@misc{ZimmermannKampeEngeletal.2022, author = {Zimmermann, Matthias and Kampe, Heike and Engel, Silke and Scholz, Jana and Horn-Conrad, Antje and Meyer-Oldenburg Torres, Valentina and Mikulla, Stefanie}, title = {Portal Wissen = Zusammen}, number = {01/2022}, issn = {2194-4237}, doi = {10.25932/publishup-54424}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-544240}, pages = {98}, year = {2022}, abstract = {Dar{\"u}ber, was den Menschen zum Menschen macht - und von anderen Lebewesen auf der Erde unterscheidet - wird schon lange und bis heute eifrig diskutiert. Als „Homo sapiens" ist die wissenschaftliche Selbstbeschreibung unserer Art schon die Charakterisierung als „verstehender, weiser, wissender Mensch". Dieses Mehr an Wissen verdanken wir, so ließe sich argumentieren, dem Wesenszug, dass wir unseresgleichen (grunds{\"a}tzlich) besonders verbunden sind. Wir sind, was wir sind, vor allem, vielleicht sogar ausschließlich: zusammen. Die Entwicklung, durch die aus Gemeinschaften irgendwann Gesellschaften wurden, in deren Zuge Kultur und Wissen entstanden, ließe sich durchaus als eine Geschichte des mehr oder weniger Zusammens erz{\"a}hlen. Erfolgreich waren Menschen immer dann, wenn sie miteinander statt gegeneinander lebten, sp{\"a}ter Bestauntes entstand, wenn sie zusammenarbeiteten, Wissen, das als Fortschritt Geschichte machte, wurde von K{\"o}pfen entwickelt, die ins Gespr{\"a}ch kamen. Umso verwunderlicher, dass dieses „Erfolgsrezept" in Zeiten, wo es mehr denn je gebraucht wird, in den Hintergrund gedr{\"a}ngt wird. Wir leben infolge der Corona- Pandemie in einer Zeit, in der die Welt vor eine - w{\"o}rtlich genommen - allumfassende Aufgabe gestellt ist, die sie, wie bereits vielfach ge{\"a}ußert, nur zusammen bew{\"a}ltigen kann. Und doch sorgen sich viele Menschen auf vielf{\"a}ltige Weise vor allem um ihr eigenes Wohl - nicht selten ohne zu reflektieren, dass auf diesem Wege das Wohl vieler anderer leidet und m{\"o}glicherweise letztlich sogar ihr eigenes. Wenn es mehr Zusammen braucht, wo viel {\"u}ber Spaltung gesprochen wird, zeigt sich, dass der Erfolg des Miteinander kein Selbstl{\"a}ufer ist: Wenn wir zusammen etwas erreichen wollen, m{\"u}ssen wir {\"u}ber die Ziele und den Weg dorthin immer im Gespr{\"a}ch bleiben. Was Menschen miteinander erreichen k{\"o}nnen und wie Wissenschaft das „Geheimnis des Zusammens" an vielen Stellen zu ergr{\"u}nden versucht, haben wir f{\"u}r dieses Heft zusammengetragen. Wir haben ein Team von Umweltwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern besucht, die gemeinsam mit engagierten B{\"u}rgerinnen und B{\"u}rgern Waldg{\"a}rten entwickeln - als gr{\"u}ne Oasen mitten in der Stadt. Wir haben Psychologinnen {\"u}ber die Schulter geschaut, die untersuchen, wie sich sexuelle Aggression unter jungen Menschen verringern l{\"a}sst, und zwar gemeinsam. Eine Altphilologin hat uns erkl{\"a}rt, warum Mensch und Tier in antiken Fabeln eine ganz besondere Beziehung eingehen, und wir haben einen ersten Blick auf den Prototypen einer nationalen Bildungsplattform geworfen, die digitales Lernen aller Art k{\"u}nftig b{\"u}ndeln soll. Außerdem stellen wir zwei Modellprojekte vor, die auf unterschiedlichen Wegen Lehrenden sowie Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}lern dabei helfen wollen, antidemokratischen Tendenzen und Hatespeech vorzubeugen. Nicht zuletzt pr{\"a}sentiert das Heft eine kleine Auswahl aus der Vielfalt der Kooperationen {\"u}ber Fach- und L{\"a}ndergrenzen: Wir zeigen, wie Forschende aus der Rechtsund der Politikwissenschaft zusammen das Auf und Ab des V{\"o}lkerrechts in den Blick nehmen, warum Religionswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Potsdam und dem Irak voneinander profitieren und wie die Uni Potsdam und die Europauniversit{\"a}t Viadrina in Frankfurt/Oder gemeinsam j{\"u}dische Friedh{\"o}fe in Brandenburg und Westpolen wiederentdecken. Nat{\"u}rlich bringt das Heft dar{\"u}ber hinaus die ganze Breite der Forschung an der Uni Potsdam zusammen, versprochen! Wir haben uns schlau gemacht, wie aus Starkregen „flash floods" werden und wie man sich darauf vorbereiten kann. Wir haben mit der Vizepr{\"a}sidentin f{\"u}r Forschung Prof. Barbara H{\"o}hle {\"u}ber Anf{\"a}nge und Zuk{\"u}nfte gesprochen, einen Migrationsforscher befragt und einen Geoforscher besucht, den es auf Berg und Tal gleichermaßen zieht. Es geht um - oft ungeschriebene - „body rules" im Alltag, die h{\"o}fische Minne und was sie uns heute noch zu sagen hat, die Erforschung unseres Blicks mithilfe K{\"u}nstlicher Intelligenz, 33 Antworten voller Komplexit{\"a}t und die Mathematik im Unendlichen. Genug der Worte. Lesen Sie selbst - allein oder zusammen. Wie Sie wollen!