@phdthesis{Lohr2015, author = {Lohr, Frauke}, title = {Konzeption und Evaluation eines F{\"o}rderprogramms zur Entwicklung der schriftlichen Erz{\"a}hlf{\"a}higkeit von F{\"u}nftkl{\"a}sslern}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-395413}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {271}, year = {2015}, abstract = {Gut ausgebildete Schreibkompetenzen gelten als zentrale Voraussetzung f{\"u}r den schulischen Erfolg. Wenngleich die schriftliche Textproduktion unbestritten fester Bestandteil des Deutschunterrichts ist, wird vielfach beklagt, dass die vorhandenen Schreibkompetenzen unzureichend sind. Blickt man auf die fachdidaktische Forschung so zeigt sich, dass Schreibkompetenz ein schwer zu definierendes Ph{\"a}nomen bleibt und innerhalb der schreibdidaktischen Forschung strittig ist, wie Schreibkompetenz - insbesondere nach Erwerb der grundlegenden Schreibfertigkeiten - am Besten entwickelt werden kann. Zudem gilt f{\"u}r das Fach Deutsch, insbesondere den Aufgabenbereich „Texte verfassen", das eine empirische Fundierung der Fachdidaktik bisher kaum realisiert wurde. Vor diesem Hintergrund wurde in der vorgelegten Arbeit ein Programm zu F{\"o}rderung der schriftlichen Erz{\"a}hlf{\"a}higkeit von F{\"u}nftkl{\"a}sslern entwickelt und anschließend in der regul{\"a}ren Unterrichtspraxis eingesetzt und begleitend evaluiert. Methodisch orientiert sich die Arbeit dabei im Hinblick auf die Konzeption, Umsetzung und Evaluation des F{\"o}rderprogramms an den von Einsiedler postulierten „Standards der (didaktischen) Entwicklungsforschung". Bei der im ersten Schritt erfolgten Konzeption des F{\"o}rderprogramms ging es darum eine spezifische, didaktische Konzeption, die Kombination sprachstruktur- und (lern)prozessbezogenener Elemente, sprachwissenschaftlich basiert und p{\"a}dagogisch-didaktisch begr{\"u}ndet zu entwickeln. Bei der hierzu notwendigen Integration verschiedener theoretischer Zug{\"a}nge unterschiedlicher Fachdisziplinen galt es vorhandene Ans{\"a}tze im Hinblick auf interne Anschlussm{\"o}glichkeiten auszuloten und auf diesem Wege einen sich gegenseitig erg{\"a}nzenden, umfassenden Bezugsrahmen zu schaffen. Dabei gelang - unter Einbeziehung von Modellen und Befunden aus der Schreibentwicklungsforschung - die innerhalb der Schreibforschung vielfach geforderte, jedoch bisher fehlende Integration von strukturellen Ans{\"a}tzen aus der linguistischen Schreibforschung mit den innerhalb der Kognitionspsychologie favorisierten prozessuellen Ans{\"a}tzen. Auf dieser Grundlage wurde ein aufgabenbasiertes Programm mit insgesamt acht verschiedenen F{\"o}rdermodulen entwickelt, aufgabenbasiert deshalb, weil dies nicht nur einen lehrergesteuerten aber sch{\"u}lerzentrierten Unterricht erm{\"o}glicht, sondern auch einen adaptiven Unterricht, somit den spezifischen Anforderungen des Unterrichts in heterogenen Lerngruppen gerecht wird, was angesichts der zunehmenden (sprachlich-kulturellen) Heterogenit{\"a}t in regul{\"a}ren Schulklassen sinnvoll scheint. In einem zweiten Schritt wurde innerhalb einer Pilotstudie die Umsetzbarkeit des F{\"o}rderprogramms im schulischen Kontext erprobt. Unter Kontrolle seiner praktischen Umsetzbarkeit (Machbarkeitshypothese) wurde im Anschluss daran die Wirksamkeit des F{\"o}rderprogramms im Hinblick auf eine Steigerung in den produktbezogenen Schreibmaßen (Wortschatzvarianz, Satzkomplexit{\"a}t, lexikalische Dichte, Koh{\"a}sionsgrade, Textl{\"a}nge) und die Stabilit{\"a}t der F{\"o}rdereffekte untersucht. Dies geschah mittels eines quasiexperimentellen Untersuchungsplans, genauer eines Zweigruppen-Pretest-Posttest-Follow-up-Plans mit Kontrollvariablen. Grundlage hierf{\"u}r war eine m{\"o}glichst heterogene Stichprobe von knapp 200 Sch{\"u}ler/innen. Denn angesichts der angesprochenen zunehmenden Heterogenit{\"a}t in regul{\"a}ren Schulklassen galt es neben der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit des F{\"o}rderprogramms auch dessen Eignung f{\"u}r den Unterricht in heterogenen Lerngruppen zu pr{\"u}fen. Die Ergebnisse dieser Pr{\"u}fung sprechen daf{\"u}r, dass es gelungen ist ein entsprechendes F{\"o}rderprogramm zu entwickeln. Trotz dem Auftreten von forschungsmethodischen Schwierigkeiten, die innerhalb der vorgelegten Arbeit ausf{\"u}hrlich im Hinblick auf Ursachen und Wirkungen diskutiert werden, k{\"o}nnen, unter Ber{\"u}cksichtigung des explorativen Charakters der Studie, die Ergebnisse insbesondere zur Wortschatzvarianz und zur Satzkomplexit{\"a}t ebenfalls als Indizien f{\"u}r die Effektivit{\"a}t des F{\"o}rderprogramms gelten.}, language = {de} }