TY - JOUR A1 - Volkmann, Gesina T1 - Redewiedergabe und Evidentialität im Spanischen und Deutschen : Vielfalt der Ausdrucksformen für vermittelte Sachverhaltsdarstellungen N2 - Wie das einer sprachlichen Äußerung zugrundliegende Wissen erworben wurde, wird in manchen Fällen mitausgedrückt oder angedeutet, das heißt solche Äußerungen enthalten neben einer Sachverhaltsdarstellung Sprachzeichen (Morpheme, Lexeme oder größere sprachliche Einheiten), welche auf die Wissensquelle verweisen. Um solche "vermittelten" Sachverhaltsdarstellungen, Redewiedergaben oder evidentiellen Äußerungen und ihre Markierung im Spanischen und Deutschen geht es in diesem Beitrag. Die Vielfalt der existierender formalen Typen vermittelter Sachverhaltsdarstellungen wird expemlarisch an Redewiedergaben dargestellt und dabei als Hauptkriterium das syntaktischen Verhältnis zwischen Redegegenstand und Redeeinleitung gewählt. Es werden folgende verschiedene Formen beschrieben: 1 Subordination des Redegenstands, 2. Koordination von Redeeinleitung und Redegegenstand, 3. Subordination der Redeeinleitung, 4. Verschmelzung von Redeeinleitung und Redegegenstand (Redeeinleitung impliziert Redegegenstand), 5. Redewiedergaben ohne Redeeinleitung (ohne lexikalische Redekennzeichnung), 6. Subordination der gesamten Redewiedergabe. Darüberhinaus ist zu berücksichtigen, dass auch Redeeinleitung und Redegegenstand selbst unterschiedliche Formen annehmen können. Die Untersuchung zeigt, dass die so genannte direkte und indirekte Rede, kanonische Formen der Redewiedergabe, die sich über eine Kombination von syntaktischen und perspektivischen Kriterien definiert, nur einen Bruchteil der möglichen Formen für Redewiedergabe darstellen. Die Perpektive einer Redewiedergabe ist, wie die Untersuchung authentischer Texte zeigt, nicht an bestimmte syntaktische Konstruktionen gebunden, sondern mit allen Formen kombinierbar und deswegen m.E. ungeeignet Kategorien der Redewiedergabe voneinander zu unterscheiden, da es oft auch innerhalb einer Redewiedergabe zu Perspektivewechsel oder einer Mischung von Perspektiven kommt. Besonderheiten beim Ausdruck von Perspektive verlieren deswegen nicht an Interesse. Sie erfüllen vielmehr die wichtige Funktion der Redekennzeichnung, in den Fällen der Kategorie 5, bei Redewiedergaben ohne lexikalische Redeeinleitung. Y1 - 1999 UR - https://publishup.uni-potsdam.de/frontdoor/index/index/docId/21241 SN - 3-927884-61-8 ER -