}, language = {de} } @misc{WilkensSuetterlinWelleretal.2014, author = {Wilkens, Martin and S{\"u}tterlin, Sabine and Weller, Nina and Horn-Conrad, Antje and Kampe, Heike and Eckardt, Barbara and G{\"o}rlich, Petra and J{\"a}ger, Sophie and Zimmermann, Matthias and Mitsch, Wolfgang}, title = {Portal Wissen = Zeit}, number = {02/2014}, organization = {Universit{\"a}t Potsdam, Referat f{\"u}r Presse- und {\"O}ffentlichkeitsarbeit}, issn = {2194-4237}, doi = {10.25932/publishup-44084}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-440842}, pages = {99}, year = {2014}, abstract = {„Was ist also 'Zeit'?" seufzt Augustinus von Hippo im 11. Buch seiner „Confessiones" melancholisch, und f{\"a}hrt fort „Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich einem Fragenden es erkl{\"a}ren, weiß ich es nicht." Auch heute, 1584 Jahre nach Augustinus, erscheint 'Zeit' immer noch r{\"a}tselhaft. Abhandlungen {\"u}ber das Wesen der Zeit f{\"u}llen Bibliotheken. Oder eben dieses Heft. Wesensfragen sind den modernen Wissenschaften allerdings fremd. Zeit ist - zumindest in der Physik - unproblematisch. „Time is defined so that Motion looks simple" erk{\"a}rt man kurz und trocken, und verabschiedet sich damit vom Augustinischen R{\"a}tsel oder der Newtonschen Vorstellung einer absoluten Zeit, deren mathematischen Fluss man durch irdische Instrumente eh immer nur n{\"a}herungsweise erfassen kann. In der Alltagssprache, selbst in den Wissenschaften, reden wir zwar weiterhin vom Fluss der Zeit, aber Zeit ist schon lange keine nat{\"u}rliche Gegebenheit mehr. Zeit ist vielmehr ein konventioneller Ordnungsparameter f{\"u}r {\"A}nderung und Bewegung. Geordnet werden Prozesse, indem eine Klasse von Prozessen als Z{\"a}hlsystem dient, um andere Prozesse mit ihnen zu vergleichen und anhand der tempor{\"a}ren Kategorien „vorher", „w{\"a}hrend" und „nachher" anzuordnen. Zu Galileis Zeiten galt der eigene Pulsschlag als Zeitstandard f{\"u}r den Flug von Kanonenkugeln. Mit zunehmender Verfeinerung der Untersuchungsmethoden erschien das zu unpraktisch: Die Weg-Zeit-Diagramme frei fliegender Kanonenkugeln erweisen sich in diesem Standard ziemlich verwackelt, schlecht reproduzierbar, und keineswegs „simpel". Heutzutage greift man zu C{\"a}sium-Atomen. Demnach dauert ein Prozess eine Sekunde, wenn ein 133Cs-Atom genau 9 192 631 770 Schwingungen zwischen zwei sogenannten Hyperfeinzust{\"a}nden des Grundzustands vollf{\"u}hrt hat. Und ein Meter ist die Entfernung, die Licht im Vakuum in exakt 1/299 792 458 Sekunden zur{\"u}cklegt. Gl{\"u}cklicherweise sind diese Daten im General Positioning System GPS hart kodiert, so dass der Nutzer sie nicht jedes Mal aufs Neue eingeben muss, wenn er wissen will, wo er ist. Aber schon morgen muss er sich vielleicht ein Applet runterladen, weil der Zeitstandard durch raffinierte {\"U}berg{\"a}nge in Ytterbium ersetzt wurde. Der konventionelle Charakter des Zeitbegriffs sollte nicht dazu verf{\"u}hren zu glauben, alles sei irgendwie relativ und daher willk{\"u}rlich. Die Beziehung eines Pulsschlags zu einer Atomuhr ist absolut, und genauso real, wie die Beziehung einer Sanduhr zum Lauf der Sonne. Die exakten Wissenschaften sind Beziehungswissenschaften. Sie handeln nicht vom Ding an sich, was Newton und Kant noch getr{\"a}umt haben, sondern von Beziehungen - worauf schon Leibniz und sp{\"a}ter Mach hingewiesen haben. Kein Wunder, dass sich f{\"u}r andere Wissenschaften der physikalische Zeit-Standard als ziemlich unpraktisch erweist. Der Psychologie der Zeitwahrnehmung entnehmen wir - und jeder wird das best{\"a}tigen k{\"o}nnen - dass das gef{\"u}hlte Alter durchaus verschieden ist vom physikalischen Alter. Je {\"a}lter man ist, desto k{\"u}rzer erscheinen einem die Jahre. Unter der einfachen Annahme, dass die gef{\"u}hlte Dauer umgekehrt proportional zum physikalischen Alter ist, und man als Zwanzigj{\"a}hriger ein physikalisches Jahr auch psychologisch als ein Jahr empfindet, ergibt sich der erstaunliche Befund, dass man mit 90 Jahren 90 Jahre ist. Und - bei einer angenommenen Lebenserwartung von 90 Jahren - mit 20 (bzw. 40) physikalischen Jahren bereits 67 (bzw. 82) Prozent seiner gef{\"u}hlten Lebenszeit hinter sich hat. Bevor man angesichts der „Relativit{\"a}t von Zeit" selbst in Melancholie versinkt, vielleicht die Fortsetzung des Eingangszitats von Augustinus: „Aber zuversichtlich behaupte ich zu wissen, dass es vergangene Zeit nicht g{\"a}be, wenn nichts verginge, und nicht k{\"u}nftige Zeit, wenn nichts herank{\"a}me, und nicht gegenw{\"a}rtige Zeit wenn nichts seiend w{\"a}re." Tja - oder mit Bob Dylan „The times they're a changing". Ich w{\"u}nsche Ihnen eine spannende Zeit bei der Lekt{\"u}re dieser Ausgabe. Prof. Dr. Martin Wilkens Professor f{\"u}r Quantenoptik}, language = {de} } @misc{ZimmermannEckardtHornConradetal.2015, author = {Zimmermann, Matthias and Eckardt, Barbara and Horn-Conrad, Antje and J{\"a}ger, Heidi and Kampe, Heike and Scholz, Jana and G{\"o}rlich, Petra and S{\"u}tterlin, Sabine and J{\"a}ger, Sophie and Scherbaum, Frank}, title = {Portal Wissen = Wege}, number = {01/2015}, organization = {Universit{\"a}t Potsdam, Referat f{\"u}r Presse- und {\"O}ffentlichkeitsarbeit}, issn = {2194-4237}, doi = {10.25932/publishup-44085}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-440851}, pages = {99}, year = {2015}, abstract = {Wie Merkmale von Generation zu Generation weitervererbt werden, wie sich die Erbinformation dabei durch Mutationen ver{\"a}ndert und somit zur Auspr{\"a}gung neuer Eigenschaften und der Entstehung neuer Arten beitr{\"a}gt, sind spannende Fragen der Biologie. Genetische Differenzierung f{\"u}hrte im Laufe von Jahrmillionen zur Ausbildung einer schier unglaublichen Artenvielfalt. Die Evolution hat viele Wege beschritten. Sie hat zu großartiger nat{\"u}rlicher Biodiversit{\"a}t gef{\"u}hrt - zu Organismen, die an sehr unterschiedliche Umwelten angepasst sind und zum Teil eine ulkige Gestalt haben oder ein merkw{\"u}rdiges Verhalten zeigen. Aber auch die von