@misc{Peters2010, type = {Master Thesis}, author = {Peters, Matthias}, title = {Moby-Dick als Leerstelle und romantische Chiffre f{\"u}r die Aporie eines transzendentalen Signifikats}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-43073}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2010}, abstract = {Die Arbeit unternimmt den Versuch, Melvilles Moby-Dick als einen Vorboten postmoderner Literarizit{\"a}t in den Blick zu nehmen, der in seiner Autoreferentialit{\"a}t den eigenen textuellen Status kritisch-ironisierend reflektiert und Sprache als einen krisenhaften Zugang zu Welt und Kosmos ins Spiel bringt. Sie legt dar, dass Melvilles opus magnum ein im Verlaufe der abendl{\"a}ndischen Philosophie epistemologisch und semiologisch virulent gewordenes Krisenbewusstsein vom "Phantasma der Umfassung der Wirklichkeit" (Lyotard) einerseits auf inhaltlicher und andererseits autoreferentiell auf der Ebene der {\´e}criture inszeniert. Entsprechend wird davon ausgegangen, dass die vom Text absorbierten Diskurse in ihrer schieren Vielzahl nicht als partikulare Bez{\"u}ge hermeneutisch isoliert werden k{\"o}nnen, sondern stattdessen in ihrer Heterogenit{\"a}t selbst die zentrale Problematik illustrieren, in deren Dienst sie als konstitutive Elemente stehen: Statt positiven Sinn zu stiften, verunm{\"o}glichen sie jegliche interpretatorische Direktive und verweisen dadurch auf eine dem Roman inh{\"a}rente negative Dimension von Sinn - sie sind also vielmehr Bestandteile eines verhandelten Problems als dessen L{\"o}sung. Nicht nur in den cetologischen Abschnitten des Romans - gleichwohl dort am offenkundigsten - l{\"a}sst sich Melvilles spielerisch-dekonstruktiver Umgang mit westlichen Wissens- und Denkmodellen erkennen: Dringt man in ahabischer Manie(r) in das semantische Feld des Romans auf der Suche nach einem letzten Grund, einer inferentiellen Letztbegr{\"u}ndung, ger{\"a}t man in einen infiniten regressiven Strudel, der jede getroffene semantische Arretierung auf die Bedingungen ihrer M{\"o}glichkeit hin befragt und dadurch wieder aufbricht. Eine ishmaelische Lekt{\"u}re des Moby-Dick best{\"u}nde darin, den Anspruch auf Letztbegr{\"u}ndetheit im Sinne der diff{\´e}rance Derridas aufzuschieben und sich damit der Gravitation eines transzendentalen Signifikats zu entziehen. Liest man die cetologischen Kapitel vor diesem Hintergrund, kann man in ihnen - so eine der zentralen Thesen der Arbeit - eine autoreferentielle Kontrastfolie erkennen, eine negative Exemplifikation dessen, wie sich der Moby-Dick nicht erfassen l{\"a}sst: gewissermaßen eine Lekt{\"u}reanleitung ex negativo. Wesentliche Merkmale der Melvilleschen {\´e}criture sind Ambivalenz, Parodie und Dialogizit{\"a}t. Er verwendet stilistische und motivische Versatzst{\"u}cke, destruiert sie und unterl{\"a}uft so permanent die Ernsthaftigkeit der den Roman strukturierenden Schicksalszeichen wie auch die interpretativen Anstrengungen des Lesers. Die Autorit{\"a}t des eigenen Diskurses wird ironisch unterminiert und der Text damit in einer Schwebe zwischen Parodie und Monomanie, Unabschließbarkeit und Universalanspruch gehalten. Als die figurativen Kraftfelder dieser konkurrierenden Paradigmen stehen Ahab und Ishmael auf der Handlungsebene personifizierend f{\"u}r die paradoxe Konstellation des gesamten Textes, der nicht die Aufl{\"o}sung oder Aufhebung seiner konfliktiven Elemente sucht, sondern als {\"a}sthetischer Ausdruck des Paradoxen feste Orientierungspunkt vorenth{\"a}lt. Anstatt beide Figuren und die ihnen zugrundeliegenden epistemologischen Strategien antagonistisch in Opposition zueinander zu stellen, begreift diese Arbeit sie als komplement{\"a}re Elemente eines romantischen Metatextes, der sie in eine konfliktive Rezeption einfasst. In Analogie zum Konzept der romantischen Ironie Friedrich Schlegels wird Ahab hierbei als prototypischer Allegorisierer begriffen, wohingegen Ishmael als Ironiker f{\"u}r die Relativierung derartig monomanischer Kraftakte steht - zwischen Anspannung und Abspannung, Unbedingtem und Bedingtem baut sich jene Dynamik auf, die den gesamten Text durchwaltet. Im Sinne der romantischen Universalpoesie ist der Moby-Dick nicht auf einen systemischen Abschluss hin orientiert, sondern besteht auf/aus seiner Unabschließbarkeit: Heterogenit{\"a}t, Inkonsequenz, Verworrenheit und mitunter Unverst{\"a}ndlichkeit sind demnach keine Folgen kompositorischer Nachl{\"a}ssigkeit, sondern in ihrer Gesamtheit als das performative Moment der eigentlichen Mitteilung zu begreifen.}, language = {de} } @unpublished{Eckstein2010, author = {Eckstein, Lars}, title = {Think local sell global}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-85537}, pages = {12}, year = {2010}, language = {en} } @misc{Eckstein2010, author = {Eckstein, Lars}, title = {M.I.A.'s "Born Free" and the ambivalent politics of authenticity and provocation}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-59236}, year = {2010}, language = {en} }