@masterthesis{Haid2022, type = {Bachelor Thesis}, author = {Haid, Malina}, title = {Ingeborg Bachmanns „Malina" als Verarbeitungsprozess von Traumata}, doi = {10.25932/publishup-55033}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-550339}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {29}, year = {2022}, abstract = {Inspiriert durch die bis dato unver{\"o}ffentlichten privaten Aufzeichnungen Ingeborg Bachmanns in dem 2017 erschienenen ersten Band Male Oscuro der neuen Ingeborg-Bachmann-Gesamtausgabe der Salzburger Bachmann Edition, untersucht die vorliegende Arbeit die Zusammenh{\"a}nge zwischen dem Leben und Schreiben der {\"o}sterreichischen Autorin. Dabei werden die gedanklichen Parallelen zwischen den privaten Aufzeichnungen und Bachmanns Roman Malina als Idee f{\"u}r einen neuen Deutungsansatz genutzt. Hierbei steht jedoch bewusst statt einer typisch biografischen Lesart spezifisch die {\"a}sthetische Umsetzung der beobachteten Parallelen im Vordergrund, welche mithilfe von narratologischen, stilistischen und linguistischen Elementen auf ihre Stichhaltigkeit gepr{\"u}ft werden. Die vorliegende Arbeit stellt daraufhin die These auf, dass Malina einen individuellen Verarbeitungsprozess von Traumata beschreibt, welcher gleichzeitig durch die im Text beschriebenen negativen Einfl{\"u}sse der Gesellschaft auf diesen Prozess auch als eine umfassende Gesellschaftskritik aufgefasst werden kann. Diese Gesellschaftskritik ist jedoch nicht auf eine Faschismus- oder Patriarchatskritik reduziert, sondern l{\"a}sst sich, gem{\"a}ß der Ergebnisse dieser Arbeit, auf jegliche Formen des Machtmissbrauchs auf s{\"a}mtlichen Ebenen der Gesellschaft beziehen. Die These st{\"u}tzt sich dabei auf ein close reading der im Roman beschriebenen traumatischen Erfahrungen, welche sich sowohl auf individuelle traumatische Erfahrungen (Inzest) als auch auf kollektive traumatische Erfahrungen (Holocaust) beziehen und dadurch der im Text veranschaulichten gesellschaftlichen Abwehr dieser Traumata eine besondere Wirkungskraft verleihen. Die narrativ-psychologisch motivierte Untersuchung des Romans kn{\"u}pft dabei an den j{\"u}ngeren Forschungsstand an und versucht sich an einer explizit werkimmanent argumentierenden Analyse, um so nahe liegende biografische Fehlschl{\"u}sse bewusst zu vermeiden. Nach einer Exposition des Themas und einem kurzen {\"U}berblick {\"u}ber die relevante Forschungsliteratur wird im Hauptteil die These handlungslogisch anhand spezifischer Textstellen untersucht und gleichzeitig mit stilistischen und narratologischen Detailanalysen unterst{\"u}tzt. Im Fazit wird die untersuchte These abschließend im Hinblick auf die eigene Erz{\"a}hlpoetik Bachmanns betrachtet und mit intertextuell ankn{\"u}pfenden Themengebieten erweitert. Das Ende des Romans wird dabei mit Hilfe des narrativ-psychologischen Ansatzes positiv gedeutet, n{\"a}mlich als die L{\"o}sung des im Verlauf des Erz{\"a}hltextes bearbeiteten Problems: die Aufl{\"o}sung einer Trauma-bedingten Informationsblockade. Damit wird das bereits vielfach interpretierte Ende des Romans nicht als Tod der Ich-Figur gedeutet, sondern als Befreiung eben dieser aus dem Trauma-f{\"o}rdernden System der Romanwelt. Solchermaßen gelesen stellt Bachmann mit Malina einen - im Sinne der von ihr geforderten ‚neuen Literatur' - durch und durch Erkenntnis anregenden, interdisziplin{\"a}ren Zusammenhang her, welcher die Beziehungen zwischen Trauma und Tabu, Krankheit und Gesellschaft, Opfer und T{\"a}ter, Verarbeitung und Verdr{\"a}ngung kunstvoll zu beschreiben vermag. Der Roman bricht damit den Bann der Sprachlosigkeit rund um den zweiten Weltkrieg und veranschaulicht eindrucksvoll den individuellen Prozess eines traumatisierten weiblichen Ichs, das vom Vergessen {\"u}ber das Erinnern zum Ansprechen und anschließenden {\"U}berwinden seiner Traumata gelangt - und damit beispielhaft die Strukturen von Machtmissbrauch durchbricht.