Menschenhand gemachte Biodiversit{\"a}t ist {\"u}berw{\"a}ltigend - man denke nur an die 10.000 verschiedenen Rosensorten, die uns entz{\"u}cken, oder die Myriaden unterschiedlicher Weizen-, Gerste- oder Maisvarianten; Pflanzen, die allesamt fr{\"u}her einmal einfache Gr{\"a}ser waren, uns heute aber ern{\"a}hren. Wir Menschen schaffen eine eigene Biodiversit{\"a}t, eine, die die Natur selbst nicht kennt. Und wir „fahren" gut damit. Dank der Genomforschung k{\"o}nnen wir heute die gesamte Erbinformation von Organismen in wenigen Stunden bis Tagen aus- lesen. Sehr viel l{\"a}nger dauert es aber, die zahlreichen Abschnitte eines Genoms funktionell zu kartieren. Die Wissenschaftler bedienen sich dazu vielf{\"a}ltiger Methoden: Dabei geh{\"o}rt es heute weltweit zum Standardrepertoire, Gene gezielt zu inaktivieren oder zu aktivieren, ihren Code zu modifizieren oder Erbinformationen zwischen Organismen auszutauschen. Dennoch sind die Wege, die zur Erkenntnis f{\"u}hren, oft verschlungen. Nicht selten m{\"u}ssen ausgekl{\"u}gelte experimentelle Ans{\"a}tze gew{\"a}hlt werden, um neue Einsichten in biologische Prozesse zu gewinnen. Mit den Methoden der Genomforschung k{\"o}nnen wir nicht nur das erkunden, was sich in der Natur „da draußen" findet. Wir k{\"o}nnen auch fragen: „Wie verh{\"a}lt sich ein Lebewesen, beispielsweise ein Moos, eigentlich, wenn wir es zur International Space Station (ISS) schicken? Und k{\"o}nnen wir daraus Kenntnisse gewinnen {\"u}ber die Anpassungsstrategien von Lebewesen an harsche Umweltbedingungen oder gar f{\"u}r eine sp{\"a}tere Besiedlung des Mondes oder des Mars´?" Oder k{\"o}nnen wir mithilfe der synthetischen Biologie Mikroorganismen pr{\"a}zise, quasi am Reißbrett geplant, so ver{\"a}ndern, dass neue Optionen f{\"u}r die Behandlung von Krankheiten und f{\"u}r die Herstellung innovativer biobasierter Produkte entstehen? Die Antwort auf beide Fragen lautet eindeutig: Ja! (Wenngleich ein Umzug auf andere Planeten derzeit nat{\"u}rlich nicht vornan steht.). Landnutzung durch den Menschen bestimmt die Biodiversit{\"a}t. Andererseits tragen Organismen zur landschaftlichen Formenbildung bei und beeinflussen {\"u}ber kurz oder lang die Zusammensetzung unserer Atmosph{\"a}re. Auch hier gibt es spannende Fragen, mit denen sich die Forschung besch{\"a}ftigt. Um neue Erkenntnisse zu gewinnen, m{\"u}ssen Forscher immer wieder neue Wege einschlagen. Oft kreuzen sich auch Pfade. So war es beispielsweise vor wenigen Jahren noch kaum absehbar, wir stark die {\"o}kologische Forschung beispielsweise von den schnellen DNA-Sequenziermethoden profitieren w{\"u}rde, und die Genomforscher unter uns konnten kaum erahnen, wie die gleichen Techniken uns neue M{\"o}glichkeiten an die Hand geben sollten, die hochkomplexe Regulation in Zellen zu untersuchen und f{\"u}r die Optimierung biotechnologischer Prozesse zu nutzen. Beispiele aus den vielf{\"a}ltigen Facetten der biologischen Forschung finden Sie - neben anderen interessanten Beitr{\"a}gen - in der aktuellen Ausgabe von „Portal Wissen". Ich w{\"u}nsche Ihnen eine anregende Lekt{\"u}re! Prof. Dr. Bernd M{\"u}ller-R{\"o}ber Professor f{\"u}r Molekularbiologie}, language = {de} } @misc{HornConradKampePchaleketal.2021, author = {Horn-Conrad, Antje and Kampe, Heike and Pchalek, Magda and Mikulla, Stefanie}, title = {Portal Wissen = Wandel}, number = {01/2021}, organization = {Universit{\"a}t Potsdam, Referat f{\"u}r Presse- und {\"O}ffentlichkeitsarbeit}, issn = {2194-4237}, doi = {10.25932/publishup-50824}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-508241}, pages = {98}, year = {2021}, abstract = {Wandel macht alles anders. Seien wir ehrlich: Eigentlich ist so gut wie alles st{\"a}ndig in Transformation. Selbst gewaltige Bergmassive, die anmuten wie eine zu Stein gewordene Ewigkeit, werden irgendwann zu Staub zermahlen. Ist Wandel selbst also das einzig Konstante? Der griechische Philosoph Heraklit jedenfalls war dieser Ansicht. Er sagte: „Nichts ist best{\"a}ndiger als der Wandel." Wandel macht Angst. Eine Ver{\"a}nderung, die wir nicht erkl{\"a}ren k{\"o}nnen, versetzt uns in Aufruhr - wie ein Zaubertrick, den wir nicht durchschauen. Viren, die mutieren, {\"O}kosysteme, die kollabieren, Sterne, die vergehen - sie alle scheinen das fragile Gleichgewicht, das unser Dasein erm{\"o}glicht, zu gef{\"a}hrden. Dass wir nur zu oft selbst Stein des Anstoßes f{\"u}r gef{\"a}hrliche Verwandlungen sind, hat die Menschheit sp{\"a}t erkannt. Wandel macht Hoffnung. Wandel hat Menschen schon immer fasziniert und herausgefordert, seinen Ursprung und sein Wesen zu erforschen. Durchaus mit Erfolg. Vieles verstehen wir besser als Generationen zuvor. Doch gut genug? Mitnichten. Alexander von Humboldt meinte: „Jedes Naturgesetz, das sich dem Beobachter offenbart, l{\"a}sst auf ein h{\"o}heres, noch unerkanntes schließen." Es gibt noch viel zu tun. Das aktuelle Heft der „Portal Wissen" steht im Zeichen des Wandels. Wir haben mit einer Astrophysikerin gesprochen, die ihr Gl{\"u}ck in der Erforschung der Entstehung und des Wandels der Sterne gefunden hat. Gleich mehrfach schauen wir auf den ganz irdischen Klimawandel und seine Folgen: Eine Geowissenschaftlerin hat uns erkl{\"a}rt, wie die Erderw{\"a}rmung sich auf die Stabilit{\"a}t von Gebirgen auswirkt; ein Wirtschaftsforscher zeigt, warum die CO2-Steuer einen entscheidenden