@phdthesis{Schroeder2006, author = {Schr{\"o}der, Astrid}, title = {Semantische Kategorien und Merkmalswissen : eine experimentelle Studie zur semantischen Repr{\"a}sentation konkreter Objektbegriffe}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-12837}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2006}, abstract = {Die Arbeit untersucht die Annahme einer unterschiedlichen Gewichtung von distinktiven enzyklop{\"a}dischen, funktionalen und sensorischen Merkmalen innerhalb der Repr{\"a}sentationen von Objekten der belebten und unbelebten semantischen Dom{\"a}ne. Hierzu wurde ein Reaktionszeitexperiment zur Merkmalsverifikation durchgef{\"u}hrt. Vorab wurden deutsche Normen {\"u}ber das gesch{\"a}tzte Erwerbsalter f{\"u}r 244 Stimuli aus dem Korpus von Snodgrass \& Vanderwart (1980) erhoben. Weiterhin wurde eine Datenbank von Merkmalsnormen f{\"u}r 80 konkrete Objektbegriffe erstellt. Insgesamt wurden zwei Reaktionszeitexperimente durchgef{\"u}hrt, die sich lediglich durch die Darbietungsdauer des Konzeptbegriffes unterschieden. Der Konzeptbegriff wurde entweder 1000 ms (lange Darbietung) oder 250 ms (kurze Darbietung) pr{\"a}sentiert, bevor das zu verifizierende semantische Merkmal erschien. Bei langer Pr{\"a}sentationszeit des Objektbegriffes zeigten sich f{\"u}r Objekte der unbelebten Dom{\"a}ne schnellere Reaktionszeiten beim Verifizieren von distinktiven funktionalen Merkmalen als beim Verifizieren von distinktiven enzyklop{\"a}dischen Merkmalen. Dieser Effekt wurde bei kurzer Darbietungsdauer des Konzeptbegriffes repliziert. Bei kurzer Darbietung konnten f{\"u}r Objekte der unbelebten Dom{\"a}ne zus{\"a}tzlich k{\"u}rzere Reaktionszeiten beim Verifizieren distinktiver funktionaler Merkmale als beim Verifizieren distinktiver sensorischer Merkmale beobachtet werden. F{\"u}r Objekte der belebten Dom{\"a}ne lagen weder nach kurzer noch nach langer Pr{\"a}sentation des Objektbegriffes Unterschiede in den Reaktionszeiten beim Verifizieren der semantischen Merkmale vor. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund aktueller neurolinguistischer Modelle zur Organisation des semantischen Ged{\"a}chtnisses diskutiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass innerhalb der Objektrepr{\"a}sentationen belebter Objekte alle drei Merkmalstypen interkorrelieren. F{\"u}r Objekte der unbelebten Dom{\"a}ne werden starke Interkorrelationen zwischen funktionalen und sensorischen Merkmalen angenommen. Zus{\"a}tzlich wird davon ausgegangen, dass distinktive funktionale Merkmale innerhalb der Repr{\"a}sentationen unbelebter Objekte besonders stark gewichtet sind.}, language = {de} } @phdthesis{Domahs2006, author = {Domahs, Frank}, title = {Semantische Repr{\"a}sentation, obligatorische Aktivierung und verbale Produktion arithmetischer Fakten}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-12506}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2006}, abstract = {Die vorliegende Arbeit widmet sich der Repr{\"a}sentation und Verarbeitung arithmetischer Fakten. Dieser Bereich semantischen Wissens eignet sich unter anderem deshalb besonders gut als Forschungsgegenstand, weil nicht nur seine einzelne Bestandteile, sondern auch die Beziehungen dieser Bestandteile untereinander außergew{\"o}hnlich gut definierbar sind. Kognitive Modelle k{\"o}nnen also mit einem Grad an Pr{\"a}zision entwickelt werden, der in anderen Bereichen kaum je zu erreichen sein wird. Die meisten aktuellen Modelle stimmen darin {\"u}berein, die Repr{\"a}sentation arithmetischer Fakten als eine assoziative, netzwerkartig organisierte Struktur im deklarativen Ged{\"a}chtnis zu beschreiben. Trotz dieser grunds{\"a}tzlichen {\"U}bereinstimmung bleibt eine Reihe von Fragen offen. In den hier vorgestellten Untersuchungen werden solche offene Fragen