@phdthesis{Meiser2017, author = {Meiser, Susanne}, title = {Wie dysfunktional sind Dysfunktionale Einstellungen?}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-412483}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {186}, year = {2017}, abstract = {Im kognitiven Vulnerabilit{\"a}ts-Stress-Modell der Depression von A.T. Beck (1967, 1976) spielen dysfunktionale Einstellungen bei der Entstehung von Depression in Folge von erlebtem Stress eine zentrale Rolle. Diese Theorie pr{\"a}gt seit Jahrzehnten die {\"a}tiologische Erforschung der Depression, jedoch ist die Bedeutung dysfunktionaler Einstellungen im Prozess der Entstehung einer Depression insbesondere im Kindes- und Jugendalter nach wie vor unklar. Die vorliegende Arbeit widmet sich einigen in der bisherigen Forschung wenig behandelten Fragen. Diese betreffen u. a. die M{\"o}glichkeit nichtlinearer Effekte dysfunktionaler Einstellungen, Auswirkungen einer Stichprobenselektion, Entwicklungseffekte sowie die Spezifit{\"a}t etwaiger Zusammenh{\"a}nge f{\"u}r eine depressive Symptomatik. Zur Beantwortung dieser Fragen wurden Daten von zwei Messzeitpunkten der PIER-Studie, eines großangelegten L{\"a}ngsschnittprojekts {\"u}ber Entwicklungsrisiken im Kindes- und Jugendalter, genutzt. Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 18 Jahren berichteten zweimal im Abstand von ca. 20 Monaten im Selbstberichtsverfahren {\"u}ber ihre dysfunktionalen Einstellungen, Symptome aus verschiedenen St{\"o}rungsbereichen sowie {\"u}ber eingetretene Lebensereignisse. Die Ergebnisse liefern Evidenz f{\"u}r ein Schwellenmodell, in dem dysfunktionale Einstellungen unabh{\"a}ngig von Alter und Geschlecht nur im h{\"o}heren Auspr{\"a}gungsbereich eine Wirkung als Vulnerabilit{\"a}tsfaktor zeigen, w{\"a}hrend im niedrigen Auspr{\"a}gungsbereich keine Zusammenh{\"a}nge zur sp{\"a}teren Depressivit{\"a}t bestehen. Eine Wirkung als Vulnerabilit{\"a}tsfaktor war zudem nur in der Subgruppe der anf{\"a}nglich weitgehend symptomfreien Kinder und Jugendlichen zu beobachten. Das Schwellenmodell erwies sich als spezifisch f{\"u}r eine depressive Symptomatik, es zeigten sich jedoch auch (teilweise ebenfalls nichtlineare) Effekte dysfunktionaler Einstellungen auf die Entwicklung von Essst{\"o}rungssymptomen und aggressivem Verhalten. Bei 9- bis 13-j{\"a}hrigen Jungen standen dysfunktionale Einstellungen zudem in Zusammenhang mit einer Tendenz, Stress in Leistungskontexten herbeizuf{\"u}hren. Zusammen mit den von Sahyazici-Knaak (2015) berichteten Ergebnissen aus der PIER-Studie weisen die Befunde darauf hin, dass dysfunktionale Einstellungen im Kindes- und Jugendalter - je nach betrachteter Subgruppe - Ursache, Symptom und Konsequenz der Depression darstellen k{\"o}nnen. Die in der vorliegenden Arbeit gezeigten nichtlinearen Effekte dysfunktionaler Einstellungen und die Effekte der Stichprobenselektion bieten eine zumindest teilweise Erkl{\"a}rung f{\"u}r die Heterogenit{\"a}t fr{\"u}herer Forschungsergebnisse. Insgesamt lassen sie auf komplexe - und nicht ausschließlich negative - Auswirkungen dysfunktionaler Einstellungen schließen. F{\"u}r eine ad{\"a}quate Beurteilung der „Dysfunktionalit{\"a}t" der von A.T. Beck so betitelten Einstellungen erscheint daher eine Ber{\"u}cksichtigung der betrachteten Personengruppe, der absoluten Auspr{\"a}gungen und der fraglichen Symptomgruppen geboten.}, language = {de} } @phdthesis{SahyaziciKnaak2014, author = {Sahyazici-Knaak, Fidan}, title = {Dysfunktionale Einstellungen und Depression im Kindes- und Jugendalter}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-76417}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {XVI, 264}, year = {2014}, abstract = {Die vorliegende Studie besch{\"a}ftigte sich mit der Bedeutung der dysfunktionalen Einstellungen f{\"u}r die Entwicklung von depressiven Symptomen bei Kindern und Jugendlichen. Nach der kognitiven Theorie der Depression von Beck (1967, 1996) f{\"u}hren dysfunktionale Einstellungen in Interaktion mit Stress zu depressiven Symptomen. Es existieren allerdings nur wenige Studien, die die longitudinale Beziehung zwischen den dysfunktionalen Einstellungen und der Depressivit{\"a}t bei Kindern und Jugendlichen untersucht haben (Lakdawalla et al., 2007). Folglich kann noch nicht eindeutig gekl{\"a}rt werden, ob die dysfunktionalen Einstellungen Ursache, Begleiterscheinung oder Konsequenz der Depression sind. Als Datengrundlage diente eine Stichprobe von Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 20 Jahren, die im Rahmen der PIER-Studie zu dysfunktionalen Einstellungen, kritischen Lebensereignissen und depressiven Symptomen befragt wurden (Nt1t2 = 1.053; t1: 2011/2012, t2: 2013/2014). Querschnittliche Analysen zeigten hohe Assoziationen zwischen den dysfunktionalen Einstellungen, kritischen Lebensereignissen und depressiven Symptomen. Eine latente Moderationsanalyse wies nur bei den Jugendlichen auf signifikante Interaktion zwischen den dysfunktionalen Einstellungen und den kritischen Lebensereignissen in der Vorhersage depressiver Symptomatik hin. Im L{\"a}ngsschnitt zeigten latente Cross-Lagged-Panel-Analysen erwartungsgem{\"a}ß, dass die dysfunktionalen Einstellungen und die Depressivit{\"a}t mit dem Alter immer stabilere Konstrukte darstellen, die sehr eng miteinander zusammenh{\"a}ngen. Eine diesem Modell hinzugef{\"u}gte latente Moderationsanalyse konnte das kognitive Modell der Depression nach Beck weder bei Kindern noch bei Jugendlichen best{\"a}tigen. Die sp{\"a}tere depressive Symptomatik konnte lediglich durch Haupteffekte der fr{\"u}heren Auspr{\"a}gung der Depressivit{\"a}t und der kritischen Lebensereignisse vorhergesagt werden. Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass es sich bei den dysfunktionalen Einstellungen eher um Begleiterscheinungen als um Risikofaktoren oder Konsequenzen der depressiven Symptomatik handelt.}, language = {de} }