Beitrag zur Wirtschaftswende bedeuten k{\"o}nnte, und ein Jurist macht deutlich, dass der Ruf nach einem Recht auf Klimaschutz bislang noch weitgehend ungeh{\"o}rt verhallt. Wie menschliche Landnutzung sich auf die biologische Artenvielfalt auswirkt, untersuchen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Graduiertenkolleg „BioMove"; sie haben uns Einblicke in ihre Arbeiten rund um Feldhase, Wasserfloh und Stockente gegeben. Andere Forschende nehmen Wandel eher in menschlichen Zusammenh{\"a}ngen in den Blick. So diskutieren ein Germanist und ein Medienwissenschaftler {\"u}ber die Folgen der Digitalisierung in Wissenschaft und Bildung. Eine Gruppe von Ern{\"a}hrungswissenschaftlern des DIfE und Sportwissenschaftlern der Uni Potsdam geht der Frage nach, welche Faktoren daf{\"u}r verantwortlich sind, dass unser K{\"o}rper sich im Alter wandelt - und warum manche Menschen schneller Muskeln verlieren als andere. Und wir haben einen Blick ins KIDZ geworfen, ein Zentrum, das unkonzentrierten Kindern dabei hilft, an sich selbst zu wachsen. Nat{\"u}rlich lassen wir bei all dem Wandel die Vielfalt der Forschung an der Uni Potsdam nicht aus den Augen. Ein Besuch im Labor des Projekts „OptiZeD" l{\"a}sst erahnen, welche M{\"o}glichkeiten optische Sensoren f{\"u}r die personalisierte Medizin von morgen bieten, w{\"a}hrend eine Bildungsforscherin erkl{\"a}rt, warum kulturelle Vielfalt ein Gut ist, von dem unsere Bildung profitieren kann. Außerdem berichtet eine Kulturwissenschaftlerin von der Faszination von Comics, drei junge Firmengr{\"u}nder von ihrer Idee einer besseren Vernetzung von Handwerkern und eine Psychologin davon, wie es ist, Gewalt in all ihren Facetten zu erforschen. Sie alle sind Teil des hoffnungsvollen Wandels, den Wissenschaft auf den Weg bringt! Viel Spaß bei der Lekt{\"u}re!}, language = {de} } @misc{ZimmermannHornConradMikullaetal.2022, author = {Zimmermann, Matthias and Horn-Conrad, Antje and Mikulla, Stefanie and Kampe, Heike and Scholz, Jana}, title = {Portal Wissen = Together}, number = {01/2022}, address = {Potsdam}, organization = {University of Potsdam, Press and Public Relations Department}, issn = {2198-9974}, doi = {10.25932/publishup-56294}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-562942}, pages = {58}, year = {2022}, abstract = {What makes humans human - and what distinguishes them from other creatures on Earth - has long been fervently discussed and is still being discussed today. "Homo sapiens", the scientific self-description of our species, is already the characterization as an "understanding, wise, knowledgeable human being". It could be argued that we owe this additional knowledge to our trait of (basically) feeling particularly attached to our equals. We are what we are, above all, and perhaps even exclusively: together. The development that eventually turned communities into societies in the course of which culture and knowledge emerged, could well be told as a story of more and less togetherness. People were always successful when they lived with instead of against each other. Things that were much admired later came into being when people worked together, knowledge that made history as progress was developed by minds that came into a conversation. It is therefore all the more surprising that this "recipe for success" is being pushed into the background at a time when it is needed more than ever. As a result of the Corona pandemic, we are living in a time in which the world is faced with a - literally - all-encompassing task which it can only overcome together, as has already been said many times. And yet, many people are primarily concerned about their own well-being in various ways - not infrequently without reflecting that the well-being of many others, and possibly ultimately even their own, suffers as a consequence. When there is a need for more togetherness while there is a lot of talk about division, it becomes clear that the success of togetherness is not a foregone conclusion: If we want to achieve something together, we must always keep talking about the goals and the way to get there. For this issue, we have collected what people can achieve together and how research is trying to fathom the "secret of togetherness" in many ways. We visited a team of environmental scientists who are developing forest gardens together with committed residents - as green oases in the middle of cities. We took a first look at the prototype of a national education platform that will bundle all kinds of digital learning in the future. We also present a model project that aims to help teachers and students prevent hate speech. Last but not least, the issue presents a small selection of various collaborations across disciplinary and national borders: We show how researchers from law and political science are working together to examine the ups and downs of international law, and why religious studies scholars from Potsdam and Iraq benefit from each other. Of course, the issue also brings together the entire spectrum of research at the University of Potsdam, we promise! We found out how heavy rain turn into flash floods and how to prepare for such events. We interviewed a migration researcher and visited a geoscientist who is drawn to mountains and valleys alike. It's about - often unwritten - "body rules" in everyday life, the exploration of our gaze with the help of artificial intelligence, 33 answers full of complexity, and about mathematics at infinity. Enough words. Read for yourself - alone or together. Just as you like!