@phdthesis{Schultheiss2014, author = {Schultheiss, Corinna}, title = {Die Bewertung der pharyngalen Schluckphase mittels Bioimpedanz}, publisher = {Universit{\"a}tsverlag Potsdam}, address = {Potsdam}, isbn = {978-3-86956-284-1}, issn = {1869-3822}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-69589}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, pages = {XV, 108}, year = {2014}, abstract = {Schlucken ist ein lebensnotwendiger Prozess, dessen Diagnose und Therapie eine enorme Herausforderung bedeutet. Die Erkennung und Beurteilung von Schlucken und Schluckst{\"o}rungen erfordert den Einsatz von technisch aufwendigen Verfahren, wie Videofluoroskopie (VFSS) und fiberoptisch-endoskopische Schluckuntersuchung (FEES), die eine hohe Belastung f{\"u}r die Patienten darstellen. Beide Verfahren werden als Goldstandard in der Diagnostik von Schluckst{\"o}rungen eingesetzt. Die Durchf{\"u}hrung obliegt in der Regel {\"a}rztlichem Personal. Dar{\"u}ber hinaus erfordert die Auswertung des Bildmaterials der Diagnostik eine ausreichend hohe Erfahrung. In der Therapie findet neben den klassischen Therapiemethoden, wie z.B. di{\"a}tetische Modifikationen und Schluckman{\"o}ver, auch zunehmend die funktionelle Elektrostimulation Anwendung. Ziel der vorliegenden Dissertationsschrift ist die Evaluation eines im Verbundprojekt BigDysPro entwickelten Bioimpedanz (BI)- und Elektromyographie (EMG)-Messsystems. Es wurde gepr{\"u}ft, ob sich das BI- und EMG-Messsystem eignet, sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie als eigenst{\"a}ndiges Messsystem und im Rahmen einer Schluckneuroprothese eingesetzt zu werden. In verschiedenen Studien wurden gesunde Probanden f{\"u}r die {\"U}berpr{\"u}fung der Reproduzierbarkeit (Intra-und Interrater-Reliabilit{\"a}t), der Unterscheidbarkeit von Schluck- und Kopfbewegungen und der Beeinflussung der Biosignale (BI, EMG) durch verschiedene Faktoren (Geschlecht der Probanden, Leitf{\"a}higkeit, Konsistenz und Menge der Nahrung) untersucht. Durch zus{\"a}tzliche Untersuchungen mit Patienten wurde einerseits der Einfluss der Elektrodenart gepr{\"u}ft. Andererseits wurden parallel zur BI- und EMG-Messung auch endoskopische (FEES) und radiologische Schluckuntersuchungen (VFSS) durchgef{\"u}hrt, um die Korrelation der Biosignale mit der Bewegung anatomischer Strukturen (VFSS) und mit der Schluckqualit{\"a}t (FEES) zu pr{\"u}fen. Es wurden 31 gesunde Probanden mit 1819 Schlucken und 60 Patienten mit 715 Schlucken untersucht. Die Messkurven zeigten einen typischen, reproduzierbaren Signalverlauf, der mit anatomischen und funktionellen {\"A}nderungen w{\"a}hrend der pharyngalen Schluckphase in der VFSS korrelierte (r > 0,7). Aus dem Bioimpedanzsignal konnten Merkmale extrahiert werden, die mit physiologischen Merkmalen eines Schluckes, wie verz{\"o}gerter laryngealer Verschluss und Kehlkopfhebung, korrelierten und eine Einsch{\"a}tzung der Schluckqualit{\"a}t in {\"U}bereinstimmung mit der FEES erm{\"o}glichten. In den Signalverl{\"a}ufen der Biosignale konnten signifikante Unterschiede zwischen Schluck- und Kopfbewegungen und den Nahrungsmengen und -konsistenzen nachgewiesen werden. Im Gegensatz zur Nahrungsmenge und -konsistenz zeigte die Leitf{\"a}higkeit der zu schluckenden Nahrung, das Geschlecht der Probanden und die Art der Elektroden keinen signifikanten Einfluss auf die Messsignale. Mit den Ergebnissen der Evaluation konnte gezeigt werden, dass mit dem BI- und EMG-Messsystem ein neuartiges und nicht-invasives Verfahren zur Verf{\"u}gung steht, das eine reproduzierbare Darstellung der pharyngalen Schluckphase und ihrer Ver{\"a}nderungen erm{\"o}glicht. Daraus ergeben sich vielseitige Einsatzm{\"o}glichkeiten in der Diagnostik, z.B. Langzeitmessung zur Schluckfrequenz und Einsch{\"a}tzung der Schluckqualit{\"a}t, und in der Therapie, z.B. der Einsatz in einer Schluckneuroprothese oder als Biofeedback zur Darstellung des Schluckes, von Schluckst{\"o}rungen.}, language = {de} }