@phdthesis{Diemling2012, author = {Diemling, Patrick}, title = {Neuoffenbarungen : religionswissenschaftliche Perspektiven auf Medien und Texte des 19. und 20. Jahrhunderts}, publisher = {Universit{\"a}tsverlag Potsdam}, address = {Potsdam}, isbn = {978-3-86956-209-4}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-61835}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {390}, year = {2012}, abstract = {In diesem Buch geht es um ein Ph{\"a}nomen, das als konstantes Element in der Geschichte des Christentums bezeichnet werden kann: Neuoffenbarungen. Denn der Kanonisierung der Bibel und dem kritischen Blick der kirchlichen Orthodoxie zum Trotz gab und gibt es immer wieder Menschen, die behaupten, dass sich ihnen Gottvater, Christus, der Heilige Geist oder andere Wesenheiten (Maria, Engel, Verstorbene) offenbart haben. Religionswissenschaftler haben das Thema bislang weitgehend ignoriert. Sie haben den Bereich des Christentums den Theologen {\"u}berlassen und sich allenfalls mit frei flottierender Esoterik befasst. Theologen neigen ihrerseits dazu, Neuoffenbarungen apologetisch zu bek{\"a}mpfen. Die vorliegende Untersuchung leistet daher einen wichtigen Beitrag zur religionswissenschaftlichen Erforschung des Themas. Im ersten Teil des Buches wird der Begriff „Neuoffenbarung" aus verschiedenen religionswissenschaftlichen Perspektiven betrachtet. Zun{\"a}chst wird untersucht, was die christliche Theologie unter „Offenbarung" versteht. Danach werden die verschiedenen Termini analysiert, die f{\"u}r das Feld der außer- und nachbiblischen Offenbarungen kursieren (Neuoffenbarung, Privatoffenbarung, Channeling, Spiritismus, Prophetie u. v. m.). Anschließend werden jene Argumente referiert, die von Neuoffenbarungsanh{\"a}ngern bzw. kirchlichen Apologeten ins Feld gef{\"u}hrt werden, um die Legitimit{\"a}t von Neuoffenbarungen zu behaupten bzw. zu bestreiten. Dass Neuoffenbarungen gar nicht so neu sind, zeigt ein religionshistorischer {\"U}berblick. Denn der Anspruch, besondere Offenbarungen empfangen zu haben, l{\"a}sst sich in jeder Epoche des Christentums nachweisen. Nachdem einige Exponenten des prophetischen Charismas als ideengeschichtliche Vorl{\"a}ufer und Geistesverwandte der modernen Neuoffenbarungen vorgestellt wurden, werden diese schließlich selbst in den Fokus genommen. Das disparate Feld der Neuoffenbarungstr{\"a}ger des 19. und 20. Jahrhunderts wird anhand exemplarischer Gestalten in einer Typologie geordnet dargestellt. Um den Zitationszirkel zu durchbrechen, der sich offensichtlich im Diskurs etabliert hat, werden darin auch bislang weniger bekannte Neuoffenbarer vorgestellt. In einer Art Tiefenbohrung werden diese religionsphilosophischen, semantischen, historischen und systematischen Zug{\"a}nge im zweiten Teil an der mexikanischen Neuoffenbarung „Das Buch des Wahren Lebens" exemplifiziert. Die analysierende Darstellung beschr{\"a}nkt sich jedoch nicht auf ein isoliertes Objekt, sondern dies wird in einen komparatistischen Kontext gestellt: Zentrale Topoi des „Buches des Wahren Lebens" (Christologie, Reinkarnationslehre, Kirchenkritik u. v. m.) werden zum einen in einer Synopse mit anderen Neuoffenbarungen dargestellt und zum anderen an der orthodoxen Theologie gespiegelt. Damit wird eine doppelte Differenz gezeigt: die N{\"a}he/Ferne zu {\"a}hnlichen Ph{\"a}nomenen und die N{\"a}he/Ferne zum kirchlichen Christentum.}, language = {de} }