@phdthesis{Lorenz2004, author = {Lorenz, Antje}, title = {Die Behandlung von Wortabrufst{\"o}rungen bei Aphasie : eine methodenvergleichende Studie zum Bildbenennen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-0001747}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2004}, abstract = {In einer multiplen Einzelfallstudie mit zehn aphasischen Patienten wurde die Wirksamkeit eines semantischen und eines phonologischen Therapieansatzes zur Behandlung von Wortabrufst{\"o}rungen verglichen. Detaillierte Einzelfalluntersuchungen erm{\"o}glichten die Diagnose der zugrundeliegenden funktionalen St{\"o}rungen bei jedem Patienten. Auf diese Weise konnten die erzielten Therapieeffekte auf die individuellen kognitiv-neurolinguistischen St{\"o}rungsmuster bezogen werden. Im Vordergrund der Therapie stand in beiden Ans{\"a}tzen das m{\"u}ndliche Benennen von Objektabbildungen mit unterschiedlichen Arten von Hilfen. W{\"a}hrend in der semantischen Therapie Teilaspekte des semantischen Zielkonzepts als Benennhilfen eingesetzt wurden, handelte es sich bei den phonologischen Hilfen um Teilinformationen der Zielwortform. Bei der Erhebung von spezifischen Therapieeffekten wurde zwischen itemspezifischen und item{\"u}bergreifenden Verbesserungen sowie kurz- und langfristigen Effekten auf die m{\"u}ndlichen Benennleistungen unterschieden. Dabei wurden neben den quantitativen Verbesserungen (\% korrekt) auch die qualitativen Effekte (Fehlertypen) der beiden Ans{\"a}tze ber{\"u}cksichtigt, und es wurden Transfereffekte in die Spontansprache der Patienten untersucht. Zus{\"a}tzlich wurden auch die Soforteffekte der verschiedenen Benennhilfen in den Therapiesitzungen erhoben. Im Methodenvergleich zeigte sich, dass die phonologische Therapiephase kurzfristig bei der Mehrzahl der Patienten signifikante Verbesserungen beim Bildbenennen bewirkte, diese Effekte haben sich jedoch {\"u}berwiegend als nicht stabil erwiesen. Im Gegensatz dazu erwies sich die semantische Therapiephase auch als langfristig effektiv. Im Unterschied dazu erwiesen sich die phonologischen Benennhilfen bei fast allen Patienten als unmittelbar effektiver als die semantischen Benennhilfen. Somit waren die Soforteffekte der Hilfetypen in den Therapiesitzungen kein sicherer Indikator f{\"u}r die Dauer der Gesamteffekte einer Therapiephase. Außerdem zeigte sich nicht bei allen Patienten ein direkter Zusammenhang zwischen der Art ihrer zugrundeliegenden funktionalen St{\"o}rung und den erzielten Therapieeffekten. Einerseits profitierten Patienten mit erhaltenen semantischen Verarbeitungsleistungen von der semantischen Therapie, andererseits zeigten sich signifikante phonologische Therapieeffekte bei Patienten mit zentral-semantischen St{\"o}rungen. Die Wirkmechanismen der beiden Therapieans{\"a}tze werden unter Ber{\"u}cksichtigung unterschiedlicher kognitiv-neurolinguistischer Theorien zum m{\"u}ndlichen Wortabrufprozess beim Bildbenennen interpretiert.}, language = {de} }