}, language = {en} } @misc{ZimmermannScholzEckardtetal.2018, author = {Zimmermann, Matthias and Scholz, Jana and Eckardt, Barbara and Kampe, Heike and G{\"o}rlich, Petra and Horn-Conrad, Antje}, title = {Portal Wissen = Sprache}, number = {01/2018}, organization = {Universit{\"a}t Potsdam, Referat f{\"u}r Presse- und {\"O}ffentlichkeitsarbeit}, issn = {2194-4237}, doi = {10.25932/publishup-44092}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-440921}, pages = {97}, year = {2018}, abstract = {Sprache ist das vielleicht universellste Werkzeug, {\"u}ber das wir Menschen verf{\"u}gen. Mit ihr k{\"o}nnen wir uns ausdr{\"u}cken und mitteilen, verst{\"a}ndigen und verstehen, helfen und Hilfe bekommen, ein Miteinander schaffen und daran teilhaben. Doch damit ist der Wert von Sprache keineswegs vollst{\"a}ndig erfasst. „Die Sprache geh{\"o}rt zum Charakter des Menschen", meinte der englische Philosoph Sir Francis Bacon. Und glaubt man dem Dichter Johann Gottfried von Herder, ist der Mensch gar „Mensch nur durch Sprache". Das bedeutet letztlich, wir sind in der Welt nicht mit, sondern in Sprache. Wir beschreiben unsere Wirklichkeit nicht allein mithilfe sprachlicher Mittel, Sprache ist die Brille, durch die wir uns die Welt {\"u}berhaupt erschließen. Sie ist immer schon da und pr{\"a}gt uns und die Weise, wie wir alles um uns herum wahrnehmen und analysieren, beschreiben und letztlich auch bestimmen. Derart tief mit dem Wesen des Menschen verbunden, wundert es kaum, dass unsere Sprache seit jeher im Fokus wissenschaftlicher Forschung steht. Und zwar nicht nur jener, die sich dem Namen nach als Sprachwissenschaft zu erkennen gibt. Philosophie und Medienwissenschaft, Neurologie und Psychologie, Informatik und Semiotik - sie alle gehen sprachlichen Strukturen, ihren Voraussetzungen und ihren M{\"o}glichkeiten nach. Seit Juli 2017 arbeitet an genau dieser Schnittstelle an der Universit{\"a}t Potsdam ein wissenschaftliches Netzwerk: der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gef{\"o}rderte Sonderforschungsbereich „Grenzen der Variabilit{\"a}t in der Sprache" (SFB 1287). Gemeinsam untersuchen darin Linguisten, Informatiker, Psychologen und Neurologen, wo Sprache flexibel ist - und wo nicht. Dadurch hoffen sie, nicht nur mehr {\"u}ber einzelne Sprachen herauszufinden, sondern auch, was sie verbindet. In der vorliegenden Ausgabe der Portal Wissen haben wir die Sprecherin des SFB Isabell Wartenburger und ihrem Stellvertreter Malte Zimmermann gebeten, mit uns ins Gespr{\"a}ch zu kommen - {\"u}ber Sprache, ihre Variabilit{\"a}t, deren Grenzen und wie man beides erforscht. Außerdem haben wir zwei Wissenschaftlerinnen bei der Arbeit an ihren Teilprojekten {\"u}ber die Schulter geschaut: Die Germanistin Heike Wiese untersucht mit ihrem Team, ob auf einem Berliner Wochenmarkt, wo Sprachen aus fast allen Teilen der Welt zu h{\"o}ren sind, aus einem wilden Durcheinander eine neue Sprache mit eigenen Regeln entsteht. Und die Linguistin Doreen Georgi begibt sich auf eine typologische Weltreise, bei der sie rund 30 Sprachen miteinander vergleicht, um herauszufinden, ob sie gemeinsame Grenzen haben. Zugleich wollen wir auch auf andere Forschungsprojekte an der Universit{\"a}t Potsdam und die Menschen dahinter zu sprechen kommen. So ließ uns ein Mathematiker erkennen, was Fußball mit Mathematik zu tun hat und warum diese Verbindung in der Schule gut ankommt. Außerdem sprachen wir mit einer Anglistin {\"u}ber afroamerikanische Literatur im 19. Jahrhundert, f{\"u}hrte uns ein Chemiker durch das Gebiet der Angewandten Analytischen Photonik und eine Juristin erkl{\"a}rte uns den Unterschied zwischen dem franz{\"o}sischen und dem deutschen Strafrecht. Wir diskutierten mit zwei Medienwissenschaftlern und einem Religionswissenschaftler {\"u}ber Computer- und Videospiele von ihren Anf{\"a}ngen bis heute und lernten von den Gr{\"u}ndern des Start-ups „visionYOU", wie sich Unternehmertum mit sozialer Verantwortung verbinden l{\"a}sst. In vielen weiteren Gespr{\"a}chen ging es unter anderem um Fernsehen 4.0, Artenvielfalt und {\"o}kologische Dynamik, ein Training zum achtsamen Essen, die effektive Produktion von Antik{\"o}rpern und die Frage, ob uns die Dauernutzung von Smartphones am Ende sprachlos macht. Aber keine Angst: Uns sind die Worte nicht ausgegangen - das Heft ist voll davon! Viel Vergn{\"u}gen beim Lesen! Die Redaktion}, language = {de} } @misc{KampeScholzZimmermannetal.2016, author = {Kampe, Heike and Scholz, Jana and Zimmermann, Matthias and Eckardt, Barbara and Horn-Conrad, Antje}, title = {Portal Wissen = small}, number = {02/2016}, organization = {University of Potsdam, Press and Public Relations Department}, issn = {2198-9974}, doi = {10.25932/publishup-44162}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-441621}, pages = {58}, year = {2016}, abstract = {Let's be honest: even science wants to make it big, at least when it comes to discovering new knowledge. Yet if one thing belongs in the annals of successful research, it is definitely small things. Scientists have long understood that their job is to explore things that they don't see right away. Seneca once wrote, "If something is smaller