@phdthesis{Rimmele2003, author = {Rimmel{\´e}, Ga{\"e}tan}, title = {Structural and metamorphic evolution of the Lycian Nappes and the Menderes Massif (southwest Turkey) : geodynamic implications and correlations with the Aegean domain}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-0001094}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2003}, abstract = {West Anatolien, welches die {\"o}stliche laterale Verl{\"a}ngerung der {\"a}g{\"a}ischen Dom{\"a}ne darstellt, besteht aus mehreren tektono-metamorphen Einheiten, die Hochdruck/Niedrigtemperatur (HP/LT) Gesteine aufweisen. Einige dieser metamorphen Gesteine Zeugen der panafrikanischen oder der kimmerischen Orogenese sind, entstanden andere w{\"a}hrend die j{\"u}ngere Alpine Orogenese. Das Menderes Massiv, in der SW T{\"u}rkei, wird im N von Decken der Izmir-Ankara Suturzone, im E von der Afyon Zone sowie im S von den Lykischen Decken tektonisch {\"u}berlagert. In den Metasedimenten der Lykischen Decken und dem darunterliegenden Menderes Massiv treten weitverbreitete Vorkommen von Fe-Mg-Carpholith-f{\"u}hrenden Gesteinen auf. Diese neue Entdeckung belegt, dass beide Deckenkomplexe w{\"a}hrend der alpinen Orogenese unter HP/LT Bedingungen {\"u}berpr{\"a}gt wurden. Die P-T Bedingungen f{\"u}r die HP-Phase liegen bei 10-12 kbar/400\&\#176;C in den Lykischen Decken und 12-14 kbar/470-500\&\#176;C im s{\"u}dlichen Menderes Massiv, was eine Versenkung von min. 30 km w{\"a}hrend der Subduktion und Deckenstapelung dokumentiert. Die Analyse der duktilen Deformation sowie thermobarometrische Berechnungen zeigen, dass die Lykischen Metasedimente unterschiedliche Exhumierungspfade nach der gemeinsamen HP-Phase durchliefen. In Gesteinen, die weiter entfernt vom Kontakt der Lykischen Decken mit dem Menderes Massiv liegen, l{\"a}sst sich lediglich ein Hochdruck-Abk{\"u}hlungspfad belegen, der mit einer \„top-NNE\“ Bewegung an die Ak{\c{c}}akaya Scherzone gebunden ist. Diese Scherzone ist ein Intra-Deckenkontakt, der in den fr{\"u}hen Stadien, innerhalb des Stabilit{\"a}tsfeldes von Fe-Mg-Carpholith, der Exhumierung aktiv war. Die nahe am Kontakt mit dem Menderes Massiv gelegenen Gesteine weisen w{\"a}rmere Exhumierungspfade auf, die mit einer \„top-E\“ Scherung assoziiert sind. Diese Deformation erfolgte nach dem S-Transport der Lykischen Decken und somit zeitgleich mit der Reaktivierung des Kontakts der Lykischen Decken/Menderes Massiv als Hauptscherzone (der Gerit Scherzone), die eine sp{\"a}te Exhumierung der HP-Gesteine unter w{\"a}rmeren Bedingungen erlaubte. Die Hochdruckgesteine des s{\"u}dlichen Menderes Massiv weisen eine einfache isothermale Dekompression bei etwa 450\&\#176;C w{\"a}hrend der Exhumierung nach. Die begleitende Deformation w{\"a}hrend der Hochdruckphase und der Exhumierung ist durch eine starke N-S bis NE-SW\–Dehnung charakterisiert. Das Alter der Hochdruckmetamorphose in den Lykischen Decken kann zwischen oberster Kreide (j{\"u}ngste Sedimente in der Lykischen allochthonen Einheit) und Eoz{\"a}n (Kykladische Blauschiefer) festgelegt werden. Ein m{\"o}gliches Pal{\"a}oz{\"a}nes Alter kann somit angenommen werden. Das Alter der Hochdruckmetamorphose in den Deckschichten des Menderes Massiv liegt demnach zwischen mittlerem Pal{\"a}oz{\"a}n (oberste Metaolistostrome der Menderes \„Cover\“-Einheit) und dem mittleren Eoz{\"a}n (HP-Metamorphose in der Dilek-Sel{\c{c}}uk Region des Kykladenkomplex). Apatit-Spaltspur-Daten von beiden Seiten des Kontakts der Lykischen Decken/Menderes Massiv lassen darauf schließen, daß diese Gesteine im sp{\"a}ten Oligoz{\"a}n/fr{\"u}hen Mioz{\"a}n sehr nahe der Pal{\"a}o-Oberfl{\"a}che waren. Die hier dargestellten Arbeiten in den Lykischen Decken und im Menderes Massiv lassen auf die Existenz eines ausgedehnten alpinen HP-Metamorphose-G{\"u}rtels im SW der T{\"u}rkei schließen. Die Hochdruckgesteine wurden im Akkretionskomplex einer N-w{\"a}rtigen Subduktion des Neo-Tethys Ozeans gebildet, der sp{\"a}t-Kretazisch obduziert und dann in die fr{\"u}h-Terti{\"a}re Kontinentalkollision des passiven Randes (Anatolid-Taurid Block) mit der n{\"o}rdlichen Platte (Sakarya Mikrokontinent) miteinbezogen war. Im Eoz{\"a}n bestand der Akkretionskomplex aus drei gestapelten Hochdruckeinheiten. Die Unterste entspricht dem eingeschuppten Kern und Hochdruck-\„Cover\“ des Menderes Massivs. Die Mittlere besteht aus dem Kykladischen Blauschiefer-Komplex (Dilek-Sel{\c{c}}uk Einheit) und die oberste Einheit wird von den Hochdruck Lykischen Decken gebildet. W{\"a}hrend die Basiseinheiten der {\"a}g{\"a}ischen und anatolischen Region tektonisch unterschiedliche Pr{\"a}-mesozoische Geschichten durchliefen, wurden sie wahrscheinlich am Ende des Pal{\"a}ozikums zusammengef{\"u}hrt und durchliefen dann ein gemeinsame mesozoische Geschichte. Dann wurden die Basis und ihre Deckschichten, ebenso wie die Kykladischen Blauschiefer und Lykischen Decken, in {\"a}hnlich entstandene akkretion{\"a}re Komplexe w{\"a}hrend des Eoz{\"a}ns und Oligoz{\"a}ns involviert.