@book{HartenNeirichSchwerendt2006, author = {Harten, Hans-Christian and Neirich, Uwe and Schwerendt, Matthias}, title = {Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs : bio-bibliographisches Handbuch}, series = {Edition Bildung und Wissenschaft}, volume = {10}, journal = {Edition Bildung und Wissenschaft}, publisher = {Akad.-Verl.}, address = {Berlin}, isbn = {978-3-05-004094-3}, pages = {546 S.}, year = {2006}, abstract = {Die Theorie und Praxis der Rassenhygiene und die Rassenpolitik des Nationalsozialismus sind in den vergangenen Jahren verst{\"a}rkt Gegenstand historischer und wissenschaftsgeschichtlicher Forschung gewesen. In der Erziehungswissenschaft fehlt es dagegen noch an gr{\"o}ßeren Untersuchungen und zusammenh{\"a}ngenden Darstellungen. Die vorliegende Arbeit schließt hier eine L{\"u}cke und liefert zugleich Material f{\"u}r weiterf{\"u}hrende Forschungen. Erstmals wird die Rezeption des Rassenkonzepts und des rassenhygienischen und - politischen Diskurses in der P{\"a}dagogik in ganzer Breite dokumentiert. Es wird gezeigt, dass es ab 1933 eine umfangreiche Produktion entsprechender Schriften gegeben hat: Eine Bibliographie jener Schriften enth{\"a}lt rund 2000 Titel. Daran wird deutlich, dass die P{\"a}dagogik einen auch quantitativ beachtlichen Beitrag zur Vermittlung und Fundierung der Ideologie der Rassenhygiene geleistet hat. Zu den erfassten Texten geh{\"o}ren u. a. Unterrichtsb{\"u}cher und Schulungsmaterialien, aber auch Forschungsarbeiten etwa aus dem Bereich der "rassenpsychologischen Diagnostik" oder der erbbiologischen Untersuchung von Hilfsschulklassen. Der "Diskurs", der in dieser Bibliographie dokumentiert ist, wurde von akademisch gebildeten Autoren, insbesondere Lehrern und Professoren getragen, von denen {\"u}berraschend viele aus den Naturwissenschaften kamen. Zu den bedeutsamsten hochschulpolitischen "Innovationen" des Dritten Reichs geh{\"o}rte die Institutionalisierung des Fachs "Rassenbiologie" und entsprechender Professuren an den Hochschulen f{\"u}r Lehrerbildung. "Rassenbiologie" wurde zu einem neuen, obligatorischen Bestandteil erziehungswissenschaftlicher Grundbildung f{\"u}r alle Lehramtsstudenten, nachdem "Rassen- und Erbkunde" als feste Gr{\"o}ßen in die Lehrpl{\"a}ne der Schulen aufgenommen worden waren. Dies bedeutete den Einbruch eines "naturwissenschaftlichen Paradigmas" in die bis dahin stark geisteswissenschaftlich gepr{\"a}gte Tradition der Lehrerbildung. In der vorwiegend medizinwissenschaftlich orientierten Forschung zur Institutionalisierungsgeschichte der Rassenhygiene ist dieser Aspekt bisher unbeachtet geblieben. Neben {\"A}rzten waren Lehrer sowohl Hauptadressaten als auch -propagatoren der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Rassenpolitik. Dies fand seinen Niederschlag auch in einer "rassenwissenschaftlich" ausgerichteten p{\"a}dagogisch-psychologischen Forschung, die eine wichtige Rolle f{\"u}r die Durchf{\"u}hrung und Legitimation der rassenhygienischen Politik etwa in den Bereichen der Sonder- und Sozialp{\"a}dagogik spielte. Dar{\"u}ber hinaus kam der P{\"a}dagogik ganz allgemein eine herausragende Funktion bei der Legitimation der nationalsozialistischen Rassenpolitik zu - Lehrer standen vor der Aufgabe, diese Politik in den Schulen zu begr{\"u}nden. Dazu geh{\"o}rte z. B. auch die Behandlung der "Judenfrage" im Unterricht. Daf{\"u}r ben{\"o}tigten sie informative und argumentative Hilfestellungen, die eine umfangreiche didaktische Literatur mit zum Teil hohen Auflagenzahlen bereit}, language = {de} }