@misc{Olbrisch2011, type = {Master Thesis}, author = {Olbrisch, Lena Marie}, title = {Paul Lindaus DER ANDERE}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-65136}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2011}, abstract = {In dieser Arbeit wird die Wirkungs- und Entstehungsgeschichte des Schauspiels „Der Andere" (1893) von Paul Lindau (1819-1839) untersucht. Der Fokus richtet sich auf die vielf{\"a}ltigen intertextuellen und intermedialen Verkn{\"u}pfungen des St{\"u}ckes, die sich {\"u}ber einen Zeitraum von 40 Jahren erstrecken. „Der Andere" inszeniert einen Fall von Bewusstseinsspaltung, in welchem der Protagonist, ein angesehener Berliner Staatsanwalt, unwissentlich ein n{\"a}chtliches Doppelleben f{\"u}hrt und infolgedessen einen Einbruch in sein eigenes Haus begeht. Hier wird insbesondere den Wechselbeziehungen von medizinischen und medialen Diskursen nachgegangen, da „Der Andere" nicht nur von nervenmedizinischer Seite als psychiatrischer Fall aufgegriffen, sondern 1913 unter Beteiligung Lindaus als erster deutscher 'Autorenfilm' und 1930 als erster Tonfilm Robert Wienes produziert worden ist. W{\"a}hrend filmhistorische Untersuchungen den Befund der errungenen 'Feuilletonf{\"a}higkeit' des Stummfilmes festhielten, blieb das Interesse an dem Theaterst{\"u}ck von Seiten der Literaturwissenschaft bislang gering. Ihm war der Status als Vorlage beschieden, die aufgrund ihrer gespaltenen Hauptfigur Verbindungen zu Robert Louis Stevensons „Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde" und Hippolyte Taines „De l'Intelligence" herzustellen scheint, welche bis heute undifferenziert als zentrale Pr{\"a}texte tradiert worden sind. Verfolgt man hingegen die Spur von weniger prominenten Pr{\"a}texten, ergibt sich ein vollst{\"a}ndigeres Bild. Es stellt sich heraus, dass Lindau eine wesentliche Anregung aus einer unter Pseudonym verfassten franz{\"o}sischen Novelle bezog, die er selbst ins Deutsche {\"u}bersetzte, und dass das Spaltungskonzept von „Der Andere" diesem Pr{\"a}text samt seiner Anlehnung an Hippolyte Taine folgt. Auch verweist die Novelle Jeanne Weills auf einen prominenten Fall des Mediziners Adrien Proust, dem Vater Marcel Prousts, der einen straff{\"a}llig gewordenen Juristen hypnotisch behandelte. Die Diagnose alternierender Bewusstseinszust{\"a}nde f{\"u}hrte in diesem Fall zur Annullierung des Schuldspruchs. Durch den Wechsel in das Medium Film konnten wiederum Verbindungen etabliert werden, die den Bezug auf diese Pr{\"a}texte verlagerten, {\"u}berschrieben und/oder aktualisierten. So zieht der Stummfilm als wissenschaftliche R{\"u}ckversicherung allein die schon damals {\"u}berholte Studie Taines heran, w{\"a}hrend die sp{\"a}tere Tonverfilmung das psychoanalytische Konzept Freuds als Erkl{\"a}rungsmuster anbietet. Die Untersuchung zeigt am Beispiel von „Der Andere", dass mediale, literarische und psychologische Diskurse fest miteinander verwoben sind. Ideen und Konzepte zirkulieren zwischen ihnen, weshalb sich die Grenzen zwischen authentischen und fiktiven Fallgeschichten als durchl{\"a}ssig erweisen. Im Falle von „Der Andere" setzten diese Austauschprozesse eine besonders hohe Produktivit{\"a}t frei.}, language = {de} } @misc{Denkiewicz2011, type = {Master Thesis}, author = {Denkiewicz, Malgorzata}, title = {Geschlechterrollentausch in der DDR-Literatur : eine Untersuchung des literarischen Diskurses zur Emanzipation der Frau in den 1970er Jahren}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-59768}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2011}, abstract = {Diese Magisterarbeit ist dem bis heute sehr komplexen Geschlechterverh{\"a}ltnis gewidmet. Dieses Verh{\"a}ltnis werde ich analysieren, indem ich das literarische Motiv des Geschlechtertausches ausarbeite. Dabei werde ich seine kulturhistorische Entwicklung ber{\"u}cksichtigen. Das Thema wird interdisziplin{\"a}r behandelt und zwar mithilfe anthropologischer, psychoanalytischer, literaturwissenschaftlicher sowie ideengeschichtlicher Perspektiven und Methoden - all dies um seine