}, language = {de} } @masterthesis{Kraft2021, type = {Bachelor Thesis}, author = {Kraft, Justin}, title = {Eine vergleichende Analyse der sprachlichen Manipulationsstrategien von AfD und NSDAP anhand ausgew{\"a}hlter Beispiele}, doi = {10.25932/publishup-49610}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-496104}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {42}, year = {2021}, abstract = {In den letzten Jahren erlebte der Rechtspopulismus in Europa einen Aufstieg. Die ‚Alternative f{\"u}r Deutschland' (AfD) erhielt bei der deutschen Bundestagswahl 2017 beispielsweise 12,7 \% der abgegebenen Stimmen und war dar{\"u}ber hinaus gerade im Osten des Landes erfolgreich. Im Rahmen dieser Arbeit wird vergleichend untersucht, welche sprachlichen Manipulationsstrategien der AfD dazu beitragen und wie sie wirken. Die Arbeit gliedert sich grob in zwei Teile: die Analyse des Sprachgebrauchs der AfD und schließlich der Vergleich mit jenem der Nationalsozialist:innen. Ziel der Arbeit ist es nicht, die AfD als Kopie der NSDAP zu entlarven, sondern ihre sprachlichen Manipulationsstrategien im historischen Kontext ergebnisoffen zu analysieren und so ein tieferes Verst{\"a}ndnis dieser zu erm{\"o}glichen, um eine Grundlage f{\"u}r die zuk{\"u}nftige Erarbeitung m{\"o}glicher Gegenstrategien zu schaffen. Dabei stellt sich die Verwendung von diskriminierenden Sprechakten als wesentlicher Teilaspekt der Strategie heraus. So kann aus den Ergebnissen geschlussfolgert werden, dass die Polarisierung der Gesellschaft in zwei Teile (Ingroup und Outgroup) sowie die damit verbundene Diskriminierung der Outgroup als Ziel des Sprachgebrauchs der AfD bezeichnet werden k{\"o}nnen. Auf diesem Weg kann eine zunehmende Radikalisierung des Sprachgebrauchs innerhalb der letzten Jahre festgestellt werden. Im zweiten Teil der Arbeit werden im Vergleich mit den Nationalsozialist:innen zahlreiche Parallelen deutlich: {\"U}ber gemeinsame Stilmittel wie Metaphorik, Verwendung von Superlativen oder bestimmten Begrifflichkeiten hinaus ist hier vor allem die Diskriminierung eines konkreten Feindbildes sowie die angestrebte Spaltung der Bev{\"o}lkerung zu nennen. Zugleich gilt es auch, die deutlichen Unterschiede zwischen dem Sprachgebrauch im Nationalsozialismus und jenem der AfD zu akzentuieren, um eine ebenso leichtfertige wie unangemessene Gleichsetzung zu verhindern. Zentral ist hier die Eindeutigkeit des Sprachgebrauchs. Die Vergleiche mit verschiedenen Quellen aus dem Dritten Reich verdeutlichen, dass der Sprachgebrauch im Nationalsozialismus direkter und viel radikaler war. Die AfD ist hingegen oftmals darauf bedacht, ihre Aussagen nur augenscheinlich eindeutig zu formulieren, sich insgesamt aber immer eine M{\"o}glichkeit des sprachlichen Zur{\"u}ckruderns offen zu halten. Ein offensichtlicher Grund d{\"u}rften die unterschiedlichen gesellschaftlichen Bedingungen zu beiden Zeiten sein. F{\"u}r die AfD ist es heute schwieriger, eine ausreichend große Masse an mindestens unsicheren Menschen zu mobilisieren. Begr{\"u}ndet werden kann dies mit einer im Vergleich zur Weimarer Republik {\"u}ber Jahrzehnte hinweg gesetzlich, politisch und gesellschaftlich etablierten und sehr stabilen Demokratie. Deshalb ist die AfD darauf angewiesen, eine mehrdeutige Sprache zu verwenden, die ihnen im Bedarfsfall eine Rechtfertigung und somit einen Weg zur{\"u}ck erm{\"o}glicht. Dar{\"u}ber hinaus erm{\"o}glicht ihnen ein solcher Sprachgebrauch aber auch, sich einerseits gegen{\"u}ber den Institutionen der Demokratie (beispielsweise dem Verfassungsschutz) zu rechtfertigen und andererseits insbesondere der konservativen W{\"a}hlerschaft das Gef{\"u}hl zu geben, dass sie keine rechtsextreme Partei w{\"a}hlen. Aus den Ergebnissen der Arbeit l{\"a}sst sich dar{\"u}ber hinaus die These ableiten, dass eine