Variabeln h{\"a}ufiger in den {\"a}sthetischen Sportarten auf als in den Ballsportarten. Die eigenen Befunde verdeutlichen somit, dass der Einbezug potentieller sportbezogener Risikofaktoren - zus{\"a}tzlich zu den allgemeinen Risikofaktoren - zum besseren Verst{\"a}ndnis der Essst{\"o}rungssymptomatik von Athleten beitr{\"a}gt. Vor allem die Bedeutung von Gewicht f{\"u}r die Leistung beeinflusst das Essst{\"o}rungsrisiko bei Athleten und ist st{\"a}rker ausgepr{\"a}gt in Hochrisikosportarten f{\"u}r Essst{\"o}rungssymptomatik.}, language = {mul} }