@book{Krass2009, author = {Kraß, Andreas}, title = {Prek{\"a}re M{\"a}nnlichkeit : vom h{\"o}fischen Ritter zum metrosexuellen Mann : Ringvorlesung 2009-05-14}, publisher = {Univ.-Bibl.}, address = {Potsdam}, year = {2009}, abstract = {Der Vortrag zeichnet den diskursgeschichtlichen Weg nach, der vom h{\"o}fischen Ritter des Mittelalters zum metrosexuellen Mann der Gegenwart f{\"u}hrt. Metrosexualit{\"a}t bezeichnet einen M{\"a}nnlichkeitsdiskurs, der sich auf der Schwelle zum 21. Jahrhundert auspr{\"a}gte. Der Neologismus, der die Begriffe "Metropole" und "Heterosexualit{\"a}t" in sich vereint, verweist auf einen neuen M{\"a}nnlichkeitstypus, der sich als Effekt einer transnationalen Neuformierung der heteronormativen Geschlechterordnung beschreiben l{\"a}sst. Der metrosexuelle Mann geht aus der Neuverhandlung m{\"a}nnlicher und weiblicher, hetero- und homosexueller Anteile innerhalb der m{\"a}nnlichen Geschlechterrolle hervor. Die Pointe des Metrosexualit{\"a}tsdiskurses besteht darin, dass ein Mann, der Elemente eines angeblich weiblichen und homosexuellen Habitus integriert, seine m{\"a}nnlich- heterosexuelle Geschlechterrolle nicht mindert, sondern steigert. Der Metrosexualit{\"a}tsdiskurs hat eine Vorgeschichte, die in die h{\"o}fische Kultur des Hochmittelalters zur{\"u}ckreicht. Bereits das literarische Bild des h{\"o}fischen Ritters, der sich im Frauendienst nobilitiert und an der h{\"o}fischen Mode teilhat, verweist auf einen avant la lettre transnationalen Typus kultivierter M{\"a}nnlichkeit, der sich durch die Ausrichtung an Werten und Idealen auszeichnet, die als weiblich kodiert werden. Daher zog der h{\"o}fische Ritter von Seiten des Klerus den Vorwurf der Effemination und den Verdacht der Homosexualit{\"a}t ("Sodomie") auf sich.}, language = {de} }