Ver{\"a}nderung des Sprachgebrauchs allein nicht dazu f{\"u}hrt, dass Menschen einer Ideologie folgen. Der historische Vergleich deutet aber darauf hin, dass ein diskriminierender Sprachgebrauch zur Entstehung eines N{\"a}hrbodens einer solchen Ideologie beitragen kann, wenn der gesellschaftliche und politische Rahmen es zul{\"a}sst. Diesen Rahmen versucht die AfD St{\"u}ck f{\"u}r St{\"u}ck in ihrem Sinne zu verschieben. In den letzten Jahren gelang es ihr zunehmend, den {\"o}ffentlichen Diskurs zu ihren Gunsten mitzubestimmen und zu ver{\"a}ndern. Daf{\"u}r ist der manipulative Gebrauch von Sprache entscheidend. Durch ihn sind sie in der Lage, die ›gef{\"u}hlte‹ Wahrheit im Kampf gegen Fakten siegen zu lassen und Diskurse wie die Klima-Debatte oder die Diskussionen um Maßnahmen gegen die Coronapandemie zu beeinflussen. Die Arbeit macht aber auch deutlich, wie kompliziert das Vorhaben der Polarisierung in einer heterogenen Gesellschaft wie der heutigen deutschen ist. Sogar innerhalb der AfD kommt es immer h{\"a}ufiger zu Uneinigkeiten.}, language = {de} } @masterthesis{Wolfram2013, type = {Bachelor Thesis}, author = {Wolfram, Jaqueline}, title = {"Ich schreibe, solange ich lebe" : Schreiben {\"u}ber die Shoah - der Holocaust{\"u}berlebende und Autor Noah Klieger}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-67327}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2013}, abstract = {Der israelische Autor und Journalist Noah Klieger ist in der deutschsprachigen Forschung zur Holocaustliteratur, in deren Kontext theoretische Konzepte und Interpretationen zahlreicher Autoren (u.a. Ruth Kl{\"u}ger, Primo Levi) dieser Gattung vorliegen, bisher kaum beachtet worden. In der vorliegenden Arbeit steht seine 2010 erschienene Autobiographie „Zw{\"o}lf Br{\"o}tchen zum Fr{\"u}hst{\"u}ck" im Zentrum. Innerhalb der Textanalyse wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung das Schreiben f{\"u}r Klieger hat und inwieweit seine als Reportage angelegte Autobiographie, die den sehr faktenbezogenen und dokumentarischen Stil des Journalisten widerspiegelt, den Rezipienten in der Interpretation lenkt und Authentizit{\"a}t erzeugt. Ausgehend von dieser Fragestellung werden f{\"u}r die Arbeit gef{\"u}hrte Interviews mit Noah Klieger (oral history) einbezogen und der Erlebnisbericht „Ich habe den Todesengel {\"u}berlebt" von Eva Mozes-Kor, die das Konzept des Erlebnisberichtes mit all seinen Eigenschaften konstant bewahrt, zum Vergleich hinzugezogen. Im Fokus der Arbeit steht die Analyse der Autobiographie Kliegers, wobei auf das Genre Reportage, relevante Stilmittel, zentrale Begrifflichkeiten und Ver{\"o}ffentlichungskontexte sowie auf die Ged{\"a}chtnistheorie von Maurice Halbwachs eingegangen werden. Abschließend wird die Thematik des Vergebens bei Klieger und Mozes-Kor er{\"o}rtert. Die Forschungsergebnisse stellen den israelischen Holocaust{\"u}berlebenden Noah Klieger als Autor vor und verdeutlichen, dass die innerhalb der Gattung Holocaustliteratur gew{\"a}hlten Darstellungsweisen unterschiedliche Formen von Authentizit{\"a}t evozieren.}, language = {de} } @masterthesis{Koppermann2013, type = {Bachelor Thesis}, author = {Koppermann, Ulrike}, title = {"Indem wir die Dichtung zur Angelegenheit existentieller Entschl{\"u}sse der Dichter machen..."}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-70485}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2013}, abstract = {Von einer kritischen Analyse des Artikels "Deutsche Literatur in der Entscheidung" (1947) von Alfred Andersch ausgehend, fragt die Untersuchung nach dem Spannungsverh{\"a}ltnis von literarischem Engagement im Sinne Sartres und konzeptuellen Leerstellen in der Auseinandersetzung mit der deutschen NS-Vergangenheit, welches sich in dem programmatischen Aufsatz und Anderschs Roman "Die Rote" (1972) nachweisen l{\"a}sst.}, language = {de} }