@article{GerhardsSawertKohler2019, author = {Gerhards, J{\"u}rgen and Sawert, Tim and Kohler, Ulrich}, title = {Des Kaisers alte Kleider: Fiktion und Wirklichkeit des Nutzens von Lateinkenntnissen}, series = {K{\"o}lner Zeitschrift f{\"u}r Soziologie und Sozialpsychologie}, volume = {71}, journal = {K{\"o}lner Zeitschrift f{\"u}r Soziologie und Sozialpsychologie}, number = {2}, publisher = {Springer}, address = {Wiesbaden}, issn = {0023-2653}, doi = {10.1007/s11577-019-00624-8}, pages = {309 -- 326}, year = {2019}, abstract = {Obwohl Latein eine nicht mehr gesprochene Sprache ist und ihr deswegen kein kommunikativer Nutzen zukommt, ist die Anzahl der Latein als Schulfach w{\"a}hlenden Sch{\"u}ler im Zeitverlauf angestiegen. Mehrere Studien haben zudem gezeigt, dass Lateinkenntnisse weder das logische Denken, noch den Erwerb anderer Sprachen, noch das Gesp{\"u}r f{\"u}r die grammatikalische Struktur der Muttersprache verbessern. Auch wenn sich empirisch keine Vorteile des Erwerbs alter Sprachen nachweisen lassen, k{\"o}nnen Menschen subjektiv an solche Vorteile glauben und ihr Verhalten an ihrer Konstruktion von Wirklichkeit ausrichten. Auf der Basis einer unter Eltern von Gymnasialsch{\"u}lern durchgef{\"u}hrten Befragung zeigen wir, dass Latein umfassende Transfereffekte zugeschrieben und Personen mit Lateinkenntnissen positiver bewertet werden als Personen mit Kenntnissen moderner Sprachen. Weiterhin zeigt sich, dass die „Illusio" der Vorteile von Latein zwar in allen Bildungsgruppen wirksam ist, doch besonders von den Hochgebildeten vertreten wird. Sie arbeiten damit an der Konstruktion einer Realit{\"a}t, von der sie selbst die gr{\"o}ßten Nutznießer sind, indem sie Latein als symbolisches Kapital verwenden.}, language = {de} }