than the great, this does not mean at all that it is insignificant." The smallest units of life, such as bacteria or viruses, can often have powerful effects. And again and again, (seemingly) large things must first be disassembled or reduced to small pieces in order to recognize their nature. One of the greatest secrets of our world - the atom, the smallest, if no longer indivisible, unit of chemical elements - revealed itself only by looking at its diminutive size. By no means is 'small' (German: klein) merely a counterpoint to large, at least in linguistic terms; the word comes from West Germanic klaini, which means 'fine' or 'delicate,' and is also related to the English word 'clean.' Fine and clean - certainly something worth striving for in scientific work. And a bit of attention to detail doesn't hurt either. This doesn't mean that researchers can be smallminded; they should be ready to expect the unexpected and to adjust their work accordingly. And even if they cannot attain their goals in the short term, they need staying power to keep themselves from being talked down, from giving up. Strictly speaking, research is like putting together a puzzle with tons of tiny pieces; you don't want it to end. Every discovery worthy of a Nobel Prize, every major research project, has to start with a small idea, with a tiny spark, and then the planning of the minutest details can begin. What follows is work focused on minuscule details: hours of interviews searching for the secret of the cerebellum (Latin for 'little brain'), days of field studies searching for Lilliputian forms of life, weeks of experimentation meant to render visible the microscopically tiny, months of archival research that brings odds and ends to light, or years of reading fine print. All while hunting for a big hit... This is why we've assembled a few 'little' stories about research at the University of Potsdam, under the motto: small, but look out! Nutritional scientists are working on rescuing some of the earth's smaller residents - mice - from the fate of 'lab rats' by developing alternatives to animal testing. Linguists are using innovative methods in several projects to investigate how small children learn languages. Astrophysicists in Potsdam are scanning the skies above Babelsberg for the billions of stars in the Magellan Cloud, which only seem tiny from down here. The Research Center Sanssouci, initiated by the Prussian Palaces and Gardens Foundation and the University of Potsdam, is starting small but will bring about great things for Potsdam's cultural landscape. Biologists are drilling down to the smallest building blocks of life, looking for genes in barley so that new strains with positive characteristics can be cultivated. Like we said: little things. Have fun reading! The Editorial}, language = {en} } @misc{KimminichJaegerHornConradetal.2015, author = {Kimminich, Eva and J{\"a}ger, Heidi and Horn-Conrad, Antje and Scholz, Jana and Zimmermann, Matthias and Kampe, Heike}, title = {Portal Wissen = Signs}, number = {02/2015}, organization = {University of Potsdam, Press and Public Relations Department}, issn = {2198-9974}, doi = {10.25932/publishup-44155}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-441553}, pages = {54}, year = {2015}, abstract = {Signs take a variety of forms. We use or encounter them every day in various areas. They represent perceptions and ideas: A letter represents a sound, a word or picture stands for an idea, a note for a sound, a chemical formula for a substance, a boundary stone for a territorial claim, a building for an ideology, a gesture for a cue or an assessment. On the one hand, we open up the world to ourselves by using signs; we acquire it, ensconce ourselves in it, and we punctuate it to represent ourselves in it. On the other, this reference to the world and ourselves becomes visible in our sign systems. As manifestations of a certain way of interacting with nature, the environment, and fellow human beings, they provide information about the social order or ethnic distinctions of a certain society or epoch as well as about how it perceives the world and humanity. As a man-made network of meanings, sign systems can be changed and, in doing so, change how we perceive the world and humanity. Linguistically, this may, for example, be done by using an evaluative prefix: human - inhuman, sense - nonsense, matter - anti-matter or by hierarchizing terms, as in upper class and lower class. The consequences of such labeling, therefore, may decide on the raison d'{\^e}tre of the signified within an aspect of reality and the nature of this existence. Since ancient times we have reflected on signs, at first mainly in philosophy. Each era has created theories of signs as a means of approaching its essence. Nowadays semiotics is especially concerned with them. While linguistics focuses on linguistic signs, semiotics deals with all types of signs and the interaction of components and processes involved in their communication. Semiotics has developed models, methods, and concepts. Semiosis and semiosphere, for example, are concepts that illuminate the processing of signs, i.e. the construction of meaning and the interaction of different sign systems. A sign is not limited to a monolithic meaning but is culturally contingent and marked by the socioeconomic conditions