@book{Horn2009, author = {Horn, Dorit}, title = {Geschlechterkonstruktionen in S{\"u}dasien aus historischer und religionsgeschichtlicher : Ringvorlesung 2009- 06-04}, publisher = {Univ.-Bibl.}, address = {Potsdam}, year = {2009}, abstract = {F{\"u}r das Abendland war der indische Subkontinent Jahrhunderte lang Projektionsfl{\"a}che f{\"u}r religi{\"o}se oder sexuelle Ausschweifungen sowie deren exotische Stilisierung. Daran hat sich bis heute nicht sehr viel ge{\"a}ndert. Bilder der sinnlichen Tempelskulpturen in Khajuraho oder angeblich dem Kamasutra entstammende Miniaturzeichnungen bezeugen beispielsweise die M{\"o}glichkeiten von zwanglosem und weitschweifigem Begehren, welches scheinbar typisch f{\"u}r den "Orient" ist. Dass diese Bilder kaum Bez{\"u}ge zur aktuellen indischen Lebensrealit{\"a}t beinhalten, bleibt unerw{\"a}hnt, wird erneut exotisiert oder als das Andere dargestellt: In Bollywoodfilmen ist das K{\"u}ssen auf den Mund verboten, Frauen werden von Ehem{\"a}nnern wie Sklavinnen gehalten und von ihren Familien als Geb{\"a}rmaschine betrachtet. Zwischen all diesen mit Klischees beladenen Darstellungen r{\"u}cken die Hijras, eine sich als das dritte Geschlecht bezeichnende Gemeinschaft, zunehmend in das Licht der westlichen Aufmerksamkeit - als eine weitere exotische Attraktion Indiens. In dem Vortrag werden historische und religionsgeschichtliche Quellen konsultiert, um ausschnittsweise nachzuvollziehen, wie sich das Verst{\"a}ndnis von Geschlecht in S{\"u}dasien im Laufe der Zeit ver{\"a}ndert hat, welche Einstellungen aus der Kolonialisierung des indischen Subkontinents resultieren und wie sich der Umgang mit Geschlecht und Sexualit{\"a}t im modernen S{\"u}dasien darstellt. Der dar{\"u}ber gef{\"u}hrte Diskurs des Westens wird in diesem Zusammenhang kritisch betrachtet.}, language = {de} }