@article{BrehmerWolffVoelleretal.2022, author = {Brehmer, Nataliia and Wolff, Lara Luisa and V{\"o}ller, Heinz and Salzwedel, Annett}, title = {Was bestimmt die subjektiven Erwerbsaussichten nach einem akuten kardialen Ereignis?}, series = {Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, public health, {\"o}ffentlicher Gesundheitsdienst, medizinischer Dienst}, volume = {84}, journal = {Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, public health, {\"o}ffentlicher Gesundheitsdienst, medizinischer Dienst}, number = {08/09}, publisher = {Thieme}, address = {Stuttgart}, issn = {0941-3790}, doi = {10.1055/s-0042-1753584}, pages = {710 -- 711}, year = {2022}, abstract = {Einleitung Mehr als ein Drittel der PatientInnen im berufsf{\"a}higen Alter in der kardiologischen Anschlussrehabilitation (AR) sind von besonderen beruflichen Problemlagen (BBPL) betroffen. Die BBPL sind durch eine negative subjektive Erwerbsprognose (SE) determiniert, die wiederum auf eine deutlich reduzierte Wahrscheinlichkeit der beruflichen Wiedereingliederung hindeutet. Diese Studie hatte die Exploration von pers{\"o}nlich bestimmenden Faktoren der SE zum Ziel, um Impulse f{\"u}r die patientInnenzentrierte Betreuung in der AR ableiten zu k{\"o}nnen. Methoden Die monozentrische explorative qualitative Studie basierte auf leitfadengest{\"u}tzten Einzelinterviews mit PatientInnen der kardiologischen AR. Hierf{\"u}r wurden 20 PatientInnen mit BBPL (Hauptstichprobe) und 5 ohne BBPL (Kontraststichprobe) in QIV/2021 eingeschlossen. Die Stichprobenauswahl erfolgte nach dem Prinzip des theoretischen Samplings mit sich {\"u}berschneidender Rekrutierungs- und Auswertungsphase. Die Auswertung erfolgte mittels thematischer Analyse, wobei die Interviews sinngem{\"a}ß auf Aussagen (Codes) reduziert und anschließend in Schl{\"u}sselthemen zusammengefasst wurden. Ergebnisse Insgesamt wurden sieben Schl{\"u}sselthemen generiert. Die ersten beiden umfassen (1) umwelt- und (2) personenbezogene Aspekte (z. B. (1): Personalsituation, Auswirkungen der Pandemie; (2) Selbstwahrnehmung, Arbeitsplatzeinfl{\"u}sse). Die weiteren Themen schließen (4) krankheitsbezogene Vorerfahrungen (z. B. Erfahrungen mit Gesundheitssystem, famili{\"a}re Pr{\"a}disposition) und (5) Zukunftsvorstellungen (z. B. Priorit{\"a}ten{\"a}nderung, Rauchentw{\"o}hnung) ein. Dar{\"u}ber hinaus wurden drei spezifische Themen identifiziert: (5) die Gesundheitswahrnehmung einschließlich der empfundenen Belastbarkeit, (6) die Ver{\"a}nderbarkeit der Arbeitsbedingungen und (7) die Angst, wieder zu erkranken. Alle befragten RehabilitandInnen planten die R{\"u}ckkehr in die Berufst{\"a}tigkeit sowie umfassende Ver{\"a}nderungen des Gesundheitsverhaltens im Privatleben und am Arbeitsplatz. Schlussfolgerung Im Zusammenhang mit der BBPL wurden psychosoziale Aspekte deutlich h{\"a}ufiger thematisiert als medizinische. Auffallend war zudem, dass alle befragten RehabilitandInnen den beruflichen Wiedereinstieg planten, auch bei negativer SE. Diese wurde durch Faktoren bestimmt, die als Folge einer Neubewertung der pers{\"o}nlichen Priorit{\"a}ten nach stattgehabten Akutereignis zu betrachten sind. Zur Unterst{\"u}tzung der Krankheitsverarbeitung sowie zur F{\"o}rderung der Teilhabe einschließlich des Wiedereinstiegs in das Berufsleben scheint die interprofessionelle Erarbeitung eines individuell-differenzierten Handlungsplans mit Nachsorgeoptionen in der kardiologischen AR f{\"u}r die betroffenen PatientInnen sinnvoll.}, language = {de} }