of the individual decoding it. Sociopolitical and sociocultural developments therefore affect the processing of signs. Dealing with signs and sign systems, their circulation, and reciprocal play with shapes and interpretive possibilities is therefore an urgent and trailblazing task in light of sociocultural communication processes in our increasingly heterogeneous society to optimize communication and promote intercultural understanding as well as to recognize, use, and bolster social trends. The articles in this magazine illustrate the many ways academia is involved in researching, interpreting, and explaining signs. Social scientists at the University of Potsdam are examining whether statistics about petitions made by GDR citizens can be interpreted retrospectively as a premonitory sign of the peaceful revolution of 1989. Colleagues at the Institute of Romance Studies are analyzing what Alexander von Humboldt's American travel diaries signalize, and young researchers in the Research Training Group on "Wicked Problems, Contested Administrations" are examining challenges that seem to raise question marks for administrations. A project promoting sustainable consumption hopes to prove that academia can contribute to setting an example. An initiative of historians supporting Brandenburg cities in disseminating the history of the Reformation shows that the gap between academia and signs and wonder is not unbridgeable. I wish you an inspiring read! Prof. Dr. Eva Kimminich Professor of Romance Cultural Studies}, language = {en} } @misc{StreckerKampeZimmermannetal.2013, author = {Strecker, Manfred and Kampe, Heike and Zimmermann, Matthias and Eckardt, Barbara and Horn-Conrad, Antje and S{\"u}tterlin, Sabine and J{\"a}ger, Sophie and Priebs-Tr{\"o}ger, Astrid and Rost, Sophia and G{\"o}rlich, Petra}, title = {Portal Wissen = Schichten}, number = {01/2013}, organization = {Universit{\"a}t Potsdam, Referat f{\"u}r Presse- und {\"O}ffentlichkeitsarbeit}, issn = {2194-4237}, doi = {10.25932/publishup-44081}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-440817}, pages = {98}, year = {2013}, abstract = {Die neue Ausgabe unseres Potsdamer Forschungsmagazins widmet sich ganz und gar und auf sehr unterschiedliche Weise dem Thema „Schichten". Als Geowissenschaftler begegnen mir Schichten h{\"a}ufig: Boden-, Sedimentoder Gesteinsschichten - sie sind das Zeugnis lang anhaltender und immer wiederkehrender Erosionsund Ablagerungsprozesse, wie sie schon in der fr{\"u}hen Erdgeschichte stattfanden. Gebirge werden beispielsweise durch Wasser, Eis und Wind erodiert. Die Erosionsprodukte bilden vielleicht irgendwann auf dem Meeresgrund als Ablagerungshorizont eine neue Schicht. Umgekehrt f{\"u}hren Deformationsprozesse als Folge von tektonischen Plattenbewegungen dazu, dass Gebirge entstehen und der Mensch versteinerte Meeresbewohner in verfalteten Sedimentschichten im Hochgebirge findet - Beziehungen, wie sie bereits von Ibn Sina und sp{\"a}ter von Charles Darwin bei seiner Anden{\"u}berquerung beschrieben wurden. Aber auch die Landschaft, die wir bei einem Blick aus dem Fenster wahrnehmen, ist nichts anderes als das Produkt verschiedener {\"U}berlagerungen von Prozessen Liebe Leserinnen und Leser, in der Vergangenheit und heute. Langsam ablaufende Prozesse oder seltener stattfindende Extremereignisse wie Fluten, Erdbeben oder Bergst{\"u}rze - einzelne Merkmale werden dabei ausgel{\"o}scht, andere treten zutage. {\"A}hnlich einem Palimpsest - einem St{\"u}ck Pergament, das die M{\"o}nche im Mittelalter immer wieder abgeschabt und neu {\"u}berschrieben haben. Die Analyse von Gesteins- und Bodenschichten gleicht der Arbeit eines Detektivs. Geophysikalische Tiefensondierungen mit Schall- und Radarwellen, die genaue Vermessung von Erdbebenherden oder Tiefbohrungen bringen uns verdeckte Erdschichten n{\"a}her. Fossilienfunde und radiometrische Datierungen verraten das Alter einer Schicht. Mithilfe d{\"u}nner Ascheschichten k{\"o}nnen wir nachweisen, wann verheerende Vulkanausbr{\"u}che Umweltbedingungen beeinflusst haben. B{\"o}den, die Epidermis unseres Planeten, spiegeln die Eigenschaften der darunterliegenden Gesteinsschichten, der Vegetationsbedeckung oder den Einfluss des Klimas wider. Die Form, Sortierung und Oberfl{\"a}chenbeschaffenheit von Sandk{\"o}rnern lassen uns erkennen, ob Wind oder Wasser f{\"u}r ihren Transport gesorgt haben. So wissen wir, dass Norddeutschland vor {\"u}ber 260 Millionen Jahren eine W{\"u}stenlandschaft war, in der der Wind m{\"a}chtige D{\"u}nen wandern ließ. Die mineralogische Untersuchung damit verbundener Schichten verr{\"a}t, ob das Klima trocken oder feucht war. So dechiffrieren wir Hinweise auf vergangene Prozesse, die unter der Erdoberfl{\"a}che versteckt sind oder - wie etwa in Gebirgen - offen zutage treten. Auf den kommenden Seiten laden wir Sie ein, Potsdamer Wissenschaftler an die Orte ihrer Forschung zu begleiten: Im Tien Shan-Gebirge sp{\"u}ren sie l{\"a}ngst vergangene Erdbeben auf, in Tiefseesedimenten entdecken sie uralte Lebensformen und im Weltall erforschen sie gar Schichten, die uns etwas {\"u}ber die Entstehung von Planeten verraten. Die Wissenschaftler der Universit{\"a}t Potsdam beschr{\"a}nken sich allerdings nicht auf die Schichtabfolgen der festen Erde. „Portal Wissen" blickt auch jenen Wissenschaftlern {\"u}ber die Schulter, die sich