in Hinsicht auf drei verschiedene Themenbereiche angegangen: 1) die neuroanatomischen Korrelate 2) Nachbarschaftskonsistenzeffekte bei der verbalen Produktion sowie 3) die automatische Aktivierung arithmetischer Fakten. In einer kombinierten fMRT- und Verhaltensstudie wurde beispielsweise der Frage nachgegangen, welche neurofunktionalen Entsprechungen es f{\"u}r den Erwerb arithmetischer Fakten bei Erwachsenen gibt. Den Ausgangspunkt f{\"u}r diese Untersuchung bildete das Triple-Code-Modell von Dehaene und Cohen, da es als einziges auch Aussagen {\"u}ber neuroanatomische Korrelate numerischer Leistungen macht. Das Triple-Code-Modell geht davon aus, dass zum Abruf arithmetischer Fakten eine „perisylvische" Region der linken Hemisph{\"a}re unter Einbeziehung der Stammganglien sowie des Gyrus angularis n{\"o}tig ist (Dehaene \& Cohen, 1995; Dehaene \& Cohen, 1997; Dehaene, Piazza, Pinel, \& Cohen, 2003). In der aktuellen Studie sollten gesunde Erwachsene komplexe Multiplikationsaufgaben etwa eine Woche lang intensiv {\"u}ben, so dass ihre Beantwortung immer mehr automatisiert erfolgt. Die L{\"o}sung dieser ge{\"u}bten Aufgaben sollte somit - im Gegensatz zu vergleichbaren unge{\"u}bten Aufgaben - immer st{\"a}rker auf Faktenabruf als auf der Anwendung von Prozeduren und Strategien beruhen. Hingegen sollten unge{\"u}bte Aufgaben im Vergleich zu ge{\"u}bten h{\"o}here Anforderungen an exekutive Funktionen einschließlich des Arbeitsged{\"a}chtnisses stellen. Nach dem Training konnten die Teilnehmer - wie erwartet - ge{\"u}bte Aufgaben deutlich schneller und sicherer beantworten als unge{\"u}bte. Zus{\"a}tzlich wurden sie auch im Magnetresonanztomografen untersucht. Dabei konnte zun{\"a}chst best{\"a}tigt werden, dass das L{\"o}sen von Multiplikationsaufgaben allgemein von einem vorwiegend linkshemisph{\"a}rischen Netzwerk frontaler und parietaler Areale unterst{\"u}tzt wird. Das wohl wichtigste Ergebnis ist jedoch eine Verschiebung der Hirnaktivierungen von eher frontalen Aktivierungsmustern zu einer eher parietalen Aktivierung und innerhalb des Parietallappens vom Sulcus intraparietalis zum Gyrus angularis bei den ge{\"u}bten im Vergleich zu den unge{\"u}bten Aufgaben. So wurde die zentrale Bedeutung von Arbeitsged{\"a}chtnis- und Planungsleistungen f{\"u}r komplexe unge{\"u}bte Rechenaufgaben erneut herausgestellt. Im Sinne des Triple-Code-Modells k{\"o}nnte die Verschiebung innerhalb des Parietallappens auf einen Wechsel von quantit{\"a}tsbasierten Rechenleistungen (Sulcus intraparietalis) zu automatisiertem Faktenabruf (linker Gyrus angularis) hindeuten. Gibt es bei der verbalen Produktion arithmetischer Fakten Nachbarschaftskonsistenzeffekte {\"a}hnlich zu denen, wie sie auch in der Sprachverarbeitung beschrieben werden? Solche Effekte sind nach dem aktuellen „Dreiecksmodell" von Verguts \& Fias (2004) zur Repr{\"a}sentation von Multiplikationsfakten erwartbar. Demzufolge sollten richtige Antworten leichter gegeben werden k{\"o}nnen, wenn sie Ziffern mit m{\"o}glichst vielen semantisch nahen falschen Antworten gemeinsam haben. M{\"o}glicherweise sollten demnach aber auch falsche Antworten dann mit gr{\"o}ßerer Wahrscheinlichkeit produziert werden, wenn sie eine Ziffer mit der richtigen Antwort teilen. Nach dem Dreiecksmodell w{\"a}re dar{\"u}ber hinaus sogar der klassische Aufgabengr{\"o}ßeneffekt bei einfachen Multiplikationsaufgaben (Zbrodoff \& Logan, 2004) auf die Konsistenzverh{\"a}ltnisse der richtigen Antwort mit semantisch benachbarten falschen Antworten zur{\"u}ckzuf{\"u}hren. In einer Reanalyse der Fehlerdaten von gesunden Probanden (Campbell, 1997) und einem Patienten (Domahs, Bartha, \& Delazer, 2003) wurden tats{\"a}chlich Belege f{\"u}r das Vorhandensein von Zehnerkonsistenzeffekten beim L{\"o}sen einfacher