@phdthesis{Junick2013, author = {Junick, Jana}, title = {Einfluss von Synbiotika auf die intestinale Mikrobiota gesunder Neugeborener}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-69525}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2013}, abstract = {Hintergrund: Gestillte Kinder haben im Vergleich zu nicht gestillten Kindern eine geringere Inzidenz von gastrointestinalen Infektionen und atopischen Erkrankungen. Man geht davon aus, dass der gesundheitsf{\"o}rdernde Effekt der Muttermilch teilweise {\"u}ber die intestinale Mikrobiota vermittelt wird. Diese ist in Stillkindern durch eine geringe Diversit{\"a}t und einen hohen Anteil an Bifidobakterien charakterisiert. Neueste Ans{\"a}tze in der Weiterentwicklung industriell hergestellter S{\"a}uglingsnahrung zielen darauf ab, eine intestinale Mikrobiota zu f{\"o}rdern, die der von gestillten Kindern {\"a}hnelt. Die Supplementation von S{\"a}uglingsnahrung mit Probiotika (lebende Mikroorganismen) oder Pr{\"a}biotika (unverdauliche Kohlenhydrate, die als Energiesubstrat f{\"u}r probiotische Bakterien dienen) k{\"o}nnte die bifidogene und antipathogene, aber auch immunmodulierende Wirkung der Muttermilch nachahmen. Aufgrund unterschiedlicher Interaktionen mit der Darmmikrobiota und dem Immunsystem fokussiert man mit der gleichzeitigen Gabe von Pro- und Pr{\"a}biotika (Synbiotika) eine synergistische Wirkung an. Zielstellung und Studiendesign: In einer randomisiert-kontrollierten, klinischen Studie wurde untersucht, ob sich in den ersten drei Lebensmonaten von gesunden und termingerecht geborenen Kindern mit einer Synbiotikum-haltigen S{\"a}uglingsnahrung eine intestinale Mikrobiota etabliert, die der von gestillten Kindern gleicht. Das Synbiotikum setzte sich aus Bifidobacterium animalis ssp. lactis CNCM I 3446 ({\"a}ltere Bezeichnung B. lactis BB-12) und Kuhmilcholigosacchariden zusammen. Die Studie umfasste zwei Gruppen von Kindern, die eine S{\"a}uglingsnahrung mit (SYN-Gruppe, n=21) oder ohne Supplement (KON-Gruppe, n=18) erhielten. Gestillte Kinder dienten als Referenz (REF-Gruppe, n=23). Um die Diversit{\"a}t der Bifidobakterien auf Speziesebene umfassend zu charakterisieren, wurden quantitative Real-Time PCR (qPCR)-Verfahren, basierend auf dem single-copy groEL als phylogenetisches Zielgen, zur spezifischen Quantifizierung von zw{\"o}lf Bifidobakterienspezies in humanen F{\"a}zes entwickelt und validiert. Ergebnisse: Die supplementierte S{\"a}uglingsnahrung war gut vertr{\"a}glich und unterst{\"u}tzte eine gesunde Entwicklung; vergleichbare anthropometrische Daten von SYN- und REF-Gruppe. Das Synbiotikum stimulierte selektiv das Wachstum von Laktobazillen und Bifidobakterien. Die Zellzahl f{\"u}r Laktobazillen der SYN-Gruppe war zur REF-Gruppe {\"a}quivalent (9,07±0,32 versus 9,90±0,27 log10 Zellen/g F{\"a}zes TM [MW±SEM]; p<0,0019; {\"A}quivalenzdifferenz von 1 log10 Zellen/g F{\"a}zes TM) und h{\"o}her als in der KON-Gruppe (8,27±0,31 log10 Zellen/g F{\"a}zes TM [MW±SEM]). Die Zellzahl f{\"u}r Bifidobakterien war in der SYN-Gruppe am h{\"o}chsten (11,54±0,05 versus 11,00±0,17 [REF-Gruppe] und 10,54±0,24 [KON-Gruppe] log10 Zellen/g F{\"a}zes TM [MW±SEM]). In der SYN-Gruppe wurde die h{\"o}chste Anzahl an Bifidobakterienspezies erfasst (167 mit [128 ohne] B. animalis in 56 F{\"a}zesproben versus 98 und 93 in jeweils 51 F{\"a}zesproben der REF- und KON-Gruppe). Neben Kinder-typischen Spezies wie B. bifidum und B. breve wurden auch Spezies, die f{\"u}r Erwachsene charakteristisch sind (B. adolescentis), h{\"a}ufiger in der SYN-Gruppe als in den Vergleichsgruppen nachgewiesen. Der pH-Wert in F{\"a}zes von Kindern aus der SYN-Gruppe war niedriger als der aus der KON-Gruppe (6,07±0,20 versus 6,45±0,17 [MW±SEM]) und n{\"a}her an dem von gestillten Kindern mit 5,29±0,12 (MW±SEM). Schlussfolgerung: Die Supplementation einer S{\"a}uglingsnahrung mit dem Synbiotikum aus CNCM I-3446 und Kuhmilcholigosacchariden f{\"u}hrte zu einer Angleichung in der Zusammensetzung der intestinalen Mikrobiota und des f{\"a}kalen pH-Wertes an gestillte Kinder. Die in dieser Arbeit entwickelten groEL-basierten qPCR-Verfahren erlaubten eine spezifische und genaue Analyse der Bifidobakterienpopulation unter dem Einfluss eines Synbiotikums.}, language = {de} }