@phdthesis{Jannasch2017, author = {Jannasch, Franziska}, title = {Methodological aspects of the derivation of dietary patterns and their association with type 2 diabetes}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {X, 205}, year = {2017}, abstract = {Hintergrund: Die Untersuchung von Ern{\"a}hrungsmustern als komplement{\"a}rer Ansatz zu der Untersuchung einzelner Lebensmittel nimmt stetig zu. Generell k{\"o}nnen drei verschiedene Ans{\"a}tze unterschieden werden um Ern{\"a}hrungsmuster herzuleiten: A priori Indizes, welche das Wissen {\"u}ber gesundheitsf{\"o}rderliche und -sch{\"a}dliche Eigenschaften eines Lebensmittels f{\"u}r einen gewissen Endpunkt nutzen; A posteriori (exploratorische) Ern{\"a}hrungsmuster, welche die populationsspezifischen vorliegenden Daten ohne eine vorangegangene Hypothese nutzen; gemischte Methoden, die das Wissen {\"u}ber bestimmte N{\"a}hrstoffe oder Biomarker, welche in der Krankheitsentstehung eine Rolle spielen, nutzen und mit einer exploratorischen Methode kombinieren um krankheitsrelevante Ern{\"a}hrungsmuster zu generieren. Vorangegangene systematische {\"U}bersichtsarbeiten, welche die Evidenz der Assoziation zwischen Ern{\"a}hrungsmustern und Diabetes mellitus Typ 2 zusammenfassten, waren entweder beschr{\"a}nkt auf eine Mustermethode oder kombinierten die Muster verschiedener Methoden, ohne die Zusammensetzung der Ern{\"a}hrungsmuster zu ber{\"u}cksichtigen. Ziel: Das Ziel dieser Dissertation war eine umfassende Untersuchung der Assoziation von Ern{\"a}hrungsmustern mit Diabetes mellitus Typ 2. Das erste Teilprojekt zielte auf die Erstellung einer systematischen {\"U}bersichtsarbeit von prospektiven Studien ab, unter der Ber{\"u}cksichtigung der verschiedenen Methoden zur Herleitung von Ern{\"a}hrungsmustern in der meta-analytischen Zusammenfassung, was in vorangegangen {\"U}bersichtsarbeiten eine Limitation darstellte. Das zweite Teilprojekt hatte die Untersuchung der Assoziation mit Diabetes mellitus Typ 2 von exploratorischen Ern{\"a}hrungsmustern, welche mit der Hauptkomponentenanalyse in einer multi-zentrischen europ{\"a}ischen Fall-Kohorten Studie hergeleitet wurden, zum Ziel. Des Weiteren wurde der eingeschr{\"a}nkten Anwendbarkeit von exploratorischen Mustern in anderen Studienpopulationen mit Methoden der Replikation dieser Ern{\"a}hrungsmuster begegnet. Methoden: Im ersten Teilprojekt wurde eine systematische Literatursuche in den Datenbanken MEDLINE und Web of Science vorgenommen, sowie ein dreistufiger Screeningprozess. Die identifizierten Studien wurden nach den jeweiligen Methoden zur Erstellung von Ern{\"a}hrungsmustern zusammengefasst und Meta-Analysen nur f{\"u}r diejenigen Ern{\"a}hrungsmuster mit vergleichbarer Zusammensetzung vorgenommen. Im zweiten Teilprojekt wurden l{\"a}nderspezifische Ern{\"a}hrungsmuster mittels Hauptkomponentenanalyse aus 36 standardisierten Lebensmittelgruppen hergeleitet. Die Assoziation mit Diabetes mellitus Typ 2 Risiko wurde mit verschieden adjustierten Cox Regressionsmodellen zur Berechnung von Hazardratenverh{\"a}ltnissen untersucht. Die Ern{\"a}hrungsmuster, welche eine signifikante Assoziation mit dem Diabetesrisiko aufzeigten, wurden anschließend {\"u}ber alle L{\"a}nder in der EPIC-InterAct Studie repliziert: Entweder wurden Summenscores ungewichteter standardisierter Lebensmittelgruppen berechnet (wenn die Korrelation mit dem originalen Ern{\"a}hrungsmuster r ≥ 0.90 war) oder Summenscores der Produkte von standardisierten Scoringkoeffizienten mit standardisierten Lebensmittelgruppen (wenn die Korrelation mit dem originalen Ern{\"a}hrungsmuster r < 0.90). Die resultierenden Scores wurden standardisiert nach der Verteilung der gesamten EPIC-InterAct Subkohorte, dann in jedem Land angewendet und die Assoziation mit Diabetes mellitus Typ 2 anhand der Cox Regressionsmodelle berechnet. Anschließend wurden Meta-Analysen zur Berechnung der gepoolten Sch{\"a}tzer durchgef{\"u}hrt. Ergebnisse: Im ersten Teilprojekt ergab die Literatursuche 48 Artikel, welche 16 Kohorten umfassten. Die Einhaltung der Mediterranen Di{\"a}t (relatives Risiko (RR) f{\"u}r den Vergleich der extremen Quantile: 0,87; 95\%-Konfidenzintervall (KI): 0,82, 0,93), der DASH Di{\"a}t (RR: 0,81; 95\%-KI: 0,72, 0,92) und des Alternative Healthy Eating Index (AHEI) (RR: 0,79; 95\%-KI: 0,69, 0,90) war mit einer signifikanten Reduzierung des Diabetesrisikos assoziiert. Exploratorische Ern{\"a}hrungsmuster, charakterisiert durch rotes und verarbeitetes Fleisch, prozessiertes Getreide, hochfette Milchprodukte, Eier und frittierte Produkte, waren positiv mit dem Diabetesrisiko assoziiert (RR: 1,44; 95\%-KI: 1,27, 1,62), w{\"a}hrend Ern{\"a}hrungs-muster, charakterisiert durch Gem{\"u}se, H{\"u}lsenfr{\"u}chte, Obst, Gefl{\"u}gel und Fisch, invers mit dem Diabetesrisiko assoziiert waren (RR: 0,84; 95\%-KI: 0,77, 0,91). Ern{\"a}hrungsmuster, welche mit reduzierter Rangregression hergeleitet wurden und charakterisiert waren durch eine hohe Aufnahme von prozessiertem Getreide, zuckerges{\"u}ßten Getr{\"a}nken und verarbeitetem Fleisch und einen niedrigen Weinkonsum, waren alle signifikant mit dem Diabetesrisiko assoziiert. Im zweiten Teilprojekt konnten zwei wesentliche Ern{\"a}hrungsmuster in jedem Land mit der Hauptkomponentenanalyse hergeleitet werden. Ein Ern{\"a}hrungsmuster, welches in Frankreich hergeleitet wurde und charakterisiert war durch N{\"u}sse, andere Fr{\"u}chte, verarbeitetes Fleisch, Fisch, Eier, Kuchen und Kekse, Kaffee und andere alkoholische Getr{\"a}nke, war signifikant assoziiert mit einem erniedrigten Diabetesrisiko. Drei andere Ern{\"a}hrungsmuster, hergeleitet in Spanien, Norfolk und Oxford, welche sich erheblich in ihrer Zusammensetzung unterschieden, waren mit einem erh{\"o}hten Diabetesrisiko assoziiert. Keine der Replikationen dieser vier Ern{\"a}hrungsmuster konnte die signifikante Assoziation mit Diabetes mellitus Typ 2 {\"u}ber andere L{\"a}nder best{\"a}tigen. Schlussfolgerung: Aus der systematischen {\"U}bersichtsarbeit ließ sich schlussfolgern, dass Ern{\"a}hrungsweisen gem{\"a}ß der Mediterranen Di{\"a}t, DASH und AHEI ein starkes Potenzial zur Pr{\"a}vention von Diabetes mellitus Typ 2 zu haben, obwohl sie sich in einigen Komponenten unterscheiden. Exploratorische Ern{\"a}hrungsmuster wurden basierend auf konkordanten Lebensmitteln gruppiert und waren signifikant mit dem Diabetesrisiko assoziiert, auch wenn die Untersuchungen einzelner Lebensmittel eher begrenzte Evidenz f{\"u}r einen Zusammenhang aufwiesen. Trotzdem bleiben sie populationsspezifische Beobachtungen. Das wurde auch in dem zweiten Teilprojekt unterstrichen, als l{\"a}nderspezifische Ern{\"a}hrungsmuster generiert wurden und keines der Ern{\"a}hrungsmuster, welches signifikant mit dem Diabetesrisiko assoziiert war, durch Simplifizierung oder Replikation der Musterstruktur des Originalmusters {\"u}ber alle L{\"a}nder best{\"a}tigt werden konnte. F{\"u}r drei RRR-Muster konnten konsistente positive Assoziationen mit dem Diabetesrisiko {\"u}ber verschiedene Studienpopulationen beobachtet werden.}, language = {en} }