Komplexit{\"a}t zu erfassen. Zun{\"a}chst wird die menschliche Geschlechtsidentit{\"a}t als ein naturbedingtes Ph{\"a}nomen einerseits und als ein kulturelles Konstrukt andererseits diskutiert. Die Psychoanalyse wird den feministischen Theorien entgegen gestellt, woraufhin sie sich als Versuch der Legitimierung der gesellschaftlichen Ordnung erweist. Die anschließende Analyse der kulturellen Repr{\"a}sentationsformen des Weiblichen wird es deutlich machen, wie schwer es ist, die {\"u}ber mehrere Jahrhunderte tradierten Weiblichkeitsbilder zu „neutralisieren". Die literarische Grundlage f{\"u}r die Untersuchung der Geschlechterbeziehungen verschaffen die drei „Geschichten {\"u}ber die Umwandlung der Verh{\"a}ltnisse" (1980). In allen Texten vollzieht sich ein Geschlechtswandel: die Protagonistinnen schl{\"u}pfen in m{\"a}nnliche K{\"o}rper ein und auf einmal erfahren sie die Welt aus der bisher unbekannten Perspektive. Dabei empfindet jede von denen die neue Situation anders und doch so {\"a}hnlich. Anhand von Sarah Kirschs „Blitz aus dem heiterm Himmel", Irmtraud Morgners „Gute Botschaft der Valeska in 73 Strophen" und Christa Wolfs „Selbstversuch. Traktat zu einem Protokoll" werden die regressiven patriarchalischen Strukturen aufgedeckt, in denen der Frau eine minderwertige Positionierung in einer Gesellschaft zugeschrieben wird. Da sich die Beziehungen zwischen M{\"a}nnern und Frauen in den gesellschaftlichen Machtverh{\"a}ltnissen widerspiegeln, werden die Geschichten im Kontext der sozialistischen Wirklichkeit der DDR in den 1970er Jahre analysiert. Aus diesen Untersuchungen ergeben sich klare Erkenntnisse: die Realit{\"a}t des „emanzipierten" DDR-Staates hatte mit dem marxistischen Traum nichts zu tun. Diese in den Erz{\"a}hlungen widerspiegelte historisch-politische Wirklichkeit stellte die propagandistische Gleichberechtigung der Frauen in Frage. Die Sozialpolitik wird als eine der modernen m{\"a}nnlichen Legitimationsstrategien f{\"u}r die Erhaltung der patriarchalischen Ordnung entschleiert. Damit die Frau nicht mehr {\"u}ber den Mann definiert wird, m{\"u}sste eine grundlegende Ver{\"a}nderung der gesellschaftlichen Geschlechtsvorstellungen erfolgen. Alle in dieser Arbeit untersuchten Geschlechtertauschgeschichten beinhalten diverse Utopie-Entw{\"u}rfe, die jedoch keine perfekte Ordnung darstellen. Ganz im Gegenteil - das sind eher negative Utopien, die fundamentale Kritik an der Ungleichheit der gesellschaftlichen Positionierung der Geschlechter zum Ziel haben. Christa Wolf, Irmtraud Morgner und Sarah Kirsch thematisierten in ihren Erz{\"a}hlungen die Problematik der Geschlechterverh{\"a}ltnisse in der DDR der 1970er Jahre und machten auf die Dringlichkeit des weiblichen Widerstandes aufmerksam. Gleichzeitig soll dieser literarische Diskurs die eigentliche M{\"o}glichkeit der Ver{\"a}nderung des gesellschaftlichen Status der Frauen aufzeigen. Daher sind diese imaginierten Geschlechtertauschgeschichten als Manifeste f{\"u}r wahre Gleichstellung der Frauen zu lesen.}, language = {de} } @misc{Beck2011, type = {Master Thesis}, author = {Beck, Anne}, title = {Hegemonie und Geschlecht in Bettine von Arnims "Dies Buch geh{\"o}rt dem K{\"o}nig" im Kontext ausgew{\"a}hlter Frauenromane am Beginn des 19. Jahrhunderts}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus-64273}, school = {Universit{\"a}t Potsdam}, year = {2011}, abstract = {Vergleich von Bettine von Arnims "Dies Buch geh{\"o}rt dem K{\"o}nig" (1843) mit Sophie von La Roches "Erscheinungen am See Oneida" (1798) und Henriette Fr{\"o}lichs "Virginia oder Die Kolonie von Kentucky" (1820). Die Texte werden ausgehend von der Annahme untersucht, dass Macht ein asymmetrisches Verh{\"a}ltnis ist, das durch Konsens entsteht (Laclau und Mouffe), und auch Geschlechterverh{\"a}ltnisse als Machtverh{\"a}ltnisse verst{\"a}ndlich werden, da Geschlecht keine nat{\"u}rliche Gegebenheit, sondern ein gesellschaftliches Konstrukt ist (Butler). Dementsprechend werden die Texte in einem Spannungsfeld von Anpassung und Subversion verstanden.}, language = {de} }