@article{vonAster2017, author = {von Aster, Michael G.}, title = {Dyskalkulie}, series = {Monatsschrift Kinderheilkunde : Organ der Deutschen Gesellschaft f{\"u}r Kinderheilkunde}, volume = {165}, journal = {Monatsschrift Kinderheilkunde : Organ der Deutschen Gesellschaft f{\"u}r Kinderheilkunde}, publisher = {Springer}, address = {New York}, issn = {0026-9298}, doi = {10.1007/s00112-017-0289-x}, pages = {482 -- 489}, year = {2017}, abstract = {Hintergrund Ausgepr{\"a}gte Schwierigkeiten beim Erwerb der grundlegenden arithmetischen Fertigkeiten bei ansonsten durchschnittlichen Schulleistungen werden als Rechenst{\"o}rung oder Dyskalkulie bezeichnet. Davon betroffen sind etwa 5 \% der Grundsch{\"u}lerpopulation. Die Ursachen und die Symptome sind ebenso vielgestaltig wie die Methoden der differenziellen F{\"o}rderung und Therapie. Material und Methode Selektive Literaturrecherche zur Rechenst{\"o}rung aus verschiedenen mit dem Gegenstand befassten wissenschaftlichen Disziplinen. Ergebnisse Der Erwerb von F{\"a}higkeiten zur Zahlenverarbeitung und zum Rechnen wird als ein erfahrungsabh{\"a}ngiger neuroplastischer Reifungsprozess verstanden, der zu einem komplexen, spezialisierten neuronalen Netzwerk f{\"u}hrt und verschiedene kognitive Zahlenrepr{\"a}sentationen hervorbringt. Die Entwicklung dieser dom{\"a}nenspezifischen F{\"a}higkeiten ist abh{\"a}ngig von der Entwicklung dom{\"a}nen{\"u}bergreifender F{\"a}higkeiten, wie Aufmerksamkeit, Arbeitsged{\"a}chtnis, Sprache und visuell-r{\"a}umlichen F{\"a}higkeiten. St{\"o}rungen dieser Reifungsprozesse k{\"o}nnen in verschiedenen Entwicklungsstadien unterschiedliche Komponenten der Entwicklung dieses komplexen kognitiven Systems betreffen und sind daher im klinischen Erscheinungsbild vielgestaltig. Sonderp{\"a}dagogische, lerntherapeutische und ggf. medizinische Maßnahmen ben{\"o}tigen eine differenzielle Diagnostik und Indikationsstellung. Moderne computerbasierte Lernsoftware kann sowohl die schulische Didaktik als auch lerntherapeutische Vorgehensweisen unterst{\"u}tzen. Schlussfolgerung Fr{\"u}hzeitiges Erkennen sowie differenzielle und individualisierte F{\"o}rderung k{\"o}nnen die Gefahr des Auftretens sekund{\"a}rer emotionaler St{\"o}rungen mindern. Die Diagnostik und die Behandlung der Rechenst{\"o}rung sollten evidenzbasiert und leitlinienorientiert erfolgen sowie der Komplexit{\"a}t und Vielgestaltigkeit der Symptombildungen Rechnung tragen.}, language = {de} }