}, language = {en} } @phdthesis{Warkus2001, author = {Warkus, Friederike C.}, title = {Untersuchungen an Hochdruckrelikten im zentralen Menderes Massiv, W T{\"u}rkei}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-0000230}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2001}, abstract = {Das Menderes Massiv im Westen der T{\"u}rkei stellt eine große Kulmination metamorpher Gesteine dar. Das Untersuchungsgebiet ist im Zentralen Menderes Massiv ({\"O}demis Submassiv) gelegen, das von den beiden aktiven Gr{\"a}ben, dem Gediz Graben im Norden und dem B{\"u}y{\"u}k Menderes Graben im S{\"u}den begrenzt wird. Die Untersuchungen der Eklogit Relikte im zentralen Menderes Massiv haben ergeben, dass sich im Menderes Massiv Hochdruckrelikte in unterschiedlichen tektonischen Positionen befinden. Zum einen existieren Eklogit-Bl{\"o}cke in der obersten Einheit (Selcuk Einheit) des zentralen Menderes Massivs und zum anderen Hochdruck-Relikte in der strukturell mittleren Birgi - Tire Decke. Die Granate der quarzfreien Eklogit-Bl{\"o}cke weisen große {\"A}hnlichkeiten mit denen der HP/LT Gesteine von Sifnos und Syros auf. Die Entwicklung der Eklogit-Bl{\"o}cke in der Olistostrom-Einheit l{\"a}sst sich jedoch nicht mit den Eklogit Relikten in der strukturell mittleren Birgi Tire Decke vergleichen. F{\"u}r die Eklogit-Relikte in der Birgi Tire Decke wurde eine polymetamorphe Entwicklung mithilfe petrologischer Untersuchungen und chemischen und Pb-Pb Datierungen herausgearbeitet. Die Eklogit Relikte geh{\"o}ren zu einem metamorphen Teilpfad, der durch eine Amphibolitfazies 1 - Hochdruck - Amphibolitfazies 2/Granulitfazies charakterisiert ist. Der Endpunkt dieses Teilpfades ist mit Temperaturen zwischen 700 und 750 \&\#176;C und Dr{\"u}cken von 1.2 - 1.4 GPa belegt. F{\"u}r diese Bedingungen konnte ein minimales Alter von 520 Ma durch chemische Datierungen an Monaziten einer Augengneisprobe und Pb-Pb Datierungen an Zirkonen einer Augengneis- und Metagabbroprobe bestimmt werden. Dieser amphibolit/granulitfazieller Endpunkt wird mit den Granitintrusionen des zentralen und s{\"u}dlichen Menderes Massiv korreliert, die in einem Zeitraum zwischen 520 Ma bis 550 Ma stattfanden. Sowohl die Amphibolitfazies 1 als auch das Hochdruckereignis werden der Panafrikanischen Orogenese zugeordnet. F{\"u}r die Hochdruckbedingungen wurden maximale Temperaturen zwischen 680\&\#176;C und 720\&\#176;C und bei einem Druck von 2.2 GPa bestimmt. In den untersuchten Metasedimenten konnte eine prograde metamorphe Entwicklung abgeleitet werden, die amphibolitfazielle Bedingungen von 660\&\#176;C bei 0.6 GPa erreichte. Das Metamorphosealter dieser Metasedimente konnte mit < 100 Ma mittels chemischer Mikrosondendatierung bestimmt werden. Die in den Metasedimenten herausgearbeiteten Druck- und Temperaturbedingungen wurden ebenfalls in den metabasischen Gesteinen bestimmt. Diese Ergebnisse werden als Krustenstapelung der metabasischen Gesteine, Augengneise und Metasedimente interpretiert, die mit der alpinen Orogenese im Zusammenhang stehen. Durch die Ergebnisse dieser Arbeit l{\"a}sst sich die Birgi-Tire Decke im zentralen Menderes Massiv genauer charakterisieren. Sie besteht aus Metasedimenten, pelitischen Gneisen, Augengneisen und metabasichen Gesteinen. Die Gneise (pelitische und Augengneise) und die metabasischen Gesteine stellen panafrikanische Relikte dar, die einen amphibolit- eklogit- amphibolit/granulitfaziellen Metamorphosepfad gespeichert haben. Die amphibolit- bis granulitfazielle Metamorphose h{\"a}ngt mit den Granitintrusionen zusammen und fand in einem Zeitraum zwischen 520 - 550 Ma statt. Große Teile der Metasedimente der Birgi Tire Decke haben jedoch nur eine alpine metamorphe Entwicklung durchlaufen, wo sie unter amphibolitfazielle Bedingungen Krustentiefen erreichten, bei denen sie mit den panafrikanischen Relikten zusammen gestapelt wurden und eine gemeinsame Exhumierung erfahren haben.}, language = {de} }