Multiplikationsaufgaben gefunden. Die Versuchspersonen bzw. der Patient hatten solche falschen Antworten signifikant h{\"a}ufiger produziert, welche die gleiche Zehnerziffer wie das richtigen Ergebnisses aufwiesen, als ansonsten vergleichbare andere Fehler. Damit wird die Annahme unterst{\"u}tzt, dass die Zehner- und die Einerziffern zweistelliger Zahlen separate Repr{\"a}sentationen aufweisen - bei der Multiplikation (Verguts \& Fias, 2004) wie auch allgemein bei numerischer Verarbeitung (Nuerk, Weger, \& Willmes, 2001; Nuerk \& Willmes, 2005). Zus{\"a}tzlich dazu wurde in einer Regressionsanalyse {\"u}ber die Fehlerzahlen auch erstmalig empirische Evidenz f{\"u}r die Hypothese vorgelegt, dass der klassische Aufgabengr{\"o}ßeneffekt beim Abruf von Multiplikationsfakten auf Zehnerkonsistenzeffekte zur{\"u}ckf{\"u}hrbar ist: Obwohl die Aufgabengr{\"o}ße als erster Pr{\"a}diktor in das Modell einging, wurde diese Variable wieder verworfen, sobald ein Maß f{\"u}r die Nachbarschaftskonsistenz der richtigen Antwort in das Modell aufgenommen wurde. Schließlich wurde in einer weiteren Studie die automatische Aktivierung von Multiplikationsfakten bei gesunden Probanden mit einer Zahlenidentifikationsaufgabe (Galfano, Rusconi, \& Umilta, 2003; Lefevre, Bisanz, \& Mrkonjic, 1988; Thibodeau, Lefevre, \& Bisanz, 1996) untersucht. Dabei sollte erstmals die Frage beantwortet werden, wie sich die automatische Aktivierung der eigentlichen Multiplikationsergebnisse (Thibodeau et al., 1996) zur Aktivierung benachbarter falscher Antworten (Galfano et al., 2003) verh{\"a}lt. Ferner sollte durch die Pr{\"a}sentation mit verschiedenen SOAs der zeitliche Verlauf dieser Aktivierungen aufgekl{\"a}rt werden. Die Ergebnisse dieser Studie k{\"o}nnen insgesamt als Evidenz f{\"u}r das Vorhandensein und die automatische, obligatorische Aktivierung eines Netzwerkes arithmetischer Fakten bei gesunden, gebildeten Erwachsenen gewertet werden, in dem die richtigen Produkte st{\"a}rker mit den Faktoren assoziiert sind als benachbarte Produkte (Operandenfehler). Dabei f{\"u}hren Produkte kleiner Aufgaben zu einer st{\"a}rkeren Interferenz als Produkte großer Aufgaben und Operandenfehler großer Aufgaben zu einer st{\"a}rkeren Interferenz als Operandenfehler kleiner Aufgaben. Ein solches Aktivierungsmuster passt gut zu den Vorhersagen des Assoziationsverteilungsmodells von Siegler (Lemaire \& Siegler, 1995; Siegler, 1988), bei dem kleine Aufgaben eine schmalgipflige Verteilung der Assoziationen um das richtige Ergebnis herum aufweisen, große Aufgaben jedoch eine breitgipflige Verteilung. Somit sollte die vorliegende Arbeit etwas mehr Licht in bislang weitgehend vernachl{\"a}ssigte Aspekte der Repr{\"a}sentation und des Abrufs arithmetischer Fakten gebracht haben: Die neuronalen Korrelate ihres Erwerbs, die Konsequenzen ihrer Einbindung in das Stellenwertsystem mit der Basis 10 sowie die spezifischen Auswirkungen ihrer assoziativen semantischen Repr{\"a}sentation auf ihre automatische Aktivierbarkeit. Literatur Campbell, J. I. (1997). On the relation between skilled performance of simple division and multiplication. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 23, 1140-1159. Dehaene, S. \& Cohen, L. (1995). Towards an anatomical and functional model of number processing. Mathematical Cognition, 1, 83-120. Dehaene, S. \& Cohen, L. (1997). Cerebral pathways for calculation: double dissociation between rote verbal and quantitative knowledge of arithmetic. Cortex, 33, 219-250. Dehaene, S., Piazza, M., Pinel, P., \& Cohen, L. (2003). Three parietal circuits for number processing. Cognitive Neuropsychology, 20, 487-506. Domahs, F., Bartha, L., \& Delazer, M. (2003). Rehabilitation of arithmetic abilities: Different intervention strategies for multiplication. Brain and Language, 