mit „Bildungsschichten" oder „Gesellschaftsschichten" befassen. So erkl{\"a}ren Forscher, wie der gesellschaftliche Auftrag der Inklusion in der Lehre umgesetzt wird oder wie Kreuzberger Sch{\"u}ler zusammen mit Potsdamer Studierenden Sprache im urbanen Raum erforschen. So unterschiedlich sie sind, eines ist allen diesen „Schichten" gemeinsam: Ihre Struktur und Form sind Zeugnis sich immer wieder ver{\"a}ndernder Rahmenbedingungen. Auch die Gegenwart wird Spuren und Schichten hinterlassen, die zuk{\"u}nftige Erdwissenschaftler vermessen und untersuchen werden. Schon jetzt spricht man vom Anthropoz{\"a}n, einem vom Menschen dominierten geologischen Zeitabschnitt, charakterisiert durch tiefgreifende {\"A}nderungen in den Erosions- und Sedimentationsraten und der Verdr{\"a}ngung nat{\"u}rlicher Lebensr{\"a}ume. Ich w{\"u}nsche Ihnen, dass Sie in diesem Heft spannende und anregende Geschichten entdecken. Denn es lohnt sich, einen Blick unter die Oberfl{\"a}che zu werfen. Prof. Manfred Strecker, PhD. Professor f{\"u}r Allgemeine Geologie}, language = {de} } @misc{KampeZimmermannScholzetal.2017, author = {Kampe, Heike and Zimmermann, Matthias and Scholz, Jana and G{\"o}rlich, Petra and Eckardt, Barbara and Horn-Conrad, Antje and Lang, Agneta}, title = {Portal Wissen = reich}, number = {01/2017}, organization = {Universit{\"a}t Potsdam, Referat f{\"u}r Presse- und {\"O}ffentlichkeitsarbeit}, issn = {2194-4237}, doi = {10.25932/publishup-44089}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-440894}, pages = {98}, year = {2017}, abstract = {Reich - das ist eine komplexe Sache. W{\"a}hrend Weltreiche der Menschen kommen und gehen, auch wenn sie nur allzu oft das Gegenteil behaupten, und die ewigw{\"a}hrende Existenz des Himmelreichs bis heute nicht glaubhaft bewiesen ist, kann ein anderes, das so viel {\"a}lter ist, einen scheinbar unersch{\"o}pflichen Reichtum vorweisen: das Reich der Tiere und Pflanzen. A propos Reichtum: Auch der ist nicht ohne, gerade wenn es dabei ums Geld geht. Die einen sind reich und wollen es um jeden Preis bleiben. Die anderen wollen es noch werden und suchen den Weg dorthin. Manche den schnellsten, manche den einfachsten, manche den perfekten. Es gibt sogar Menschen, die dabei nichts dem Zufall {\"u}berlassen wollen und die Sache wissenschaftlich angehen. So wie der amerikanische Schrifsteller Wallace D. Wattles, der 1903 ein Buch mit dem Titel „Die Wissenschaft des Reichwerdens" vorlegte. Seine Abhandlung war f{\"u}r „M{\"a}nner und Frauen gedacht, deren dringendes Bed{\"u}rfnis Geld ist, die zuerst reich werden und danach philosophieren wollen". Von seinem Werk war er derart {\"u}berzeugt, dass er eine Art Erfolgsgarantie formulierte. Wer seinen Ausf{\"u}hrungen folge, werde „zweifellos reich werden, denn die hierin angewendete Wissenschaft ist eine genaue Wissenschaft, und Misserfolg ist unm{\"o}glich". Wattles ist inzwischen weitgehend vergessen, aber das Geheimnis - finanziellen - Reichtums scheint alles andere als entschl{\"u}sselt. Die einen haben ihn, die anderen wollen ihn. Dazwischen klaffen Welten - sowie Neid, Vorurteile und Unkenntnis. Grund genug f{\"u}r uns, noch einmal auf Wallace D. Wattles und seinen so selbstbewusst behaupteten Zusammenhang von Reichtum und Wissenschaft zu schauen und zu sagen: Ja! Nat{\"u}rlich macht Wissenschaft reich, aber vor allem an Erkenntnissen, Erfahrungen - und eben Wissen. Wissenschaft ist in ihrem Inneren nicht ruhmreich, sondern lehrreich. Und das Sch{\"o}ne ist: Der Reichtum, den Wissenschaft bringt, ist von jener Art, dass er allen zugleich und gleichermaßen zugutekommen kann. Niemand muss sich auf Kosten anderer bereichern, im Gegenteil: Oft l{\"a}sst sich gemeinsam viel mehr erreichen. Alles andere kommt (fast) von selbst. „Derjenige, der Wissen erwirbt, wird von Gott reich belohnt", lautet die vom islamischen Propheten Mohammed {\"u}berlieferte religi{\"o}s angereicherte Form dieses Loblieds auf die Wissenschaft. In der aktuellen Ausgabe der „Portal Wissen" soll es freilich - erfreulich unzeitgem{\"a}ß - faktisch zugehen. Deshalb laden wir Sie ein auf einen Rundgang durch das Forschungsreich der Universit{\"a}t Potsdam und ihrer Partner. So geht es artenreich um Forschungen zu Schweinswalen und Laborm{\"a}usen. Wir zeigen Ihnen eine Historikerin auf den Spuren eines reichen Domschatzes und sprechen mit einem Bildungsforscher {\"u}ber das Geheimnis finanziellen Reichtums. Germanisten erkl{\"a}ren uns die reiche Sprache der Literaturkritik in der Epoche der Aufkl{\"a}rung und wir folgen einem Geowissenschaftler in die Berge, wo er reichlich große Brocken bewegt, um die richtigen Steine zu finden. Außerdem geht es um die St{\"a}dte von morgen, die hoch und trotzdem (reich an) gr{\"u}n sind, reichlich Wasser bei einer Jahrhundertsturzflut und Insekten als Alternative f{\"u}r eine reichhaltige Ern{\"a}hrung von morgen. Wir f{\"u}hren Sie ins Grenzgebiet zweier Disziplinen, wo sich Jura und Philosophie die Hand reichen, sprechen mit zwei Literaturwissenschaftlern, die der erstaunlichen Reichweite des Ph{\"a}nomens Schlager nachgehen und erfahren von einer Nachhaltigkeitsforscherin, wie sich angesichts dr{\"a}ngender globaler Probleme - abermals: gemeinsam - dauerhafte L{\"o}sungen erreichen lassen. Reicht Ihnen das? Wir w{\"u}nschen Ihnen eine genussreiche Lekt{\"u}re! Die Redaktion}, language = {de} }