87, 165-166. Galfano, G., Rusconi, E., \& Umilta, C. (2003). Automatic activation of multiplication facts: evidence from the nodes adjacent to the product. Quarterly Journal of Experimental Psychology A, 56, 31-61. Lefevre, J. A., Bisanz, J., \& Mrkonjic, L. (1988). Cognitive arithmetic: evidence for obligatory activation of arithmetic facts. Memory and Cognition, 16, 45-53. Lemaire, P. \& Siegler, R. S. (1995). Four aspects of strategic change: contributions to children's learning of multiplication. Journal of Experimental Psychology: General, 124, 83-97. Nuerk, H. C., Weger, U., \& Willmes, K. (2001). Decade breaks in the mental number line? Putting the tens and units back in different bins. Cognition, 82, B25-B33. Nuerk, H. C. \& Willmes, K. (2005). On the magnitude representations of two-digit numbers. Psychology Science, 47, 52-72. Siegler, R. S. (1988). Strategy choice procedures and the development of multiplication skill. Journal of Experimental Psychology: General, 117, 258-275. Thibodeau, M. H., Lefevre, J. A., \& Bisanz, J. (1996). The extension of the interference effect to multiplication. Canadian Journal of Experimental Psychology, 50, 393-396. Verguts, T. \& Fias, W. (2004). Neighborhood Effects in Mental Arithmetic. Psychology Science. Zbrodoff, N. J. \& Logan, G. D. (2004). What everyone finds: The problem-size effect. In J. I. D. Campbell (Hrsg.), Handbook of Mathematical Cognition (pp.331-345). New York, NY: Psychology Press.}, language = {de} } @phdthesis{Postler2006, author = {Postler, Jenny}, title = {Die neuronale Verarbeitung von Nomen und Verben}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-10214}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2006}, abstract = {Seit etwa zwei Jahrzehnten stellt die kognitive und neuronale Verarbeitung von Nomen und Verben einen bedeutsamen Forschungsschwerpunkt im Bereich der Neurolinguistik und Neuropsychologie dar. Intensive Forschungsbem{\"u}hungen der letzten Jahre erbrachten eine Reihe von Ergebnissen, die jedoch {\"u}berwiegend inkonsistent und widerspr{\"u}chlich sind. Eine h{\"a}ufig vertretene Annahme im Bezug auf die neuronale Basis der Nomen und Verb Verarbeitung ist die so genannte anterior-posterior Dissoziation. Demnach werden Nomen in temporalen und Verben in frontalen Regionen der sprachdominanten, linken Hemisph{\"a}re verarbeitet. Die vorliegende Dissertation untersucht mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie, welche kortikalen Regionen in den Abruf von Nomen und Verben beim stillen Bildbennen involviert sind. Ferner wird der Einfluss des Faktors age-of-acquisition (Erwerbsalter) auf die Hirnaktivierung beim Bildbenennen {\"u}berpr{\"u}ft. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Abruf von Nomen und Verben {\"a}hnliche kortikale Aktivierungen in bilateral okzipitalen sowie links frontalen, temporalen und inferior parietalen Regionen hervorruft, wobei f{\"u}r Verben st{\"a}rkere Aktivierungen in links frontalen und bilateral temporalen Arealen beobachtet wurden. Dieses Ergebnis widerspricht der Annahme einer anterior-posterior Dissoziation. Die beobachteten Aktivierungsmuster unterst{\"u}tzen dagegen die Auffassung, dass ein gemeinsames Netzwerk bestehend aus anterioren und posterioren Komponenten f{\"u}r die Verarbeitung von Nomen und Verben beim Bildbenennen verantwortlich ist. Die Studie ergab ferner, dass kortikale Aktivierungen beim Bildbenennen durch das Erwerbsalter moduliert werden. Dabei zeigten sich Aktivierungen f{\"u}r sp{\"a}ter erworbene W{\"o}rter im linken inferioren Frontallappen und im basal temporalen Sprachareal. Die Ergebnisse werden diskutiert und interpretiert vor dem Hintergrund aktueller kognitiver und neuroanatomischer Modelle der Sprachverarbeitung.}, subject = {Nomen}, language = {de} }